Sächsische Elbzeitung : 03.03.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-03-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-188303030
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- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18830303
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18830303
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- Saxonica
- Strukturtyp
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- Parlamentsperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1883
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- Sächsische Elbzeitung : 03.03.1883
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MM LlbMiW. Amts- unö Anzeigeblatt für das Kömgl. Amtsgericht nnd den Stadtrath zu Schandau und den Stadtgememderath zu Die „Sächs. Clb«Zettung" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die erbeten. -- Preis für die gc- Inserate für das Mittwochsblatt werden bis Dienstag früh » Uhr, für daS SonnabcndSblatt spätestens bis ,pr ^„seratc für die Elbzcitung nehmen spaltenc CorpuSzcilc oder deren Naum 10 Pf., Inserate unter 6 Zeilen werden mit 50 Pf. berechnet, (tabellarische oder complicirte nach idendank und Nud. Mosse. an in Hohnstein Herr Bürgermstr. Hesse, in Dresden und Leipzig die Annonccn-Büreaus von Haasensteui « ^ogre , 18. Schandau, Sonnabend, den 3. Mürz 188 Beruf wohl die Mittel der ersten Ausbildung gewah ren, aber zur vollständigen Durchbildnng nud zu dem fcrucrcu Fortkommen nichts thnn können? ^aun darf mau keiner blinden Neigung oder dem Ehrgeize folgen und seine Kinder trotzdem etwas werden lassen, wozu die Mittel nicht anörcichcn, sondern man mnß unter solchen Bcrhältnisscn zu einem einfacheren Bc ruf greife». Bcrwcrflich ist auch daö Verlassen an das gute Glück, denn die günstigen Umstände, die vielleicht diesen oder jenen armen Knaben einmal aus nahmsweise zu einem großen Manne gemacht haben, darf man bei der Berufswahl für seine Kinder durch aus nicht in Betracht ziehen. Hier kann nnr die kühle Erwägung nach den vorerwähnten Grundsätzen richtig sein, zumal eine solche einem besonderen Glücke, wel ches sich einem jnngcn Manne vielleicht später dar bietet, durchaus keinen Abbruch thun kann. bewahren Anhänglichkeit an die Vorzüge dcö Deutsch- lhnmS. Und diese Anhänglichkeit wird sich mich ui wirthschafllichcr Beziehung geltend machen; unsere Landsleute in Südamerika behalten die heimatlichen Sitten nud Geschmack uud was ist deshalb natürlicher, als daß sie einen großen Theil ihrer wirthschaftlichen Bedürfnisse von der Hcimath aus beziehen. So wer den sich bald zwischen dem Mnttcrlandc und dem ncncn Batcrland der Ausgewanderten rege Handclöbczich- nngcu entwickeln; daö Mutterland wird Mannsaetnr- waarcn nach Südamerika anöführcn und in AnStansch dafür Nahrungsmittel nud Nohproduetc vou dorther beziehen. Ans diese Weise wird sich der dcntschcu Industrie vou selber ciu weites Absatzgebiet eröffnen, während sie jetzt, wenn sic sich ncnc Absatzqncllcn er schließe» will, fast immer erst die Industrie von Eng land oder eines andern Staates, verdrängen mnß, also nnr unter großen Schwierigkeiten neneS Terrain erobern kann. Welch großer Segen für Dcntschland in einer derartigen AnSdchnnng seines Absatzgebietes liegen würde, ist leicht einznschcn: ist cö doch eben dcr Mangel an Absatz für unsere Jndustricproductc, dcr znm größten Theil die schlechten wirlhschaftlichen Vcr- hältnissc bei uns vcrnrsacht hat; er ist Schuld darau, daß viele uuscrcr Arbeitskräfte nicht oder doch nicht ausreichend Beschäftigung finden und daß die Löhne ans das äußerste hcrmttcrgcdrückt sind. In welchem Umfange die deutsche Auswanderung nach Südamerika dem Mnttcrlandc wirthschnftlich von Nutzen sein könnte, crgicbt sich daraus, daß die dcntschcu Auöwandcrcr in Südbrnsilicn und den Laplatastaatcn, obwohl sic nnr den fnnfzigstcn Theil der Denlschen in den Bereinigten Staaten auönincheu, doch eben so viel deutsche Jndustricproductc beziehen als jene. Angesichts dieser Thatsachcn ist cö die Pflicht der Behörden nnd der Presse, so viel wie möglich darauf hinzuwirkcn, daß sich die deutsche Auswanderung mehr als bisher nach Südbrasilicn nud den Laplatastaatcn, überhaupt mehr nach solchen Ländern lenke, wo nicht bereits die englische oder eine andere Industrie herrscht. Denn nnr dann werden wir, so lange wir noch keine eigenen Colonien haben, von der Auswanderung so vieler uuscrcr LaudSlcute auch Nutzcu uud nicht bloS chwerc Nachthcilc haben. Die Berufswahl. Die Zeit um Öfter» ist alljährlich diejenige Zcit- pcriode, während welcher iu Folge der Beendigung der Schnlknrsc an Tausend und aber Tausend heran - reifender Jünglinge die Nothwcudigkcit hcranlritt, sich für einen Lcbcnöbcrnf zu cntschcidcu, ihren Eltern nnd Vormündern zu erklären, was sic wcrdcn wollen. Es ist dies ein sehr kritischer Zeitpunkt, ein wahrer Scheideweg im menschlichen Leben, denn die de» Kinder schuhen entwachsenen jungen Leute müssen eine Wahl treffen, von welcher in der Ncgcl das Wohl oder- Wehe ihres ganzen ferneren Lebens abhängt. I» vielen Kreisen ist man hinsichtlich der Berufswahl allerdings nicht besonders ängstlich nnd vcrsorglich, denkt, daß ein Jeder, der sich Mühe giebt, schon sein Unterkommen finden werde nnd wir wollen anch gegen die Berechtigung dieser Anschauung nicht gerade strei ten, immerhin bleibt cö aber doch von großer Wich tigkeit, daß Eltern nnd Vormünder mit ihren Kindern und Schutzbefohlenen schr ernstlich die Bedingungen von dem künftigen Berufe iu Erwägungen ziehen, denn in allen den Fällen, wo die eine oder andere Bedingung für die Fortschritte nud die Ausdauer in dem betreffenden Berufe fehlen, sind schwere Ent täuschungen nnanöblciblich und wenn dann der be treffende junge Mann sich unter vcrhättnißmäßig günstigen Umständen nicht einem anderen passenderen Berufe widmen kann, so wird ans ihm einer jener Unglücklichen, die iu ihrem Lebe« nie ein rechtes Fort kommen finden nnd sich in oft ganz erbärmlichen Stellungen durch das Leben schlagen müssen oder gar das Heer der Vagabunden nnd Taugenichtse vermehren. Wir glauben daher dazn beitragen zn müssen, es in den weitesten Kreisen bekannt zn machen, daß cö vorwiegend vier Punkte sind, welche bei der Berufs wahl als entscheidend in Erwägung gezogen werden müssen. Zunächst haben Eltern und Vormünder daranf zu achten, daß sich bei ihren Pfleglingen eine möglichst klare und feste Neigung zu einem Berufe auöbildc uud de« Heranwachsende» Knabe» ernstlich das Verkehrte Vorhalten müssen, was i» stets wech selnden Neigungen liegt. Ist unn aber eine feste Neigung zn einem Berufe iu dem Knaben oder Jüng linge entstanden, so haben Eltern nnd Vormünder gewissenhaft zn prüfen, ob der jugendliche Aspirant die nöthige geistige nud körperliche Befähigung zn dem gewählten Berufe besitzt uud ob auch die gc- nügcudc» fiuauzicllcu Mittel vorhanden sind, nm nicht nur die erste Ausbildung, sondern auch das fernere Fortkommen dem jungen Männe zn ermöglichen. Kommt man bei de» einzelnen Prüfungen dieser Frage nicht mit sich selbst zu einem rechten Resultate, so ziehe man Lehrer, Acrztc oder erfahrene Leute aus demjenigen Berufe, dem der juugc Mann sich wid men will, zn Nathe, denn ein Lehrer wird in der Regel eine gute Auskunft über die geistige Anlage des Jünglings geben, ein Arzt wird sicher seine kör perliche Befähigung bcurthcilcn und ein im Berufe erfahrener Mau» wird die finanzielle Seite der Aus bildung bcgntachtcn können. Gerade den beiden letz tcn Pnnktcn sollte man bei der Bcrnfswahl eine größere Beachtung schenken als cö bisher üblich war, denn was soll ciu sonst talentvoller Knabe in einem Bernfe erreichen, wenn demselben die Kräfte seincr Angcn oder seiner Lungen nicht dauernd auSrcichcn? Und hier kann nur eiu Arzt zuverlässig Auskunft geben. Oder was soll eö mit einem begabten jungen Manne wcrdcn, dem die Eltern für den betreffenden Wohin sollte der Strom der deutschen Auswanderer gelenkt werden? Die schon seit Jahrhunderten ans Dcntschland stattfindendc Auswanderung hat in den letzten Jahr zehnten immer größere AnSdchnnng gewonnen, so daß gegenwärtig jährlich über Hnnderttanscnd nuscrer Landcökindcr dem Vatcrlande den Rücken kehren. Znm Theil mag die den Denlschen innewohnende Wander lust zu dieser starken Auswanderung beitragen, haupt sächlich ist dieselbe aber dach auf die große iu Deutsch land stattfindendc Bcvölkcrungöznnahmc znrückzuführcn, welche jährlich ungefähr eine halbe Million Scclcu beträgt. Da also die deutschen Verhältnisse selbst cinc starke Answandcrnng bedingen, so wcrdcn wir dauernd mit derselben zn rechnen haben und bestrebt sein müssen, die mit jeder Auswanderung verbundenen wirlhschaft- lichcu Nachthcilc dadurch zn mildern, daß wir uns dieselbe möglichst nutzbar machen. Denn mit jedem Auswanderer verliert daö Mutterland eine in den meisten Fällen noch frische Arbeitskraft, in die es während der Jugendzeit des Auswanderers gleichsam ein Kapital gesteckt hat, das nun in Folge der Aus wanderung gerade dem Mnttcrlandc keine Zinsen bringt. Rechnet man dazn, daß sehr viele Auswanderer anch ein kleines Kapital in baarcm Gclde mitnehmen, so wird man die wirthschaftlichcn Nachthcilc der Aus wanderung eiurünmcn. Wodurch könnte uns unn die deutsche Auswanderung möglichst nutzbar gemacht werde»? Der Hanptstrom dcr dcutschc» Auswanderer wen det sich nach den Vereinigten Staaten, aber die Ans- waudcrnug dahin ist gerade die für daö Mutterland nachthciligste, weil sich dort die Denlschen mcistculhcils schon in dcr zweiten oder dritten Generation in Anglo- Amerikaner verwandeln nnd Ursprung nnd Verbind ung mit dem Mnttcrlandc vergessen, außerdem domi- uiert iu dcu Vereinigten Staaten amerikanische und englische Industrie und deshalb haben die cingcwan- dcrtcn Deutschen nur selten Veranlassung, mit ihrem Mntterlandc industrielle Beziehungen anznkuüpfcn. Dieses Berhältniß gestaltet sich sofort anders, wenn unsere Auswanderer sich nach Südbrasilien und den Laplatastaatcn wenden. Dort ist das Klima gesund nnd den Deutschen zusagend, wie in Nordamerika, aber die englische nnd französische Industrie dominiert nicht und daö Dcutschthum ist dcr Südamcrikanischcn Be völkerung in cnltnrcllcr Beziehung überlegen. Des halb bleiben die Deutschen in Südamerika weit länger Deutsch als in den Vereinigten Staaten, und sie Der Kampf für und wider die Einheit des britischen Reiches. Nicht mit Kanonendonner nnd verheerendem Sal- vcnfencr, aber dennoch mit kanm weniger schrecklichen Waffen wird scit zwei Jahren im britischen Reiche ein gefährlicher VcrzweisclungSkampf gekämpft, Irland betreibt mit allen Mitteln einer heimlichen nud bluti gen Veh,ne seine Losrcißung vou England nnd dieses hält mit Zähigkeit und beinahe stoischer Ruhe die widerspenstige grüne Insel dcr Jrcu fcst. Es ist cin Kampf fast ohne Gleichen in dcr Weltgeschichte, denn dnrch eine verzweifelte, meist passive Widerspenstigkeit ncht die irische Liga die Engländer derartig mürbe zn machen, daß ihnen die Herrschaft in Irland zuwider vird und sic weitgehende Reformen oder gar eine rische Selbstrcgicrnug bewilligen. Als erstes politisches Gebot aller Irländer gilt cö daher, keine Stenern an England zn zahlen, den großen, meist in England lebenden Grundbesitzern die Pachtgelder zn verweigern md ferner keine aus England kommenden Judu trie- produlte z» kanfcn Jeder Ire, dcr gegen dieses Ge bot handelt, verfallt dem heimlichen Vchmgcricht nnd Die Anmeldung der Ostern d. I. schulpstichtigen Kinder nimmt dcr Untcrzeichnctc Mittwoch, den 7. März, vorm. von kl-12 Uhr für dic I. mid uachm. von OE w uv m- di- u»d
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