Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 09.03.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-194003098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19400309
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19400309
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1940
- Monat1940-03
- Tag1940-03-09
- Monat1940-03
- Jahr1940
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 09.03.1940
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
MMlOlTageblali Nr. 59 — 99. Jahrgang Wilsdruff-Dresden Drahtanschrift: „Tageblatt Das „Wiisdrufser Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Da« „Wilsdruffer Tageblatt» erscheint werktags 16 Uhr Bezugspreis monatt S SIM frei Hau», bei Poflbestellung RM zuzügl Bestellgeld Einzelnummer 10 Rpf Alle Postanstolten. Postboten, unsere Austräger u Geschäftsstelle Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend befiehl kein Anspruch —- auf bteferunfl der Zei ¬ tung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung etngesandier Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beiltegt laut auMegender Preisliste Nr 8. — Ziffer-Gebühr: 2V RA. — Borgcschri» bene Er,»einungrtage und Platzwünsche werden nach Möglichkeit berückstchtigt. — Anzetg « n-A «nahm, bis vormittags lg Uhr. die Rtchtiakeit de» du^ ^rnru, »bermit. Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 t-lt-n Anzeigen überneh. men wir keine Gewähr, -u . . . - ... _ Konkurs und . ZwangSvergleich erlischt jeder Anspruch an» Nachlaß. Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Postscheck: Dresden 2640 SonnabendSonntag, den 9./10. März 1940 Mer Heldendank ist die Tat! Die Hingube der feldgrauen Front im Weltkriege, die un überwindlich und unbesiegt, vielfältiger Uebermacht trotzend. Unerhörtes geleistet hatte, war höchste Männertat, geboren aus der tresen sittlichen Erkenntnis, daß nur den Völkern die Zu kunft gehört, in denen der männliche Wille lebendig ist, für die Freiheit und die Zukunft das eigene Leben hinzugeben. Die feldgraue Front war die große Kameradschaft des kämpfen den Deutschland. In ihr standen die Männer, in denen der Glaube an das Reich lebte, das aus ihrem Opfer erwachsen sollte. Verrat und Schwäche, die hinter dieser stählernen Front groß werden, haben damals zum Zusammenbruch geführt. Aber das Frontgeschlecht rettete den Geist der Front in die Heimat als den Auftrag der toten Kameraden an die Leben den, dem Opfertod der Gefallenen Sinn und Zukunft zu geben. Aus dieser tiefen Verpflichtung heraus hat der Führer seinen Kampf um die Erneuerung des deutschen Volkes und des deutschen Reiches begonnen, und so die Tat zum Dank werden lassen für das unvergängliche Heldentum aller, die da fielen. Aus ihren Gräbern ist die deutsche Nation ge wachsen. und das Großdeutsche Reich ist die herrliche Frucht, die uns der Geist der Front, der Geist des kämpferischen Ein satzes, gebracht hat. Hcldcngcdenktag. Deutsche Soldaten schmücken die Gräber gefallener Kame raden. tWeltbild-Wagenborg-M.) Das deutsche Volk ist durch die gleichen Feinde von da mals gezwungen worden, noch einmal für sein unabdingbares Lebensrecht in die Schranken zu treten. In diesem Kampfe geht es um die letzte Bewährung. Der Sieg aber wird dem deutschen Volke gehören, weil es seelisch und materiell weit besser gerüstet ist als bei Ausbruch des Weltkrieges. Mit stolzer Freude haben wir den unerhörten Siegeszug des deut schen Heeres in Polen miterlebt. Er gab uns die Gewißheit, daß der Soldat der Gegenwart in nichts zurückstehl in seiner kämpferischen Kraft und Hingabefreudigkeit hinter dem Front soldaten des Weltkrieges. Haben doch Weltkriegssoldaten selbst wieder in ihren Reihen gestanden und aus ihrer alten Kriegserfahrung heraus der jungen stürmenden Mannschaft besten Kameradschaftsdienst geleistet. Wieder wurden schwere Opfer gefordert, aber die Opfer, die das deutsche Volk im Polenseldzug bringen mußte, sind, so schmerzlich sie den ein zelnen treffen, im Verhältnis zu der Größe des Kampfes und des Sieges gering gewesen Wir stehen heute in stiller Ehrfurcht vor den Gefallenen und wollen aus dem ehrenden Gedenken an ihren Opfertod die Kraft zu gleicher Tai und Opferbereitschaft schöpfen. Taten können nur durch Taten geehrt werden. Wir verdanken unser Leben ihrem Opfer, und das deutsche Volk bürgt dafür, daß all die Tapferen nicht umsonst gefallen sind, denn es kämpft nicht um schnöder Habsucht willen, sondern für das Heiligste, was es je für eine Nation gegeben Hai. für die Sicherung seines Lebensraumes und für die Zukunft des deutschen Volkes. Wir wollen, daß ans den Opfern der Gegenwart das Glück unserer Kinder und Kindeskinder aufersteht Ter Heldengedenktag ist zugleich der fünfte Jahrestag der deutschen Wehrmacht. Von dem Tage an, an dem der Führer den Entschluß faßte, dem deutschen Volke seine volle Wehr- frciheit wiederzugcben, hatten wir die Waffen der Gefallenen des Weltkrieges als treue Erben übernommen, und ihre Waffen sind in entschlossene Hände gelangt Das deutsche Volk hat eingedenk der Opfer, die es im Weltkriege hatte bringen müssen, nie daran gedacht, die Waffen freventlich zu erheben, aber ebenso will es lieber den Tod auf sich nehmen, als sich noch einmal zu beugen unter ein Diktat der Feinde. Eitel ist alle Hoffnung der Feinde, daß Front und Heimat jemals wieder durch Verrat getrennt werden könnten, denn uns bindet das Blut der Gefallenen. Das Gedenken an unsere Helden und das Bewußtsein der errungenen Wehrfreiheit gibt uns zugleich das unzerstörbare Vertrauen, daß das deutsche Volk das Vermacht- nis der Toten erfüllen wird. Unser Heldendank ist die Tat, und über den Opfern stehen der Sieg und die ewige Zukunft des deutschen Volkes! Der Nanletter spricht in vichatz Gauleiter und Reichsstatthalter Martin Mutschmann wirb am Dienstag, 12. März, in einer Großkundgebung zur Oschatzer Bevölkerung sprechen. Am Nachmittag dieses Tages wird er den Betrieb der Firma Ambrosius Marthaus AG., Filz- und Filzwarenfabrik, besichtigen und im Anschluß daran «n einer KüF.-Veranstaltung der Wehrmacht teilnehmen. Reichsminister von Ribbentrop in Rom Rur ein kurzer Aufenthalt in Italien ist vorgesehen vw ft. Berlin, 8. März. Der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop wird sich am Sonnabend, dem 9. März, vormittags, zu einem kurzen Aufenthalt nach Nom begebe»». * Die Reise des Neichsaußenministers ist ein neuer Be weis für die ständige und enge Zusammenarbeit der beiden Achsenmächte. Wir erinnern hier nur an den Besuch, den vor einigen Monaten der italienische Außen minister Graf Ciano Berlin abgestattei hat. Gefördert wird diese Zusammenarbeit der Regierungen durch die Freundschaft, die die Völker beider Länder verbindet, und durch die revolutionären Wandlungen, die Deutschland zu einem nationalsozialistischen und Italien zu einem faschistischen Staatswesen gemacht haben Es sind die gesunden Kräfte Europas, die in dem neuen Italien und dem neuen Deutschland ihren Ausdruck ge funden haben. Bewußt haben beide Staaten sich von den überlebten Methoden der Vergangenheit abgewandt nnd so den unfruchtbaren und reaktionären Methoden der West mächte eine konstruktive Politik entgegengesetzt, die allein das neue Europa gestalten kann. Tokio zum italienische« Protest «Die Neutralen werden sich gemeiniam wehren" Zu eins» Erklärung des Sprechers des Außenamtes, daß Japan den italienischen Protest gegen die Beschlagnahme der Kohlendampser durch England begrüße schreibt die Zeitung r-Tokio Asahi Schimbun", der Sprecher habe die Gefühle der japanischen Regierung klar zum Ausdruck gebracht. Japan ^un terstütze den italienischen Standpunkt. Die Regierung habe diese Gelegenheit benutzt, um einmal ihre freundschaftliche Haltung gegenüber Italien zu zeigen, und zum anderen, um ihre grund sätzliche Einstellung zu diesem Thema hervorzuheben. Daraus sei zu schließen, daß die Neutralen künftig eine gemeinsame Hal tung gegen England und Frankreich einnehmen würden, die beide die Freiheit des neutralen Handels oekäbrdeit Generaloberst von Vrauchitsch im Westen Besuch bei Soldaten nnd Mbe tern . . . „ s. März. (P. K) Im erneut winterlichen Schnee wind blähten sich die Fahnen Zu Füßen der Masten hatten sich im offenen Viereck die F r o n l a r b e i 1 e r des Westwalles ausgestellt. Sie warteten aus Generaloberst von Brau ch itsch, den Oberbefehlshaber des Heeres, der zu ihnen sprechen und sie mit dem Schutzwallehrenzeichen auszeichnen sollte. Auf der Straße, die neben dem kleinen Platze lag, fuhren in langer Schlange die Lastwagen der „OT". der Organisa tion Todt, die heule wie immer Kies. Sand. Zement, Eisen träger und anderes Material herbelschasfien Dazwischen Ko lonnen des Heeres — alles halb verweht vor den dichten Schleiern des Schnees, der aus nebliger Höhe Herniederkain. Als der Generaloberst einiraf. begleitet von Dr. Todt, schritt er die Fron» ab — es gab ein „Stillgestanden!' zuvor: das ist das Neue bei diesen Frontarbeitern Sie wissen um das Besondere ihres gegenwärtigen Arbeitslebens, und mit selbstbewußtem Stolz schauen die Arbeite» dem Oberbefehls haber nach, bis er auf den kleinen, tannenumkletderen Podest tritt und zu ihnen spricht. , . Dank an die Fronkarbefter. Schon einmal hat der Generaloberst zu den deutschen Arbeitern gesprochen, damals, als e» sich in einem Rüstungs- werk an die Rüstungsarbeiter wandte, die seinen Soldaten die Waffen geben Hier nun sprach er zu den Männern, die im Feuerbercich der Geschütze des Gegners, unter den schwer sten äußeren Bedingungen, unter einem ungeheuren körper lichen Einsatz, unter Verzicht auf viele Annehmlichkeiten deS äußerlichen Lebens, Bunker, Stellungen und Sperren bauen. Der Generaloberst würdigte diese Arbeit und legte den Männern dar. wie notwendig gerade eine solche Leistung sei: Sie gebe den Soldaten die Möglichkeit, die Heimat zu verteidigen, sie weise dem Gegner, wie ein Volk sich gegen jeden Angriff zu sichern wisse Darum auch verdienten Soldat und Arbeiter, stets zusammen genannt zu werden, darum auch spreche er im Namen der Soldaten des Westens den Front arbeitern seinen Dank für ihren Einsatz aus. Anerkennung für die Arbeit. Nach seiner Ansprache trat der Oberbefehlshaber, begleitet von Dr, Todt, aus die Frontarbeiter zu und übergab den Männern, die die längste Zeit am Westwall ihren Dienst tun, das Schutzwallehrenzeichen Mit jedem sprach der Generaloberst, erkundigte sich nach seiner Arbeit. In abenteuerlichen Umhüllungen standen sie in Reih und Glied — nicht jeder hatte seinen grünen Tschechen- oder Polen- Generaloberst von Brauchitsch bei den Wcstwattarbeitern. * (Weltblld-Waaenbora-M.) mantcl. FUr jeden halte der Oberbefehlshaber ein Wort, das frei ist von jener huldvollen Gönnerhaftigkeit früherer Zeiten, sondern getragen von herzlicher Zuneigung. Nach der Verleihung des Schutzwallehrenzeichcns ließ sich der Generaloberst die Offiziere und Wallmeister der Festungs pioniere vorstellen. Mitten hinein trat ein Westwall- arbei 1 er vor und dankte mit ungelenken Worten dem Generaloberst für sein Kommen, und er versprach, wenn auch holprig, so doch aus ehrlichster Ueberzeugung, daß er sür seine Kameraden versichere, wie bisher ihre Pflicht zu tun. Erlöst schaute er aus den Generaloberst, als dieser ihm dankend erwiderte: „Immer so, wie der Schnabel gewachsen ist!' Da fand der Mann im graugrünen Mantel den Mm wieder, nnd er ries mit Lachen und srohem Gesicht: „Ich stehe auch zum erstenmal vor einem Generaloberst ' In dieser Stimmung herzlicher Heiterkeit, in Hellem Lachen aller Männer ging der Generaloberst von seinen Front arbeitern, in diesen Arbeitern das Gefühl des Besonderen, der Auszeichnung zurücklasscnd. das die Anerkenntnis der Arbeit vermittelt hatte. Der Generaloberst bei feinen Soldaten. In dichtem Schneetreiben setzte der Oberbefehlshaber di« Fahrt fort. Er besichtigte die Uebung eines Infan terieregiments zwischen den Bunkerstellungen, er be sprach sich mit seinen Generalen, und während er die Uebung verfolgte bei diesem oder jenem Soldaten verhielt und mit ihm sprach, erinnerte sich das Wetter besserer Pflichten und wärmend kam die Sonne. Der Wind trug leisen Kanonen donner von der Front herüber und dentcte an, daß diesen Uebnngen ein ernster Hintergrund geboten war. Nach der Uebung sprach der Generaloberst in eindring lichen Worten zu den Offizieren des Regiments und der Divi sion über die schweren Aufgaben der Zukunft und erinnerte imme» wieder an die Festigkeit des soldatischen Einsatzes, in dem er schloß: „Immer nur voransehcn und immer nur vor angehen, ohne darauf zu achten, was zur Rechten oder zur Linken geschieht!" In schneller Fahrt begann dann die Desichtigrmg der Stellungen und Frontarbeiten. Arbeiten der Pioniere wurden besichtigt und immer wieder Besonderheiten der Bauten und der Stellungen erläutert und erklärt. In allen Dörfern in den geräumten Gebieten, an den Stellungen längs der Straße stan- den die Soldaten, grüßten, winkten die Frontarbeiter der ,,OT'. In rascher Fahrt ging es znr luxemburgischen Grenze. ' Still lag die Mosel, still lagen die Hänser „drüben', ein paar Zollbeamte waren zu sehen, sonst alles still. In der Hellen strahlenden Sonne lagen „drüben' an der Dreiländcrccke be- retts die gegnerischen Stellungen, und je näher der Front, um so stärker grollte der Donner der Geschütze. Dir Nähe der Front wurde offenbar: die ersten zerschossenen Häuser, ausgebessertt Granattrichter am Straßenrand, verstärkter Stellungsbau, Feldkabelleitungen, Batteriestellungen, deren getarnte Geschütz« kaum erkennbar waren. Irgendwo in einem Dors ein Halt: es beginnt ein neuer Divisionsabschnitt. Der Divisionskom mandeur meldet sich und meldet zugleich vier Soldaten zu» Verleihung des Eisernen Kreuzes. Der Oberbefehls haber überreicht es jedem einzelnen mit Worten des Dankes und der Auszeichnung: zuerst einem Pionierhaupimann für den Einsatz seiner Kompanie, einem Unteroffizier und zwei Gefreiten für tapferes Verhalten in einer Vielzahl von Späh- truppunternehmungen Bor den feindlichen Linien. Es ist überall immer das gleiche: grüßende und winkende Menschen die den Weg des Oberbefehlshabers begleiten. Dann aber wird der Weg einsamer, als der Generaloberst in das Vorfeld fährt: erstaun: und überrascht stehen die Posten an den Schrankensperren, als der General an ihnen vorüberfährt. Soweit es mit dem Wagen nach vorn gehl, so weit auch wird gefahren. Inmitten der verlassenen französischen Stellungen, Hari hinter den vordersten Posten besieht sich der General oberst das Vorfeld Eine zerschossene Kapelle, ausgebaute Stellungen, die von weit vorgeschobenen MG.-Posten besetzt sind, zerfallene französische Stellungen, im Oktober vom Gegner verlassen Hier besieht und vergleicht der General oberst die Vorfeldstellungen Der Gegner schießt auf den Schneeberg, etwa zwei Kilo meter zur Rechten, dort, wo sich die Sonne, bereits sich nei> gend. wie ein glühender Teller, hält. Dumpf die Abschüsse, singende Flugbahn — dunkel die Einschläge — der Atem des Krieges.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite