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Sächsische Elbzeitung : 20.12.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-12-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-187612205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18761220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18761220
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- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1876
- Monat1876-12
- Tag1876-12-20
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- Jahr1876
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 20.12.1876
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Beilage z» Nr. GS der Sächsische» Elb Zcitnng. Schandau, Mittwoch, den 20. December 1876. Der Krieg in Asien. Einem Schiciben der „Anstöö. Allis. Ztg." ans Tiflis cntnchnicn wir: Ist cö auch noch nicht so weit, das; da „hinten weit in der Türkei die Boiler ans einander schlagen," so wird cS doch allem Anschein nach bald dazu kommen nnd wir Bewohner Transkaukasiens werden wohl einen Hanpttricgdschanplah in nächster Nähe haben. Wem im Fall dcS Kriegs die schwerere Nolle zufallen wird, dem Angreiser, d. i. den Nassen, oder den Berthcidigcrn, den Türken, ist naschwer zu sagen. Nnßland, welches die Offensive nnlcr allen Umständen ergreifen mich nnd ergreifen wird, wird die nngchcncrsten Schwierigkeiten zn überwinden haben. Ein viel schlimmerer Feind als der Türke sind im Fall eines WiMerfcldzngö die Külte nnd die Schnce- stürmc dcS armenischen Hochlandes. Man hat dort bis zn 30" unter Null beobachtet, eine Milte wie sie auf Hochebenen von 0000 bis 700G Höhe auch in südlicheren Breiten erklärlich ist. Bon Wäldern ist dort keine Spur, das Brennmaterial nachte ans gro s;cn Fernen hcrbcigeschlcppt werden nnd gemächlich erwärmende Lagerfeuer werden die russischen Krieger wohl entbehren müssen. Schon in dem uns näher liegenden Alcxandropol — nahe der türkischen Grenze am Arpa-Tschai, dem Zuflns; des AraxcS gelegen — ist daö Brennmaterial so rar, das; cs das vierfache des Tifliser PrciscS kostet nnd der Faden bis zn 80 nnd 100 Rudel zn stehen kommt. Mangel an Holz wird aber bei einem Einmarsch in türkisches Gebiet um so empfindlicher sein, als jene ranhcu Hochebenen sehr spärlich bewohnt sind nnd die Truppen wohl stets im Freien werden lagern müssen. Zn alle dem kommt noch ein Hauptübclstaud — die Unwegsamkeit jenes Hochlandes nnd der Mangel an Fuhrwerken, sowie Zuglhiercu zn Hcrbcischaffuug der vielen Be dürfnisse, welche eine größere Armee hat. Die ge wöhnlich hier gebräuchlichen Zugthicre, die Büffel nnd die lasttrngcnden Kamcclc sind im Winter kaum zu gebrauchen, sic können große Kälte nicht ertragen. Ob die Nnssen trotzdem mit Erfolg Vordringen wer den, wird sich vielleicht sehr bald zeigen. Das; der gemeine Soldat das Zeug dazu hat, auch die größten Strapazen zn ertragen, hat die Geschichte schon mehr als einmal gezeigt, und er wird sich bei einem Krieg, wie dem bevorstehenden, in welchen er mit einer ge wissen Begeisterung zieht, mich nicht untüchtig finden lassen. Ein Moment, das Nnßland günstig ist, darf übrigens anch nicht übersehen werden. Es sind das die Sympathien, die man den Soldaten des Zaren von Seiten der christlichen Bevölkerung der an Nnß land grenzenden türkischen Provinzen Kleinasiens cul- gegcubringcn wird; man wird sic überall als Befreier vom schweren Druck dcS türkischen Jochs mit Freuden aufnchmcn. Denn die Ehristen in jenen Provinzen sind gar übel daran. Wenigstens bringen unsere Zeit ungen die schrecklichsten Berichte von an Ehristen ver übten Grausamkeiten und Gcwallchatcn. Nach diesen Berichten Hansen die türkischen Soldaten im eigenen Lande schlimmer als dcr schlimmstc Feind: cö wird erpreßt und geraubt, waö mir möglich ist, und selbst oft das Leden dcr armcn Christen nicht geschont. Es wäre zn verwundern, wenn ihnen da das russische Seepter nicht wie ein Ncilnngsstab vorkämc. Führen ja doch die unter des Zaren Herrschaft stehenden Böller südlich vom Kaukasus ein freies behagliches Leben, wie sich'ö besser kaum wünschcu läßt. Außer mancherlei andern Privilegien haben sic daö dcr Frei heit vom Militärdienst trotz der im russischen Ncich eingcsührlcu allgemeinen Wehrpflicht. — Bon Zeit zn Zeit passircn Truppen, die von Norden kommen, unsere Stadt. Wie groß die Stärke dcr hier nnfzn- slcllcnden Armeekorps sein wird, ist bis jetzt schwer jii erfahren. Das HaupltorpS ist der Hauptsache nach schon in Alcxandropol vereinigt in einer Stärke van angeblich 80,000 Manu, das zweilstärkste Korps wird die Nion-Armee bilden in einer Stärke von etwa 50,000 Mann, kleinere Korps sollen bei Achalzich nnd Eriwan znsnmmcugczogcn werden. Dcr .Hauptstoß dürste von Alcxandropol ansgcführt werden, von ivo der Weg nach Kars nicht zu weit ist. Eine wich tige Nolle dürfte übrigens mich dcr Nion Armee zn- fallcn. Sic würde durch ihr Bordringcn bis Batum Nußland nngchenren Bvrthcil bringen. Dcnn Batnm ist der wichtigste, ja einzige Hafen an den Ostufcrn des Schwarzen Mccrö nnd war eigentlich schon frü her einmal den Nnssen durch den Frieden von Tnrk- manlschai zngcfallcu; nur durch einen Schreibfehler sind sic desselben verlustig gegangen. Es fließt näm lieh südlich von Poli ein Flüßchen Tscholocha, nicht weit von Batnm aber die größere Tschorocha inö Schwarze Meer. In der Fricdcnöurknnde halte sich anstatt des r ein l cingeschlichcn und Nnßland ist da durch, wie ein Blick auf die Karle zeigt, ganz bedeu tend zn kurz gekommen. B e r ilt i s ch t e ö. — Einem Ncutcr'schcu "Telegramm zufolge beträgt dic Zahl der bei dem Brande des Broollhn-Thcatcrs Umgekom menen, soweit dieselbe bis zum 7. d. M. festgestellt war, 289. Nach einem,.Timcs"-Tclcgramm waren am 7. Decke, bereits 326 Leichen aufgcfunden worden, während man noch nach wei teren suchte. Die eingeleitete Untersuchung hat ergeben, dast die Feuerlöschanstalten auf der Bühne sehr mangelhaft waren und dast das Feuer leicht hätte gelöscht werden können, wenn man gehörige Vorsichtsmassregeln getroffen hätte. Einige Zeu gen sagten auS, es wären weder Schläuche, noch Wasser vor handen gewesen. Man glaubt, daß alle auf den Galerien bc- indlichcn Personen umgekommen sind, weil die Treppen ciu- türzten und alle AuSgänge verschlossen waren. — Von Sacramento wird über San Francisco gemeldet, dast dort am 18. 'November Abends bei einer Vorstellung in Moorc's Opernhause dcr Fustboden nachgab und von den Zu schauern 7 getödtet und gegen 109 verwundet wurden. Dcr Zuschauerraum befand sich über einem grossen Lcihstalle, wurde früher als Staatsarsenal benutzt und erst kürzlich für Bühnen zwecke eingerichtet, indem eine Galerie und Logen in derselben angebracht wurden, ohne dast für gehörige Stützung des Fuss bodens Sorge getragen worden wäre. Die Halle bot Sitzplätze für nngefähr 1000 Personen und war gedrängt voll. Kurz nach Beginn' der Vorstellung wurde ein Weichen deS Fussbodens gefühlt, worauf die Querbalken nachgaben und die Biihne so nne die Galerie in den Saal hinnnterfielen. Da der Hintere Theil der Halle durch die Stallungen, welche sich unter diesem Theile befanden, gestützt wurde, so siel die Zuschnnermenge nach vorn, der Bühne zu. Die Gaslichter erloschen infolge dcr gewaltigen Erschütterung, und es trat die grösste Confusion ein. Die Feuerwehr erschien sofort an der Unglücksstätte und machte sich mit Hilfe der Polizei daran, die Verwundeten aus ihrer üblen Lage zu befreien und die Todten fortzuschasfen. Viele der Verwundeten trugen lebensgefährliche Verletzungen davon, und mehrere derselben werden wahrscheinlich ihren Wunden erliegen. — Die Wiener Blätter berichten über ein Vcrbrcchcu- das an Grausamkeit und Kaltblütigkeit dem Morde im Azieuda- hofe nicht nachsteht, an Verworfenheit aber nnd in seinen Ein zelheiten den entseblichen Eindruck jener Unthat überragt. Ein Sohn, der 21 jährige Naimund Hackler, tödtete seine kranke Mnttcr, nm sie ihres Ersparnisses von 2 Gulden zn beranken, versteckte die Leiche unter dem Bette, in welchem er dann selbst noch zwei 'Nächte schlafend verbrachte, benutzte das wenige Geld, das er der gemordeten Mutter geraubt, um eine neue Posse zu hören, trieb sich in Gasthäusern herum und stellte sich schliesslich selbst dem LandeSgerichte. Bei dem vorliegenden Falle blieb der Stadt Wien wenigstens die Aufregung erspart, welche sich Aller bis zur Habhaftwcrdung deS ThäterS bcmäch- stgt, und wenn ein Gefühl der Befriedigung hier anfkommen darf, so ist cs darin zu finden, dast der verkommene Strolch, der Hand an die eigene Mutter legte, auch nicht den kleinsten Versuch gemacht hat, nach der verworfenen That dem Arme der Gerechtigkeit zu entrinnen. All edle Herzen. Weihnachten naht, ein eigner Zauber Liegt in dem Wort, und hoffnungsvoll Vertraut daS Kind dem Elternherzen, Was ihm das Christkind bringen soll. Und ob voll frohen Eifers überstürzend Die Worte von des Kindes Munde fliesten, Das treue Mutterhcrz vergisst sie nicht, Weist sie im Innersten wohl zu verschliessen. Und ail' die Hosfnnngen der lieben Kleinen Erfüllen sich zum schönen Weihnachtsfest Da, wo die Augen nicht getrübt vom Weinen, Wo jeder Wunsch sich leicht erfüllen lässt, Doch dort, wo in den engen, düstren Räumen Die Armuth seufzt in ihrer tiefsten Noth, Da darf das Kind vom Weihnachtsbaum nur träumen, Nur bitten um das liebe täglich Brod. Dorthin lasst uns jetzt Trost und Frcnde bringen, Erschliesst das Herz dem helfenden Erbarmen, Dann wird das schöne Werk gelingen: Das Weihnachtsfest für unsre Armcn. Bataillon soll — Fünfzig Pfcnnige cinstecken nnd dcn Nmeiscu-Kalcuder für 1877 kaufcn. Er ist Ivie immcr der Dickste unter dcn Dicken — der Schönste unter den Schönen. MroLucte «preise. P irna, den 16. Decbr. Weizen 9 Mk. — Pf. bis 11 Mk. 20 Pf. pr. 100 Pfd. —- Korn 0 Mk. — Pf. bis 9 Mk. 90 Pf. pr. 100 Pfd. — Gerste 8 Mk. — Pf. bis 9 Mk. 25 Pf. pr. 100 Pfd. — Hafer 7 Mk. 75 Pf. bis 8 Mk. 40 Pf. pr. 100 Pfd. — Butter 2 Mk. 20 Pf. bis 2 Mk. 70 Pf. meisegelegens) eite «. S.-B. Staatöciscnbal)». Abfahrt von Krippen nach Dresden: NacktS 2 U. 55 M. sCvur.-Z. I—3. El.), früh 6 U. 35 M. (Pers.-Z. I.—3. El.), Vorm. 8 U. 48 M. fCvurierzng l.—2. Cl.), 9 U. 5 M. (P.-Z. I.—3. Cl.), II U. 10 M. (P.-Z. I—3. El.), Mittag 12 U. 50 M. (P.-Z. I.—3. Cl.j, Nachm. 4 U. (P.-Z. I—3. El.), 6 U. (P.-Z. 1.-3. Cl.), u. AbdS. 8 U. 50 Al. <P.-Z. 1.-3. Cl.) Von Krippen nach B vd c» back-T et schein früh 7 U. 30 M. (P.-Z. I.—3. Cl.), Vorm. II U. ,P.-Z. I.—3. Cl.), Nachm. I U. 55 Al. (Cour.-Z. I.-3. Cl.), 3 U. 30 M. jPers.Z. I.-3. Cl.), 5 U. 25 Al. (P.-Z. 1.-4. Cl.), AbdS. 8 U. 15 Al. (P.-g. I.—3. Cl.), 8 U. 34 M. (Cvnr.-Z. I—2. Cl.), 'Nachts 12 U. 40 M. (P.-Z. 1.-4. Cl.), u. 2 U. I M (P.-Z. I.-3. Cl.) Weihnachts-Präsente Poststraße 142, E-er-E Post- und Telegraphen-Amt. IP. Kunden, mich bei Reellste effeetniren eignenden Suchen, in geschmackvoller Packung und besonders Preiswert!): Einkäufen werde. Ich bitte meine wcrthen jederzeit auf das Prompteste und Sowie seither, habe ich auch in diesem Jahre mein Cigarren-Lager in sich für das Weihnachtsfest zu Geschenken eleganter Ausstattung, vervollständigt und empfehle unter Anderem als in diesem Artikel gütigst berücksichtigen zu wollen, indem ich Hochachtungsvoll 6. 8iMnkkrr, Ilir in Kistchen n 25 Stück — 1 LI. 10 IP.; I in Kistchen n 100 Stück — 6 LI. — - A Lim«» n 50 - — 2 - 25 - ; - - rr 100 - — 6 - 50 - Apollo n 50 - — 2 - 25 - f - - - n 100 - — 8 - — n 50 - -- 2 - 25 - ; - Vpinainn Hvgitli.r n 100 8 - — - OUtttiL L100 - -- 5 ----- § - lit I loi ir - st 50 — 4 - 50 nIOO -- --- 5 - - - - - - n 100 - ----- !) - — st 100 - — 5 - - - <I<». «Io. - - st 50 - — 5 - — F r» st 100 - --^ 6 - — - § I I Illa« - - st 50 - 5 - — - - - nIOO - ----- 6 - - - f Mrsn-i!«« I^>is<Ii v« - - st 100 - — 10 - — st 50 - — 3 - — - ' ILo-?. Hl» null» - n 50 - — 5 -- —
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