Allgemeines Journal der Uhrmacherkunst

— 65 Regulatoren und Pendiilen; Konstruktion verschiedener Taschen uhrhemmungen, wie Oylindergang, Duplexgang, schweizer und englischer Ankergang, freier Stiftengang, verbesserter Anker gang von Adolf Lange, freie Federhemmung (Chronometer) von Martens und englische Chronometerhemmung; Konstruktion ver schiedener Remontoir - Einrichtungen, schräger Eingriff, Wolts- zahn-Eingriff und System Patek; Wiener Schlagwerks - Kadrak- turen, Viertel- und Stundenschlag und Repetition; Tabellen über Pendellängen, der Ausdehnung verschiedener Körper und der Tem peraturen beim Erhitzen von Stahl und Eisen. Diesen hier angeführten Zeichnungen lag eine ausführliche Beschreibung bei über Funktionen etc. Diese Zeichnungen wurden am Schlüsse des Schuljahres in Wien prämiirt. Auch vom Koll. Herrn Bartholome jun. aus Göppingen waren eine reichliche Anzahl Zeichnungen, welche Gegenstand lebhafter Beachtung wurden, eingetroffen; durch ihre Sauberkeit und die darauf verwandte Sorgfalt erregten sie das Interesse der Besucher. Wir müssen uns beschränken und es ist nicht möglich alle Blätter hier namhaft zu machen, welche uns zugesandt wurden und in den Ausstellungsräumen ihren Platz gefunden hatten. Unsern kleinen Bericht können wir aber nicht schliessen, ohne nochmals all den Fachgenossen, welche auch in dieser Hinsicht unser Unternehmen förderten, unsern Dank zu sagen. Den jüngeren Kollegen rufen wir zu: „Haltet das Zeichnen in Ehren und befleissigt Euch desselben“. Der Vorstand. I. A.: Stiefl, Schriftführer. Briefwechsel. Reichstag. 7. Legislatur-Periode. V. Session 1889/80. Die anliegende, bei dem Reichstage eingebrachte Petition ist wegen Schlusses der Session nicht mehr zur Berathung und Beschlussfassung im Plenum des Reichstages gelangt. Indem ich mich beehre, dem Adressaten hiervon Mittheilung zu machen, bemerke ich zugleich, dass nach § 70 der Geschäfts ordnung des Reichstages Petitionen mit dem Abläufe der Sitzungs periode, in welcher sie eingebracht und noch nicht zur Beschluss- nahme gediehen, geschäftlich als erledigt zu erachten sind und demzufolge bei dem Beginne einer neuen Session ohne weitere Veranlassung nicht wieder aufgenommen werden können. Berlin, den 26. Januar 1890. Der Direktor bei dem Reichstage. Knack. An den Vorsitzenden des Central-Verbandes der Deutschen Uhrmacher Herrn A. Engelbrecht. Berlin W., Kanonierstr. 40. Aus dem uns wieder zugestellten Manuskript ersehen wir, dass unsre Eingabe in der Registratur bearbeitet und dass die Hauptpunkte derselben angestrichen worden. Unsre Verbands genossen können sieh versichert halten, dass wir es beim Zu sammentreten des neuen Reichstages an der weiteren Veran lassung nicht fehlen lassen werden. Der Vorsitzende des Vereins Hamburg fragt an, ob auf die Eingabe an den Bundesrath betr. das Gesetz über den Fein gehalt der Gold- und Silberwaaren ein Bescheid erfolgt sei. — Wir müssen darauf erwidern, dass zu unserm Bedauern keine Aeusserung der Hohen Körperschaft uns zugegangen ist. Der Verein Meissner Hochland, einer der bedeutendsten unsers Verbandes durch seine weite Verzweigung, bestellte bei Einsendung seiner Mitgliederliste 4000 Bl. Einwickelpapier, welche wir unter Zufügung der ändern gewünschten Drucksachen sofort gesandt haben. Der Vorsitzende stellte Nachmeldung einiger neuer Mitglieder in erfreuliche Aussicht. Aus Braunschweig macht der Vorsitzende des Vereins uns Mittheilung von dem Beschlüsse, die Hauptversammlung, welche im vergangenen Jahre in der freundlichen Harzstadt Wernigerode stattfand, in diesem Jahre in Hildesheim abzuhalten und schliesst mit der herzlichen Einladung, derselben auch dies mal beizuwohnen. Dem weiter ausgesprochenen Wunsche, dar auf hinzuwirken, dass die dem Verein Berlin angehörenden Mit glieder Hildesheim’s dem näher gelegenen Braunschweig sich anschliessen, können wir nicht Folge geben, weil wir damit unsre Oompetenz überschreiten würden. Wünschenswerth ist es jedenfalls, wenn die Kollegen eines Orts, nicht zahlreich genug zur Bildung eines eignen Vereins, geschlossen einem der nächst gelegenen bei treten, aber der Verbands-Vorstand hat sich jedes Fingreifens dabei zu enthalten. Von der Verlagsbuchhandlung Wilh. Knapp in Halle a. S. sind uns die Quittungen über uneinziehbare Abonnementsbeträge zugegangen, von denen wir diejenigen zurückbehalten haben, weiche auf Mitglieder unsers Verbandes lauten. Es sind die Städte Bautzen, Hildesheim, München, Dessau, Oosel und Magde burg, welche je einen Restanten aufweisen. Wir sind der An sicht, dass nur ein Versehen der Grund unnöthiger Verzögerung des Ausgleichs und hoffen, dass unser freundschaftlicher Hinweis die baldige Regelung zur Folge haben werde. Während wir schreiben, kommt aus Ooblenz die erfreuliche Kunde von der Konstituirung eines Uhrmacher-Vereins da, wo Mosel und Rhein sich vereinen. Der Schriftführer, Kollege Schmidts, meldet die Zugehörigkeit von 13 der angesehensten Kollegen zum Verbände und bezeichnet als die Hauptaufgabe des Vereins, gegen Uhrenversteigerungen und Hausirer energisch vorzugehen. Mit offenen Armen empfangen wir die neuen Bundesgenossen und nirgend wird grössere Freude darüber sein, als im Rhein-Maingauverbande. E. Y ereinsnachricliten. Verein Altona. Unsere erste Versammlung in diesem Jahre fand am 10. Febr. statt. Es wurde vom Unterzeichneten, der auch zugleich die Kasse führt, die Jahresrechnung vorgelegt und richtig befunden. Auch wurden die Beweise für die richtige Verwendung der Unterstützungsgelder, die für den 105 Jahre alten Uhrmacher Goering in Ottensen vorhanden waren, vorgelegt und von der Versammlung anerkannt. Wir hatten nämlich 230 Mk. Ueber- schuss von einem im März 1889 veranstalteten Konzert, die wir dem alten, in sehr bedürftigen Verhältnissen lebenden Manne in 14 tägigen Raten ä 12 Mk. zukommen liessen, so dass wir ihn das Jahr hindurch bis hierher unterstützten. Bei der nun vorgenommenen Wahl eines neuen Vorstandes wurde Unterzeichneter von allen anwesenden Mitgliedern zum Vorsitzenden wiedergewählt. Es wurde dann vom Vorstande beantragt, am 13. März, dem Geburtstage des alten Goering, wieder ein Konzert unter Mit wirkung des Orchester-Vereins „Italia“ zu veranstalten. Der An trag wurde einstimmig angenommen. J. Ritt. Unsere Festlichkeit wird nun abgehalten am 13. März d. J. als Vokal- und Instrumental-Konzert, arrangirt von den Uhr machern Altonas und Hamburgs zum Besten des Uhrmachers B. Goering-Ottensen an seinem 105. Geburtstage, den 13. März 1890, in Wulfs Etablissement, grosse Bergstrasse Nr. 28, Altona. Unter Mitwirkung des Orchester-Vereins „Italia“, sowie Rehder’s Ohorverein und mehrerer tüchtiger Solisten. Nach dem Konzert Ball, wozu wir alle nahen Kollegen freundlichst einladen. Das Komitee: Ritt, Sackmann, Lehmann, Jungeblut in Altona; Mein ecke, Fensohn, Preuss in Hamburg.