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Erzgebirgischer Volksfreund : 22.08.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192808226
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19280822
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19280822
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1928
- Monat1928-08
- Tag1928-08-22
- Monat1928-08
- Jahr1928
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 22.08.1928
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Der Rus nach -er großen Rechten. WU«ftld, 20. Aua. Am Sonntag hielt der Deutschnatio- aaft Aweiftrtund seine 8. Reichstagung ob, der Mlreich« deutschnationoile Reich«, und Landtagsabgeordnete beiwohnten. Den Hauptvortrag hielt Landtageabgeordneter Lindner über die Erfahrungen und Lehren de, Wahlkampfe,. Nach eingehender Untersuchung de, Wahlergebnisse, kam er zu dem Schluffe, daß die Politik der Deutschnationalen Volk,Partei in der Vergangenheit aufs Gange gesehen richtig war. Die Deutsthnattonale Volkspartei stehe nun im Reichstag sowohl wie in den meisten Landtagen in der Opposition und werde auch in ihrer Oppositionsstellung nicht vergessen können, daß noch dem Bekenntnis des Parteitage« von Hannover di« Deutschnationale Dolkspartei entweder sozial sein ober nicht sein wird. Zum Fall Lambach erklärte der RÄmer, daß es sich nach Beurteilung der deutschnationalen Arbeiterschaft hier darum handle, daß ein kleiner, aber ent- tchloflener Kreis gegenüber der Partei nicht die große, sondern die angeblich stark« Rechte verlangt und sich unter Umständen mit wenigen Reichstagsmandaten beqniigen will, während die Arbeitnehmerschaft auf dem Standpunkt stehe, daß di« Partei gar nicht groß genug sein könne. Nach ihrer Ansicht müsse die Zahl der Reichs- und Landtagsmandate mit allen Mitteln vergrößert werden. Das sei nur möglich, wenn auch aus dem großen Heer der Nichtwähler, dann aber auch aus den marxisti schen Parteien große Arbeitnehmermassen, insbesondere auch die Arbeiterjugend, für die Deutschnationale Volkspartei ge wonnen werden. Diese Arbeitermassen seien nur zu gewinnen, wenn aus der Arbeiterschaft selbst herausgewachsene Führer Gelegenheit zur Mitarbeit an einer großzügigen, dem Gesamt wohl dienenden sozialen Politik erhalten. Die Frage der Staatsform sei im Augenblick bestimmt nicht brennend. Es wurde folgende Entschließung angenommen: „Die 8. Reichstagung des Deutschnationalen Arbeiterbundes fordert daß, unbeschadet aller Kritik an Personen und an der Taktik, bi« Einheit ber Partei gewahrt wird. Die Voraussetzung ist aber, daß von den maßgebenden Stellen der Partei alle zweck mäßig erscheinenden Maßnahmen ««griffen werd««, um dir Schaffung der großen christlichen, sozialen und völkisch-national eingestellten politi- schen Rechten zu ermöglichen. Der Deutschnationole Arbeiterbund erwartet von der Deutschnationalen Volkspartei, daß sie im Sinne der Parteigrundsätz« an der Rückführung aller in Fremdherrschaft schmachtenden deutschen Stämme in das deutsch« Vaterland tatkräftig mitarbeitet. Auch die Ver einigung mit den deutschen Brüdern Oesterreichs zu einem neuen großen Deutschland muß unser Ziel sein. Ein einiges .deutsches Volk in einem geeinten deutschen Vaterland wird dann ein volkstümliche« Kaisertum der Zukunft erwachsen lassen. Damit, und bis dies« Ziele erreichbar wer- den, gilt es, mit größtem Nachdruck an der Lösung der poli tischen Tages- und Gegenwartsfragen mitzuarbeiten. Außerdem wurde an den Parteivorsitzenden, Gro' Westarp, folgendes Telegramm gerichtet: Die Reichstoguno des Deutschnationalen Arbeiterbundes steht im Kampf um die Einheit der Partei, die Volksgemeinschaft und di« große Rechte einmütig bis zum letzten Mann hinter ihrem Parteiführer und sendet Ihnen deutschen Gruß. Ls bleibt beim Bekenntnis von Hannover: Die Partei wird sozial sein oder nicht sein. Reusormleruno der Ehristlick-Sozialen. Bielefeld, 20. Aug. Der Ehristlich-Soziale Verein Berlin die Ehristlich-Soziale Gesellschaft, die Ehristlich-Soziale Per- einigung Westdeutschlands. Sitz Siegen, und die Christlich Sozial« Vereinigung, Sitz Breslau, hoben im Hin^ick ou* *>- politische Gesamtlage die Gründung einer Christlich-So zialen Neichsvereinigung beschlossen. Zum ersten Vorsitzenden wurde Dr. v on D i b a h n - Spandau, zum zwe>- icn Vorsitzenden Reichstagsabgeordneter D. Mumm gewählt. Kirche und Presse. Kundgebung de« Deutschen Evangelischen Preffetage«. Köln, 20. Aug. Anläßlich der Ersten Internatio nalen Christlichen Pressekonferenz fand heute abend in der großen Messehalle auf der Press« eine stark be suchte öffentliche Kundgebung statt. Der Hauptredner, Erz bischof Dr. Söderbloem aus Upsala, der Primas der schwedischen evangelischen Kirche und bekannte Vorkämpfer und Führer der internationalen Linigungsbewegung der Kir chen, nannte in seinen Ausführungen die Kirche den größten und bedeutendsten Nachrichtendienst der Welt. Sie wurde gegründet, um eine Nachricht zu verbreiten, eine „gute Nach- richt", ein „Evangelium". Gott liebt den Menschen. Darum hat er Jesus Christus gesandt. Die Presse muß eine Dezie- hung zu dieser „guten Botschaft" haben, um ihre doppelte, aber eng zusammenhängende Ausgabe als Spiegel und als Licht zu erfüllen. Sie soll ein Spiegel der Geschichte, der Geschchnisse, der Wirklichkeit sein. Da hat die Presse «ine groß« Aufgabe, schon bei der Wahl des Stoffes das Richtige zu treffen, sich also nicht den schlechten Gewohnheiten und Wün- schen des Publikums anzupassen, sondern im edelsten Sinne eine Dienerin der Leser und der Menschheit -u sein, ohne langweilig und daher unwirksam zu werden. Oie Vermitte- lung von Nachrichten darf sich nicht der Halbwahrheit schuldig machen. Das verbietet der heilige Geist der Presse. Er heißt Wahrheitsliebe. Die Kränkung des heiligen Geistes gehört zum Weltübel des Krieges, das wir mit allen Krä" 'n verhindern und vernichten müssen. Ls ist daher eine aesegnete Sache, eine Kulturaufqabe ersten Ranges, eine Pflicht ' 'r 7 ">-->nität, schleichende, erschreckende Gerüchte zu ersticken und die Mensch- heit mit exakten, wahren Angaben zu beruhigen. Weihe des Richthofen-Denkmal». Schweidnitz, 20. Aug. In den städtischen Anlagen, in t»m außer um Volk und Heimat verdienten Männern auch den «befallenen des Weltkrieges und den Opfern des Krieges 1870/71 Erinnerungs- und Ehrenstätten errichtet worden sind, wurde am Sonntag die Gedächtnisstätte für den erfolgreichsten Kampfflieger des Weltkrieges, Manfred Freiherrn v. Richthofen, geweiht. Wenige Minuten von der Erinne- vungsstätte, an der an den Anlagen vorüberführenden Strie- gauer Straße, erhebt sich die stattliche Richthosen-Villa, das Vaterhaus des Helden, in dem er frohe Tage verlebte, als Schweidnitzer Gymnasiast, als Wahlstätter Kadett in den Ferien, als junger schneidiger Neitcrosfizier in den Urlaubs- tagen und zuletzt als erfolgreicher Flieger im Herbst 1017, einige Monate vor seinem Heldentode. Unter den nach Tau senden zählenden Teilnehmern der Weihefeier befanden sich zahlreiche Vereine der Stadt und Umgegend, mehrere Luft- fahrvereinigungen und die beiden Breslauer akademischen Fliegerschaften „Marcho-Silesia" und „Dädalia". Erhöhung des Privatdiskonts. Berlin, 20. Aug. Der Privatdiskont ist für beide Sichten um je ein Achtel Prozent auf 6,75 Prozent erhöht worden. Die Suche im Polarei«. Rom, 20. Aug. Nach einem Funkspruch der „Citta di Milano" haben gestern zwei italienische Flugzeuge die in der Nähe der Martensinsel vor Anker liegende „Bra- ganza" verlassen und die Sieben-Inseln-Gruppe mehrere Male in kleiner Höhe überflogen. Die Flugzeugführer Penzo und Crosio erklärten, es seien bestimmt keine Menschen in der frag- lichen Zone vorhanden. Die Apparate kehrten auf die „Bra- ganza" zurück, die ihre Fahrt nach Osten fortsetzte, um ihre planmäßige Suche weiterzufUhren. In den vergangenen Tagen hat man die Inseln mit Lebensmitteldepots besucht, um festzu- stellen, in welchem Zustand sie sich befinden. Berlin, 20. Aug. Die Untersuchungen in der Kriegs- inleihebetrugsaffäre haben zu neuen Feststellungen geführt, auf Grund deren drei weitere Personen in Untersuchungshaft genommen worden sind. Mailand, 20. Aug. Der „Corriere della Sera" meldet aus Kairo, Aegypten stehe vor großen Ereignissen. In den englischen Garnisonen in Kairo und Alexandrien seien 5000 Man Sudantruppen eingerückt. Paris, 21. Aug. Der preußische Unterrichtsminist " Dr. Becker wird End« dieses Jahres im Anschluß an die Orien- talisten-Tagung in Oxford auf Einladung Herriots Pari« einen Besuch abstatten. Flaggenzwlschenfall in Drixen, Die italienische Hetze gegen den siidtiroler Klerus. Innsbruck, 20. Aug. In Drixen wurde in der Nacht vom 16. auf den l7. August zwilchen den beiden Türmen des Domes eine große Fahne in den in Siidtirol verbotenen Farben Rot-Weifi aufgezogen. In den Morgenstunden wurde die Fahne sofort von Militä heruntergeholt. Noch in den Vormittagsstunden begannen Verhöre und Haussuch ungen. Dabei wurde zuerst der Mesner des Domes nach einen, peinlichen Verhör in Gewahrsam genommen, worauf auch der Stellvertreter des auf Urlaub befindlichen Dompfarrers, Bene dikt Pertramer, verhaftet wurde. Außerdem wurden der Domkapellmeister Pius Goller, sowie die Wirtschafterin des abwesenden Dompfarrers verhört. Schließlich beschlag, nahmten die Behörden noch die Schlüssel des Domes. Im Laufe des 17. August begab sich eine Abordnung des Klerus unter Führung des bischöflichen Kanzlers Prälaten Mutsch- lechner zum Präfekturkommissar und verlangte die Heraus gabe der Domschlüssel mit der Erklärung, daß sie sonst für nichts garantieren könnte. Ferner forderte die Abordnung die Freilassung des verhafteten Domgeistlichen. Die italieni- schen Behörden gaben zwar Lie Domschlüssel heraus, erklärten jedoch, daß wegen der Enthaftung Pertramers erst eine Wei- svng aus Bozen vorliegen müsse. Diese Vorfälle haben in Drixen eine ungeheuereEr- regung ausgelöst. Wie der „Tiroler Anzeiger" berichtet, ist man in Drixen einhellig der Meinung, daß der Fahnen zwischenfall von den Faschisten selbst inszeniert worden iei. Man verweist darauf, daß gerade in der letzten Zeit eine Hetze gegen den deutschen Klerus eingeleitet wurde, der als Las letzte Bollwerk des Deutschtums in Südtirol be- zeichnet wird Albanien für -le Monarchie. Achmed Zogu soll König werden. Tirana, 20. Aug. Heute vormittag fand eine große Kundgebung statt, bei der die gesamte Bevölkerung Tiranas und der Umgegend begeistert dem Wunsche Ausdruck gab, die monarchische Regierunqsform anzuneh men und die Krone dem derzeitigen Präsidenten Achmed Zogu als Beweis der Dankbarkeit für die von ihm dem Lande erwiesenen unschätzbaren Dienste anzub eten. In ganz 2ll!banien folgt man dem Beispiele der Hauptstadt. Ueberall finden Kundgebungen ähnlicher Art statt, d'e sich in voll ständiger Ruhe und Ovdnung abspielen. Wenig Erbauliches aus -em Sowiekyarabies Kowno, 20. Aug. Wie aus Moskau gemeldet wird, hat die GPU. in Kiew zahlreiche Verhaftungen unter den Lehrern der Volksschulen vorgenommen, die in unerlaubten Beziehun- gen zu den minderjährigen Schülerinnen gestanden haben. Diese Beziehungen waren schon längere Zeit an der Tagesord- nung. Erst der Zustand der Schülerinnen machte die Oeffent- lichkeit darauf aufmerksam. Durch die Untersuchung wurde festgestellt, daß bis zu 70 v. H. der Schülerinnen mit den Leh rern in Beziehungen gestanden haben. Reue Hinrichtungen. Moskau, 20. Aug. Wegen Anstiftung zu den letzten Drotkrawallen hat der Moskauer Gerichtshof wieder zwei Todesurteile vollstreckt. * London, 20. Aug. Sowjetoertreter haben in den letzten Dagen an der Londoner Getreidebörse große Kaufabschlüsse für australischen Weizen getätigt. Die umgrsetzten Beträge erreichen fast fünf Millionen Pfund. Die Kämpfe im Staate Varga. London, 20. Aug. Aus Chardin wird gemeldet: Di« mongolischen Abteilungen, die einen Einfall in den Saat Barga unternommen haben, sind von den chinesischen Truppen zurückgetrieben worden. Der Verkehr auf der chinesischen Ostbahn, der zeitweise durch die Angriffe unter- krochen war, ist jetzt unter Verwendung von Panzerzügen zum Teil wieder hergestellt worden. — Nach einer Meldung aus Tokio befinden sich die chinesischen Truppen in der nordwestlichen Mandschurei auf dem Rückzüge vor den mongolischen Aufständischen. Dar Ziel der letzteren sei der wichtig« Eisenbabnmittelvunkt Lailar. Son-erbelvhnungen für Aufdekkun- von Bran-sltftnngen. Nach Aburteilung der zahlreichen Branbsttftungsfälle im Bautzener Bezirk durch Schöffen- und Schwurgerichts-Der- Handlungen, wobei äußerst empfindliche Straft» verhängt wur- den, hatdieDranbversicherungskammer Anlaß ge nommen, aus Mitteln der Landesbrandkass« namhafte Son - berbelohnungen an vier um die Aufdeckung der Brandstiftungen besonders verdiente Personen in Höhe von 8000, 2000, 500 und 300 Mark auszuzahlen. Ls ist zu hoffen, daß derartige Belohnungen auch anderweit anspornend zur Unterdrückung der Brandstiftungsseuche wirken werden. O Eibenstock, 2l. Aug. Auf dem Postplatz stießen in den Abendstunden des Sonnabend zwei Motorradfahrer zusammen. Leichte Hautabschürfungen und geringe Be schädigungen der Maschinen waren die Folgen des Zusammen, stoßes, der wieder einen Menschenauflauf verursachte. — Ein 'limpfiich abgelaufener Radfahrer-Unfall trug sich in ^en Mittagsstunden des Sonntags auf der Breite-Straße da durch zu, daß ein radelndes junges Mädchen mit einer Passan tin in Kollision geriet. Thierfeld, 21. Aug. Heute vormittag geriet die 18 Jahrs alte Paula K., die im landwirtschaftlichen Betrieb des Hof besitzers Kunz tätig ist, beim Dreschen mit der rechten Hand in die Dreschmaschine, die ihr di« Hand vom Arm abriß. Die Schwerverletzte wurde sofort in ärztliche Be- Handlung gegeben. Schönheide, 21. Aug. Nachts drang in einen Hühner- stall im Oberdorf ein Iltis ein und tötete alle zehn darin befindlichen Hühner. ** Plauen. Nachts stürzte in der Dobenausttaß« ein 24 Jahr« alter Arbeiter von einem Balkon lm 3. Stock herab, von dem aus er in ein Schlafzimmer einbrechen wollte. Er wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. " Hartmannsdorf. Am Montag abend fuhr ein Mo torradfahrer aus Limbach, der aus der Richtung von Chemnitz kam, gegen ein aus entgegengesetzter Richtung kom mendes Auto. Der Anprall war so stark, daß der Motorrad fahrer auf die Straße geschleudert und auf der Stelle ge tötet wurde. Zwickau. Der Lieferwagen einer Glauchauer Firma fuhr den Naschberg auf der Lengenfelder Straße aufwärts. Als der Chauffeur umschalten wollte, versagte der Motor und der Wagen fuhr rückwärts die steile Straße hinunter. Das Gefährt stürzte eine Böschung hinab. Während der Beifahrer sich durch Abspringen retten konnte, wurde der Chauffeur in schwerverletztem Zustande nach dem Krankenhaus gebracht. Zwickau. Auf dem Siedlungsgelände Hüttelsgrün v er- unglücktebeimBrunnenbau bei Sprengarbeiten der Brunnenbauer M. aus Hüttelsgrün. Die vorzeitig losgegan gene Ladung riß dem Bedauernswerten drei Finger der rech nen Hand ab und verletzte ihn außerdem schwer an beiden Augen. Das Augenlicht soll gefährdet sein. Der Verunglückt« wurde nach hier ins Krankenhaus überführt. St. Egidien. Zu der Vergiftungsaffäre in dem Haus halt des Landwirts Konrad, über die wir bereits mehrfach be- richteten, erfahren wir, daß es den im Stadtkrankenhause zu Glauchau untergebrachten Personen besser geht, und daß keine Lebensgefahr mehr besteht. Ueber die Ursache der Vergiftung hört man, daß zum Kochen der Reisspeise angeblich ein Gefäß benutzt worden sei, in dem sich vorher eine Tierarznet (!) befand! ** Chemnitz. In einer Wohnung der Schloßvorstadt wur- den am gestrigen Montag eine 22jährige Lagerarbeiterin und ein 39 Jahre alter Buchhalter erschoss «naufgefunden. Aus Hinterbliebenen Papieren geht hervor, daß der Mann im Einverständnis mit seiner Geliebten zuerst diese, dann sich selbst durch Schüsse in den Mund getötet hat. Rochlitz. Im nahen Arras geriet ein dreijähriger Knabe auf dem Felde in die Mähmaschine, und wurde furcht- bar verstümmelt. Ein Bein wurde abgeschnitten, das andere gebrochen. Dresden. In Flur Brockwitz wurde dieLeicheeines Mädchens aus der Elbe gezogen. Es handelt sich um eine zwanzigjährige, erst seit wenigen Tagen vermißte Werkmeisters- tochter. Auf der Eisenbahnstrecke Dresden—Elsterwerda- Berlin wurde ein Dresdner Kontorist tot aufgefun den. Es lieat Selbstmord vor. — In Altendorfer Flur, im sogenannten Goldgründe! wurde der aus Dresden vermißte Kaufmann Klapp vergiftet und stark verwest aufge- funden. Der junge Mann, der mit einer Riickgratsverkrüm- mung behaftet war, hatte seinem Leben freiwillig ein Ende gemacht. — In Flur Fischbach wurde in einem Iagdhause ein junger Mann erschossen aufgefunden. Finanziell« Schwierigkeiten sollen ihn zum Selbstmord getrieben haben. " Löbau. Ein falscher Zollbeamter, vor dem Gastwirte und Geschäftsleute gewarnt seien, war in Zschorna, Amtsgerichtsbezirk Löbau, bei einem Schankwirt erschienen und nahm eine Nachprüfung der Tabakwaren vor. Beim Weg gang erklärte er, daß ihm seine Brieftasche verloren gegangen sei. Auf diese Weise erschwindelte sich der angebliche Zoll- beamte, der sich als Zollinspektor Reußendorf ausgab, ein Darlehen von 45 Mark. Nach dem Betrüger wird lebhaft ge- Neues aus aller Wett. » Wenn -er Tornado wütet! Zahlreiche Todesopfer in Minnesota. Am gestrigen Montag Abend hat ein Tornado die Staater. am oberen Mississippi, insbesondere den Staat Min nesota heimgesucht. Nach den ersten Meldungen sind be reits r Todesopfer zu beklagen. Die Zahl der Ver wundeten beläuft sich auf 40. Eine Frau wurde vom Sturm «mporgehoben, mit fortgewivbelt und in «inen Sumpf geschleudert, wo man sie später tot auffand. Man schätzt den Schaden an Sachmorten auf eine Million Dollar.
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