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Wilsdruffer Tageblatt : 19.02.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192502194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19250219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19250219
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1925
- Monat1925-02
- Tag1925-02-19
- Monat1925-02
- Jahr1925
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 19.02.1925
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vay ver alte Baier jemen Jungen nun nachgefoW sei, als ein Herzschlag ihn von seinem Leid erlöste. Vor den Särgen zeigen die Widmnngsschleifen der Kränze die Anteilnahme des ganzen Nuhrgebietes, des ganzen Landes. Kränze der Städte, der Gemeinden, der Verbände, der industriellen Werke und führender Persönlichkeiten, daneben der Neichs- und der staatlichen Behörden. Auf der Straße vor den Zechen sammeln sich die Vereine und Verbände zum gemsinfamen Zuge zum ZeniralfriedHof, wo die Gedächtnisfeier staitfindet. Gegen 10 Uhr stellen sich auf dem Vorplatz des neuen Zentralfriedhofsgebäudes die ersten geschlossenen Züge der Leidtragenden ein, Ver bände mit ihren Fahnen, Gesangvereine, Knappen mit ihren Abordnungen, in ihren alten schwarzen Trachten, nehmen im Vorhof Aufstellung. Kränze und Blumen in wachsender Fülle auch hier. Dann geht plötzlich eine Bewe gung durch die Menge. Vier der geretteten Bergleute, teils noch mit verbundenen Wunden, betreten, gestützt von barm herzigen Brüdern, den Hof. Die Läden in Dortmund sind geschlossen, die Straßenlaternen umflort. Unter dem Geläut sämtlicher Glocken fetzt sich der endlose Zug dann in Bewe gung. Er gleicht einem unübersehbaren Wald von Fahnen. Die Bergknappen, die Sportverbände, die Turnvereine, alle sind sie ausmarschiert. Eine besondere Ehrung lag in der Teilnahme von sechs alten Fahnen der Dortmunder Schützen, deren eine aus dem Jahre 1599 stammt, und die Pir gewöhnlich in dem historischen Alten Rathaus ausbe wahrt werden. Neben den Fahnen geben die prachtvollen Kranzspenden dem Zuge das Gepräge. Man schätzt, daß über 20 000 Menschen auf dem Friedhof versammelt sind und auf den Wegen weitere 100 000. Von allen Kirchen der Stadt läuten die Glocken. In der gewaltigen Trauer gemeinde sind auch Abordnung aus Italien, Ungarn, Österreich, der Tschechoslowakei und Frankreich, das durch die Vertretung von Courrieres Anteilnahme be zeigt. Man zählt über 200 Fahnen der Vereins und Ver bände. Unter dem feierlichen Geläut der Glocken spricht zunächst Bischof Dr. Schneider- Paderborn, dann er greifen nacheinander das Wort Generalsuperintendent Zoellner- Münster, Staatssekretär Dr. Gei b, Minister Siering, Oberbürgermeister Dr. Eichhoff, Direktor Salomonsohn von der Gelsenkirchener Bergwerks A.-G., als Vertreter des alten Bergarbeiterverbandes Hnseman n. Aus der Rede des Vertreters der Reichsregie- rung, Staatssekretärs Dr. Geib, seien folgende mar- kannten Sätze hervorgehoben: „Als des Herrn Reichspräsi denten und der Reichsregierung Vertreter komme ich zu dieser Stätte der Trauer. Wieder einmal ist tief unten im Dunkel der Grube durch einen Ausbruch jener unerbitt lichen Naturgewalten, deren der Mensch trotz allen Be mühens noch immer nicht Herr werden kann, eine erschüt ternd große Zahl wackerer Bergleute dahingerafft worden. Im Innersten erschüttert stehen wir vor den Särgen, voller Trauer um sie, deren Leben so früh enden mußte, voll wärmsten Mitgefühls mit den Hinterbliebenen und den Verletzten. Was irgend getan werden kann, nm ihr Leid zu lindern, sie vor Not zu bewahren, soll und wird geschehen. Ergriffen und voll tiefer Achtung neigen wir unser Haupt. Ihr, die Ihr jetzt im Tode ruht, standet im Bewußtsein des Schicksals, das Euch täglich ereilen konnte, in Eurer ernsten, harten Arbeit, Ihr fielt in treuer Pflichterfüllung im Dienste Eures Volkes, Eures Landes. Mit den Kränzen, die ich im Auftrage des Herrn Reichspräsidenten und der Neichsregierung überbringe, ehrt das ganze deutsche Volk in bewegtem Anteil und dankbarem Gedenken Euer Wirken, Euer Sterben!" Unter den Klängen eines Traucrmarsches fand dis Trauerseierlichkeit ihren Abschluß. — Jetzt ruhen nun die Opfer auf dem Nordfriedhos. Hunderte von Angehörigen werden sie noch lange beweinen, und in ganz Deutschland wird das furchtbare Unglück unvergessen bleiben. Frankreichs schlechte Finanzlage. Herriots Kammerrede. Der durch das Sinken des französischen Frank immer mehr um sich greifenden Nervosität der öffentlichen Mei nung trat Herriot in einer großen Kammerrede entgegen. Der französische Minister rief zum Selbstvertrauen aus und forderte gleichzeitig auf, für die Gesunderhaltung des Frank O p f e r zu bringen. Uber die Maßnahmen der Regierung sprach Herriot sich nur in großen Umrissen aus. Danach werde die Regierung versuchen, den Frank auf seinen Goldwert zu bringen. Herriot erklärte weiter, daß die Regierung die Einführung eines neuen überwachungs- fystems plane, das schwere Gefängnisstrafen und die Be schlagnahmung eines Teiles des steuerpflichtigen Kapitals für den Fall von Hinterziehung vorsieht. Der Kapitalflucht solle in der Weise vorgebcugt werden, daß die im Ausland befindlichen Kapitalien künftig deklariert werden müssen. Ein Sries Sinns-' an Sr. Stresemann. Die Ruhrdenkschrift der Regierung. Die Ruhrdenkschrift der Neichsregierung enthält u. a. einen Brief des Großindustriellen Hugo Stinues an den damaligen Reichskanzler Dr. S t r c j e m a n n, in dem von der Ruhrindustrie die grundsätzliche Schadenersatz leistung durch das Reich gefordert wird. Stinnes erklärt sich im Namen der Rnhrindustriellen bereit, den Franzosen Reparationskohle kostenfrei zu liefern, wenn der Wert der Lieferungen seitens der deutschen Regierung gut geschrieben und nach Ordnung der Finanzen in Anleihe oder sonstig vergütet wird. Gleichzeitig wird in dem Schreiben kerlarwt. daß die Werke Steuern aller Art. insbesondere die Umsatzsteuern für die Lieferungen nusrechnen dürfen und eine Verlängerung der Arbeitszeit bis zu 1 Stunden zur Erhöhung der Förderung von 8 aus 9 Millionen Tonnen vorgenommen wird. Das Schreiben weist insbesondere weiter darauf hin, daß im Falle einer Ablehnung der Forderungen auf Gutschrift der Kohlenlieserungen sofortige weiter- gehendeVerhandtungen mit den Franzosen und Belgiern angeknüpft werden müßten. Nunmehr wendet sich auch der B e r g a r b e i 1 e r v e r- v e r b a n d an die Neichsregierung, nach Zahlung von 700 Millionen Mark an die Industrie ebenfalls einer Ent schädigung der Bergarbeiter in Rheinland- Westsaleu als Ersatz für die ihnen durch Folgen der Nuhr- besetzung entstandenen Verluste baldig st nä herzu-' treten. Der Bericht Her KstüwMsmmWsN. Überreichung an die Botschafterkon seren z. Der Bericht der internationalen Militärkontrollkom mission in Deutschland über die Entwaffnung Deutsch lands wird der Botschafterkonferenz nunmehr sofort übergeben werden. General Walsch, der Chef der französischen Abteilung der interalliierten Militärkontroll kommission, und General Wauchope, der Leiter der briti schen Abteilung, sind von Berlin nach Paris abgefahren, wohin sie den endgültigen Bericht über die interalliierte Generalinspektion überbringen. Kleine Nachrichten ) Die Hinterbliebenen bei der Schlagwetterkatafirophe. Berlin, 17. Februar. Von den 136 Toten auf „Minister Stein" waren 56 verheiratet, elf hinterlassen zwei, acht drei, drei vier und einer fünf Kinder. Aus Unfallrente und Knapp schaftsversicherung erhält die Witwe eines Hauers mit zwei Kindern und zehn Diensijahren monatlich 147,45 Mark, mi! 25 Dienstjahren 189,66 Mark, mit fünf Kindern 221,46 bzw. 285 Mark. Die Witwe eines Hauers ohne Kinder erhält 56,IS bzw. 71,36 Mark. Ist die Witwe nicht mehr arbeitsfähig, er- höht sich die Rente um 16,25 Mark. Diese Summe soll in Kürz, erhöht werden. Liman von Sanders 76 Jahre alt. Berlin, 17. Februar General Liman von Sanders voll endet am 18. Februar das 76. Lebensjahr. Er übernahm 191/ die Leitung der deutschen Militärmisfion in der Türkei urtt hat während des Weltkrieges die erfolgreiche Verteidigung vor Gallipoli geführt. Bis zum Waffenstillstand war er Ober besehlshaber an der Palästinafront. ReichSlandarbeitcrtagung. Berlin, 17. Februar. In Berlin trat heute die erste Reichs landarbeitertagung zusammen. Von den Behörden waren u. a das preußische Landwirtschaftsministerium und das Reichs crnährungsministerium vertreten. Es wurde eine Entschließung angenommen, dis die Regierung anffordert. das Fleisch- uw. Beschaugesetz vollständig wieder in Kraft treten zu Lassen, ver bunden mit einem lückenlosen Seuchenschutz für das Vieh. Der neunte deutsche Kartoffcltag. Berlin, 17. Februar. Im Rahmen der landwirtschaftlicher Woche begann heute hier der nennte deutsche Kartofseltag, z: dem etwa 1506 Teilnehmer aus allen Teilen des Reiches er schienen waren. Tie Verhandlungen waren mit Vorträge« über den Kartoffelbau ausgesüllt. Zur Verhaftung der drei Deutschen in Moskau. Berlin, 17. Februar. Zum Vorgehen der Moskauer Tschekc gegen die drei Deutschen, die schon seit etwa vier Monaten ver hastet worden sind, erfährt man, daß die Anschuldigungen gegen sie von den deutschen Stellen nachgeprüft werden. ES wird sich darum handeln, Entlastungszeugen zu beschaffen Über die Angelegenheit schweben ununterbrochene amtliche deutsch-russische Verhandlungen. Vertraueuskundgebung der Kölner Handelskammer für Luther. Köln, 17. Februar. Am Schluffe der gestrigen Sitzung der Kölner Industrie- und Haudetstammer wurde im Hinblick auf die Aussprache bei dem kürzlich erfolgten Besuch des Reichskanzlers Dr. Luther der jetzigen Regierung das vollste Vertrauen ausgesprochen. Verlehrsstrcik in London. London, 17. Februar. Die Angestellten des großen Lon doner Straßenbahndepots traten heute vormittag in den Streik, da sich die Straßenbahngesellschaft angeblich geweigert hat, einen entlassenen Ougcsteltten wieder einzustellen. Der Verlebe in der Staat Hai durch den Streik erhebliche Störungen erlitten. Durtts LagesKeontt London. Tas Lloydtnreau berichtet, daß der deutsch« Dampfer „Mayer" vermißt wird. Ter Dampfer ist bereits im Dezember ausgelaufen. London. Im kommenden Jahre soll ein neues Kabe nach den Vereinigten Staaten gelegt werden. Man hoff:, durch ein neues Verfahren eine bedeutend größere Anzahl von Wörtern als bisher geben zu können. s - Sächsischer Lancktag - Dresden, 17, Februar. Der sächsische Landtag befaßte sich in seiner heutigen Sitzung mit wirtschaftlichen Fragen. Erst traten die Kommunisten auf den Plan mit einem Antrag auf Durchführung einer Hilfs aktion zur Linderung der Notlage der sächsischen Heimindustrie und mit einer Anfrage auf Durchführung des Hausarbeitsge setzes. Abg. Böttcher schilderte in den grellsten Farben die Not der erzgebirgischen Heimarbeiter und forderte die Durchführung einer sofortigen Hilfsaktion. Natürlich gab ihm der Stoff will kommene Gelegenheit, gegen den ausbeuterischen Kapitalismus loszuziehen, der seine Pferde und Hunde bester versorge, als die für ihn arbeiienden Menschen. Ministerialdirektor Dr. Kittel vom Arbeitsministerium antwottete auf die Klagen und Behauptun gen des kommunistischen Redners. Die Verlesung seiner langen Erklärungen war aber so farblos und daher unverständlich, daß man daraus nur entnehmen konnte, daß sich die Negierung von der Errichtung von Fachausschüssen viel Besserung verspricht. Der Zweck feiner Regierungserklärung ist es aber nicht, daß sie in möglichst korrektem Deutsch in der unter Ausschluß der Öffentlichkeit erscheinenden „Sächsischen Staatszeitung" er scheint, sondern daß sie so gegeben wird, daß man sie versteht und über ihren Inhalt die breitesten Volkskreise erfahren. Des weiteren wiesen die erzgebirgischen und vogtländischen Abgeord neten im Anschluß an einen volksparteilichen Antrag auf die gegenwärtige wirtschaftliche Notlage der vogtländifchen Stickerei branche hin und verlangten vor allem steuerliche Erleichterungen und günstigere Zölle. Eine generelle Steuererleichterung ver mochte die Regierung nicht zuzusagen, wohl aber eine indivi duelle Behandlung besonders notleidender Betriebe. Die An träge wurden schließlich an den Ausschuß verwiesen. Weiter be schäftigte sich der Landtag mit einem volksparteilichen Anträge, der Maßnahmen zur Begegnung der Einwanderung unlauterer Elemente fordert und einer deutfchnationalen Anfrage, die sich mit der Flucht des Händlers Manna Kornblum aus Plauen befaßt. Auch hierüber soll im Ausschuß des Näheren verhandelt werden. Endlich" stand noch ein deutschnationaler Antrag auf Festhalten an dem vereinbarten einheitlichen mitteldeutschen Ka nalprojekt auf der Tagesordnung. Er wird abgefetzt, da der Finanzminister nicht anwefend sein kann. Die nächste Sitzung findet Donnerstag, 19. Februar, nachmittags 1 Uhr statt. E—— Z Rus unserer Heimat ) Wilsdruff, am 18. Februar 1925. Merkblatt für den 19. Februar. Sonnenaufgang 7" !i Monöautgang 4-° B. Sonnenunteryana 5'? ss Monduntergana 12' 9k. 1813 Das Korps des Generals Yorck geht über die Weichsel. — 1916 Dr. Udo Gras zu Stolberg?Wernigerode, Präsident des Reichstags, gest. * Oeffentliche Sitzung Les Bezirksausschusses zu Meitze» Montag, den 16. Februar. Amtshauptmann Schmidt erstattete den Bericht des V«r- pflegheim-Ausschustes, aus dem hervorging, daß das Verpfleg- und Kinderheim so stark belegt sind, daß man erst auf Abgänge warten muß, bevor Neuaufnahmen erfolgen können. Es ist des halb die Frage der Erweiterung zu erwägen. Es sollen dann zu nächst weitere Verhandlungen gepflogen werden wegen Festle gung der Rechte des Ausschußes, wie sie sich nach der Praxi» ergeben. Zur Klärung aller schwebenden Fragen soll die nächste Sitzung des Bezirksausschußes an Ort und Stelle im Wettinstist abgehalten werden. Der Antrag der Stadt Nvßen aus Uebertragung der Wohl fahrtspflege und Fürsorge für das bisherige Landgebiet des Pflegebezirkes Noßen wird zurückgestellt, da gegenwärtig da» sächsische Wohlfahrtspflegegesetz noch nicht verabschiedet ist und die Verhandlungen dazu einen Verlauf nehmen, der den von Noßen ausgesprochenen Wünschen entspricht. Der Vertagung wird allgemein zugestimmt, da man erst die neu ergehenden Ge setze abwarten will. — Genehmigt wird der Telephon-Anschluß Les Amtsstraßenmeisters. in Niesa. — Der Anschluß des Erzieh ungsheims Meißen-Bvhnitzsch an Len „Sächsischen Rettungs hausverband" wird abgelehnt, da man glaubt, daß mit Bezug auf die Erziehung, wenn der Anschluß erfolgt, die Einhaltung einer bestimmten Tendenz gefordert wird, der Hausvater-Moll- witz aber Lie Erziehung mehr durch Arbeit fördert. — Dem Ge such der Städtischen Farbschule Meißen, um Gewährung eine» Zuschußes für das Schuljahr 1924/25 wird entsprochen und 400 Mark bewilligt. Etwa 25 Besucher der Schule stammen au» dem Bezirk. — Auch dem Gesuch des Weinbauvereins Meitze« und Umgegend um Bewilligung einer Beihilfe wird stattgegeben und 1000 Mark Unterstützung bewilligt. Dabei kommt zum Aus druck, datz die Stadt dem Weinbauverein gegenüber größere Pflichten zu erfüllen habe als der Bezirk, daß die Stadt es aber an wesentlicher Unterstützung fehlen laße. — Dem Bezirks- Obstbauverein Wilsdruff werden 300 Mark Beihilfe bewilligt. Die Bestimmungen über das Schornsteinfegerwesen im Kehrbezirke Weinböhla werden den Vorschriften Ler Kreis hauptmannschaft entsprechend angenommen. Die Küchenfchorn- steine sind sechsmal zu kehren. Bei fünfmaligem Kehren müßte die Grundgebühr erhöht werden,so daß die Roheinnahmen des Meisters erreicht werden. Eine finanzielle Erleichterung für die Hausbesitzer bezw. Mieter mußte deshalb ausbleiben. (Schluß folgt.) * Die Flaggen halbmast. Am gestrigen Dienstag, Lem Tage der Beisetzung der Opfer des Grubenunglücks bei Dortmund, wehten auf allen staatlichen Gebäuden Lie Fahnen halbstock. Der Anblick der auf Halbmast gehißten Fahnen stimmte jeder mann ernst und lenkte Lie Gedanken nach dem Ruhrgebiet, wo 136 brave Bergleute zur ewigen Ruhe gebettet wurden. Er innerungen wurden wach an die Besetzung des Ruhrgebiets, Ler gerade die westfälischen Bergleute so mannhaften Widerstand ent gegensetzten, ihr Leben aufs Spiel setzten und lieber mit Weib und Kind hungerten, als unter französischen Bajonetten einzu fahren. Die Opfer der Erubenkatastrophe werden unvergeßen bleiben. Meteor. Am vorigen Sonntag abends gegen 11 Khr wurde am westlichen Himmel ein helleuchtender Meteor beobachtet. Im Berufe tödlich verunglückt. Auf dem Bahnhof Birken hain-Limbach hat sich heute früh ein schwerer Unglücksfall zuge- tragsn, der ein blühendes Menschenleben als Opfer forderte. Der gegen ^7 Uhr nach Noßen fahrende Güterzug hatte da selbst zu rangieren und dabei verunglückte der in Wilsdruff, Friedhofstraße, wohnende 37 Jahre alte Schaffner Emil Schneider so schwer, daß er auf dem Transport nach dem hiesigen Krankenhaufe verstarb. Der Verunglückte war einer der 'Beamten, die in Treue ihre Pflicht erfüllen und dabei jederzeit gegen jedermann- eine liebenswürdige Freundlichkeit an Len Tag legen. Er befaß deshalb die. ganze Liebe und Achtung des reifen den Publikums und die des Wilsdruffer noch im besonderen. Mit aufrichtigem tiefen Schmerz traf alle heute vormittag die Kunde von feinem tragischen Tode. Mit seiner schwergeprüften Gattin und feinen Kindern trauern alle, die ihn kannten. Ehre seinem Gedächtnis! Der Fechtverein kann auch im letzten Jahre auf eine reiche und gesegnete Arbeit auf dem Gebiete der Volkswvhlfahrt zu rückblicken. Wer ein Bild davon haben will, besuche die Jahres hauptversammlung, die kommenden Sonntag, den 22. Februar, nachmittags 4 Uhr im „Amtshvf" stattfindet. Es werden auch Arbeiter an der Sache selbst gebraucht. Der Arbeitsplan für 1925 soll ausgestellt werden. Es soll Leute geben, die da Zlauben, die Sache könnte so oder so bester gemacht werden; sie sind besonders herzlich eingeladen. Im übrigen verweisen wir auf das Inserat in dieser Nummer. Zum leitenden Geschäftsführer des Sächsischen Bauern bundes (E. V.) im Freistaat Sachsen ist der bisherige Dezernent für Siedlungswesen bei der Amtshauptmannfchaft Meißen Dr. Friedrich Kreis gewählt worden. Jubiläums-Gartenbauausstellung Dresden 1926. Dir Stadt Dresden hat der Jubiläums-Gartenbauausstellung Dres den 1926 eine Beihilfe von 200 000 Mark gewährt, außer dem ein zinsloses Darlehen bis zu 500 000 Reichsmark, so datz inbezug auf die geldliche Seite keinerlei Sckwiergkeiten bestehen. Das gesamte Ausstellungsgelände einfchlietzlich der Flächen im städtischen Ausstellungspark beträgt nunmehr rund 30 Hektar. Die Rofenpflanzungen, die eine besondere Sehenswürdigkeit bilden werden — es sind 300 000 Rosen aller Formen vorge sehen — können im Herbst 1925, sobald das Land verfügbar wird, vorgenommen werden. Da Anfragen und Anmeldungen aus allen Teilen Deutfchlands zahlreich einlaufen, wird die l deutsche Fachwelt aufgefordert, Anmeldungen für die Abteilungen Rosen. Nadelhölzer. Stauden, Dahlien, Sommerblumen, Fried hofskunst, Gewächshäuser und Beregnungsanlagen nun mög lichst umgehend einzureichen, weil sonst die Gefahr entsteht, im Platz beschränkt zu werden. Das Hauptprogramm erscheint dem nächst. Die Ausstellungsbedingungen und das vorläufige Pro-
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