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Ottendorfer Zeitung : 21.03.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-192403210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19240321
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19240321
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungOttendorfer Zeitung
- Jahr1924
- Monat1924-03
- Tag1924-03-21
- Monat1924-03
- Jahr1924
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 21.03.1924
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Durchlauchl-Frau GAdenwerkh. Roman von Fred Nelins. , «. (Wmchdrnck ver0o«-»ch Eie persuadierten Muttchen zu der waghalsigen Idee, am Silvesterabend ein paar junge Leute nach dem Abendessen für ein Tänzchen einzuladen und für diesen Zweck das Eßzimmer zum Tanzsaal einzurichten. So reihten sich di« Vergnügungen eigentlich wie die Glieder «tn«r bunten goldenen Kette, und Jürgen kam sich vor wie ei« Galeerensträfling, dessen Ruder die blauen Meereswogen furcht . . der an di« Ruderbank gefesselt ist und zum Rudergleichschlag früh- Uch singen soll. Aber dann war ein Vormittag, an dem Liesel zeitig in die Stadt ging ... an dem Muttchen nach dem Frühstück zärtlich Aber Jürgens Hand strich ... ihn sorgend ausah und ihn fragte: < »Was fehlt dir, Jungchens f Muttchen, mir . . .?' ^a, Jürgen, dir. Eine Mutter liest in den Augen ihres Kindes Leser als die andern. Ich weiß, dich drückt etwas. Hast du Sorgen?' . »Nein. Weniger als sonst.' Gin kleines Zöger». Lin feines, gütiges Lachet». - »Liebeskummer?" »Aber, Muttchen . . .' , »Was ist es dann? Willst du nicht Vertrauen zu mir haben?' Jürgen lächelte gequält. »Deine Liebe sieht Gespenster. Es Ist so gar nichts, was mich selbst angeht.' Er schilderte in kurzen Fügen di« Erlebnisse im Hohenastenbergschen Hause ... das eigen- artige Verhältnis des herzoglichen Paares... die Probleme- tische Natur des Herzogs. Und Muttchen hatte Tränen in den Augen. »Za das ist un sagbar traurig, Jürgen. Die arme, arm« Frau!" Si« sprachen über diese Dinge hin und her. Muttchen wollte dies und jenes wissen. Endlich sagte sie: »Jungchen, das ist un gesunde Luft, die du da atmest. Ich wünschte, deine Arbeit bei dem Herzog wäre erst beendet. Me ersehne ich für dich beruflich «dlich klare, reine Bahn." Di« Erzählung Jürgens ging ihr lange nach. Sie ahnte, Irgendwelche Gefühlszusammenhänge Jürgens mit der Kranken schwangen darin mit. Nicht das Mitleid bloß. Jürgen hatte in d« fünf Jahren an der Front ... in den Schreckenstagen nach dem Umsturz und im Baltikum zuviel herzerschütternd Grausames erlebt, als daß fremdes Menschenleid allein so nachhaltig auf sein« Seele wirken konnte. Liesel hatte den Tanzabend für Silvester glücklich durchgesetzt. Das Eßzimmer wurde ausgeräumt und der Flügel in die Tür geschoben. Eine Punschbowle, die unvermeidlichen Salate und belegt« Brote standen in Bereitschaft. Muttchen hatte ein paar bekannt« Damen mit tanz- und heiratslustigen Töchtern oder eben- solchen Söhnen eingeladen. Sie präsidierte heute mit gekreuzten Armen — wie es ihre Art zu sitzen war — auf dem Drachenfels, dem Standquartier der Mütter. Aber ihre Augen hatten nicht den frohen, sonnigen Glanz wie sonst in Stunden der Geselligkeit. Und es kam oft vor, daß sie bei der Unterhaltung gar nicht bei der Sache war und ihren Nachbarinnen eine ganz verquer« Ant wort gab und daß sich dann ihr Blick in geheimer Sorge Jürgen «hing. Und Jürgen wieder mußte oft sein Muttchen ansehen oder die Glücks- und Strahlenaugen Liesels auf sich wirken lassen, um sich mit Gewalt und Anstand der Roll« anzupassen, die man ihm hier zuwies. So unsagbar lächerlich und kindisch kam ihm heute dieses Tanzen vor. Und er fühlte sich dem frohen Treiben um ihn her so fremd . . . seelisch so weltenfern. Gegen 12 Uhr goß man Blei. Muttchen stand in der Kunst, die Monstren, die man so erzeugte, mit Begriffen des Alltags- lebens zu verbind«,, seit jeher obenan. Im Bleigießen, Karten- und Patiencelegen war sie groß. Glücksschiffe und Pantoffel und Blumenstrauß« als Symbol der Freud« und Geldbeutel, gespickt mit Talern und Dukaten, formten sich für ihre Phantasie. Selbst vor dem Ungetüm — nicht Fisch, nicht Vogel war es —, da« Jürgen dann als letzter aus dem bleigefüllten Löffel in das Wasser zischen ließ, wußte die Augurenweisheit Muttchens Rat. g»Gin Herz ... «in Geldschiff und ein Anker dran." »Dann kann's nicht schien", sagte Jürgen lächelnd. Beinahe hätte das Neujahr Muttchen bei allerhand unchrist- kichen Wahrfagerkunststücken ertappt. Liesel und Jürgen Haien gerade »och in Eile Zeit, di« Gläser vollzuschenken, da schlug es zwölf. Die Mütter hatten Tränen in den Augen. Es gab Um armungen und Küsse. Di« junge Welt nahm den Jahreswechsel leichter. Man reicht« fich die Hände ... sah sich in die Augen. Ein Helles, klares Gläserklingen ... ein herzliches Glückauf. Jürgen trat ans Fenster. Auf der Straße lauter, johlender Silvestertrubel. Am Himmel droben nachtschwarze, düstere Wolken. In einem klaren Streischen — einsam wie auf einer Insel — ei« einziger Heller Stern. Und taufend Rätsel i« der Zukunft ... so viele düstere Wolken ... so wenig Licht. War's des Lebens wert? Da rückt« Zieten sich im Kreuz. Der alte Retterschneid war wieder da. Je klobiger die Sprünge, um so ehrenvoller war der Ritt. Erst das Herz Hinüberwerfen, dann kam der Schinder nach. Und als er sich zurück ins Zimmer wandte, traf sein Blick auf Muttchen. Das zerdrückte Taschentuch im Schoß, saß sie und sann. Nun nickte sie ihm zu. Ein festes, unverbrüchliches Gelöbnis auf Muttersorge, Mutter- liebe und Muttertreue war dies Nicken. Am 2. Januar nahm Jürgen von den Seinen Abschied. Muttchen hatte das Fenster aufgemacht und winkte — solange sie ihn sehen konnte — Abschiedsgrühe muh. Liesel begleitet« de« Bruder bis zur Bahn. Ar war das Herz heut« bitter schwer. »Wan« sehe« wir uns nun mal wieder, Jürgen?" »Ja, Lissel — «am»?" Er hob die Schulter». * Da« Schicksal holte schwer und mächtig au«. Mit ein paar wuchtigen Hammerschlagen hieb es gietens bisheriges Lebens- ! fundament in Grund und Boden und schuf ein neue». Der S. Januar. Meten klingelte vormittags am Portal des Hohenastenberg schen Hause«. Der Diener öffnete, nahm ihm im Dorsaal Hut und Mantel ab und ließ ihn i» die Bibliothek. »Durchlaucht der Herzog ist ««Äst.' -Lange?' »UnbestinmE" Meten zögerte. Bello««« . . . ßhw« »Die Frau Herzogin?" »Ihre Durchlaucht ist fort:" Fort . . . Mete» schien di« undurchdringliche Visage des Dieners tt» Moment wie eine Teufelöfratze. Irgend etwas an diese» scharfen glatten Züge» erinnerte ihn plötzlich an den Herzog. Ihm kam die kran^aste Begierde an, ihm die Faust ins Maul zu schlag«. Lag nicht ein verstecktes Grinsen in Liesen wissenden, k^hnisch-kalt« Domestikenaugen? Warum sprach der Kerl nicht? Amt. Was Pch dem» fort? Fort war der e: DEW» AMof MM Kirsch. Sonntag. Zen rr. Mäl?. mebm. tza!d 4 Uhr veranstaltet von der ZMgschar Schwepnitz. 6. 3. M. Schwepnitz und der christlichen Zugena Ottenaott-VKMla. Kinder und Erwachsene sind herzlich eingeladen. Kaufmännische u. gewerbliche vmcksgckenjed.M liefert schnell, sauber unö billig, in ein- unö mehrfarbiger Ausführung öie Buchöruckerei von Hermann KMte, Mendorf-Okrilla In ObeVfMeften erscheint als älteste und weitverbreitetste Tageszeitung die be währte Anzeigenzeitung, das beliebteste Familienblatt: Der obersAielWe AanUmr Wer Geschäftsverbindungen in Oberschlesien sucht, erreicht durch Anzeigen im Wanderer Gleiwitz mit verblüffendem Erfolg sein Ziel. Die 10 gespaltene Mrllimeter-Zeile kostet 12^ Goldpfennige. Wer ütmWßer im striche, welcher über die Vorgänge in der Heimat unterrichtet sein will, bestelle den Wanderer bei der Post seines Wohnortes oder direkt beim Verlag in Gleiwitz. liefert prompt und s«»«t «» ha,» Deutsche V« Na^-ae > Der ! 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