der alles scharf abgebildet wird. Stellen wir nämlich auf eine be stimmte Entfernung ein, wird nicht nur scharf, was sich in dieser Ent fernung befindet, sondern auch manches davor und dahinter. Den scharf erfaßten Raum nennen wir «Schärfentiefe». Ihre Ausdehnung hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zunächst von der Blende. Je stärker wir abblenden, das heißt, je kleiner die Blendenöffnung ist (je größer also die Blendenzahl), desto größer ist die Schärfentiefe. Wir erreichen aber nicht immer mit gleicher Abblendung gleiche Schärfen tiefe. Wird auf kurze Entfernung fotografiert, ist die Schärfentiefe wesentlich kleiner als bei gleicher Blende, wenn auf eine große Ent fernung eingestellt ist. Bei sehr nahen Aufnahmen bleibt die Schärfen tiefe auch mit stärkster Abblendung klein. Schließlich spielt auch die Brennweite eine Rolle. Je kürzer die Brennweite des Objektivs, desto größer ist seine Schärfentiefe. Darin liegt ja der große Vorteil der Kleinbildkameras, deren kurze Brennweiten ganz beträchtliche Schärfentiefen aufweisen. Bei großer Blende wird von den beiden Punkten X und V jeweils nur der eine in der Bildebene scharf. Beim entsprechenden Ab blenden werden die Zer streuungskreise der Punkte kleiner und nähern sich daher der scharfen Abbil dung. Das Geheimnis der Schärfentiefe besteht in der Tatsache, daß das Auge sehr kleine Scheiben als Punkte auffaßt. Unser Auge sieht mehrere Lichteindrücke nur als einen Punkt, wenn sie unter dem Win kel von einer Bogenminute gesehen werden. Zur Erklärung: Ein Kreis hat 360 Grad (°), jeder Grad hat 60 Minuten. Eine Bogenminute ist