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Erzgebirgischer Volksfreund : 22.04.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-04-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192804220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19280422
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19280422
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1928
- Monat1928-04
- Tag1928-04-22
- Monat1928-04
- Jahr1928
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 22.04.1928
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MS« Sowjetrussische Spionaaeorganisationen in Polen. in der der Der Steinkohlenbergbau unrentabel! Die Verhandlungen über den Ruhrschiedsspruch ergebnislos. Berlin, 20. April. Die nach Berlin einberufenen Ver handlungen über den Schiedsspruch für den Ruhrbergbau zagen sich über den ganzen Tag hin. Die G e - werkschafte u erklärten, daß sie mit der im Schiedsspruch festgelegten Lohnerhöhung von 8 Prozent und der Arbeits zeitverkürzung nicht zufrieden seien. Der Zechen - ver band berief sich bei seiner Mlchnung auf das Schmalen bach-Gutachten. Da eine Annäherung zwischen den Parteien nicht erfolgte, wurden die Verhandlungen in den späten Abendstunden ergebnislos abg-ebrochen. Heute nachmittag trat das Reichskabinett zu einer Sitzung zusammen, in der der Reichsarbeitsminister über die Verhand lungen im Lohn- und Arbcitszeitkonflik des Ruhrbergbaues berichtete. Ein Beschluß wurde nicht gefaßt. Ende des Lohnstreites in der badischen Metallindustrie. Karlsruhe, 20. April. In den vor dem Landesschlichter geführten Nachverhandlungen kam zwischen den Parteien eine Einigung zustande. Die Spitzenlöhne erhöhen sich von 72 auf 77 Pfg., die Akkordsätze um 4 Prozent. Berlin, 20. April. In der Berliner Musikinstru- mentenindustrie, die mit rund 6000 Arbeitern die Be triebe der Klavier-, Klaviaturen- und Pianmnechanik-Industris umfaßt, ist es wegen Lohndifferenzen zu Arbeitsnieder legungen gekommen. Die Arbeitnehmer fordern eine Er höhung der bestehenden Löhne und Akkorde um 15 Prozent. Berlin. 20. April. Der Reichspräsident empfing heute den Reichswehrminister Groener zum Dortrag. Berlin, 20. April. Da die Wiederaufnahme der Arbeit in der hannoverschen Metallindustrie nicht erfolgt ist, wird die Aussperrung in sämtlichen Betrieben durch- geführt werde» Es werden rund 1b 000 Arbeiter betroffen. pitel: Landesfürsorgeverband und Wohlfahrtspflege.. Das Kapitel wird im Sinne der Ausschußbeschlüsse verabschiedet. Die Minderheitsanträge der Linksparteien werden in der Hauptsache abgelehnt. Die Sozialdemokraten hatten einen Antrag zur Lehr ling s h a l t u n g im Baugewerbe gestellt. Es wird darin ge- fordert, die Verordnungen, die einer erhöhten Einstellung von Lehrlingen das Wort reden, wieder aufzuheben. Der Antrag wird, teils gegen die Stimmen der Bürgerlichen, angenommen. Fu den Anträgen der beiden Linksparteien auf Schutz- l Maßnahmen für Lie Heimarbeiter wird vom Haushalt ausschuß V vorgeschlagen, die Negierung zu ersuchen, die Heimarbeit der Schulkinder grundsätzlich zu verbieten, ferner die Genossenschaftsbewegung in der Hausindustrie weiterhin in jeder Weise zu fördern und finanziell zu unterstützen, I schließlich die Kreditaktion, die bereits für die Lohnstick- I Maschinenbesitzer durchgeführt ist, auch auf die darum arr- I suchenden Lohngewerbetreibenden auszudehnen. Nach >42 Uhr l nachts ist die Aussprache über die Anträge zur Notlage der Heimarbeiter zu Ende. Während der Abstimmung, die bei großer Unruhe des Hauses vor sich geht, ruft Abg. Renner dem Aba. Obermeister Kunksch zu: Sind die Semmeln fertig? Abg. Kunbsch erwidert: Ihr wollt doch keine Nachtarbeit! i^Große Heiterkeit.) Die Minderheitsanträge werden mit 47 I Glimmen der Koalitionsparteien gegen 45 Stimmen der I Linken abgelehnt. Im übrigen finden die Ausschußan träge Annahme. Einladung der kanadischen Regierung an die Flieger. Oneber, 20. April. Die kanadische Regierung hat Fitz- marice, Köhl und Hünefeld mitgeteilt, sie bäte die Flieger, sich alsGästederkanadischenRegierungzu betrachten. Die Negierung hat außerdem jede mögliche Hilfe angeboten. Die Denkschrift der Reichsbahn. Berlin, 20. April. Die Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahn hat die Denkschrift, die die Tarifer höhung begründet, aboeschlossen, aber noch nicht dem Reichs kabinett zugeleitet. Nach dem Inhalt der Denkschrift zu schlie ßen, dürfte kaum die Hoffnung bestehen, daß zwecks Vermeh rung der Einnahmen aus der Personenbeförderuna die Um stellung auf das Zweiklassensystem schneller als bisher geför- dert wird. Die Umstellung dürste vielmehr auch noch zunächst erhebliche Unkosten bei ungewissen späteren Mehreinnahmen verursachen. Eberts Schwiegersohn pürd. Landrat. Berlin, 20. April. Als Landrat ftir den Kreis Feitz ist Schwiegersohn des verstorbenen Reichspräsidenten Ebert, Assessor Dr. Jänicke, ausersehen. Kommuniftenverhaftungen in Lettland. Riga, 20. April. Die Polizei nahm zahlreiche Haus suchungen bei Kommunisten vor. Cs wurden Schriftstücke gefunden, aus denen sich ergibt, daß die Presse der linken Gewerkschaften von den Kommunisten aeleitet und mit Geld versehen wurde. In DUnaburg entdeckte man in kommunistischen Arch'ven einen Briefwechsel mit Mos kau. Bisher wurden 11 Verhaftungen vorgenommen. Kurz nach 4 Uhr früb wird die Sitzung nach 15stündiger Dauer geschloffen. Nächste Sitzung: Donnerstag, den 26. April. Wohnttnflszrvanqswirrfckakt, Lehrlingshattung rind Kelmarbetterfchutz. Eine Landtagsfftzung von 15stündiger Dauer. (Schluß der Donnerstagsitzung.) Abg. Böttcher (Komm.) erstattet einen stundenlang«. Bericht über Kapitel Landesgesundheitsamt. Unter Ab- lehnung der kommunistischen Minderheitsanträge werden die Einstellungen nach der Vorlage genehmigt. Ein Antrag der Sozialdemokraten auf Aufhebung der Verordnung über die Lockerung der Wohnungszwangswirtschaft vom 6. April 1927 für ganz Sachsen wird gegen, die Stimmen der Linken abgelehnt. Ein Antrag derselben Partei wegen Uebernahme der vom Reiche zurückverlangten Baudarlehen zur Fertigstellung stillgelegter Wohnungsbauten auf das Land wird angenommen. Abg. Frau Schilling (Soz.) gibt Bericht zu dem Ka Köhl will nach Newyork uni» dann nach Europa fliegen Die Mieger erhalten wetteren Besuch. Warschau, 20. April. Die Militärbehörden entdeckten dem Ostkreise von Neswish aroße Spionageorganisa- tionen, die zu Gunsten Sowjetrußlands arbeiteten. Zwei Hauptschuldige wurden verhaftet. Bei den Verhafteten wurden umfangreiches belastendes Material und Aufzeichnungen über die Verteilung der polnischen Grenzschutztruppen vorgefunden. Reuyork, 20. April. Die Eanadien Preß glaubt jetzt, Aeußerungen Köhls bestätigen zu können, baß er be- abstchtig«, mit seinem Flugzeug nachEuropa zurllckzu- fliegen. Er teilte ferner mit, daß es 6—7 Tage dauern werde, He die „Bremen" nach Empfang der Ersatzteile wieder startbereit sei. Newyork, 20. April. Nach weiteren Depeschen aus Lake St. Agnes erklärte Köhl dem Korrespondenden der „Cana dian Preß", Stanton: „Sobald unser Flugzeug ausgebessert ist, fliegen wir nach Newyork, wie zuerst beabsichtigt war. Unterwegs besuchen wir höchstwahrscheinlich Murray Bay uni» Montreal. Danach hoffen wir, den Flug von Newyork nach unserem Heimatlande aus- führen zu können." Stanton, ein Berichterstatter des „Quebec Chronicle and Telegraph", Ler der „Canadian Preß" zur Verfügung gestellt wurde, und Ray Fernstorm, ein Photograph der „Paramount News" und „Associated Preß", landeten in einem Flugzeug der Canadian Airways, gesteuert von dem Piloten Romeo Vachon, auf dem Eise nahe bei Greenly Island. Köhl und Hünefeld, kamen ihnen bis ans Ufer entgegen, um sie zu begrüßen, und ließen sich photographieren. Diese Bilder wurden heute durch ein Flugzeug nach Newyork befördert. Köhl und Hünefeld unterhielten sich eingehend mit Stanton. Köhl hat bei der Landung der „Bremen" eine leichte Schnitt wunde an der Stirn davongetragen, die jedoch unbedeutend ist. Köhl erklärte, zum Schutze gegen Schnee- und Eisbagel die Tragflächen des Flugzeuges mit Paraffin zu bestreichen, habe sich sehr gut bewährt. Es helfen den Fliegern etwa 30 Mann bei der Wiederinstandsetzung der „Bremen". Gegenwärtig sind die Arbeiten unterbrochen, bis die Ersatzteile herangeschafft sind. Als das Flugzeug Stantons von Greenly Island mit den Pressevertretern und Kinooperatcuren zurückflog, mußte cs infolge Schneesturms bei Sacre Coeur, 20 Meilen nordöstlich von Murray Bay, niedergehen. Neuyork, 20. April. Die Blätter bringen die ersten Bilder von der „Bremen" auf Greenly Island. Man kann darauf deutlich die verbogene Propellerspitze erkennen sowie die primitiven Bretterunterlagen und Stützstangen, die ver hindern sollen, daß die „Bremen" die dünne Eisdecke der Landungsstelle durchbricht. — Die Fahrtschilderungen von Hüneselds werden fortoesetzt. Hünefeld hebt u. a. hervor, daß es Fitzmaurices Geschicklichkeit zu verdanken ist, wenn es gelang, das Leck ip der Oelzuleitung auszubessern. Dies war besonders wichtig, da ein Andauern des Oelverlustes unsehl- bar das Verderben bedeutet hätte. Kaum war diese Gefahr überwunden, als der Sturm eine solche Heftigkeit aexoann, daß die „Bremen" zeitweise nahezu aufrecht in der Luft stand. Detroit, 20. April. Balchen und Bennett, die zu- nächst nach Murraybay gestartet sind, hoffen in 12—14 Stun den dorthin zu gelangen. Das Flugzeug, ein Ganzmetall apparat mit einem Aktionsradius von 2000 Meilen, führt Werkzeuge und etwa 1800 Liter Gasolin mit sich. Der Zeit punkt des Weiterfluges von Murraybay nach Greenly Island, wohin Ersatzteile mitgenommen werden sollen, hängt von der Wetterlage ab, die heute günstig ist. Fitzmaurice und ein Mechaniker werden ebenfalls nach Greenly Island fliegen. In Murrabay erhält das Flugzeug Kufen, die die Landung auf dem Eise non Greenly Island ermöglichen sollen. Lake St. Agnes, 20. April. Bennett und Balchen sind mit dem Ford-Flugzeug, aus Detroit kommend, um 4,10 Uhr nach- mittags hier gelandet. Sie wollen nach Greenly Island weiter- fliegcn. Murray Bay, 20. April. Fitzmaurice wartet hier mit dem größten Teile der zur Reparatur der „Bremen" notwen- digey Materialen auf das dreimotorige Flugzeug, das heute früh von Detroit abgeflogen ist. In einem Interview erklärte Fitzmaurice, er könne noch nicht angeben, wie lange er sich in den Vereinigten Staaten aufhalten werde. Er werde jedoch nach Kanada zurückkehren, um dem kanadischen Volke für seine Gastfreundschaft zu danken. Me Schmalenbach-Kommission, die auf der Basis des November 1927 sehr eingehend die gesamte wirt schaftliche Lage in: Ruhrkohlenbergbau geprüft hat, ist zwar zu keinem einheitlichen Gutachten gekommen, die Kommission ist aber, abgesehen von finanztechnischen Einzelheiten, einstim mig zu der Auffassung gelangt, daß der Steinkohlen bergbau nicht mehr rentabel ist. Nach den Unter- suchungen wurde ein Verlust von 1,25 Mark pro Tonne Förderkohle ab Schacht errechnet, die sich durch Gewinne aus Koks und den Nebenprodukten auf insgesamt 27 Pfg. pro Tonne nach dem Stande vom November 1927 reduzierten. Zu dies«: 27 Pfg. Verlust kommen durch inzwischen eingetretene Holzpreissteigerungen und Preisrückgänge von Nebenproduk- ten noch ca. 15,ö Pfg. Verlust hinzu. Auf alle Fälle ist, gleich gültig, welche Berechnung man zucp:unde legt, nach diesem^ nach allen wirtschaftlichen und finanzpolitischen Gesichtspunk ten durchgeführten Gutachten festgestellt, daß die Renta- bilität des deutschen Steinkohlenbergbaues . völlig unzureichend gewesen ist. Rechnet man dazu nun noch die Rückwirkungen des Schiedsspruches, so ergibt sich folgendes: Insgesamt würde die Mehrbelastung des Steinkohlenbergbaues aus dem Schiedsspruch 82 Pfa. pro Tonne betragen, womit wieder, ganz gleich, welche Berech nung man zugrunde legt, die Unrentabilität im Stein- kohlenbergbau außerordentlich wächst. Der französische Pakleniwurs überreicht. BerNn, 20. April. Der französischeBotschafter! hat heute dem Reichsaußenminister Dr. Stresemann die französische Note über die Kriegsverzichtsfrage, sowie den französischen Paktentwurf überreicht. Die Deröf- fentlichung der beiden Schriftstücke wird erst nach erfolgter Ueberreichung in London, Rom und Tokio stattfinden. London, 21. April. Nach der Times enthält die gestern überreichte französische Note zum Kriegsverzichtvorschlag nicht einen Vertragsentwurf, sondern führt nur eine Reihe von Gesichtspunkten an, die nach französischer Ansicht berücksichtigt werden müssen, und wiederholt die Aus- führungen, die Briand in den Verhandlungen mit Kellogg zur Begründung des französischen Standpunktes gemacht hat. Leipzig, 20. April. Vor dem Reichsgericht hatten sich heute der Schriftsteller Albert Gerhard und der Druckeveibesttzer Eugen Gräbner aus Berlin wegen Vorbereitung zum Hoch- verrat und Vergehens gegen das Republikschutzgesetz zu ver antworten. Gerhard wurde beschuldigt, eine Anzahl illegaler Zeitschriften verfaßt zu haben, die zur Verhetzung der Reichswehr dienten. Gräbner soll diese Drucksachen in seiner Druckerei hergestellt haben. Gerhard wurde zu einem Jahr und vier Monaten Festungshaft und 160 Mark Geld strafe, Gräbner zu 100 Mark Geldstrafe verurteilt. Berlin, 20. April. Die Vorsitzenden der drei in Königs- berg gebildeten polnisch-litauischen Kommissio nen, die heute hier zusammentraten, haben vereinbart, daß die Kommission für die Sicherheits- und Entschädigunasfragen in Kowno am 7. Mai zusammentritt, die Kommission für Wirtschafts-, Verkehrs- und Transitfragen in Warschau am 18. Mai, während die Kommission für die juridischen Fragen, insbesondere zur Regelung des kleinen Grenzverkshrs, sich in Berlin am 21. Mai zusammenfinden wird. Jena, 20. April. Heute mittag trafen 84 Mitglieder des Berliner diplomat i s.ch en Korps zu einer Besichti gung der Zeiß-Werke und des Zeiß-Planetariums hier ein. Nach der Begrüßung durch Vertreter der Zeiß-Werks fand eine offizielle Feier in der Aula der Universität statt. Bremen, 20. April. Der Senat hat Widerspruch gegen den von der Bürgerschaft beschlossenen Antraa erhoben, ! den 1. Mai zum gesetzlichen Feiertag zu erklären. Die Schaniungarmee veruichkek. Schanghai, 20. April. Die Japaner landeten SSO Mann Marineinfanterie in Tsingtau, wo das Kriegsrecht verhängt und Schiffen die Gin- und Ausfahrt bei Nacht unter sagt wurde. Aus allen Nachrichten geht hervor, daß Sun - tschuanfangsHeer vernichtet ist zur- Tschangsung- tschangs Truppen ebenfalls einen schweren Schlag erlitten haben. Die Nordtruppen sind demoralisiert. Ihre 7. Armee ging in ^Massen zum Feinde Uber. Der britische und der ame- rikanische Generalkonsul in Tsinanfu rieten ihren Landsleu ten, abzureisen, da sich die Kämpfenden der Stadt nähern. Nach ergänzenden Berichten aus Schanghai teilte Gene ral Tschiangkaischek mit, daß er während der Kämpfe entlang der Tientsin—Pukau-Eisenbahn mehr als 30 000 Mann Nordtruppen gefangen genommen habe. General Feng gibt die Zahl seiner Gefangenen in den Käm pfen an der Peking—Hankau-Eisenbahn mit 40 000 Mann an. Der Zusammenbruch der Nordarmeen in Schantung ist unerklärlich, da die Nordarmeen wesentlich besser ausgerüstet waren, als die Südtruppen. Tokio, 20. April. Die Vernichtung der Schantungarmee hat in Tokio großes Aufsehen ausgelöst. Das Kabinett hat sofort die Absendung von 5000 Mann nach Tsing tau angeordnet, die zum Teil sofort nach Tsinanfu weiter marschieren sollen, um die Hauptstadt vor der Ankunft der Südtruppen zu besetzen. In Tsingtau sind 550 Mann Marineinfanterie gelandet. Es ist sofort das Kriegsrecht ver hängt worden. Die Aufgabe der Truppen ist, wie behauptet wird, der Schutz von Eigentum und Leben der dort ansässigen 2000 Japaner. Der Terror in Südtirol. Wien, 20. April. Nach der „Innsbrucker Volkszeitung" ist der Bundesbahnheizer Antvn Fasching, als er am 17. April dienstlich auf der Brennerstrecke tätig war, von den ita lienischen Behörden verhaftet und dem Militärgerichtshof in Verona zugeführt worden, weil er angeblich versucht hat, einen italienischen Zollbeamten zur Desertion zu verleiten. Grotzflugzeug „Kormann Köhl" in Paris. Paris, 20. April. Heute 14.45 Uhr ist auf dem Flugplatz Le Bourget das Großflugzeug der Iunkerswerke, das den Namen „Hermann Köhl" trägt, auf seinem Probe- flug, den es heute um 11.45 Uhr in Frankfurt (Main) be gonnen hat, eingetroffen. Zum Empfang hatten sich als Ver treter des deutschen Botschafters Leqationssekretär Clodius sowie zahlreiche Vertreter des französischen Luftsportes einge funden. Das Flugzeug ist vollkommen aus Metall hergestellt und mit drei Motoren versehen. Außer dem Piloten befan den sich 6 Passagiere an Bord. Das Großflugzeug ist das erste Flugzeug, das Schlafkabinen enthält und das beguem zum Transport von Kranken verwendet werden kann. Für Passagiere können außer den 11 ständigen Plätzen noch wei tere fünf Sitze eingebaut werden, so daß im ganzen mit der Besatzung 2 0Personen befördert werden kön- nem Das Fluazeua wird morgen die Rückreise nacb Frank furt antreten und Ende April regelmäßig den Dienst Berlin— Frankfurt-Paris versehen.
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