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Erzgebirgischer Volksfreund : 01.04.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-04-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192804015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19280401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19280401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1928
- Monat1928-04
- Tag1928-04-01
- Monat1928-04
- Jahr1928
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 01.04.1928
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MWWWO D« .«»»,»»«»««»» »rl-tgoi l«,«» mH üiM»b»» »<r r«,« »a» e»nn. »»d n«ll!»s«n. D» Pr»l« «n »», »4 mm I>r«I>, <lolm<>. Slnzelgmz«!!« Im N»l»»I«IId«,i>* m 1» iAamIIImaxj«!»»» und 81»0»»a«Iu<b» B»dI«1N,«, «F>. ««wl'l» »» II' I!« «> mm d"II» Pell«. TV. ««wir«» 100. II' II» 10 mm drill« «MI «I «,»»«»» «« v»m»»a-s«»«« > L«ipj!» vr. irrr». II««. Sru-b Nr. M. Verlag E. M. Gärtner, Aue, Erzgeb. Imifdr«4«r> «w »< «»» »1. a»»U «»I ««) 41» S4-«r«r, S»-«r,ru»«, vradlanschrlfli »Efnmid w enlhallend die amtlichen Delianntmachnngen der Amlshauplmannschafk und der d Slaalsbedvrden In Schwarzenberg, der Sinais» u. ilädüschen Behörden in Schneeberg, Lvbnih, Nsusiädiel, Grünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Ls werden auherdem verdssenilichi: Die Bekanntmachungen der EladirSIe zn Aus und Schwarzenberg und der Amisgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. «»,»>,«».«<»«»»» Nr dl» »» Na-dmlttag »rl-rlnrnd« Nummrr dl» wrmMa,, 0 Utz' In den Saupkelchast«. »»Um. Mn» Sewdhr Nr dl» Ilnknshme der An,Ug« am vora»lchrl»d»n«n Log, lowl» an desllmmler Slell» wird nlchl aegeden. auch nl»l Nr dl» WchlNdell der durch Fernspr»t»r auk«g»d«nm «nz»Ia,n. - gar RIcknnd« nn- aerlon-l elngesandler SchrllUNch» IbernlmmI dl» Schrill- leilung dein» Diranlworiung. — Unlerbrechungen de, s» IchLftsbelklebm begründen dein«Ansprüche. Bel Jadluna^ oerjug und Kontur, geilen Badall, al. Ml oerelndart. tzauplütschüftükell«» In, Au«, vübalb. Schneed»rg und Schworzenderg. Nr. 79. 81. Iahrg. Sonntag, den 1. April 1928. Amtliche Anzeigen. Geschäftszeit der Gemeindeverwaltung im Sommerhalb» fahr 1928 (1. April bis 30. September.) Die Dienststellen sind für den öffentlichen Verkehr ge öffnet: Montag bis Sonnabend von 8—12)4 Uhr. Die Spar, und Girokasse ist Montag bis Frei tag außerdem von 14—15 Uhr geöffnet. Die Gemeinde- und Steuerkasse sowie die Verwaltungs abteilung sind nachmittags überhaupt nicht für den öffent lichen Verkehr geöffnet. Radiumbad Oberschlema, am 31. März 1928. Der Gemeinderat. LnbMsbenMiile Schneeberg-MMel«. Am. Ausnahme: Moniag, 2. April 1928 1-3 Knaben 1 Schneeberg, Bürgerschule 3-5 Mädchen / Zimmer 3 Dienslag, 3. April >928,8-10 Knab^ ) neustädlel. „lte Schule. Snllassungszeugnis und Zensurbuch der Volksschule sind mitzubringen. Stundenpläne sür das Sommerhalbsahr sind vom 3. Feiertag ab in den beiden Schulgebäuden im Kausslur angeschlagen. Die Schulleitung. Dietzmann. kN Mm WU Kl Ei KM MM KMK» lauter, «len Z1. dtSrr 1S2S. KIad> »diweren leldenrwoiken sand durch Lotte, varmkerrtgkelt In der dlervenkellanrtalt ru Lkemnltr die erreknte krlürung KM der Vltwe und lockter de» Heimgegangenen KÄt am btoniag der Karwoche die ttirchgemelnde l-ouier die ern»te Irsuersndscht am ^Itor, da er takrreknieiang treu und gevlrrenkak den Dienst de» 5eel»orger» an der 6emeln.de und Ikrer fugend getan, unter der Kaarel, die 2euge «einer oklenkerrigen und »chriktkundigcn tVoriverkUndlgung bleibt. Im Suguri 1888 war die feierlich« kinvei»ung und Ordination diere» 9. »tündigen l-auterer Plärrers. 8s folgte ein langes und gesegnetes ^mtswlrken, bl, Krsnkkelt nStlgte, am Hetormatlonsfert 192Z In den vorzeitigen Kukertond ru geben, vorüber binaus diente er noch weiter bi» rum fferb,t 1926 mit der pakrung der Kirchenbücher und der Verwaltung des ptorrorchlvs. Vie 6ründung der beiden fugendvereine, dl« klnrlchtung de» Kinder- gottesdlenste» und der kirchlichen Hei er»chatt, die btitarbelt der 6emeinde am Verk de» bvongeilschen Kunde» und die klnriellung einer 0lakoni»»ln Im kiesigen 6eme!ndedlakonlevereln, fallen In die Amtszeit de« Verrtorbenen. ^uch das ^mt selbst erlukr unter Ikm eine bedeutsame Erweiterung mit der Einstellung «ine» Hllf»8el»tlicken und der nachfolgenden kinrlchtung einer rweiten stündigen pfarrerstelle. Vie infolge der schweren Kriegs- und noch schwereren blachkrtegrzelt aut Karte Proben gestellte bedensorbett de» Heimgegangenen I»t berechtigte Ursache rum urdruck unau»lü»chlichen Vanke». Der ItirekenvvrstaiAÄ Pfarrer Zckmidt, Vor». Slreislichler. Die Verfassung als Zwangsjacke. Die Schul- -er Sozial-emvkralie am Scheitern -er Amnestie. Nur keine Versöhnung! Das komische Intermezzo Wirth. Ein neckischer Zufall. Die Republikanische Befchwer-efteUe züchtet begeisterte Republikaner. Die Zerfahrenheit unserer politischen Verhältnisse schreit /um Himmel. Ohne stichhaltigen Grund und ohne seine Auf gaben erledigt zu haben, läuft der Reichstag auseinander. Leider nicht für immer. Er wird wicderkommen, nachdem, wie es so schön heißt, das Volk befragt worden ist. Soll heißen, nachdem eine Wahlschlacht gekämpft ist, in welcher auf allen Seiten die Banner der Volksvcrführung und der Lüge entrollt sind. Der alte Reichstag, so sagt man, ist nicht mehr das Abbild der Heutigen Volksstimmung, deshalb fort mit ihm. Es wird sich zeigen, daß sich im nächsten im wesentlichen nichts geändert hat. Nur daß die L'nke „Rache" nehmen wird und daß dann der Himmel auf Erden kommt. Im übrigen hätte man eine andere Negierungskoalition auch ohne Neuwahlen haben können. Warum man den einfacheren Weg nicht be schritten hat, ist ein Rätsel. Das ganze Elend hat seinen letz ten Grund in der Verfassung, die das Produkt einer unnormalen Zeit ist. Seit ihrer unseligen Geburtsstunde haben sich die Verhältnisse völlig geändert und sie werden sich noch weiter ändern. Man hätte zunächst eine Verfas sung auf Zeit beschließen und vorsoracn sollen, daß nach Ablauf der Frist die Besten der Nation eine neue Form für die umgestalteten Dinge schaffen. So aber sind wir einge zwängt in die Zwangsjacke veralteter Regeln. * Jedermann hat die Unzulänglichkeit der Ver fassung erkannt, niemand weiß aber ein Mittel, sich von ihr zu befreien. In keinem Reichstag wird sich die notwen dige Dreiviertel-Mehrhcit für die Acnderung lebenswichtiger Bestimmungen finden. Es wird also fortgewurstelt werden, und die Aufgabe der Vaterlandsfrcunde kann nur die sein, aus dem Schlechten möalichst das Beste heranszuholen. Im mer wird jedoch ein Nest bleiben, der dem Vorwärtskommen des deutschen Volkes hinderlich ist. * Wie schwer es ist, in gewissen grundsätzlichen Fragen auch nur eine einfache Mehrheit zu erzielen, zeigen die par lamentarischen Verhandlungen über die Amnestie für politische Vergehen. Mit einem Eifer, welcher das oft in ihren Reihen zitierte Wort von der Gleichheit alles, was Menschenantlitz trägt, Lügen straft, macht die Sozial demokratie einen Unterschied zwischen proletarischen und nichtproletarischen Missetätern. Der „Fememörder" Schulz, der aus proletarischen Kreisen stammt, ist für sic dadurch zum Nichtproletarier geworden, daß er zur Belohnung für seine Tapferkeit vorm Feinde das Offizicrsportepce erhielt. Auf ihn, dessen Schuld überdies durchaus nicht erwiesen ist, darf die Amnestie keine Anwendung finden, so wollen es die ver blendeten sozialistischen Führer. Es wäre unter ihrer Würde, Strafmilderungen dadurch zu erkaufen, daß man die ^eme- Mörder laufen lasse, erklärte Landsberg, und seine F> ' m lehnte das vernünftige Kompromiß ab, das zwischen bei Ge nossen Rosenberg, den Deutschnationalen und den Kommu nisten bereits abaeschlossen war-und das den „Fememördern" zwar nicht die Freiheit, aber eine Strafmilderung auf 7)4 Jähre Festung bringen sollte. Die Schuld daran, daß Menschen, die überdies meist den mildernden Umstand der verworrenen politischen Verhältnisse für sich haben, im Zuchthaus verfau len, fällt auf die sozialistischen Führer. Man kann es den Kommunisten, deren verurteilte Parteigenossen nunmehr, nachdem seit Wochen die Hoffnung auf Befreiung in ihnen rege war, gleichfalls weiter lebendig begraben bleiben, nach- fühlcn, wenn sie eine ungeheure Wut auf die selbstge rechten Herren von der sozialistischen Fraktion haben. Sie macht sich nicht nur Luft in Faustkämpfen im Reichstag son dern auch in der Presse. Die „Note Fahne" schreibt: Man muß es sich ausmalen, wie unsere Klassengenoffen in den Gefängnissen Tag für Tag die Nachricht erwarteten, end lich seien alle Schwierigkeiten behoben, endlich) sei die Stunde der Befreiung nahegcrückt. Und dann kommt die Enttäuschung. Dann regen sich die parlamentarischen Kulissenschieber, dann beginnen die skrupellosen Geichäftspolitikcr mit ihren Intrigen, dann gibt es eine Krise der Älmnestie, und schließlich — am vergangenen Morgen — erfuhren es die cingekcrkertcn prole tarischen Gefangenen: gestern beschloß die sozialdemokratische Reichstngsfraktion, dem Amnestiekompromiß ihres eigenen Par teigenossen Kurt Rosenfeld mit den Kommunisten und mit den Dcutschnationalen nicht die Zustimmung zu erteilen! Aber die Opfer der SPD.-Schurkerci, die cingekerkerten Klaffenkämpfer, die nun noch weiter hinter den Gittern und Steinmauern schmachten sollen, werden, brüderlich vereint mit den Massen der deutschen Arbeiter draußen, Radie nehmen. Aus den Git terfenstern, über die Mauern der Gefängnisse hinaus, wird ihr Schrei der Anklage hallen, wird das Ohr jedes sozialdemokra tischen Arbeiters, jeder Proletarierin finden und die Massen mobilisieren, aus daß die kommenden Vahlen die Quittung des Verrats bringen: Keine Stimme den sozialdemokratischen Tod feinden der Amnestie! * Die Amnestie wäre einmal ein Schritt gewesen, der zur Versöhnung der entzweiten Volksschichten beigetragen Hütte. Und sie hätte dem erfreulichen Reichstag einen erfreu lichen Abschluß gegeben. Es gibt aber Leute, die eine Einigung auch in Einzelfragen scheuen, weil sie die Folgerungen fürch ten. Die sozialistische Partei lebt von den Gegensätzen im Volke, es darf also nicht zu einer Einigung kommen, selbst wenn darunter Hunderte von Proleten zu Grunde gehen soll ten. Auch sonst sieht es mies aus mit der Volkseinheit. Die Linkspsychose droht die letzten Neste des Zusammen- Halts der bürgerlichen Partei völlig zu vernichten. Die Füh rer gehen auch hier mit schlechtem Beispiel voran. Unter diesen Umständen hat die Sozialdemokratie leichtes Spiel. Sie sitzt auf einem dementsprechend hohen Pferde. Die Ober genossen Hilferding, Wels und Sollmann haben von der Tri büne des Reichstags herab das gesamte Bürgertum in Atoms zerredet und die altbekannten demagogischen Phrasen als neues Evangelium verkündet. Freilich haben sie vergessen, daran zu erinnern, daß das traurigste Kapitel-der deutschen Geschichte die Ucberschrift trägt: ..Die Sozialdemokratie ver stand mit dem Pfunde, das ihr in den Schoß fiel, nicht zu wuchern". Niemals waren einer Partei solche Chancen ge geben, wie der sozialistischen am Kriegsende. Was die Un fähigkeit khker Führer damals verpaßt hat, wird keine Ewig» i keit zurückbringen, auch wenn dieselben Prominenten, die so kümmerlich versagten, heute das Maul wie ein j Scheunentvr aufreißen und Hiebe austeilen, die nichts sind als Finten. Daß bei aller Tragik die Freunde komischer Situationen nicht zu kurz kommen, dafür hat das neueste Intermezzo Wirth gesorgt. Der Mann war untendurch bei seiner Par tei und, siehe da, es nahten sich als Retter die Demokraten. Sie wollten den Verbindungsmann des Zentrums nach der Linken hin nicht missen und boten ihm — vermutlich mit seinem vorherigen Einverständnis — eine Kandidatur auf der demokratischen Liste in Düsseldorf an. Natürlich mit in der Hoffnung auf den Zustrom der katholischen Arbeiterstimmen, der nicht nur Wirth, sondern auch noch einen demokratischen Kandidaten sicher in den Reichstag tragen sollte. Die Me thode, mit fremden Stimmen Mandate zu stehlen, würde ein Novum in unserem sonst an Novitäten nicht gerade armen Parteiwesen gewesen sein. Aber da kriegten es die tapferen Zentrumsmannen mit der Angst. Im Nu fielen sie Wirth um den Hals und stellten ihm im Reichstag ein rührendes Zeugnis über Fleiß, Treue und Ehrlichkeit aus, um das ihn manches Dienstmädchen beneiden kann. Von einem sicheren Platze der Neichsliste des Zentrums aus wird er als Trium- vhator in den neuen Reichstag einziehcn, eine Freude des Geschlechts der Linken. * Ein neckischer Zufall wollte es, daß das Ende des Reichstags mit dem des Ba rm a tp r o z e s s e s fast zusam menfällt. Nach dem überaus milden Urteil geaen die Brüder Barmat und ihre Helfershelfer ist deren sozialistischen Freun den ein Stein vom Herzen gefallen und sie können nun neu aufgebllgelt in den Wahlkampf gehen. Und die Barmats werden in die Welt des Geschäftemachens zurückkehren als Fast-Ehrenmänner. So eine kleine Strafe wegen Bestechung spielt ja keine Nolle. Vielleicht kriegen sie auch Neichstags- mandate auf der roten Liste, sie, die in ihrem Schlußwort vor Gericht mit Tränen im treuen Auge es sich nicht verkneifen konnten, sich als Opfer der „Hetze" gegen ihre sozialistische Weltanschauung binzustellen. Sicher werden sie aber ihre Nolle als Wohltäter ermatteter, antikapitalistischer Käm pen weiterspielen. Zu neuen Seebad- und Tafelfreuden lockt ein neuer Tag — die Herren Scheidemann und Konsorten nämlich. Ob allerdings Leute wie der ehrliche August Müller nun zach dem Darmaturteil, trotzdem es in eine Art Ne- habilitiernng umfrisiert werden wird, wieder in die sozia listische Partei eintreten werden? Wir glauben es nicht. Müller hatte bekanntlich zu Beginn des Barmaiskandals, wie er sich ausdrückte, „aus Ncinlichkeitsaründen" der So zialdemokratie valet gesagt. Im übrigen haben die Barmats ein Schweinealück gehabt, indem ihre Richter Rücksicht darauf nahmen, daß ihre Straftaten in eine Zeit fielen, „in welcher die durch Krieg und Revolution verursachte Begriffs- und Gektthlsverwirrunq noch fortwirkte", wie das Urteil sagt. Die „Fememörder" Schulz und Genossen fanden nicht diese Ein stellung bei ihren Richtern. Sonst brauchten sie heute keine Amnestie. Daß ansonsten das Stagtswesen in Ordnung geht, wenn, es erst wieder unter der Fuchtel der Linken stehen wird, da- Ur wird an ihrem Teil die famose Republikanische Beschwerdestelle sorgen. Sie hat sich jihrgst wieder ein Stückchen geleistet, auf das sie und die Parteien der Frei heit, deren Geschäfte sie besorgt, stolz sein können. Ein Lehrer hatte in angeheitertem Zustand, am Abend des 11. Augusts, . - - ' -
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