Sächsische Elbzeitung : 20.06.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-188306201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18830620
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18830620
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1883
- Monat1883-06
- Tag1883-06-20
- Monat1883-06
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- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 20.06.1883
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sächsische Elb^eitmg. Amts- U«ö Anzeigeölatt für das Königl. LlmtsgerichL und den StadLrath zn Schandau und den Stadt^emeinderaLH zn Hohnstein. 4H. Schandau, Mittwoch, den 20. Juni 1^83. Bekanntmachun q. Das Baden in der Clbe betr. Mit Rücksicht auf wiederholt vorßckommcnc Unglücksfällc und Uuzuträglichkcitcu sicht sich die Königliche Amtöhanplniannschaft veranlaßt, Folgendes anzuordncn: Die OetSPolizeibehörden der der Königlichen Amtöhanptmannschaft nntcrstclltcn Elbgemoinden werden hierdurch angewiesen, mit thnnlichstcr Bcschlcnnigung nach Angabe der fiskalischen Wasscrbaubcamlcn, welche uni ihr Gutachten in der Sache anzngchcn sind, in der Elbe Badeplützo abstecken zn lassen nud für Jnstandhallnng der betr. Markirung während der Dauer der Badezeit Sorge zn tragen. HtlleS Baden an anderen als den abgesteckten Badeplätzen ist verboten. Erwachsenen, des Schwimmens kundigen Personen ist ausnahmsweise daö Schwimmen in der freien Elbe (Schwimmparticcn) jedoch nur unter der Bedingung nachgelassen, daß sic hierbei durch eine von einem schwimm- und schisffahrlöknudigen Manne geführte Schaluppe beständig be gleitet werden. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften werden mit Geldstrafe bis zn l»O Mk. oder nnit Haftstrafc bis zu 14 Dagen belegt. Dieselbe Strafe trifft mich Eltern, Vormünder oder sonstige Personen, welche dnrch mangelhafte Beaufsichtigung der ihrer Pflege anvcr- trautcn Kinder Zuwiderhandlungen der letzteren gegen obige Bestimmungen verschuldet haben. Dio Gendarmerie und die Ortspolizciorganc haben die genaue Beobachtung vorstehender Anordnungen zu überwachen, Zuwiderhandlungen aber den zuständigen Gemeindebehörde» ungesäumt zur Anzeige zn bringen. Pirna, den 8. Juni 1883. Die Königliche Amtshauptmannschaft als Elbstromamt. In Vertretung: von Craushaar. Abonnements - Einladung. Auf das mit dem 1. Juli 1883 bcginuendc dritte Quartal der „Sächsischen Elbzeitung" nimmt die unterzeichnete Expedition, sowie jede kaiserliche Postanstalt zu dem Preis von 1 Mark Bestellungen au. Wir ersuchen unsere geehrten auswärtigen Leser, die Abonnements-Bestelluncz gefälligst sofort machen zu wollen, indem wir bei späteren Aufträgen für die vollständige Nach lieferung der bereits erschienenen Nummern nicht cinstehcn können. — finden dnrch die ¬ ses Blatt eine weite Verbreitung. Die Expedition der Sachs. Elbzeitung. Politische Weltschan. Der Kaiser hat am Freitag Abend mit größerem Gefolge seine diesjährigen Sommcrreiscn angetrctcn, welche ihn vorlänfig nach Emö nnd erst später nach Mainau und schließlich nach Gastein führen. In Wiesbaden, wo die Ankunft am Sonnabend Vormittag erfolgte, erlitt die Reise eine mehrstündige Unterbrech ung, da der Kaiser es sich nicht nehmen ließ, den znr Zeit in Wiesbaden weilenden fremden Fürstlichkeiten einen Bestich abzustatten. Die Ankunst des Kaisers in Ems sollte in den Nachmittagöstnndcn des genannte» Tages erfolge». Auch der Reichskanzler gedenkt nunmehr seine Sommcrcnr anzutrctcn nnd zwar wird derselbe noch im Laufe dieser Woche iu Kissiugcn ciutrcffcn, wie mau wenigstens ans dem fränkischen Badeorte meldet. Bereits sind daselbst die Hofcgnipagcn nngclangt, welche die Conrtoisic Königs Ludwig dem Kanzler bei dessen Kissinger Aufenthalte jcdcömal zur Ver fügung stellt. Darüber, ob Fürst Bismarck dircct von Berlin ans seine Badereise antritt, oder sich zuvor erst nach Varziu bcgicbt, ist noch nichts bekannt. Ans parlamentarischem Gebiete ist nach Schluß der NeichstagSscssion eine größere Ruhepause eingctrctcu, denn das preußische Abgeordnetenhaus wird erst kommenden Donnerstag seine Thätigkcit wieder anf- nchmcn nnd das Herrenhaus hat sich auf unbestimmte Zeit vertagt. Die zur Vorbcrathuug der kirchcnpoli- tischcn Vorlage eingesetzte Commission des Abgeord netenhauses hat demnach daö Feld für seine Verhand lungen vollständig frei und dieselben auch soweit ge fördert, daß die erste Lesung des genannten Gcsctzcnt- wnrfeS bereits am Freitag beendigt worden ist. Die Beschlüsse derselben weichen nicht unerheblich von den Bestimmnngeu der Rcgicrnngövorlagc ab; zwar sind der grundlegende Artikel 1 nnd auch Artikel 2 von der Mehrheit der Commission unverändert genehmigt worden, dagegen wurde der vom Einspruchsrechte handelnde Artikel 3 mit der wichtigen vom Ccntrum beantragten Abändcrnng, daß der Einspruch dem Ober- präsidcutcn und nicht der Ncgicrnng znstchcn solle, angenommen nnd Artikel 4 ist sogar gänzlich gestrichen worden, nur die Nationallibcralcn, Frciconscrvativcn, der Vertreter der Scccssionistcu und ein Dentschcon- scrvativer stimmten für die Beibehaltung des Artikels. Artikel 5 wurde mit dem clericalcu Anträge, daß Wcihhaudluugcu staatlich anerkannter Bischöfe in er ledigten BiSthümcrn straffrei sein sollen, genehmigt nnd ebenso wurde Artikel 6, jedoch in der NcgicrnngS- fassnng, gegen die Stimmen des Ccntrnms angenom men, während der Antrag des Abgeordneten Windt horst, daö im Z 18 der Gesetze« vom 11. Mai 1873 vorgesehene Recht des Staates, die Nen- und Wicdcr- bcsetzung erledigter Pfarrämter innerhalb bestimmter Zeit zn verlangen, anfzuhcbcn, ebenfalls gegen die Stimmen des Centrnmö, abgclehnt wurde. Am Sonn abend trat die Commission in die zweite Lesung der kirchcnpolitischcn Vorlage ein, über deren Annahme daö Ccntrnm, wie Herr Windthorst andcntetc, indessen noch keinen definitiven Beschluß gefaßt hat. Die Frage, wer uach dem Rücktritte Bcunigscn's die parlamentarische Führung der nationallibcralcn Par tei übernehmen soll, ist begreiflicherweise in natioual- libcralcn Kreisen Gegenstand lebhafter Erörterungen. Dem Vernehmen nach soll die Leitung der Partei in die Hände dcö ehemaligen preußischen Finanzministcrö Hobrecht gelegt werden; ursprünglich war dieselbe dem Abgeordneten Miguel augctragcn worden, doch scheint Herr Migncl nntcr Hinblick auf seine als Oberbürger meister von Frankfurt a. M. schon vielfach in Ansprnch genommene Thätigkcit abgclchnt zu habe». DaS officiöse „Dresdner Journal" sicht sich ver anlaßt, dic über die angeblich bcvorstchcndc Demission dcö sächsischen Ministers des Innern nnd Vorsitzenden dcö StaatöministcriumS, Herrn von Nostiz-Wallwitz, anfgclanchtcn Gerüchte als unbegründet zu erklären. Nach den Erklärungen des amtlichen Blattcö ist selbst von der Absicht des Ministers, ein Abschiedsgesuch cinzurcichen, an maßgebender Stelle nichts bekannt. Dieses Dementi wird jedenfalls von allen Schichten der sächsischen Bevölkerung mit Befriedigung ausge nommen werden. Im dritten Hamburger RcichStagöwahlkrcisc hat am Douucrstag die Ersatzwahl für dcu bisherigen fortschrittlichen Vertreter, Sandtmann — derselbe endete bekanntlich dnrch Selbstmord — staltgcfnndcn. Es erhielten: Bebel (Soc.-Dcm.) 0077, Rabe (Fort schritt) 6409 nnd Roscher (Secess.) 4555 Stimmen; cS hat demnach eine Stichwahl zwischen dem sociali- stischcn und dem fortschrittlichen Candidatcn stattzn- findcn. Dic bevorstehenden Neuwahlen zum böhmischen Landtag beschäftigen in Oesterreich immer mehr die allgemeine Aufmerksamkeit. Dic Wahl-Aussichten sind für dic dcntsch-libcralc Partei zwar nntcr den obwaltenden Verhältnissen nicht sehr günstig, aber cs ist nicht unmöglich, daß cs dic Dcntschböhmen in dcr Prager Landstnbc wenigstens zu einer starken Minori tät bringen werden nnd dies hieße schon viel erreicht. — In Krain wählte dcr Großgrundbesitz dcntschlibcralc Abgeordnete. Dcr französisch chinesische Conflict bezüglich Tonkingg hat eine friedlichere Wendung genommen, wenigste»« solle» dic Verhandlungen zwischen dem französischen Gesandten in Peking, Tricon, und dem leitenden chinesischen Staatsmann, Liang Chang, derartig be friedigend verlaufen, daß man auf einen gütlichen Aus gleich zwischen Frankreich nnd China hoffe» darf. Ein friedlicher Ansgang dieser Angelegenheit muß dcr französischen Ncgicrnng nm so crwünschter sein, als die Dinge auf Madagaöcar mehr und mehr ihre Auf merksamkeit iu Anspruch nehmen. Unter den dortigen Eingeborenen herrscht schon seit längerer Zeit eine nicht unbedenkliche Währung gegen die Franzosen, dic sich seit dcr Beschießung dcr Stadt Majnnga mir noch vermehrt hat, in Folge dessen der französische Commissar Baudaiö die Königin nnd die Minister für alle Schäden nnd Unannehmlichkeiten verantwort lich machte, die etwa für dic Europäer entstehen könnten, lieber die Bcschicßnug von Majnnga selbst meldet dcr französische Befehlshaber vor diesem Platz, Coutrc- admiral Pierre, daß die Stadt dnrch 3 Forts mit 30 Kanonen und 2000 Manu Besatzung verthcidigt wnrdc. Ans dic Aufforderung zur Ucbcrgabe erfolgte eine höhnische Antwort, in Folge dessen nm 16. Mai die Schisse der Eöcadrc daö Bombardement begannen nnd die Forts iu kurzer Zeit zum Schweigen brachten; eine besondere Hcldcnthat scheint demnach die Be schießung von Majnnga nicht gewesen zn sein. Dic Haudclönicdcrlagcn dcr fremden Nationen sollen in dessen uach dem Berichte Picrrc's keinerlei Schaden erlitten haben. Lord Granville, dcr englische Miliistcr dcö Anöwürtigcn, hat scinc guten Dienste znr Vcr- mittclnng zwischen Frankreich nnd Madagaöcar an- geboten. — Dic Nachricht von dcr Unterwerfung Si-Himanö, dcö Chefs der Aufständigen im Südwcstcn Algeriens, bestätigt sich. Si-Himan hat seinen ältesten Sohn als Geißel gestellt nud will sich demnächst selbst nach Paris begeben, »m dem Präsidenten dcr Repu blik seine Aufwartung zu machen. Der iu Loudon gegen Wilson nnd Genossen ge führte Dyuamilproccß ist nntcr dem persönlichen Vor sitze dcö Lord-ObcrrichtcrS iu voriger Woche zn Ende geführt worden. Nnr zwei dcr Angeklagten, Anöburghc und Bernard Gallagher, wurden auf Grund des Ver- dictcs der Geschworenen frcigcsprochcn, die übrigen, Wilson, Thomas Gallagher, Whitehead nnd Curtin, wurden für schuldig crkauut und vom Richter zu llcbcnölänglichcr Zwangsarbeit vcrnrthcilt. Eine Nachlese zn dem Einzüge dcö russischen Kaiser- Paares nach der Rückkehr von den Moskauer Krönnngö- fcicrlichkeitcn fördert recht cigcuthümlichc Dinge zu Tage. Danach ist cs nicht wahr, daß sich dcr Einzug der gekrönten Majestäten nntcr dcn begeisterten Zu rufen der Bevölkerung vollzogen hat; cö herrschte vielmehr eine fast beängstigende Stille. Ganze Regi menter waren aufgebotcn worden, um dic VolkSmcngc vom kaiserlichen Zuge entfernt zu halten; zahlreiche
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