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Wilsdruffer Tageblatt : 06.06.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-06-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193006068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19300606
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19300606
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1930
- Monat1930-06
- Tag1930-06-06
- Monat1930-06
- Jahr1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 06.06.1930
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BerboL politischer Uniformen. Bayern untersagt uniformierte Aufmärsche. Das bayerische Staatsministerium des Innern hat mit sofortiger Wirkung bis auf weiteres für das ganze Land alle diejenigen Versammlungen unter freiem Him mel, insbesondere Aufzüge, Aufmärsche, Pro pagandamärsche, Kundgebungen verboten, an denen sich Mitglieder von politischen Vereinigungen oder Von Schutzeinrichtungen solcher V«eintgungen in ein heitlicher Kleidung beteiligen. Den Anlas? zu dieser Anordnung geben die zahlreichen Zusammenstöße von Angehörigen verschiedener politischer Richtungen, die im Laufe der letzten Monate wie im übrigen Reiche so auch in Bayern vorgekommen sind. Diese bedauerlichen Ausschreitungen, so heißt es in der amtlichen Mitteilung weiter, haben ihren Grund in den scharfen politischen Meinungsverschiedenheiten. Den äußeren Anstoß dazu bildet aber in der Regel der Umstand, daß die politische Gesinnung durch äußere Abzeichen zum Ausdruck gebracht wird. Häufig hat schon die bloße Begegnung uniformierter Gruppen zu Zusammen stößen geführt. Auch bei den besten polizeilichen Vor bereitungen müsse damit gerechnet werden, daß Aus schreitungen erfolgen. Es bleibe nach den gemachten Er fahrungen nichts übrig, als den äußeren Anlaß zu diesen Vorkommnissen zu beseitigen. Versammlungen unter freiem Himmel, Aufzüge und Kundgebungen usw. ohne die Beteiligung von Uniformierten sind nach wie vor gestattet. Das Verbot gewinnt eine besondere Bedeutung durch Vie Tatsache, daß der baye rische Stahlhelm für den 14. Juni in Regensburg zum Bayerischen Stahlhelmtag aufgerufen hatte, wie auch vadurch, daß die Nationalsoziali stische Deutsche Arbeiterpartei ihren Parteitag vom 20. bis 25. August in ganz großer Weise in Nürnberg aufzuziehen beabsichtigt. Aus einer kleinen Garnison. Anonyme Briefe an den Reichswehrminister. Gegen die Gattin eines in Deutsch-Eylau stationierten Reichswehroberleulnants ist auf Antrag des Reichswehr ministers Anklage wegen Beleidigung der Wehrmacht, Urkundenfälschung und Bedrohung erhoben worden. Es handelt sich um eine recht merkwürdige Angelegenheit, die wie ein moderner Kriminalroman anmutet. Der Oberleutnant, der erst seit anderthalb Jahren verheiratet ist, war zu einem Führerkursus nach Stettin berufen worden. Er hatte den ersten und den zweiten Lehrgang mitgemacht, wurde aber dann zum dritten nicht mehr zugelassen. Bald darauf trafen beim Reichswehr- ministerium in Berlin anonyme Briefe ein, in denen auf angebliche Ungerechtigkeiten, die bei den Lehrgängen in Stettin vorgekommen sein sollten, hingewiesen wurde. Ein Brief enthielt Beschimpfungen, und in einem anderen wurde mitgeteilt, daß ein Drucker in Berlin tausend Flug blätter mit schweren Beschuldigungen gegen die Reichs wehr drucken werde. Der Reichswehrminister täte gut, wenn er vor der Drucklegung diese Beschuldigungen untersuchte. Durch allerlei Indizien glaubte man schließlich her ausbekommen zu haben, daß die mit der Schreibmaschine geschriebenen Briefe von der jungen Gattin des Ober leutnants geschrieben worden seien. Bei einer Haus suchung in Deutsch-Eylau wurde nichts Verdächtiges ge funden, aber auf Umwegen erfuhr die Kriminalpolizei, daß die Gattin des Oberleutnants in der Wohnung ihres Vaters eine Schreibmaschine stehen hatte. Diese Schreib maschine wurde beschlagnahmt, und man entdeckte an ihr einen Typcnfehler, der schon bei den an das Reichswehr ministerium gerichteten anonymen Briefen aufgefallen war. Und NUN wurde gegen die Offiziersgattin Straf anzeige erstattet. Die Urkundenfälschung wird darin er blickt, daß einer der Briefe mit dem Namen eines andern Teutsch-Eylauer Reichswehrofsiziers und ein anderer mit dem Namen des Berliner Druckers unterzeichnet war. Die Verteidigung behauptet, daß die Anklage ans schwachen Füßen stehe und daß die Indizien etwas weit hergeholt seien. In dem bevorstehenden Prozeß sollen die Reichswehroffiziere, die an dem Lehrkursus in Stettin teilgenommen haben, gehört werden. Es wird behauptet, daß gegen den Leiter des Lehrkurses vielfach Miß stimmung geherrscht habe — aber darauf würde es nicht ankommen, denn das ist nicht mehr Gegenstand des ' Prozesses. Merkwürdig bleibt die Sache unter allen Umständen. MGeWe Mm s m Wilsdruff Md Umgegend halten sich bei Bedarf bestens empfohlen: Molkereierzeugnisse jeglicher Art (tägliche Lieferung frei Haus) Dampfmolkerei Blankenstein (Inh. Hans Bräuer). Musil Philipp, Ewald, Stadtmusikdirektor, Orchesterschule, Hohe Straße 13411- S-S 76. x Radio-Spezialgeschäft (Apparate und Zubehör, Reparaturwerkstatt) Fehrmann, H., Meißner Straße 260. 11S. Rechtsanwälte * auch Notar. Bäßler, Hermann, Meißner Straße 266. ----- 598. * Hofmann, Alfred, Markt 101, 1. Etage, »-s- 3. * Kronfeld, Dr. jur., Freiberger Straße 108. Schleifanstalt, Drechslerei und Schirmreparatur werkstatt Aberle-, Kurt, Meißner Straße 266. Schlossermeister Linnert, Paul, Töpfergasfe 246. Nickel, Arthur (W. Trepte Nachfolger), Rosenstraße 73. Steinsetz-, Straßen- und Ticfbaugeschäst Fendler, Otto, Zellaer Straße 32. 24 Stuhlsabrik Schreiber, Arthur, Löbtauer Straße 298 8. ----- 51. Tischlereien Adolf Schlichenmaier, Möbelfabrik, Anfertigung von Fenstern und Türen sowie Bauarbciten aller Art, Möbellager, Spez. Schlafzimmer und Küchen, o----- 38. Echte und imitierte Möbel, ganze Einrichtungen: Geißler, Robert, Feldweg 113. ----- 131. Nur echte Möbel: Heeger, Georg, Zedtlerstraße 180. 31. Tonwaren-Spezialgeschäst Hänig, Clemens, Bahnhofstraße 142. Uhren, Gold- u. Silberwaren, Optik, Radio-Anlagen und Zubehör König, Fr. (Nicolas Nachf.), Freiberger Str. 58- S»G> 134. Viehhandlung (Nutz- und Schlachtvieh) Ferch, Tebr., Kesfelsdorf. Wilsdruff 471. Viehkastriercr Holfert, Paul, Freital-P., Cofchützer Straße 49. Woll-, Strumpswaren- und Garnhandlung Rehme, Max, Bahnhofstraße 121. Zeitung Wilsdruffer Tageblatt, Zellaer Straße 29. »-»- 6. Zentralheizungen Schwepcke, Franz, Ingenieur, Meißner Str. 266. 511. Ak Wk N M MIL Roman von I. Schneider - Foerstl. 50. Fortsetzung Nachdruck verboten Was der Impresario weiter noch plauderte: Vom Tag der Abreise, der Route, die man nehmen würde, daß die „Bal lin" zur Ueberfahrt bestimmt war und die Hotels bereits Zimmer reserviert hielten, hörte sie gar nicht mehr. Wenn sich das Flimmern vor ihrem Blick nicht legte, würde sie ganz bestimmt in den nächsten Minuten vom Stuhl sinken. Angst voll hielt sie die Finger um die geschweifte Lehne des Ses- fels geklemmt und sah nach dem Mann hinüber, der jetzt ruhig wieder die Füllfeder zurückschraubte unL> dann langsam in seine Tasche gleiten ließ. Sie hörte noch'sein „Auf Wie dersehen, Gnädigste!" dann war er fort. Statt seiner stand fünf Minuten später Bastian Lind holm im weißen Arbeitskittel seines Laboratoriums vor ihr und stemmte mit einem Lachen beide Hände gegen die gold- gefaferte Gobelindecke des ovalen Tisches. „Wenn die Sache klappt, Kind, stehst du heute das letzte Mal auf den Bret tern. Es wird ein Bombenwurf, wie ihn noch keiner getan hat. Ich hab's gefunden!" — Er drückte ^rst die Finger- fpitzen an die Schläfen, dann schob er sie sachte unter die Achsel seiner Frau und hob sie mit leichten Händen zu sich empor. „Guck mich doch an, du! — Frag doch! Seit wann hast du denn das Lachen verlernt?" „Was ist?" Sie hielt die Augen halb geschlossen und ließ die Stirn gegen seine Wange sinken. „Seit wann du das Lachen verlernt hast! Aber ich zeig dir's wieder, wie man's macht! Ich zeig dir's wieder! Leg deine Hände um meinen Kopf, daß er mir nicht zerspringt. Was noch keinem geglückt ist — ich hab's gesunden! Die rest lose Verbrennung aller Stoffe. Man wird künftig statt tau send Zentner Kohlen nur mehr hundert brauchen! Statt Mil liarden Tonnen Oel nur mehr einen Bruchteil davon! — Ich gebe das Patent nicht unter zwei Millionen Mark! Nein, drei muß ich dafür bekommen, das ist es wert!" Ilse entzündete sich an dem Glänzen seiner Augen. „Um Patente zu verwerten, braucht man doch Geld, nicht wahr?" „Allerdings," gab er zu. „Viel Geld sogar. Aber das krieg ich schon, das gibt mir jeder." „Du brauchst gar nicht zu fremden Leuten zu gehen," warf sie ein. „Ich schicke dir alles, was ich verdiene." „Schicken? — Er blickte ihr verständnislos in das matt gerötete Gesicht. „Mein Theater macht Pleite, Bastian! — Da habe ich das hier angenommen." Er schob sie etwas von sich und griff nach dem Duplikat des Vertrages, das als harmlos weißes Blatt in der Mitte des Tisches lag. Sie vermochte seinen Gesichtsausdruck nicht zu deuten und trat einen Schritt von ihm zurück, als sie das Zittern seiner Finger gewahrte. Er faltete es wie eine Ser viette zusammen und hielt es so zwischen die Hände gepreßt. „Wann hast du das unterschrieben?" Gott, wie sie ihn plötzlich fürchtete! Wie ihr die Angst den Mick unsicher machte und ihn nach einem Ruhekunkt suchen ließ. Sie hatte doch kein Verbrechen begangen! Aber das Herz drohte ihr in Stücke zu gehen, so heftig pumpte es das Blut nach allen Adern. „Wann du das unterschrieben hast," hörte sie ihn drohen. „Vor zehn Minuten, Bastian." „So! — Ohne alle Zustimmung meinerseits. Ohne mich überhaupt zu fragen, ob es mir recht ist, ob ich damit ein verstanden bin und meine Genehmigung dazu gebe. Du kannst den Wisch verbrennen," schrie er sie an, riß ihn mit ten durch und warf ihr die Fetzen vor die Füße. „Daß du nicht mit diesem —> diesem Herrn Lottermann nach Amerika kommst, dafür garantiere ich." „Ich kann nicht mehr zurück," wagte sie schüchtern einzu- wcnden. „Lachhaft!" Er bog sich nach dem Teppich, hob einige der Schnitzel auf und zerkleinerte sie in winzige Teilchen. „Du gehst zu diesem Herrn Impresario und sagst ihm: Mein Statistik aus der Volksschule. Die Volksschule hat die Jahre des Schülerruck- gangs hinter sich. Die Zeiten, in denen sich das staue Sinken der Geburtenziffer in der Schule auswirken mußte, sind vorüber. Wenn man hört, daß z. B. in der ZM zwischen dem 1. Juli 1914 und dem 30. Juni 1S1o m Sachsen rund 110 000, 1917/18 rund 49 000, 1920/21 umv 117 000, 1924/25 rund 85 000 und 1927/28 rund Kinder geboren wurden, dann kann man sich auch eme Vorstellung davon machen, welche Schwierigkeiten diese wechselnden Zahlen für die Organisation des Schulwesens mit sich brachten. Ein Geburtenjahrgang tritt nach sechs Jahren an die Volksschule, nach zehn Jahren an die höhere Schule, nach vierzehn Jahren an die Berufsschule heran, so daß z. B. die schwachen Jahrgänge von M5/1b bis 1918/19 in den Jahren 1922 bis 1925 in die Volks schule, 1926 bis 1929 in die höhere Schule und 1930 bis 1933 in die Berufsschule gelangen. Der Schülerbestano der Volksschule hat zwischen 722 000 im Schuljahre 1922/A und 507 000 im Jahre 1925/26 geschwankt. In welcher Weise die Regierung bzw. das Volksbildungsmrnisterim» diesen Verhältnissen Rechnung getragen hat, lehrt eine Denkschrift, die dem Landtage vor seiner Auflösung vor gelegt worden ist. Der Rückgang in den Schülerzahlen hätte an sich einen Rückgang in der Zahl der Klassen und in der Stufen Gliederung der einzelnen Schulen und ein Freiwerden von Lehrstellen und -stunden und von Unterrichtsräumc» zur Folge habe» müssen. Und eine Junglehrern»« drohte auch in Sachsen. Das Ministerium konnte solche Folgen aber abwenden, weil es mit der Genehmigung de» Landtages die durch den Schülerrückgang frei gewordene» Stellen und Stunden zum Ausbau der Volks- und Hilfs schulen im Sinne des Übergangs- und Schulbedarss- gesetzes verwendete. Allerdings mußte schon dabei be dacht werden, daß die neuen Maßnahmen auch für die folgenden Jahre, in denen die Schülerzahlen wieder lang- «am ansteigen mußten, ihre Wirksamkeit behalten konnte» So wurden die Schlllerzahlen der Volksschul- nB Hilfsschulklassen herabgesetzt, die Wochenstunden dc« Klassen erhöht, die Pflichtstunden der Lehrer zum Teil iB 30 wieder aus 28 zurückgeführt usw. über die Ergebnis gibt eine für den 15. Oktober 1928 durchgeführte Erhebung näheren Aufschluß: Die 1718 Schulbezirke des Landes hatten 2106 Volks- und Hilfsschulen. Die zählten rund 521000 Schüler in rund 18 800 Klassen, nnd zwar 4850 Schüler in 350 Hilfsschulklassen nnd 516 500 Schüler i» 18 450 Volksschulklassen. Auf die Hilfsschulklasse käme» Durchschnittlich rund 14, auf die Volksschulklasse durch' schuittlich rund 28 Kinder. Diese Klassenbesetzung b»? sich vorteilhaft von der anderer Länder ab, denn in Thm ringen betrug sie 32,2, in Preußen 37,04, in Württemberg 38,2 und in Bayern 39,2. , l Die unterrichtliche Versorgung der im Schuljab^ 1928/29 bestehenden Polks- und Hilssschulklassen erfordern mnd 465 000 Wochenstunden, die 443 000 wisscnsckM-M/ und 22 000 Fachstunden einerseits, 4000 Stunden wam- freien Unterricht, 6100 Stunden für Abteilunasbilduml 16 900 für Schulleitung nnd Schulverwaltung und 438M Stunden verbindlichen Wochenunterricht dieser andererseits einschlossen. Die verbindlichen WochcnstuE,! waren so auf die 18 800 Klasscu verteilt, daß rund also etwa drei Viertel der Klassen, 23,5 Wochens""'^ hatten. Hier liegen die anderen Länder freilich ? höher und daher günstiger. Die Zahl der Lehrer setzte sich aus 15 02?^'-je schaftlichen und 730 Fachlchrkräften zusammen, b" r-l-n- rund 18 000 Klassen waren zwar rund 15 000 zimmer vorhanden, verfügbar jedoch nur rund wtzV weil 1340 Zimmer anderen Schularten zum aNsEA lichen Gebrauch überlassen werden mußten. Ein iE barer Mangel an Klassenzimmern wird noch eiNilH^' wenn in den Jahren des Wiederanstiegs der Sch«"^ zahlen die Klassen wie bisher schwach besetzt bleiben Utz die Wochenstunden vermehrt würden. Das wird noch mal ein sehr ernstes Problem werden, weil ja/" finanzielle Notlage von Staat und Gemeinden den bau weiterer Schulen kaum zulassen wird. Wohnung und Gisdlung. Die Frankfurter Tagung für Wohnungswesen Im Verlauf der Deutschen Tagung für Wohnungswesen in Frankfurt a. M. fand die öffentliche Hauptversammlung der Kommunale» Vereinigung für Wohnungswesen statt, -'j, Oberbürgermeister von Frankfurt a. M., Dr. Landmann, fps" über „Die öffentliche Hand im Wohnungswesen". Der Redin betonte, daß soziale Gesetzgebung allein nicht ausreiche, »" den Kleinwohnungsbau durchzusühren Ministerialrat eu Mann verweigert seine Zustimmung. Basta! Ich möchte djw sehen, der da noch etwas daran ändern wollte. Wenn du dich nicht getraust, geh ich selber." Sie saß zerschlagen in ihrem Stuhl und hielt die Hände im Schoß gefaltet. „Ich kann ja den Vertrag nach einem Vier teljahr wieder kündigen, Bastian." „Jetzt kündigst du ihn," fuhr er auf. „Jetzt! Sofort! Hatz du mich verstanden? Uebrigens — seine Stimme bekam ur plötzlich einen ganz veränderten Klang — wenn dir das Zusammensein mit mir nicht mehr paßt, kannst du dich j» scheiden lassen." . . „Bastian!" In hilflos starrem Schrecken hing ihr Mick an ihm. „Bastians* „Ich will keine Frau," trotzte er, „die sich drüben in Ame rika weiß Gott wo herumtreibt, während ich hier in Ham burg den Ahnungslosen spiele." „Den Ahnungslosen?" zitterte ihre Stimme aus. „Ach," trumpfte er, „als ob bei euch vom Theater immer alles so ganz — ganz sauber wäre." Sie war aufgesprungen und starrte ihn blutübergossen^ Gesichts an, während die Augen hilseheischend in die seim irrten. „Nimm das zurück! Bastian! Oder —" , „Oder?" höhnte er, mehr im Ausbruch des Zornes a> der Ueberlegung. ,,, Sie hielt die Schläfen mit den Fingerspitzen fest und sm- tete die Hände unter dem Kinn zusammen. „Daß es so kom men würde " „Hättest du dir denken können," ergänzte er. „Wenn nm verheiratet ist, kann man es nicht mehr machen wie e Mädchen, das einfach seiner Wege geht, wenn ihm ctt / nicht mehr paßt. Ich lasse dich ja auch nicht hier allein stl und tue, was ich will und w-as mir behagt. — Zw " , sogar meine Mutter für dich hingegeben! — Meine M - — Und du dankst es mir so!" „ „Ich werde zu Lottermann ins Hotel fahren. „Das ist ja vernünftig, Kind." „Vielleicht läßt er mit sich reden." (Fortsetzung folgt-)
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