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Wilsdruffer Tageblatt : 27.01.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193001276
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19300127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19300127
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1930
- Monat1930-01
- Tag1930-01-27
- Monat1930-01
- Jahr1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 27.01.1930
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schaffen hat. Die Rückseite trägt die Inschrift des Künstlers: „Seiner Exzellenz, dem Herrn Generalfeld marschall Paul v. Beneckendorff und v. Hindenburg, dem Sieger von Tannenberg und Vater der Deutschen." Der Reichspräsident betonte in herzlichen Worten, welche große Freude ihm die Gabe mache. Die fragliche Erhöhung der Gütertarife. Die Reichsbahn teilt mit, die in der Presse erschienene Nachricht, daß der Verwaltungsrat der Deutschen Reichs bahngesellschaft in seiner bevorstehenden Sitzung sich mit einem neuen Vorschlag auf Tariferhöhung im Güter verkehr beschäftigen werde, entspricht nicht den Tatsachen. Seit längerer Zeit werden zwischen der Reichsbahnhaupt verwaltung und der Reichsregierung Verhandlungen ge pflogen wegen einer finanziellen Entlastung der Betriebs rechnung der Reichsbahn. Diese Verhandlungen sind bis- her nicht abgeschlossen. Gin „Institut de France" in Berlin. Die französische Regierung soll beabsichtigen, im Laufe dieses Jahres in Berlin ein „Institut de France zu errichten. Die Pläne für das Institut sind dem ver nehmen nach so weit gefördert, daß es die Raume, m denen bisher das Berliner Bureau des Deutsch-Fran zösischen Studienkomitees untergcbracht war, übernehmen soll. Das Deutsch-Französische Studienkomitee hatte be kanntlich auf seiner letzten Sitzung beschlossen, die Bureaus in Paris und in Berlin zu schließen. Bisher ist jedoch lediglich das deutsche Bureau in Paris ge schlossen worden. Sroßbniannien Der Stcuerstreik in Indien. Als Folge der Politik des passive,! Widerstandes in Indien hat an der Börse in Bombay eine Panik ein gesetzt. Die Kurse der Jndustriepapicrc und Anleihen sind stark gefallen und eine allgemeine „Flucht ins Aus land" hat eingesetzt. Die Panik wurde in erster Linie dadurch hervorgerufen, daß in vielen Provinzen der Steuerstreik eingesetzt hat. Bußlan- Kursus für deutsche Fachleute. In Moskau fand die Eröffnung der von der russisch-deutschen Gesellschaft für Kultur und Technik organisierten ersten Kurse für deutsche Fachleute statt. Den Deutschen soll Einblick in die wirtschaftspolitische Struktur 'er Sowjetunion, in die sowjetrussische Gesetzgebung, den Fünfjahrplan der Volkswirtschaft usw. gegeben werden. 2cr Eröffnung wohnten der deutsche Botschafter von Dirksen, deutsche Fachleute und Sowjetwirtschaftler bei. Der Vorsitzende der Gesellschaft, Stomonjakow. und )er deutsche Botschafter dielten Ansprachen. Aus In- und Ausland Berlin. In einer Sitzung des geschäftsnihrenden Vor standes wurden die bisherigen beiden Vorsitzenden des Ver bandes der Preußischen Landgemeinden, Bürgermeister Lange- Weißwasser und Gemeindevorsteher Staffehl-Btcsen, M. d. R„ einstimmig wiedcrgewählt. Berlin. Die deutsch-rumänischen Handels vertragsverhandlungen sind im Auswärtigen Ami >u Berlin eröffnet worden Die rumänische Abordnung, die unter Führung von Anlippa steht, umfaßt 13 Mitglieder. Brüssel. Der Ministerrcu Hai eine neuerliche Erhöhung ser Gehälter der Staatsbeamten um 6 Prozent be schlossen Dadurch erhöh: sich die entsprechende Position im Staatshaushalt um 200 Millionen Moskau. Der Generalkonsul der Sowjetunion, Melnikow, der nach dem russisch-chinesischen Zwischenfall Chardin verlassen mußte, ist aus seinen Posten zurückgckehrl. Alle fowjeirussischen Handelsorganisationen, darunter die Dal- bank, haben ihre Tätigkeit wiederausgcnommen. Tirana. Die albanische Regierung Hai ihren Gesandten in Athen angewiesen, energischen Protest gegen griechische Meldungen zu erheben, durch die Albanien sich schwer gekränkt fühl«. Buenos Aires. Der deutsche Gesandte hat der argenti nischen Regierung für die Hilfe der argentinischen Flotte bei ?er Errettung der Schiffbrüchigen der „Monte Cervan- t e s" den Dank ausgesprochen. Berlin. Das Neichskabinett hat in seiner letzten Sitzung dem Anträge deS Rcichscrnäh>ungsministcrs zugestimmt, wo nach der V e r m a h l u n g s s a h für Jnlandsweizen auch für den Monat Februar auf 50 Prozent festgesetzt wird. Deggendorf. Die Jnleresscnvcrbände des Banerischen Waldes faßten eine Entschließung, in der gefordert wird, das; ebenso wie den Gebieten Ostpreußens, auch den wirtschaftlich bedrohten Gebieien des bavcrisch-n Ostens ihr Recht werde. Die Staatsregierung wird gebeten, bei der Reichsregicruitg die erforderlichen Schritte zu unternehmen. So hab' ich Liebste dich gesunden Roma« vou Margarete Elzer 85. Fortsetzung (Nachdruck verboten) „Also, Sie haben den Herrn unauffällig ein bissel im Auge, denn ich werde keine Zeit haben. Dann er innern Sie mich, daß ich mit dem Lohnecker wegen dem Wagen zum Zug sprechen mutz. Ist es wohl möglich, daß Sie Ihre Arbeit um einen Tag verschieben kön nen, und auf dem Lohneckerhof mithelsen." »Ich geh noch immer nicht gern unter Leute. Könute nicht die Lore?" „Lore ist schon sowieso abkommandiert!" „Dann mutz es ja wohl sein!" „Freut mich, Steiner, daß Sic vernünftig werden." „Ich seh ja wohl auch nimmer so schlimm aus? Hab es neulich gemerkt, wie ich so schnell zum Viehdoktor laufen mußte. Die Kinder sind nimmer schreiend vor mir davongelaufen, wie einmal die selige Lohneckerin." „Es gibt Menschen, die sind nur geboren, um weh zu tun." Leise hatte sie es vor sich hingesagt. Franzl hatte es aber doch gehört und er nickte bedächtig: „Dafür hat unser Hergott zum Ausgleich auch an- dere werden lassen, die nur leben, um gut zu tun." Und entschuldigend setzte er dann hinzu: „Ich mein immer, wenn eins in seiner Jugend im mer nur die schlechte Stadtluft atmet, und nichts sieht als Hänsermauern, und nichts hört als Schlechtigkei- ten, wo soll es denn dann selber Gutheit hernehmen Wir da heraußen in Gottes freier Natur haben es ja viel lc chter mit dem Gutsein." Gundula mutzte über die einfache Philosophie ein wenig lächeln, aber es fehlte ihr die Zeit, sich weiter mit dem Steiner in die Betrachtungen zu vertiefen, wie sie das sonst so gern tat. Die Zieglern trat eben München. Im Verfasfungsausschuß des Bayerischen Landtages wurde der Gesetzentwurf über ven Betäu bungszwang beim Schlachten mit 15 gegen 11 Stimmen der Bayerischen Volkspartei angenommen. Lüneburg. Auf dem Marktplatz veranstalteten die K o m - m untsten als Protest gegen das preußische Versammlungs verbot eine Kundgebung. Die Polizeibeamten machten von c>en Gummiknüppeln Gebrauch uns nahmen zwei Per sonen fest Kopenhagen. Im Dänischen Folkething ist das neue Straf gesetzbuch, bas u. a. die Abschaffung oer Todes straft« vorsteht, in dritter Lesung fast einstimmig mit 119 Stimmen bet fünf Stimmenthaltungen angenommen worden. Moskau. Im Tscherwonzenfälscherprozetz wurden di« Angeklagten Schiller, Gaier, Kartaschow und Fedotow, die sich als Anhänger der Monarchie ausgaben, zum Tode durch Er schießen verurteilt. Milwaukee. Die Firma Allis Chalmers hat von der Zowjetregierung einen Auftrag für die Lieferung von 1850 Traktoren im Werte von 14 Millionen Mark erhalten. Watfouville (Kalifornien) Die Raffenfrage gab hier An laß zu blutigen Zwischenfällen. Sieben Weiße, die Philip- viner angegriffen, mehrere davon geschlagen und einen tödlich verletzt halten, wurden festgenommen. Mexiko. Die mexikanische Regierung har sämtlichen Mit gliedern der mexikanischen Gesandtschaft in Mos kau den Beseht erteilt, Rußland zu verlassen. Dieser Schritt stellt einen Protest gegen die kürzlichen kommunistischen Kundgebungen vor den mexikanischen Botschaften in Washing ton, Buenos Aires und Rio de Janeiro dar. ! Neues aus sUer Weit Flug Berlin—Bolivien. Die in Dessau zu einem Ozeanflug gestarteten bolivianischen Flieger Luizaga und Vazquez, die zunächst bis Le Bourget fliegen wollten, mußten in Köln eine Notlandung vornehmen Jetzt wird mitgeteilt, daß der Flug nach Le Bourget nur einen Probeflug bedeuten sollte. Die Flieger wollen von Le Bourget nach Berlin zurücksliegen und von hier möglichst direkt nach Bolivien fliegen. Ärztliche Beobachtung der Therese Neumann? Die Eltern der Stigmatisierten Therese Neumann aus Kon nersreuth sollen sich jetzt damit einverstanden erklärt haben, daß ihre Tochter an einem neutralen Ort einer ein gehenden ärztlichen Untersuchung und zur laufenden Be obachtung ärztlichen Autoritäten überantwortet wird. Insbesondere soll auf diesem Wege die Ernährungsfrage geklärt werden. Lärmszencn im Kino. In einem Münchener Kino ram es bei der Erstaufführung des Tonfilms „In einer kleinen Konditorei" zu schweren Lärmszenen. Es ertönten immer wieder die Rufe „Schluß! Aufhören!" Schließlich wurde eine Hundertschaft Schutzleute in das Theater ent sandt. Im Zuschauerraum kam es zu Raufereien, wobei einzelne Demonstranten mit Gewalt entfernt werden mußten. Der Film konnte dann zu Ende gespielt werden. Kommunistische Ausschreitungen in Hamburg. Im Hamburger Gängeviertel kam es nach einer kommu nistischen Versammlung zu Zusammenstößen zwischen Kommunisten und Polizeibeamten. Die Polizei wurde mit Flaschen und anderen Gegenständen beworfen, auch wurden wiederholt Schüsse auf die Beamten abgegeben. Die Polizei war gezwungen, von Gummiknüppel und Schußwaffe Gebrauch zu machen. Ein 16jähriger Burfche wurde durch einen Schenkelschuß verwundet. Ein aufgegebenes Riesendampferprojekt. Aus Lon don wird gemeldet, daß die Arbeiten an dem 60 000- Tonnen-Dampfer „Oceanic" eingestellt worden sind. Es verlautet, daß der Bau nicht wieder ausgenommen werden soll, ja der bereits fertig montiert auf der Helling liegende Kiel des Neubaus soll wieder auseinandergenommen worden sein. Das Schiff, das das größte der Welt ge worden wäre, war für die White Star Line bestimmt. 15 Rennpferde verbrannt. In einem Rennstall in New Orleans brach ein Feuer aus, das mit so großer Geschwindigkeit um sich griff, daß an eine Rettung der Pferde nicht mehr zu denken war. 15 Vollblüter kamen in den Flammen um. Einige Stalljungen und Jockeys, die die Tiere zu retten versuchten, erlitten selbst mehr oder weniger schwere Brandwunden. Landarbeitcrschlacht in Kalifornien. Südlich von San Joso (Kalifornien) wütet seit mehreren Tagen aus einer Froutbreitc von etwa 80 Kilometern eine Schlacht jwischen Weißen Arbeitern und Einwanderern von den Philippinen. Bisher sind zwei Tote, 15 Schwerverletzte und zahlreiche Leichtverletzte zu verzeichnen. Die Ursache des Zusammenstoßes wird auf das Anwachsen der Ein bescheiden ein, und so entließ Gundula den Steiner schnell „Und es ist abgemacht — Sie fahren den Herrn zur Bahn!" Sic wandte sich sofort der alten Frau zu: „Vor allen Dingen setzen Sie sich, Frau Ziegler." „Gern, mir zittern so alle Knochen." „Was haben Sie denn?" Ganz aufgeregt fragte die treue Alte: „Ist es wahr, was mir der Grotzknecht sagt, unser lieber, junger Herr kommt wieder?" „Ja, Frau Ziegler, ich habe seinen Schlupfwinkel entdeckt und bin bei ihm gewesen" „Ach, Gottes reichen Lohn über Sic! Wir wüßten ja nicht, was wir anfangen sollten ohne Sie." „Und dabei sorg ich doch immer nur für Arbeit." „Das macht uns Spatz, und wir sehen und merken doch, datz durch Sie der Lohnecker mit uns spricht. Wir kämen uns ja verraten und verlassen vor." „Gute Alte! Aber nun zu dem, warum ich Sie kom men ließ? Kann ich Ihnen die Vorbereitungen zu der Totenfeier überlassen?" „Ganz gewiß!" „Sie werden alles im Rahmen des Hauses Lohn ecker machen, nicht übertrieben! Aber alles gut und reichlich. Den Saal werden ein paar abkömmliche Leute ausschmücken. Für die Knechte und Mägde richten Sie in der Tenne einen Braten und ein Fatz Landwein. Und fonst wissen Sie ja besser um die Vorräte im Hause Bescheid als ich. Der Lohnecker wird nur zur Feier kommen und dann sofort abreisen. Er ist durch das Unglück ein kranker Mann, und ihr müßt ihn mit Worten, Blicken und Mitleid verschonen, und euch nicht wundern, wenn er wunderlich erscheint." So arbeitete Gundula sorgfältig vor, für den Fall, daß Xaver seine Nerven im Stich lassen würden und irgend etwas Unvorhergesehenes geschah. Wanderung von Landarbeitern von den Philippinen zurückgeführt. Gesellschaftsabcnd mit Raubüberfall. In San Fran zisko kamen zwei maskierte Räuber mit erhobener Pistole in das elegante Heim der Frau M. Campbell Smith, wo gerade eine Gesellschaft stattfand. Die Räuber raubten der Dame des Hauses und elf Gästen mehrere tausend Dollar bares Geld und Juwelen, worauf sie ihre Opfer fesselten und knebelten, um sich dann davonzumachen. Die „historische" Droschke des Eisernen Gustav zerstört. Bei einem Schuppenbrand auf einem Grundstück in Wannsee bei Berlin verbrannten vier Kutschwagen, darunter auch die Droschke, mit der der Droschkenkutscher Gustav Hartmaun, genannt der „Eiserne Gustav", im Jahre 1928 die Fahrt von Berlin nach Paris und zurück gemacht hat. Maskierte Einbrecher in einer Amtskasse. In dem etwa 30 Kilometer von Allenstein entfernt liegenden Dorfe Stabigotten drangen maskierte Einbrecher in die Räume des Amtsvorstehers ein. Das Dienstpersonal wurde über wältigt. Drei Männer zwangen den Amtsvorsteher uno seine Frau mit vorgehaltenem Revolver zur Herausgabe der Amtskaffe. Da der Amtsvorsteher sah, daß jeder Widerstand nutzlos sei, gab er die Amtskasse, in der sich etwa 7000 Mark befanden, heraus. Darauf flüchtete« die Täter, nachdem sie die Telephonleitung durchschnitten hatten. Ozeanflug bolivianischer Flieger. Die beiden boli vianischen Fliegeroffizicre Luizaga und Vazquez sind von Dessau aus zu einem Etappenflug über den Ozean ge startet. Die Bolivianer fliegen zunächst nach Paris. Von Afrika aus soll der Ozean überflogen werden. Ein Landjäger von Verbrechern überfallen. In der Gemeinde Elsdorf im Kreise Köthen wurde der Landjäger Laurich mit einer schweren Schädelverletzung bewußtlos aufgefunden. Die Polizei nimmt an, daß er Einbrecher aus frischer Tat überrascht hat und von diesen nieder geschlagen worden ist. Der Beamte liegt hoffnungslos danieder. Als Täter gelten übel beleumundete Personen ans einem Nachbardorf, denen die Polizei auf der Spur ist. Verzweiflungstat einer Mutter. Aus Mannheim wird berichtet: Die 30 Jahre alte Angestelltenehefrau Nagel und ihre drei Kinder, Knaben im Alter von vier, sechs und acht Jahren, wurden sei einigen Tagen vermißt. Die Polizei veranstaltete Nachforschungen und fand die Leiche der Frau in einem Weiher. Nach den Kindern wird noch gesucht, da vermutet wird, daß auch sie den Tod im Wasser gefunden haben. Der Grund zu der Verzweif lungstat soll in Familienstreitigkeiten zu suchen sein. Durch den elektrischen Strom getötet. Der Arzt Dr. Paul Keppich von Felpecz ist in seinem Untersuchungs zimmer in Wien das Opfer eines schweren Unfalles ge worden. Als die Hausgehilfin den Naum betrat, sah sie Dr. Keppich über einen auf einem fahrbaren Tisch stehen den Diathermieapparat gebeugt arbeiten. Im nächsten Augenblicke schlug aus dein Apparat ein mächtiger elektri scher Funke. Dr. Keppich schrie laut auf und fiel zu Boden. Ein herbeigerufener Arzt konnte nur noch den Tod des Arztes feststellen. Der Verunglückte hatte wäh rend der Arbeiten Schuhe mit Gummisohlen und Gummi absätzen sowie Gummihandschuhe getragen. Die Ursache des Unfalls ist noch ungeklärt. Hilfsmaßnahmen für die Byrd - Expedition. Das Staatsdepartement in Washington hat die britische und die norwegische Regierung um ihre guten Dienste gebeten, um zu erreichen, daß vier norwegische und ein britisches Schiff, die sich gegenwärtig in der Antarktis aufhalten, der Byrd-Expedition zu Hilfe kommen. Man befürchtet, daß die Teilnehmer der Expedition, deren Lebensmittel- Vorräte sehr beschränkt sind^ in eine ernste Lage kommen. Bunte Tagescbromk Breslau Wie Sic Justizpressestelle mitteilt, hat sich der Zustand der vom Schlage getroffenen Frau Neumann etwas gebessert Frau Reumann wird bekanntlich beschuldigt, an der Ermordung des Professors Dr. Rosen beteiligt gewesen zu sein. Rheine. Der 2«, Jahre alte Arbeiter Alois Lehnert aus Bottrop erschoß in der Wohnung seiner Schwiegereltern seine Schwiegermutter, verletzte seine etwa 22 Jahre alte Ehefrau tödlich und tötete sich dann selbst durch einer Schuß in die Schläse. Der Grund zn dieser Tat ist in einer zerrütteten Ehe zn suchen. London. Bet einem Fährschifsunglück aus dem Viktoriasee in Afrika sind 13 Personen, darunter ein Europäer, ums Leben gekommen. Man glaubt, daß die Leichen von Kroko dilen anfgesresscn worden sind San Sebastian. An Bord des Fischkutters „Nistram" er- eigne« sich eine Explosion. Ein Matrose wurde aetötet. Sie wollte um gar keinen Preis, daß er sich mit seinem Benehmen irgendwie schaden konnte, weil iu ihrem Herzen ganz fest der Glaube darin saß, datz Xaver einmal dem Leben wiedergeschenkt sein würde. Und da sollte ihm nicht aus Schritt und Tritt das Ge spenst vergangener Tage, oder schlimmer noch Fremd heit, Mißtrauen, Spottfucht begegnen. Sie wollte ihre ganze Kraft daran setzen, die Lesart einer ausgedehn ten Reise zur Besserung seiner Gesundheit aufrecht zn erhalten. Frau Ziegler hatte still gewartet, bis Gun dula mit ihren Gedanken wieder zu ihr zurttckkehrte. Lange Zeit durfte Gundel ja den flatternden Gedan ken nicht Urlaub geben. Mit einem etwas beschämten, schüchternen Lächeln sagte Gundula nun verabschiedend: „Von meinen Leuten schicke ich, weu ich entbehren kann. Die Eltern der Verstorbenen wohnen bei mir, damit ihr drüben nicht behindert seid. Vor allem schicke ich die Lore Steiner und den Franzl. Das sind ein paar tüchtige Hilfen, mit denen Sie schon zufrieden sein werden." Endlich sah sich Gundula einmal ein paar Minuten selbst überlassen, und erst in dieser ruhigen Minute fühlte sie sich wie gerädert und überdachte lächelnd die Arbeit dieses langen Tages. Müde schleppte sie sich zu dem Fenster und össnete es weit und suchte mit sehnsüchtigem Auge die Jagdhütte droben am Berge. - Tiefe Dunkelheit lag nun schon über der Erde, nnd droben glimmte wie ein Gruß das kleine, winzige Licht aus Xavers einsamer Hütte. „Du! Du da oben, du machst mir schon zn schassen!" In seliger Müdigkeit streckte Gundula die Arme und dehnte sich träge und behaglich Und da waren die wenigen Minuten, die sie für sich hatte, schon wieder verspielt. Die Marianne kam mit dem großen Tablett für das Abendessen. (Fortsetzung folgt.)
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