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Wilsdruffer Tageblatt : 08.03.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192503089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19250308
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19250308
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1925
- Monat1925-03
- Tag1925-03-08
- Monat1925-03
- Jahr1925
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 08.03.1925
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x: --— ^2 -^2 «r.L «r^.^,.2 « LLZ «O«5«L<Lä^->5<.5 2 2 L 'L >2 2 <?> ü) « «!L Nahrungsaufnahme ein und verkriechen sich in ihren Winterverstecken. Als solche dienen ihnen Rindemisse, gelockerte Borke und Bohr» gänge anderer Insekten, gelegentlich verkriechen sie sich auch im Erdboden und wohl auch in den Fugen von Slcintcrrassen. Bis in den Herbst hinein behalten die Käfer ihre Beweglichkeit und verlassen häufig, besonders wenn sie gestört werden, die Verstecke. Dabei fressen sie nichts oder nur wenig, trinken jedoch häufiger. Von etwa Ende Oktober an scheinen die Käfer frei willig keinen Ortswechsel mehr vorzunehmen. 6. Natürliche Einflüsse aus die Ver- mchrung des Apfelblütenstechers. Die Larven können sich nur in solchen Knospen ent wickeln, deren Kronenblätter sich infolge der Be siedelung nicht öffnen. Aus einer offenen Blüte fällt die Larve leicht heraus. Auch ist sie der Einwirkung von Sonne und Regen nicht ge wachsen. Darum werden die Birnenknospen, die meist schneller anfblühen, als der Larvenfraß wirksam wird, viel seltener als Apfelknospen belegt. Auch Apfcllnospen, die zur Zeit der Eiablage schon weit entwickelt waren, öffnen sich zur Blüte, ehe die Larve dem Ei entschlüpft oder ehe sie ihre Zerstörungen in der Knospe vornehmen kann. Schimmelpilzen rmd Fäulnisbakterien fallen viele Larven und Puppen zum Opfer. In manchen Jahren jedoch wird die Vermehrung des B.'ütenstechers noch erfolgreicher durch die Tätigkeit mehrerer Schlupfwespenarten ein- gesch.mikt, deren Larven sich häufig in den Rüßierlarvcn entwickeln und sie dadurch töten. M.isen und Spechte stellen den Käfern Mach, von denen viele, deren Verstecke dem Regen, Frost rind Wind leicht zugänglich sind, in strengen Wintern zugrunde gehen. v. Bekämpfungsmaßnahmen. Die Erfahrung lehrt, daß alle natürlichen Feinde die Zahl der B.ütenstecher nicht wirksam genug ver- mindern können. Der Obstbauer muß sich also selbst an der Bekämpfung beteiligen. Ein wirklich durchgreifendes Mittel ist jedoch leider noch nicht bekannt. Einige Maßnahmen aber sind, namentlich bei gegenseitiger Ergänzung, wohl geeignet, den Schädling zurückzudrängen. !. Sortenwahl. In Gegenden mit er fahrungsgemäß starkem Auftreten des Bluten stechers Pflanze man möglichst spät austreibende, aber schnell durchblühcnde Apfelsorten an (vgl. 6.). Hierfür eignen sich besonders der „Königliche Kurzstiel", „Späher des Nordens" und mancher orts der „Rote Eiserapfcl", da diese drei Sorten auch von der Blutlaus nicht befallen werden. Auch „Boikenapfel", „Gravensteiner", „Gelber Richard" und ,,Em' Orangen-Renctte" sollen wenig unter dem Blütcnstecher zu leiden haben. Im übrigen verwerte man die Erfahrungen der örtlichen Obstbauvercine. ll. Abfangen der Käfer. ») Abklopfen. Von Mitte März bis zur beginnenden Blüte kann man in den Morgenstunden die Käfer leicht oom Baume klopfen. Man wähle sonnige Morgen, an denen eine mäßige Wärme dje Käfer aus ihren Verstecken hervorgelockt hat, ihnen aber das Fliegen noch nicht ermöglicht. Unter Vie Bäume legt man Tücher. Die Äste müssen ruckartig erschüttert werden, am besten durch Anschlägen mit einem starken, mit Stoff umwickelten Knüppel. Die herabgefallenen Käser werden mit allem auf die Tücher ge fallenen Blattwerk zur Vernichtung in einen Eimer geschüttet, dessen Boden mit Petroleum bedeckt ist. - d) Anlegen von Fallen. Ein älteres Mittel ist das Anlegen von Fanggürteln an den Bäumen. Zweifellos können hierdurch größere Mengen von Käfern vernichtet werden, wobei es Ziemlich gleichgültig ist, ob man Nur von starkem Papier bedeckte Strohscile oder alte Lappen um die Stämme bindet oder ob man me käuflichen, aus Wellpappe gefertigten Gürtel (Mb. 2, 3 rmd 4) anlegt. Auf jeden Fall muß eine, zumeist vernachlässigte Forderung erfüllt sein: Die Fanggürtel müssen bereits Ansang Juli*) angebracht sein, da sonst ein Teil der Käfer sich andere Winterlager sucht. Ferner müssen möglichst alle natürlichen Unterschlüpfe beseitigt, also die Obststämme geglättet, Baum stützen und Baumpfähle entrindet werden usw. An einem kühlen Seplembermorgen sind die Ringe das erste Mal vorsichtig (die Käfer sind noch nicht erstarrt!) abzunehmen und die heraus- geschüttelten Käfer zu vernichten (vgl. Abb. 5). Die Gürtel werden danach wieder um die Stämme gelegt und an einem frostfreien Novembertage endgültig abgenommen. Die nützlichen Spinnen, die sich oft massenhaft in den Gürteln verstecken, sind selbst an kühlen Tagen beweglich und ent kommen. Die Gürtel werden dann mit den Käfem und sonstigem Ungeziefer (vgl. Flug- blatt 40, 1912) in einem gut schließenden Back- ofen für bis !4 Stunde erhitzt. Die Schädlinge sterben, während die Gürtel für das nächste Jahr gebrauchsfähig bleiben. — Dasselbe Fang- verfahren kann man auch im Frühjahre zur Zeit der Eiablage anwenden: Die für die Nächte schutzsuchenden Käfer (vgl. ^) nehmen häufig die Fallen an, die nach warmen Tagen am darausfolgenden kühlen Morgen auf ihren Inhalt zu untersuchen sind. Besser hat es sich im Frühling bewährt, den Käfem zusammengerollte und in Abbildung 8. Innere Seite eines WellvaVV-ürtel» mit Surin gefangene» Agtelbtütenftechern. Astgabeln eingeklemmte Lappen als Nacht versteck anzubieten. Das tägliche Absuchen und Wiederauslegen dieser Fallen geht leichter als bei Gürteln vonstatten und verspricht auch dämm größeren Erfolg, weil viele Käfer ihr Nachtversteck schon freiwillig in Astgabeln auf suchen. — v) Ablesen der „verbrannten" Knospen. Dieses Verfahren lohnt sich nur in kleineren Betrieben, besonders bei Spalier- und Formobst. Zu beachten ist, daß das Absammeln der ver- trockneten Knospen so früh wie möglich ge- chehen muß. Die Knospen werden kräftig zerdrückt oder verbrannt. III. Anwendung von Giften. Die in der Knospe liegenden Larven sind mit Giften nicht zu erreichen. Die Giftempfindlichkeit der Käfer ist recht gering. Daher ist eine Be- Handlung der Apfelbäume mit Arsenbrühen im Frühjahr zur Vernichtung der Blütenstecher nahezu erfolglos. Die Käfer fressen zu dieser Zeit auch nur wenig von den vergifteten ober- lächlichen Teilen der Knospen, sondern bohren nehr in deren Innerem. Etwas günstigere Aussichten hat man im Juni, die Jungkäser zu vergiften, die oberflächlich süssen. Da sie aber nur die Unterseite der Blätter benagen, ist es oft nicht möglich, mit Spritz mitteln den Blättern einen genügenden Gistüberzug zu verschaffen, und auch staubförmige Arsenmittel scheinen nach den bis jetzt vorliegenden Untersuchungen kaum *) Dieses frühzeitige Anlegen der Far.ggürtel ist bedenklich in den Gegenden Deutjälands, wo erfahrungsgemäß die O.stmade in jährlich zwei Genera ionen austri.t. M. n wür e m mit der zweit n Generation Lis beste Entwicklungv- m glichkeit geben. Erfolae zu versprechen, die im Verhältnis zv Unkosten und Arbeit stehen. Wo bei der vielfach durchgeführten Winier- behandlung der Apfelbäume mit 10 v. H. Obst- baumkarbolineum (nur von bekannten guten Firmen zu beziehen!) Blütenstecke; in ihren Verstecken von der B.ühe stark getroffen werden, gehen sie größtenteils zugmnde. Do aber viele Käser nicht aus den Bäumen über wintern, bringt auch diese Arbeit keinen durch- schlagenden Erfolg. Ob die gelegentlich fürs Frühjahr empfohlene Bespritzung der Kronen mit schwachen Lösungen von Obsibaum- karbolineum, um die Käfer durch den Geruch zu vertreiben, Erfolg verspricht, kann bezweifelt werden. Tie Beschaffenheit des MnEett. Von vr. W iefer. Diese ist nicht ohne Einfluß auf den Stoff wechsel des tierischen Körpers, b.i der Kuh sogar von erheb.ichem Einstuß aus die Mucy- erg.ebigkeit. Zunäa.st ist zu Kalles Tränkwasser, das un.ec 10 " ll Hot, fegon desha.b nachte,rig, weil der Tierkörper zur Erwärmung des zu kalten Tränkwassers die Wärmequelle liefe.n muß und hierzu natür.ich einen Mehraufwand an Futter benötigt. Pferde bekommen nicht selten nach zu kaltem Saufen schwere Koliaen, aber auch Rindvieh ist in dieser Beziehung nicht unempsindlich. Weil aber zu kaltes Wasser dem Lierkörper nicht bekömmlich ist, soll daraus nun nicht etwa Ler Schluß gezogen werden, daß das Wasser nunmehr recht warm verabfolgt werden müsse, das wäre gleichfalls verkehrt. Versuche, die nach dieser Richtung angestellt norden sind, haben ergeben, daß zu kaltes Wasser ebenso wir zu warmes, w't 20 Grad Celsius, dem Tiere nicht bekömmt..; ist. Das Brunnenwasser erlangt die zum Tränken geeignetste Temperatur von etwa kl) bis 12 Grad Celsius dadurch, daß man es in den Ställen in einem Wasserbehälter stehen läßt, der nach jedesmaligem Tränken sofort wieder gefüllt wird. In den meisten landwirt- schaft'ichen Betrieben ist dieses Verfahren auch eingesührt und praktisch erprobt. Noch prak- liscker nach jeder Richtung ist die An'age einer Se'bsttränke, die es ermöglicht, zu jeder Zeit und nach Be i:bsn gut temperierter Was'er aufzunehmen. Die Tiere nehmen be! der Se'bst tränke das Wasser immer nur in k'ein-n Mengen auf, sie saufen es dann nicht so haufenweise wie beim Tränken aus dem Eimer oder der Krippe nur zu bestimmten Taaes- zeiten. Was nun die aufzunehmende Wasser menge anbelangt, so richtet sich diese nach der Milchabsonderung, der Ha^n- und Darm entleerung und der Hautausdünstung, und dl:se Menge muß notwendigerweise erseht werden, sonststäßt der Milckertrag nach. Eine genügende Wasseraufnahme ist eben unerläßlich für den geregelten Verlauf des gesamten Sto'fwechsels. Es kann sowohl ein Zuviel wie auch «'n Zu wenig an Wasler dem Tiere schaden. Nun ist zwar die Verabfolgung einer gut temperierten Wassermeiwe durch Tränken oder durch Se'bst- tränken reckt angebracht, weit besser aber ist es trotz alledem, die Tiere täglich «ine Tränke !m Freien aufsucken zu lassen, damit sie wcnch- stens für kurze Zeit wäh-end des Tages sich nußerka'b des S'alles bewegen und frisch Luft schöv'en können. Das trägt sehr viel zum Woh'be'inden bei, von dem auch In hohem Grade die Absonderung der Milch abinngt. Dieser kleine tägliche Svasierganq nom Stall zur Tränke und zurück gibt auch Ge'eqcnheit, rindernde Kühe ausfindig zu ma^en, ins besondere solcke. bei denen das Madern im Stall ohne deutlich wahrnehwba-e Kennzeichen auftritt. Beobachten wir die T'ere wäbr-nd des Saufens draußen vor dem T-oae, so be merken ui-, daß ihr Wasse bediirsnis doch recht verschieden ist: die einen b-auchey m-hr, die anderen weniger Wasser. Vielfach werden ober auch die schwächeren Tie'« von den stärkeren vom Wassertro-e ob-edrängt und er halten somit nicht nenug Wasser. 5»r m-ß dann aufqepaßt werden, daß all» Tiere ge- rr Q O <2 b W <2 A « -»2 K K 2 nüoend Wasser zu sich nehmen. Zur Kallen Winterzeit hat aber das Tränken da draußen denn doch insofern seine Bedenken, als dann das Wasser zu kalt ist. Würden sie dann im Stall temperiertes Wasser erhalten, so würden sie mehr davon aufnehmen. Die Tiers sühlen eben instinktiv, daß ihnen kailes Trinkwasser schäd'ich ist. Es kann Verdauungsbejchwerden und Verwerfen verursachen. Neues aus Stall und Hof. Der Einfluß der Einstreu auf die Lebcnd- aewichtznn hme der Tiere ist erheblich weil stärker, als vielfach angenommen wird. Bei vergleichenden Fülterungsversuchen mit Ochsen im Winter zeigte sich eine sehr verschiedene Ge wichtszunahme, je nach der Art ihrer Auf stellung. Gruppe I stand auf Torfstreu, Gruppe II auf Strohstreu und Gruppe Ilj war ohne jede Streu. Jede Gruppe umfaßte sechs Tiere. Der Versuch, von Professor Or. Tacke- Bremen durchgeführt, dauerte vom 10. No vember bis 31. März. Die Zunahme betrug bei Gruppe l 360 KZ, bei II 326 KZ und bei lll 223 KZ. Bei dem Versuche konnte beobachtet werden, daß die Tiere auf Streu sich häufiger und länger, auch eher nach dem Fressen nieder- < legten als die ohne Streu. Die Ursachen für die Gewichtszunahme bilden e'nmal das wärmere und bequemere Lager, dann die längere Ruhe pause und das Wohlbefinden, dazu kommt, daß der Energieverbrauch im Stehen größer ist als im Liegen. Die Stärke der Torfeinstreu betrug 3 bis 4 kx täglich je Tier. M.— W. Auch bci Schweinen ist dl« Bekämpfung der Maul- und Klauen'euche nach dem baye rischen Blutimpfungsversahren dadurch gelungen, daß in Ermangelung von Rinderblut das Blut von einem Schwein genommen wurde, das erst kürzlich die Seuche überstanden hatte. Es wurde defibriniert und dann geimpft. Die Seuche kam dadurch zum Stillstand, indem keine Tiere mehr erkrankten. Hiernach steht zu hoffen, daß bei der Behandlung der Maul- und Klauenseuche sowohl beim Rind wie jetzt auch beim Schwein in dem bayerischen Imps verfahren ein brauchbares Mittel gefunden worden ist. Iw. Auswahl und Behandlung der Brutcier. Für den guten Ausfall der Brut ist die Auswahl und Behandlung der Brutcier von größter Wichtig keit. Zunächst achte man daraus, daß man möglichst alcichalte Eier unterlegt, wenigstens soll der Altersunterschied nicht zu groß sein, sonst kommen die Eier ungleichmäßig aus. Oft liegen zwischen dem Schlüpfen des ersten und letzten Kückens zwei bis drei Tage; das ist auf das verschiedene Alter der Eier zurückzuführen. Je frischer die Eier sind, desto besser ist das Ergebnis. Alter als zehn Tage sollte man Brutcier nicht werden lassen, allerdings kommen noch weit ältere Eier aus. Man vermeide es nach Möglichkeit, Brutcier mit der Post schicken zu lassen. Wenn es möglich ist, lasse man sic durch einen Boten holen. Eicr, die mit der Post kamen, soll man ein bis zwei Tage ruhen lassen, ehe man sie unterlegt. Man stelle sie an einen mäßig warmen Ort und wende sie am zweiten Tage. Überhaupt soll man alle Bruteier, die man aufbewahrt, jeden Tag wenden. Zur Brut eignen sich nicht alle Eier; alle abnorm geformten, auch die zu großen und kleinen Eier, wähle man nicht. Die mittelgroßen wohlgeformten Eier sind die besten zur Brut. Man kann den Eiern auch nicht ansehen, welches Geschlecht in ihnen verborgen liegt. Es ist aber sehr zu empfehlen, die Eier vor dem Unterlegen zu durchleuchten. An der Größe der Luftblase erkennt man leicht das Alter der Eier. Man sicht beim Durchleuchten, ob die Schale Nisse hat oder ob die Luftblase geplatzt ist. Alle Eicr muffen sauber sein; unsaubere wasche man mit lauwarmem Wass 7 ab, vermeide das Waschen aber, wenn es möglich ist. Wilk man Brutcier längere Zeit aus- b-wahren, so bringe man sie in einen kühlen Raum und wende sie täglich. K—l. Neues aus Feld und Garten, Treibhaus und L!ume-rzimmrr. Auch der Rogge« muß im Frühjahr bearbeitet werden. F ührr war man der Ansicht, daß der Roggen im Frühjahr möglichst wenig berührt, auf dem Felde möglichst in Ruhe gelassen werden müsse. Jetzt aber, wo wir stärker unter Anwen dung der künstlichen Düngemittel düngen und einen stärker bewurzelten Pflanzenslvck erzielen, darf man auch getrost zu Roggen mit der Egge über das Land fahren. Nur die allcrlcichtesten Sand böden dürsten eine Ausnahme machen, denn bei ihnen wird das schon bestehende lose Gefüge durch ein zu tiefes Bearbeiten noch mehr gelockert, wodurch die Pflanze zu leicht zum Austrocknen neigt. Aber auch hier kann die schädigende Tätig keit des Eggens durch ein nachfolgendes Walzen wieder aufgehoben werden. Der Boden ist durch die Egge aufgelockcrt worden, es ist dadurch die Bodenkapillarität zugunsten der Bodenfeuchtig keit unterbrechen worden, und durch ein nach folgendes Walzen sind die Pflanzen wieder an den Boden angedrückt und befestigt worden. Iw. Fühkohlrabi. Ilm frühen Kohlrabi zu er zielen, bedarf es keines Mistbeetes. Man sät den Samen spätestens im März in einen Holz- kasten aus und stellt ihn an das Küchenfenster. Notwendig ist, daß die ausgehenden Pflänzchen Oberlicht erhalten, damit sie nicht langbeinig und dürr werden. An srostfreien Tagen kann man den Kasten auch ins Freie stellen und am Abend wieder in die Küche nehmen. Haben die Pflänzchen das dritte und vierte Blatt getrieben, so werden sie in ein sonniges, lockeres, gegen Wind geschütztes Beet pikiert und nachts mit einer Strohdecke, die auf in die Erde geschlagene Pflöcke gelegt wird, bedeckt. Anfangs Mai kommen dann die Pflanzen an Ort und Stelle. dt. Krokus dürfen im Zimmer nicht allzu großer Wärme ausgesetzt werden, da dieses Zwiebel gewächs schon bei ganz geringen Wärmegraden, ja sogar im ungeheizten Zimmer treibt und blüht, wenn es einen Hellen, sonnigen Platz erhält. Bei Aufstellung im geheizten Zimmer empfiehlt es sich, die trockene, warme Zimmcrlust von der Pflanze dadurch sernzuhalten, daß vor dem Blumentopf Pappstücke von entsprechender Größe befestigt werden, die sich natürlich nach der Zimmer seite zu befinden müssen. dt. Neues aus Haus, Rüche und Reller. Erfrorene Kartoffeln, denen «in süßer, un angenehmer Geschmack anhaf.et, bringt man einige Tage an einen warmen Ort, läßt sie dann ein paar Stunden in Salzwasser liegen und trocknet sie zuletzt in sehr geiind erwärmter Ofenröhre. Der süße Gejchmack wird dann verschwunden fein. A. R. in K. Gänseleberpastete. Zwei große Eänselebern und zwei kleinere werden in Milch gelegt, nachdem man die gelbe Stelle, wo die Galle gesessen, ausgeschnitten hat. Nach 24 Stunden werden sie in zwei Hälften zerschnitten und gehäutet. Die vier großen Hälften werden mit Trüffeln gespickt, die man abgeschält und in Streifen geschnitten hat. Die übrigen vier Stücke werden fein gewiegt und mit einem Teelöffel in Butter gedämpfter Schalotten, 2 Teelöffeln feingeschnittener Trüffeln, mit Salz, wenig Thymian, geriebener Muskatnuß und einer Prise weißen Pfeffers gewürzt. Hierauf gibt man 500 x frischen Bauchspeck, den man eine Stunde lang mit Wasser gekocht hat, sobald er erkaltet ist, dazu, und wiegt alles zusammen ganz fein oder stößt es in einem Steinmörser, worauf man die Farce durch ein feines Sied streicht. Dann legt man einen Pastetentopf oder eine Backschüssel mit fest schließendem Deckel mit dünnen Spcck- scheiben aus, gibt zuerst eine Lage Farce hin ein, dann von den Gänselebern, die mau mit seinem Salz und etwas Pfeffer bestreut, bann wieder Farce und so fort, bis die Form gefüllt ist; die oberste Schicht muß Farce sein. Oben auf legt man Speckscheiben, setzt den Deckel darauf und verklebt den Rand mit Papier. Man läßt die Pastete !>/, Stunden im Ofen backen, wobei man sie zuerst auf eine flache Schüssel setzt, da zuweilen Fett herausfließt. K. Sch.- Flammerl von Fruchtsaft. Zu >/, Lilcr beliebigem mit Wasser verdünntem Fruchtsaft gibt man nach Geschmack Zucker, den Saft von einer Zitrone und etwas abgeriebene Zitronen schale, läßt es aufkochen und schüttet während des Kochens 35 x mit kaltem Fruchtsaft sden man von dem Liter zurückbehalten hat) angeriihr.es Mondamin oder Kartoffelmehl tz.n» z«, läßt alle, zusammen 10 Minuten lang kochen, schüttet es in eine mit kaltem Wasieo ausgespülte Form und läßt es erkalten. Vor dem Gebrauch stürzt man den Flammeri auf eine Platte und gibt dazu Schlagsahne. Frau 2. K. in G. Bienenzucht. Wabenvorrat. Die ausgcbauten Waben stellen ein so bedeutendes Kapital dar, daß der Imker alles tun muß, dieses zu erhalten! und es nicht, wie es noch vielfach geschieht, verkommen und verderben oder gar von den Mäusen zerfressen zu lassen. Nach dem Ge brauch sind in der jetzt weniger Arbeit bietenden Zeit die Waben sorgsam zu mustern. Das Kitt harz (Propolis) wird sauber abgekratzt, Be schädigungen des Rähmchens, fehlende Teile werden ergänzt, besonders fehlende Abftands- stifle. Alle schwarzen, etwa von Motten an- aefressenen oder Drohnenwaben wandern in den Wachstops und kommen neugepreßt als Kunst waben eigener Arbeit in dir Rähmchen. Waben, die einen zu großen Teil Drohnenbau « halten, können durch eingeschnittenen Arbeitsbau zu guten Eebrauchswaben werden, nachdem der Drohnenbau entfernt ist. An manchen Waben sind die oberen Zellen übermäßig verlängert. Weg damit! Ein scharfes Messer schneidet den Ueberschuß ad und er wandert zum Ein schmelzen zu den Wachsbrocken. Die guten Waben werden sorgfältig aufgehoben. Für größere Stände ist allein ein fest- und dichl- schließender Wabcnschrank der gegebene Auf bewahrungsraum, am besten so eingerichtet, daß die Träger der einzelnen Fächer wie Waben böcke herausgczogen und zum Stand getragen werden können. Für kleinere Stände behilft sich der Imker meist ohne Wabenschrank. Die Waben werden in leeren Bienenkästen auf bewahrt. Die Fluglöcher sind aber sehr gut zu verstopfen, damit nicht Wachsmotten ajndringen. Auch können die eben aus dem Bienenkasten genommenen Waben einzeln in Zeitungsparier gewickelt und dann in dichtschließenden Kisten aufgehoben werden. Hängen die Waben nur eine Nacht, etwa zum Auslecken oder aus sonst einem Grunde, unbewahrt am Stande, so ist damit zu rechnen, daß die Wachsmotten ihr Zerstörungswerk begannen und Eier ablegten. Um die ausschlüxfenden Maden zu töten, müssen die Waben geschwefelt werden. Man verbrennt genügend Schwefel und die Dämpfe töten die Maden, doch nicht die Eier. Das Schwefeln ist deshalb zu wiederholen. Sck). Nusstellungsnachrichten. Die Amne düngen zur Stuttgarter Wander ausstellung 1925 (16.—21. Juni) sind in vollem Gange und in den meisten Gruppen der drei Abteilungen: I. Tiere, II. Landwirtschaftliche Erzeugnisse und Hi.fZmiltel, III. Maschinen und Bauwesen bereits abgelaufen. Besonders gilt dies für die große Abteilung der Erzeugnisse, die in allen Gruppen der Pflanzenzucht, des tzandelsgewächsbaucs (Flaa.s, Korbweiden, Tabak, Braugerste, Hopfen usw.), der Milch wirtschaft, der Moorkultur, Dünger- und Futterwirtschaft, Pflanzenschutz und Landes- küllur eine sehr zahlreiche Beteiligung ouf- weist. In der Abteilung „Masckinen und Bau- wesen" ist nur noch der Termin für dis Sonder- ausstellung aus der Praxis offen, und zwar dis 1. Mai. Alle übrigen Gruppen find ab geschlossen. Die Anmeldung war so umfang reich, daß sie besonders für die allgemeine Maschinenschaü beträchtlich beschränkt werden mußte. Die G-oßtiere: Pferde, Rinder (be sonders Höhenrinder), Schafe und Schweine sind in er- eulicher Zahl gemeldet worden. Auch Ziegen und Hütehunde werden si d schm lassen können. Offen find noch die Anmelde fristen für Geflügel und Kanincken bis I. Avril, für Fische und Bienen bis 15. April. Auch diese Vertreter der Kleintierzucht werden in Ler deutschen Generalversammlung der Zuchttiere nicht zurückstehen, wie sich aus der bisher fest- gestellten Beteiligung folgern läßt. Schau ordnung und Anmeldepapiere für die noch nicht gcscklosienen Ausstellungsgruppen sind durch die Deutscbe Landn irtschäfts-Ee'ellschaft, Berlin SW N, Dessauer Str. 14, zu beziehen. Nrs.
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