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Sächsische Elbzeitung : 01.11.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-187611015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18761101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18761101
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1876
- Monat1876-11
- Tag1876-11-01
- Monat1876-11
- Jahr1876
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 01.11.1876
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:;70 Ta.qesgeschichte. Sachsen. Schandau. Zn dein nm Montag Atzend im Hegentzarth'schcn Elatzlissenient getzaltcnen inleressantcn" Vortrag des Herrn Capitän Bade über den Unterstand dcö Schiffes „Hansa" nnd die späte rcn Erlebnisse der ans diesem Schiffe befindlichen Mannschaft hatten sich sehr viele Zuhörer cingcfnnden, welche gewiß auch in ihren Erwartungen vollständig befriedigt wurden. — „Znm Gcdächtnißtag eines Edlen" ist die Ucbcrschrift eines Artikels, den die „Bantzn. Nachr." zur Erinncrnng au den seligen König Johann zn dessen Sterbetag, den 2l). Oktober, brachten. Im Anschluß an jene Gcdächtuißwortc theilt das Blatt auch ciu von dem entschlafenen König verfaßtes Gebet mit, von dem wir einige Verse folgen lassen: Gebet eines Greisen. Mein greises Haupt, geschmückt mit Silberhaare, Belastet mit der langen Reihe Jahre, Senkt sich getrost zn der ersehnten Bahre, Bleibst Du bei mir, Herr, da der Abend naht. DcS Tages Hitze hab' ich, Herr getragen; In heitern wie in frendeleeren Tagen Wandt' ich zn Dir die Blicke ohne Zagen, O, bleib' auch jetzt bei mir, der Abend naht. Du führtest sanft mich dnrch der Jugend Alorgen Und vor des schwülen Lebensmittags Sorgen Hielt Deiner Allmacht Schatten mich verborgen; O, bleib' auch jetzt bei mir, der Abend naht. Nun steh' ich an des 'Todes dunklen Schwellen, Doch schimmern in des Abends Purpurguellen Die Strahlen, die ein bessreS Sein erhellen, Bleibst Du bei mir, Herr, da der Abend uaht. — Dcr vor läugcrcr Zcit auö dem Cautouucmcut durchgcbrauutc Zahlmeister Boden dcr in Dresden garnisonircndcn Artillerie, welcher in Wien wegen Zechprellerei arretir! und bis jetzt fcstgchaltcn wor den war, ist vor einigen Tagen von Bodenbach nn ter Bedeckung eines Offiziers nnd 2 Unteroffizieren in Dresden Angebracht worden. — Im Jahre 1875» passirtcn die sächsischckwhmischc Grenze: 1050 Passagicr-Dampfboote, 114 Neinor qncnrS, 440 ToncnrS, 6156 Scgclfahrzcngc nnd 1002 Flösse. Hiermit wurden befördert: 82,647 Personen nnd 15,465,467 Ecntncr Frachten. Insbesondere beim Frachtcnverkchr überwiegt die Thalfahrt nm ein Ae dcntcndeö die Bergfahrt: stromaufwärts wurden nnr 608,756 Etr., stromabwärts 1.4,861,721 Ctr. trans portirt. Davon passirtcn 0,057,615» Etr. Brannkohlcn nnd 3,732,105 Etr. Holz die Grenze; anßerdcm in größeren Onantitätcn Steine, Ziegeln, Obst, Hol;- waarcn rc. Stromaufwärts wurden befördert: 163,772 Ecntncr Steinsalz, 53,237 Etr. Schwefelkies, 34,112 Ecntncr Soda, 31,473 Ecntncr Banmwolle, 26,171 Ecntncr Ehilisalpckcr, 31,021 Ecntncr Sämcrcicn, 21,607 Ecntncr Eichoricn :c. Für dic Thalfahrt er wies sich Anssig nach wie vor als die hervorragendste Elbestation in Böhmen. Bei Ausstellung einer Dreschmaschine auf dem Grnmbt'schcn Gute in Reichstädt bei Dippoldiswalde hat man in der Nähe des Schennengcbändcs in der Tiefe von nnr einer Elle 2 menschliche Schädel mit noch gut erhaltenen Zähnen auögcgrabcn. Ein Begrätzniß- platz ist an jener Stelle niemals gewesen, und es wird daher die Behörde Vcranlassnng gefunden haben, be zügl. Nachforschungen anznstcllen. G r im m a, 20. Octobcr. Vergangene Woche über fiel ans dcr Straße vor einem nn dcr sächsischcn Grenze liegenden altcnbnrgischcn Dorfe ein ans der Anstalt zn Zeitz in der Züchtlingöklcidnng entsprungener Ge fangener einen ihn überholenden Fremden, offenbar in der Absicht, nm in Besitz dessen Kleider n. s. w. zn gelangen. Durch WiderslaudSleistnng und Flucht wurde dic Beraubung jedoch vereitelt. Einige Tage darauf kam dcr Angcfallcne in hiesige Stadt nnd lehrte auf dcr Töpfcrgasse in dcr Herberge ein. Un ter den hier anwesenden Reisenden sah derselbe auch den Straßenränder gemächlich sitzen. Bald war der Thalbcstand offen erzählt, fast früher noch aber das smnmarischc Verfahren dadurch cingclcitct, daß man den Verbrecher zu Bodcu warf und sich allseitig an dcr Verabreichung einer schweren Tracht Prügel kräf tig bcthciligte. Znm Aergcr dcr Lynehcr wnrde dcr Strolch jedoch bald von dem inzwischen cintretendcn Polizeiwachtmcistcr dnrch Arrctnr ans dcr jedenfalls wohlverdienten mißlichen Lage befreit. Die Abführung nach Zeitz ist auf morgen festgesetzt. In Leipzig hat am 28. Octobcr dic fcicrlichc Einwcisnng und Verpflichtung des Or. Georgi als Bürgermeister, nnd des l)r. Tröndlin als Vice-Bür- gcrmeistcr der Stadt Leipzig stattgcfnndcn. Herr Kreiö- hanptmann v. Könneritz war als Königl. Commissar anwesend. — Sc. Majcstät der dcntsche Kaiser und König von Preußen haben dem Vorstände der Expedition des „Leipziger Tageblatts", Herrn Ottokar Staudin ger, den kgl. preußischen Kroncnordcn 4. El. zu ver leihen gcrnht. Ans dem Brannlohlcnwcrkc des Grafen Lippe in Klcinsanb crnitz bci Weißenberg ist in dcr Nacht znm 23. Octobcr cine ans dcr wcstlichcn Scitc dcö Mnschincnhnnscö lagcrndc Halte Steinkohlen in Brand gcrathcn. Dcr Vcrlnst besteht in <>000 Hcctolitcr Kohlen im Werth von 1200 Mark. Es wird Selbst entzündung vcrmnthct. Man wird sich erinnern, daß man vor einigen Monaten in Zwickau durch ciucu Zufall den Mör deru einer in Nenstadt bci Siraßbnrg wohnhaften 80jährigen Fran Benz nnf dic Spur gekommen war. Dic Benz war in ihrer Wohnnng, in ihrem Bette dnrch Erdrosseln crmardct nnd zugleich bcranbl wor den. Viele Anzeichen sprachen sofort dafür, daß cS Hanönachbarn gewesen sein mnßtcn, welche das Ver brechen begingen. Dieser Tage mm sind in Straß burg der 34 Jahre alte Johann Gottlieb Chemnitzer, früher sächsischer Sergeant, Weber von Gewerbe, ge bürtig ans Wicscnbnrg bci Zwickau und Fran Alaric Weidmann, 47 Jahr alt, geborene Schnrr, ans Gmünd im Württcmbergischcn, wegen dieses Mordes znm Tode vcrnrthcilt worden. Dcr Handarbcitcr Ricdcl ans Schönfclö ist am 23. Oct. ans dasigcm hcrrschafllichcn Grnnd nnd Bo den erfroren anfgcfnndcn worden. Mrettßcn. Berlin. Sümmtlichc 433 Wah len sind jetzt bekannt nnd zwar kommen nnf National- liberal 177, Ecnlrnm 86, Fortschritt 66, Frcitonscr- valiv 36, Konservativ 17, Polen 15», Nenkvnscrvntiv 10, Dcnlschkonscrvativ 7, Partiknlaristcn 5 nnd un bestimmter Partcistcllnng 14. — Dcr Präsident des Ncichökanzlcramts, Hof mann, eröffnete nm 30. Octobcr dcn RcichStng "mit cincr Rcdc, worin cö hcißt: dic auswärtigen Bezieh ungen Deutschlands entsprechen ungeachtet dcr angen- blicklichcn Schwierigkeit der Lage der Friedenspolitik dcö Kaiscrö, dcsscn Bcstrcbcn dahin gcrichtct ist, mit allen Mächten, inöbcsondcrS mit den nachbarlich nnd geschichtlich Deutschland näher stehenden, gute Bezieh ungen zn Pflegen und auch unter ihnen dcn Frieden dnrch freundschaftliche Vermittelung zn erhalten. Deut sches Blut dürfe nur für die eigene Ehre nnd dic cigcnen Intcrcsscn eingesetzt wcrdcn. Köln, 20. Oktober. Eine Fran von hier, welche sieben Wochen in Untersuchungshaft gesessen hatte nnd deren Gesuch nm Freilassung gegen Stcllnng ei ner Kaution abschlägig bcschicdcn worden war, wnrde in der gestrigen Sitzung des ZnchtpolizeigcrichtS von der Beschuldigung der Hehlerei freigcsprochcn. Wer entschädigt dic Fran für dic crlittcnc Untcrsnchnngü Haft'? Wrriern. Das Bezirksgericht in Bayreuth vcrnrtheiltc dcu Bismarck-Attentäter Knllmann wegen Widerstandes gegen seine Aufseher zu zweijährigem Gefäugniß. BeLHicrr. Dic griechische Regierung hat in Lüttich 40,000 Mansergcwchre ankanfcn lassen. Auch dic rnmänischc Regierung kaufte große Quantitäten von Gewehren. Eürkei. Konstantinopel. Es liegen ver schiedene Anzeichen vor, daß die türkische Hccrcslcitnng im Hinblick ans die Evcutnalität eines größeren Krie gcö an dcr nntcrcn Donau mit ihrcu Opcratioucu mm cudlich Ernst macht. Man will sich noch vor AnSbrnch cincs solchcn Krieges des Schlüssels von Serbien, dcr Position von Dcligrad, vcrsichcrn. An dererseits setzt die Pforte ihre Vorbereitungen für ei nen eventuellen Krieg an dcr nnlcrn Donan ebenfalls eifrigst fort. So soll ein Theil der Armee dcö in Albanien stehenden Derwisch Pa marschircn. Derwisch Pascha so behalten nnd mit dieser Trnppenmacht sich ans die Deckung Albanien gegen eine montenegrinische Inva sion beschränken. Im Donan-Vilajct selbst wird an der Organisirnng der Wchrkrästc gearbeitet, und hofft man innerhalb Monatsfrist 45,000 Mann anfstellen zn können. Außerdem werden dort zwei Divisioncu Rcdisö ans den Vilajctö von Aidia nnd Bagdad er wartet, nm nach Widdiu nnd Rnstschnck dirigirt zn werden. Anch nn der Verstärkung dcr Bcfcstignng von Schnmla wird rüstig fortgcnrbeitct. Nicht wen! gcr als 116 Geschütze schwerstem Kalibers sind bereits ans den Brustwehren der dctachirtcn Forts dieser Fest nag placirt worden. Von Barna nnd thcilwcisc anch nnf der Chaussee Mahmnd'ö werden große Quanti täten Munition dahin gebracht. In die Donan-Grcnz- orte sind bereits starke Gnrnisonen verlegt worden. Dic Hnfcnbattcrien gchen überall der Vollendung ent gegen, nnd ist der Verkehr zwischen beiden Uferseilcn znr Stunde bereits stark redncirt. Ans Konstantinopel meldet „Nentcr's Bnrcnn", daß der Sultan in der am vorigen Sonnabend dem russischen Botschafter, General Ignaliew, crchciltcn Privatandicnz in die bedingungslose Annahme dcö 6wöchigcn Waffcnstillstandcs gcwilligt habe. In Folge einer Vorstellung deö österreichischen Konsuls, cö werde eine Christenmassacre geplant, ließ Ball-Pascha in Adrianopcl sofort siebzig Mohamcda- ncr in Haft bringen, welche im Verdachte standen, die Metzelei zu propagiren. Der AnSbrnch dcr Schlächterci soll nnf den nach dcm Ramazan folgen den Tag festgesetzt gewesen sein. Anch in Philippopel herrscht erncntc Befürchtung vor cincr Christcnmas- sacrc. In Cetttralamerika habcn nm 3. nnd 4. Oc tobcr hcftigc Stürmc gcwülhct. Dnrch dicsclben ist dic Stadt Managua unter Wasser gesetzt worden. Circa 400 Hänscr sind zerstört worden. Viele Per sonen sind nmgckvmmen. Der angcrichtctc Schaden wird ans 2 Millionen Dollars geschätzt. Der in Blncsiclds bci dcr Knffcccrntc angcrichtctc Schaden wird ans 3 Millionen Dollars angegeben. Wer m i s ch t e s. — Für Besitzer von Obstbänmen. Gegen Ende des Ok tobers fliegen die Vorläufer des für die Obstbänmc gefährlich sten Feindes, des Frvstschmctterlings sFrostspanner Neisinotte, ilooinotrn In innnln). Das Männchen, 10 nn». lang, Flügel spannung 30 nun., schmutzig, braungrau, auf dcn Hinterslügeln Heller; das Weibchen, 6 nun. lang, 4 mm. breit, hat verküm merte Flügel mit schwärzlichen Qucrbinden ist grau bestäubt. Die Raupen lassen sich nach ihrer vollständigen Ausbildung Mitte Juni zur Erde herab und verpuppen sich darin. Etwa um die Zcit vom 6.—12. 'November schlüpft dic Mehrzahl dcr Schmetterlinge aus, und da die Weibchen nicht fliegen, sondern nur durch Kriechen auf die Bäume sich begeben können, so sind sie auf Papierbäudern durch Brumata-Lcim sehr leicht zu saugen: ebenso bleibt auch cine Menge der sehr lebhaft umher- slntternden Männchen am Leime kleben und wird dadurch ver nichtet. Es vereinigt sich bci dicscn Jnscctcn mancherlei, ui» dic Behauptung zu rechtfertige», daß sic zu dcn schädlichsten Obstseinden gehören. Zunächst erscheinen die Schmetterlinge spät im Jahre/ wenn fast die" ganze Jnscctenwelt schläft, näm lich Anfangs November bis Anfangs Dccembcr; sie fliegen Abends in der Dunkelheit und sind deshalb wenig bemerkbar; die den Stamm besteigenden Weibchen legen ihre 250—400 grünlichen, spater rothlich werdenden Eier zu 2—3 Stück ver einzelt siücht in Haufen, oder zusammengedräugt wie andere Schmetterlinge) nn die Blattknospcn und Blattnarbcn; überdies habe» die Ende April erscheinenden Raupen die hellgrüne Farbe des jimgen Laubes, und es gehört ein geübtes Auge dazu, sie zu finden; endlich spinnen sie die Spitzen der jungen Triebe Ivie einen Knäuel zusammen, verbergen sich darin, lind fressen, gegen rauhe Witteruug, Schlupfwespen re. geschützt, nachdem sie sich vorher von de» feinen Spitzen der Laubknospen und Blüthendecken genährt, die- Blätter, die sie durchlöchern, und den künftigen Trieb des Jahres auf. Auch die jungen Früchte fressen sie an. Sic vcrmchrcn sich in ungchcurer Menge und zerstören nicht allein in manchen Jahren einen großen Theil der Obsternte, sondern cs sterbcn auch Bäume gänzlich ab, be sonders wem, diese Obstbanmfeinde mehrere Jahre hinterein ander zahlreich auftretcm Alte kränkliche Bäume fangen erst Ende Juni an, sich wieder zu belauben, treiben aber höchstens an der Spitze dcr Zweige Blättcr, nicht Schößliugc; junge Bäume machen nur kleine schmächtige Triebe; mit der Schwäch lichkeit des Wuchses vermindert sich auch der Ansatz der Frucht- knoSpcn. Raupen finden sich auf allen Laubhölzern, nament lich Obstbäumen, vorzugsiveise auf Apfel-, Pflaumen-, Pfirsich- und Aprikosenbäumen, weniger auf Birn- und Kirschbäumen, an letzteren fängt man in der Regel nur wcibchensuchcude Mäuuchen; auch auf Haselnuß- und Rosensträuchern und den Gehölzen, die mit den Rosen verwandt sind, werden sie ange troffen. Wegen ihrer ungemeinen Schädlichkeit verdienen da her die Frostspanner mit Nachdruck verfolgt zu werden, und ist dcr von dem crstcn Mädchenlchrcr E. Becker in Jütcrbogk prä- parirte, vom Berliner Gartenbau-Verein, für die preußischen Staaten geprüfte Brumata-Leim sä Psd. für etwa 30 Bäume mittleren Umfanges hinreichend), wie ich aus Erfahrung und cigcnen Versuchen erkannt habe, allen anderen Vertilgungsmit- tel» bei Weitem vorzuziehc». Da die Bäume selbst nicht im Stande sind, sich ihrer Feinde zu erwehren, so hoffen sie auf die Hilfe Derjeuige», unter deren Schutz sie stehen und deren Eigenthum sie sind. Berlin, botanischer Garten. C. Bouchs, Kouigl. Garten-Juspcctor. — Auf dem Bahnhöfe in Bitterfeld ereignete sich am 26. October Abends ein beklagcnSwerther Unfall. Der daselbst angestellte Jnspectivnsassistent Vanselow, ein sich des bestell Rufes erfreuender Beamter, war nämlich, im Begriffe einem cmkommenden Zuge das Haltesignal zu geben, mitten auf ein Gleis getreten und hatte hierbei übersehen, daß auf diesem Ge leise eben eine Naugirmnschine augcfahrcn kam. Ehe diese Maschine mm von dcm Führcr zum Stehen gebracht werden konnte, war das Unglück geschchcr, die Maschine hatte den Assistenten umgerissen und überfahren. Die Verletzungen des Unglücklichen waren derart, daß "der Tod desselben auf der Stelle erfolgte. Eine Frau und 3 Kinder beweine» de» Tod ihres Gatte» und Vaters. — Aus Bern vom 26. Oct. schreibt mcm der „K. Z.": Seit vorgestern unterhält mcm sich 'zu Morgens am Gcufer See und dessen Umgehung von einem schrecklichen Verbrechen. Am Dienstag Morgen fand man unter der Brücke des Boston zwischen Morges und St. Prex den Leichnam einer jungen Frau mit cingcschlagcnen Nippen und Messerstichen in den Hals, und wenige Schritte davon am Seeufer bei St. Prex wurde der Leichunm noch einer andere» stmge» Frau entdeckt, welche die gleiche Behandlung erlitten hatte. Die Untersuchung wurde sofort eiugcleitet, indes) weiß man zur Stunde noch nicht, wo daS Verbreche» begcmge» wvrde» ist; gewiß ist »ur, daß die Leichname in Heu auf einem Karren dorthin gebracht worden waren, da man die Blutspuren gut verfolge» konnte. — In Frankfurt a. M. ist vou Kurzem eiu angeblicher Karl Schantz, 32 Jahr alt, zur Haft gekommen, bci wclchem man nach Durchsuchung scincr dasclbst gcmiethctcn Wohnung nußcr cinem vollständige» u»d mit seltener Umsicht gearbeitete» Brech- und DiebeShandwcrk, bestehend aus ca. 60 falschem Schlüsseln, Diebeslaterne, falschem Barte, Perrücke, Revolver, amerikanischem Todtschläger, blauer Brille, Diebspfeife rc., mehrere Fläschchen mit Chloroform, Wachs zum Abdruckueh- meu, fand. Der Manu, welcher früher in Amerika gelebt und ohne Zweifel eine bedeutende Verbrecherlaufbahn hinter sich hat, war verdächtig geworden, weil er sich einen Kafsenschrnnk von Köln hatte kommen und denselben, unter dem Vergeben, ein Schlüssel sei ihn, verloren gegangen, der andere liege im Schranke, durch emcu infolge stattgehabter Bvhrexperimcnte bekannt gewordenen Schlosser hatte aufbvhre» lasse»'. Es konnte keinem Zweifel unterliegen, daß er dieses Bohre» und dic dazu cha nach Bulgarien . nur 30 Bataillone
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