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Erzgebirgischer Volksfreund : 14.12.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192812146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19281214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19281214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1928
- Monat1928-12
- Tag1928-12-14
- Monat1928-12
- Jahr1928
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 14.12.1928
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,,, ------- - -- «MWU AMWA I^oks ivSrt«. Nr. 291 Freilag, den 14. Dezember 1928 81. Iabrg mbokstr. / M Jedenfalls — und das ist das Beruhigende an der An- irkopp Kkl t klir Ihrs weiterhin ausstrahlt. D» abend Sin rmelst« als mag neu, denn die Herren Diplomaten stnd aberaländis^er ältere Damen, und jedes außergewöhnliche Ereignis, es auch noch so unbedeutend sein, wird zur Sensation. zwischen Dr. Stresemann und Briand in Fortsetzung ihrer ersten Unterhaltung stattfnnd und 1)4 Stunde dauerte, verlief wieder In sehr freundschaftlicher Form. Die Besprechun- gen werden fortgesetzt. Die heutia« Zusammenkunft galt einer allgemeinen Erörterung der deutsch-französischen Politik und ihrer Wcitercntwickelung. Unmittelbar nach seiner Unterredung mit Dr. Stresemann stattete Briand dem englischen Außenminister noch einen Besuch ab, der etwa eine Viertelstunde dauerte. zelegenheit — ist auch die zweite Aussprache zwischen Strese mann und Briand „in sehr freundschaftlicher Form" ver laufen. Mister Chamberlain, der sich für alle Fälle als Hiffs- stellung im Hintergrund gehalten hat, brauchte nicht cinzu- greifen. Der ach so liebe Briand soll sogar für die Deutschen etwas aus seinem Ruprcchtssack hervorgelangt haben, er soll nämlich zuge^anden haben, daß die Berhandlunaen über Räu mung und Reparation gleichzeitig stattsinden können. Visher war sein Standpunkt her, daß erst die Rennrationen und dann die Räumung behandelt werden sollten. Die deutsche Regierung ist dagegen der Ansicht, daß Räumung und Reparationen gar nichts miteinander zu tun haben, da Deutschland nach dem Versailler Vertrag schon längst ein Recht auf die Entfernung der fremden Besatzung habe. Das Mitbringsel des Herrn Briand ist also ein Bluff. V«e «,II»lr«»i»- «gch«I«l «KN» »II dluinadm« d«r 2a,, «a» kenn, .und g«Ul«,«>. Dir Prrl» Ur dl« >4 mm dnll« Solon,l - ^nzUg«nM« I« »»UtIoIId«,I,d Ist -yonüU,nnnz^a«n „d SI«Lm,«i«<d< B«dllrlllg«i >§>, onrwdrl» »I Ist» du »VMM dr«II« P.m- B«dIom,z«U« »V. au,«Sri, >»o. Ist, dl« lX> mm d^l« amll. Solon«!,-<>I, 1». ou,wl>», »« B<-ch«»l«n,I,. v»stl«d«<i.l»»»i,, e«lpya Ur. irres. ch,m«l-d«^lr».a»ut»> «rzg,d. n«. «. Ob Briand seinen Zweck: die Aufgabe des deutschen Standpunkts, erreicht? Der Kanzler Müller hat eben wieder auf die Rechtslage hingewiesen und allerhand Beschwerden gegen die Alliierten vorgebracht. War das Rückzugskanonen- donner? Möglich, denn bisher wenigstens waren Grundsätze dazu da, daß sie umgestoßen wurden. Wenn die gemeinsame Zusammenkunft aller drei Außenminister in Lugano noch zu stande kommt, kann man damit rechnen, daß die dortige dicke Luft beseitigt und wieder ein deutscher Grundsatz flöten ge gangen ist. Die angekündigte Drei-Ministerbesprechung in Lugano hat bisher noch nicht stattfinden können, die Gegensätze waren noch viel zu tief. Zunächst haben sich Briand und Strese mann noch einmal getroffen. Beinahe hätten sich die beiden Herren umgangen. Während Dr. Stresemann Freund Briand im tzütel Splendid aufsuchen wollte, hatte sich der Franzose bereits nach Stresemanns Palace-Hütel begeben. Schließlich kam man aber doch noch zusammen. Im Kleinen scheint die diplomatische Organisation also ebensowenig zu klappen wie im Großen. Natürlich haben sich an diesen „Zwischenfall" in den Völkerbundskreisen allerhand Betrachtungen angespon- m. 5662 Die Ankworl in -er Reparalionsfrage. London, 12. Dez. Wie Reuter erfährt, ist zwischen den alliierten Negierungen Ueberein st immunq hinsichtlich der Antwort auf das deutsche Memorandum vom 30. Oktober erzielt worden. Es verlautet, daß der deutschen Regierung von der Antwort in allgemeinen Umrissen Kenntnis gegeben worden ist. Sobald Gewißheit darüber vorliegt, daß die Antwort von der deutschen Regierung als annehmbar betrachtet wird, werden wahrscheinlich die diplomatischen Der- treter der alliierten Mächte in Berlin identisch« Noten im Sinne de» Poineartschen Entwurfes überreichen. Dann kann der gemeinsame Ausstug der drei Minister nach Loearno stattfinden, den der witzige Briand gewisser- maßen als Exbummel nach der schwierigen Kiste in Lugano vorgeschlngen haben soll. Deutschland wird dann bald zu spüren bekommen, daß der Geist von Locarno, durch denjeni gen von Lugano neu gekräftigt, seine segensvollen Wirkungen Italien an der Seite Englands und Frankreichs. Lugano, 12. Dcz. Von unterrichteter italienischer Seite wird erklärt, daß Grandi in seiner Unterredung mit Dr. Stresemann ausgcführt habe, die italienische Ne- gierung stimme hinsichtlich der rechtlichen Auslegung des Artikels 431, auf den der deutsche N ä u m u ng s a n s p r u ch aufgebaut ist, mit dem Standpunkt der englisch en und französischen Regierung übereini Dir italienische Negierung halte eine baldige Ausnahme der Arbeiten des Sachverständigenausschusscs in der Neparationsfrage für un bedingt erforderlich. ss an s für ek lager in imkusn SN, ^uzxvabl. Nach einer anderen Meldung soll die ursprünglich vor- gesehene und auch vereinbarte Besprechung der drei Minister infolge Zeitmangels noch nicht stattgesunden haben, da die Besprechung zwischen Stresemann und Briand sich zu lange hinzog. k. ck. 8. - Umg. »mir nuk 628. nk8to1Ie. Abreise Grandis nach Angora. Lugano, 12. Dez. Der italienische Unterstaatssekretär des Neußern Grandi, der in den letzten Tagen zahlreiche Bespre chungen mit verschiedenen Delegationssührern hatte, ist heute abend noch Nom zurttckaereist, von wo aus er nach einem kurzen Aufenthalt sofort nach Angora Weiterreisen wird. Kandgemenge im Äamburger Rarhaus. Ausschluß der kommunistischen Fraktion. Hamburg, 12. Dez. In der Sitzung der Hamburger Bür gerschaft leistete der kommunistische Abg. Westphal bei einer Aussprache zur Geschäftsordnung den wiederholten Auffor derungen des Vizepräsidenten, nicht weiter zu sprechen, nicht Folge. Schließlich wurde Westphal von der Sitzung ausge schlossen, er verließ aber den Saal nicht. Den Beamten des Hauses, die ihn abführen wollten, wurde Widerstand geleistet, und es entwickelte sich eine schwere Prügelei, sodaß der soz Präsident Leuteritz schließlich die gesamte kommuni- stische Fraktion von der Sitzung ausschließen mußte. Di« Kommunisten blieben jedoch im Saal, und die Prügelei mit den Beamten des Hauses hielt an, worauf der Präsident die kom munistische Fraktion aufdie Dauer von 4 Wochen aus schloß. Da die Kommunisten trotzdem den Saal nicht verließen erschienen etwa 12 Mann Schupo Polizei, denen es nach vieler Mühe und weiterer Prügelei gelang, die kommunistisch« Frak tion aus den Saal zu bringen. Die zweite Rnterre-ung Stresemann-Briand. Lugano, 12. Dez. Die Besprechung, die heute Sin „Zugeständnis". London, 13. Dez. Daily Telegraph meldet aus Lu gano: Während der gestrigen zweistündigen Besprechung zwischen Briand und Dr. Stresemann hat Briand ein wichtiges Zugeständnis gemacht, das dahin geht, daß die Verhandlungen wegen der Räumung des Nheinlan- des gleichzeitig mit den Reparationsbesprechungen geführt werden sollen. Frankreich wird also nicht darauf bestehen, daß die deutsche Schuld fundiert wird, bevor es seine Truppen znrttckzieht. Chamberlain hatte es abgelehnt, an der Unterredung teilzunehmen. Er wünscht nur im Notfall als Vermittler einzugreifen. Eine BlamaA-. Absage Boliviens an de« Völkerbund. Lugano, 12. Dez. Cs wird ein Telegramm desbolivi - anischen Gesandten in Paris an den Generalsekretär des Völkerbundes veröffentlicht, in dem in längeren Ausfüh rungen eine historische Darstellung des jahrzehntelangen Kon- flikts zwischen Bolivien und Paraguay gegeben wird. In dem Telegramm wird Paraguay als Angreifer bezeichnet und dar auf hingewiesen, daß die bolivianisch« Regierung auf Grund des 1907 abgeschlossenen Schiedsvertrags kein« andere Ver- mittlung annehmen könne, da Bolivien bereits durch die schiedsrichterliche Vermittlung Argentiniens diplomatisch und juristisch gebunden sei. Diese Aktion könne die bolivia- Nische Regierung nicht stören. Verlag E. M. Gärlner, Aue, «rzgeb. B«n^»„»«,- et», »I »nd »I, kddnlu «MI «n«> 44». «Sn««»«n> 1» »chxn«>»«„ ras« vradlanlchrM- D««kr«mid V»«..,««»!-»» Der Streit um Wilna. Woldemaras trumpft auf. Lugano, 12. Dez. In der heutigen Sitzung des Völker bundsrats kam es bei der Erörterung der p o l n i s ch - l i t a u - ischen Frage zu einer scharfen Debatte zwischen den, litauischen Ministerpräsidenten Woldemaras und dem polnischen Außenminister Zaleski. Woldemaras sagte, in der Umgebung Pilsudskis werde erklärt, der Marschall könne innerhalb 24 Stunden die polnische Grenze noch Osten weiter vorschieben. Er mülle Zaleski an eine Nacht erinnern, in der Pilsudski über die Mobilsierung der polnischen Armee gegen Litauen nachgedacht habe. Der Ausbruch des Krieges sei damals nur durch den Rat ver hindert worden. Polen sage heute, es sei so friedlich, daß es nichts weiter verlange, als das zu verdauen, was es zusam- mengerafft habe. Polen wolle aber Korridore schaffen, in denen starke „Zugluft" wäre. Der Frieden im Osten sei in Gefahr. Jeden Tag könnten sich neue Zwischenfälle er- eignen. Mit großem Nachdruck erklärte Woldemaras dann, beute gäbe es nur eines, entweder erhalte Litauen Wilna zu- ü ck und bleibe ein unabhängiger Staat, oder es werde . 'es verlieren. Eine andere Wahl gebe es jetzt nicht i hr. vkenke! . avpursl sllarkunrtlli, lsr lnnlscbs 8s- ; u. ^nlsUunz srlon,8elki lrenu basier rntturen ckmsckv-ü!« ms lwnx. Iiikeei.seeri» nen Lkrist- bmuctc, Ner- »umkerren. löönitr I. k. Räumung und Anfchlutz Rede des Reichskanzlers. Berlin. 12. Dez. Währen- des Empfangs, den der Verein, Berliner Presse am M ttwoch zu Ehren der Reichsreqierung veranstaltete, nahm Reichskanzler Müller das Wort zu einer politischen Rede. Nach einem Rückblick auf die Be mühungen des Außenministers sagte der Kanzler u. a.: „Es wird Zeit, daß diese Arbeit bessere Früchte trägt. So uneinig das deutsche Volk sonst in se'nen politischen Auffassungen ist. so einig ist es in dem einen Punkt der Forderung der Räumung. Wir sind dem Völkerbund beigetreten. Mit der Idee der Gleichberech tigung verträgt sich aber die Fortdauer der Besatzung nicht. Nicht aus Gründen der inneren, sondern aus denen der ä'-ßeren Politik fordern wir die Räumung. Die Grenzen iw Westen sind durch die Locarno-Verträge garantiert. Auch dar aus muß als Konseguenz gezogen werden, daß endlich Rhein und Saar befreit werden. Die Saarbevölkerung ist kerndeutsch — als Sohn eines Saarländers bin ich dafür ein lebendiger Zeuge." Zur Anschlußfrage sagte der Kanzler: „Wir kön nen uns die Voraussetzungen nicht nehmen lassen, die selbst nach dem Vertrag von Versailles für den Anschluß gegeben stnd. Mit dem Selbstbestimmungsrecht der Völker steht der Anschluß Oesterreichs an Deuffchland in keiner Weise im Widerspruch Es gibt kein österreichisches Volk. Es gibt nur deutsche Stämm« in Oesterreich. Wie die Bretonen Franzosen stnd, so sind di« Oesterre'cher Deutsche. Wir sind eine Nation. Auch in der Anschlußfrage ist Las ganz« deutsche Volk einig." Die Dreierkonferenz aufgefchoben Vorläufig immer noch -icke Luft in Lugano. Drennholzversteigerung. Crottendorfer Staatsforstrevier. Donnerstag, den 20. Dezember 1928, vorm. 9.30 Uhr im Gasthof „zur Glashütte" in Crottendorf: 210 rm fi. Brennscheite, SO rm. fi. Brennknüp- ' p e l, 30 rm fi. Zacken, 200 rm si. Aeste, 250 rm fi. Reisig. Aufbercitet in den Abt. 2, 3, 5, 6, 7, 9, 15, 16, 17, 26, 27, 80, 34, 35, 36, 60, 61, 64, 75, 82. Forstamt Crottendorf. Forstkaffe Schwarzenberg. Berlin, 12. Dez. Der Reichsminister des Innern Se- vering ist gestern zum Zweck der weiteren Information in da« Ruhrgebiet abgereist. Er wird «m Montag zurückkehren. ! leer Versteigerung Sonnabend, den 15. Dezember 1928, nachm. 3 Uhr soll im hiesigen Rathanse eine große Anzahl sehr guter Bücher, die sich vorzüglich zu Weihnachtsgeschenken eignen, im Wege des Mcistgebois versteigert werden. Bieter sammeln sich im Rathaus, Zimmer Nr. 8. Lauter, am 12. Dezember 1928. Der Gemeinderat. Amtliche Anzeigen Freitag, den 14. Dez. 1928, vormittags 9 Uhr sollen in Beierfeld 1 Meistergeige, 7 Geigen, 7 Guitarren, S Grammo phone und 1 größerer Posten Platten öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. O 2978/28 Sannnelort der Bieter: Gasthof zur Krone. Der Gerichtsvollzieher beim Amtsgericht Schwarzenberg. T'lmpMnN « enthaltmd die amlliche« Bekanntmachung««, der Amlshauptmannschatt und der E tziaolgdehtzfd,,, jn Schwarzenberg, der Staats- u. städtischen Behörden in Schneeberg, vvbnch. Veustädtet. VrNnbain. iowi« der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg E» werden auberdem oervßenNichl: Die Bekanntmachungen der Sladlräte zu Au« und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu. Aue und Johanngeorgenstadt. «»,«>-«»-4la»ad«« sür »I« an, Bachnilll^, ,rlch«ln«nd, Bumnur i>t» oormlllo^ e Udr I» »«n »aueHgchM«- N«ll«n «In, ch«wddr NN dl« Uusnadm« d«r M.i«Ie«n 4» anrallchr,«d«n,n la,, la», an lxftlmml«» Si,»« wird »I»! r«r«d«n. auch nlchl sdr dl« NlchltodrU d«r durch y«rn!,r«.s,r aulg«a,o«-»a «az,la«4. — Aur Bllchgab« UN. „rlan-l «lyeNa-idKr SchrNMeck, ddiralmml dl« Schrift. UMma drw» V«rai»wovung. - Unlerdrrchunan, d« 0«. IchLftrdNrI.d«, drarLadru Imo« Anspruch«. Bll Jadluag». »ozu, und Kontur, a«ll«n Nada», al» nicht o«r«lada,1. Saupi,«lch«tt>K«a«i Ml Au«, Schnxd«, »d Schwurj«ud«ri>. Berlin, 12. Dez. Der Polizeipräsident hat die für den 13. Dezember geplanten Umzüge und Kundgeb un- gen aus Anlaß der Beerdigung des Mitgliedes des Roten Frontkämpferbundes, Willi Schulz, verboten.
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