15. Saljrg. Hi*. 1. Organ des Central -V Uhrmacher. Erscheint monatl. 2 mal. — Abonnementspreis durch die Post oder den Buchhandel Mk. 1,50 pro Quart., direkt per Kreuzband Mk. 1,75. Fürs Ausland: 9 Mk. pro Jahr. — Inserate die 4gespaltene Petitzeile oder deren Raum ‘5 Pf., bei Wiederholungen Rabatt. — Arheitsmarkt pro Zeile 15 Pf. HALLE a. S., den 1. Januar 1890. Alle Buchhandlungen und Postämter (Post - Zeitungskatalog Nr. 203) nehmen Bestellungen an. Verantwortlicher Redakteur: Ferdinand Rosenkranz in Leipzig Verlag von Wilhelm Knapp in Halle a. S. Inhalt: Zum neuen Jahr. — Die Erhöhung der Uhrenpreise in der Schweiz. — Neues aus Amerika. — Abbildungen moderner Uhrgehäuse. — Das Gas-Grlühlicht m der Uhrmacherwerkstatt. — Aus der Praxis. — Die Elektrizität im Dienste der öffentlicheu Zeitkundgebung. — Verschiedenes. — Deutsche Reichs-Patente. — Literatur. Frage- und Antwortkasten. — Anzeigen. Alien unseren geehrten Abonnenten, Mitarbeitern und Freunden wünschen wir ein glückliches Neujahr! Die Redaktion und Expedition des „Allgemeinen Journals der Uhrmacherkunst“. Dahin eilt die Zeit in flüchtigem Lauf; Es kommen die Jahre und schwinden. Doch schliesst sie die Pforten der Zukunft nicht auf Um das, was da wird, zu ergründen. Die Hoffnung allein nur lichtet den Pfad, Giebt Kraft uns zu handeln, ertheilet uns Eath, Im Leben zurecht uns zu finden. Begleitet auch uns im verflossenen Jahr Hat Hoffnung als treuer Gefährte, Sie war es, die uns bei der droh’nden Gefahr Die Kräfte zu handeln, gewährte Und dankbaren Herzens erkennen wir heut: Wie schnell sich die dunkelen Wolken zerstreut, Wie bald sich der Himmel auf klärte. Wohl schien uns der Weg zuweilen recht steil, Indessen: wir mussten ihn gehen, Sobald unser Btindniss dem Ganzen zum Heil Auch weiterhin sollte bestehen Und wieder, von frischerem Odem beseelt, Die Kräfte werden aufs Neue gestählt, Um frei in die Zukunft zu sehen. l Jahr. Obgleich hin und wieder ein Glied sich gelöst, Anreihten sich andere Glieder, Es ist in die zagenden Herzen geflösst Ein festes Vertrauen jetzt auch wieder, Dass wir, nun von jeglicher Fessel befreit, Befürchten nicht brauchen, dass Missgunst und Neid Drückt uns’re Bestrebungen nieder. Was gegen uns wirkt, bewältigen wir Wenn Eintracht und Einigkeit walten, Wenn Alle sich sammeln und um’s eine Panier Sich besser die Kräfte entfalten. Darum, Kollegen, schlingt fester das Band Es ist uns gelegt in die eigene Hand Wie sich soll die Zukunft gestalten. Das, was uns bedroht, bewältigen wir, Wenn treulich zusammen wir halten, Und Alle sich sammeln um’s eine Panier, Nicht einzeln die Kräfte zerspalten. Darum, Genossen, schlingt fester das Band! Gelegt ist es uns in die eigene Hand Wie sich soll die Zukunft gestalten. A. B.