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Ottendorfer Zeitung : 23.08.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193308237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19330823
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19330823
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungOttendorfer Zeitung
- Jahr1933
- Monat1933-08
- Tag1933-08-23
- Monat1933-08
- Jahr1933
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 23.08.1933
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Dollsutz bei Mussolini. Rom, 21. August. Amtlich wird mitgeteilt: Bundes kanzler Dollfuß ist um 18 Uhr auf dem Flugplatz von Ri mini eingetroffen, wo er vom Unterstaatssekretär des Aus wärtigen, Süvich, empfangen wurde. Er begab sich dann nach Niccione und hatte am Abend im Eran-Hotel, wo er wohnt, eine erste Unterredung mit dem Chef der Regierung, die sich anderthalb Stunden hinzog. In einer weiteren Unterredung, die am Sonntag im Eran-Hotel in Niccione stattfand, haben der österreichische Bundeskanzler Dollfuß und der Chef der italienischen Re gierung die politische Lage im allgemeinen und insbesondere hinsichtlich Italiens genau durchgesprochen. Der Chef der Regierung legte noch einmal die italienische Ansicht über die Zukunft Oesterreichs, die Gesamtheit des Donau-Pro blems und die weiteren Fragen dar, die nur durch das Funktionieren des Biererpaktes zu lösen seien. Dollfuß legte die inner- und außenpolitische Lage Oesterreichs dar. Vom Grundsatz der Unabhängigkeit Oesterreichs ausgehend, erklärte er, er wolle eine Politik des Friedens und der Zu sammenarbeit mit allen Nachbarn verfolgen, insbesondere mit Italien »nd Ungarn, aber auch mit Deutschland, sobald dies möglich sei. Die beiden Staatsmänner stellten am Schluß ihrer Unterredung fest, daß zwischen ihnen voll ständige llebereinstimmung über die besproche nen Fragen herrsche. Wirtschaftliche Erleichterungen für Oesterreich? London, 21. August. Der römische Korrespondent der „Times" meldet in seinem Bericht über die Zusammenkunft Mussolini—Dollfuß, die amtliche Mitteilung über den Be such Dollfuß werde dahin ausgelegt, daß Mussolini sobald wie möglich die Frage der wirtschaftlichen Lage in Zentraleuropa gemäß Artikel 4 des Viermächte paktes aufwerfen wolle. Der ungarische Handelsminister Fabiniy habe Rom voller Vertrauen verlassen, weil Ita lien erheblich dazu boigetragen habe, die ungarische Unabhängigkeitzustärken. Was man hinsichtlich der ungarischen landwirtschaftlichen Erzeugnisse getan habe, könne wohl auch für österreichisches Holz und für sonstige österreichische Artikel getan werden. Der Berichterstatter des „Daily Telegraph" meldet, daß ein Abkommen über Erleichterungenim Touristen verkehr mit Oesterreich so gut wie fertiggestellt sei. WmM Gs MWO »W IMnssWg. Ein Nundfunkvortrag Habichts. München, 21. August. In einem am Sonntagabend im : Bayrischen Rundfunk gehaltenen Vortrag mit dem Thema i „Internationale Hilfe für Oesterreich?" führte der Landes- ! inspekteur unter anderem aus, daß Oesterreich zur richtigen - Erhaltung feiner Kräfte nur im Nahmen eines größeren i Wirtschaftsgebietes gelangen könne., und zwar nur durch die Orientierung zum Reiche hin. Nicht zuletzt unter die sem Gesichtspunkt habe die österreichische Nationalversamm lung im November 1918 den einstimmigen Beschluß gefaßt, daß Deutsch-Oesterreich ein Bestandteil der deutschen Re publik sei. Sofort seien jedoch die Sieger- und Nachbar staaten auf den Plan getreten, um diesen Volkswillen aus machtpolitischen Gründen zu durchkreuzen. Die Lebens fähigkeit Oesterreichs behaupte niemand mehr, aber gerade jene Kreise, die früher Oesterreichs Lebensfähigkeit bejah ten, befürworteten heute teils die große Donauföderation mit Tschechoslowakei, Polen, Ungarn, Südslawien, Rumä nien und Bulgarien, teils die kleine Föderation mit Tschecho slowakei, Ungarn, Südslawien und Rumänien, teils die Zollunion mit Ungarn. Politische Ziele würden durch wirt schaftliche Erwägungen verschleiert. Alles aber habe nur einen Zweck: Oesterreich dauernd vom Deutschen Reich abzuriegeln. Die Frage, ob eine der vorgeschlagenen Lösungen geeignet sei, die Wirtschaftsnot Oesterreichs dauernd und erfolgreich zu bekämpfen, müsse verneint werden. Deutschland und Oesterreich seien durch den Pulsschlag der Wirtschaft ver bunden und müßten so bleiben, wenn der österreichische Bauer, Arbeiter und Unternehmer nicht zugrunde gehen sollten. Wenn daher heute das Ausland eine Unter stützungsaktion für die Regierung Dollfuß entwickle, so könne es damit dieser Regierung in ihrem Kampf gegen das eigene Volk zwar vielleicht noch für eine kleine Weile den Rücken stärken, aber es werde dann da mit zugleich auch ihrem letzten Ansehen im Volke und der österreichischen Wirtschaft den Todesstoß versetzen. IlMtimWr ZNS in MitMl Dene. Der Führer au die SA.- und SS.-Stabsführer. Bad Godesberg, 20. August. Nachdem der Chef des Stabes Anfang Juli die kommandoführenden Führer der SA.- SS. und des Stahlhelms zu einem richtungweisenden Führerappell in Bad Reichenhall zusammengerufen hatte, als dessen Ergebnis bekanntlich die Unterstellung des Stahlhelms unter die Oberste SA.-Führung zu buchen war, versammelt, wie die NSK. meldet, vom 18. bis 21. August eine Besprechung die Stabs führ er der SA., SS. und Stahlhelm-Einheiten zu kameradschaftlichem Besammensein unv ernster Arbeit in Bad Godesberg. Bei der ersten Tagung führte Stabschef Röhm in seiner Einführungsrede unter anderem folgendes aus: Die kommenden Monate würden vor allem der durch das zahlenmäßige Anwachsen bedingten Neuordnung der SA. und der Eingliederung des Stahlhelms in ihre Reihen dienen. Das Geheimnis unseres Erfolges sei immer unsere stetige Einsatzbereitschaft gewesen, die stille, selbst lose, enge Zusammenarbeit von Mann und Führer, der SA.-Geist. Im heutigen Deutschland sei bereits Ungeheures geleistet worden, aber noch stehe uns Gewal tiges zu tun bevor. Die offenen Gegner des National sozialismus seien zu Boden geschlagen, aber noch nicht verschwunden. Mit allen Mitteln wird es die SA. ver hindern, daß der geschlagene Feind sich wieder erhebt. Reichskanzler Adolf Hitler der bei seinem Eintreffen mit begeistertem Jubel der Bevölkerung begrüßt wurde, hielt vor den Stabsführern des Stahlhelms eine zweieinhalbstündige Rede, in der er sich mit grundsätzlichen Fragen des weltanschaulichen und Politischen Kampfes der NSDAP, befaßte. Nach einleitenden historischen Perspektiven der Jdeen- umwälzungen in der Geschichte der Völker geißelte er die inneren Widersprüche der Demokratie, des Liberalismus und des Marxismus, die das nun vergangene Jahrhundert beherrscht haben. Die innere Unwahrhaftigkeit dieser Leh ren, die sich auf die wirklichkeitsfernen Begriffe von Indi viduen und Menschheit aufbauten, hätte naturnotwendig die Zeitenwende durch den Nationalsozialismus herbcigefuhrt, der die liberalistische Formalauffassung des Staates durch die lebendige Auffassung des Volkes überwunden habe. Unsere große Aufgabe sei es nun, eine neue politische FührcramSlese zum Träger der Erhaltung unseres gesamten Volkstums und damit der deutschen Zukunft zu erziehen- Es müsse systematisch eine Führungshierarchie auf Poli tischem Gebiet entwickelt werden, die die ganze Nation wie eine Klammer zusammenhalte. Dieser Prozeß sei un bedingt notwendig, weil die natürliche Basis für diese Auslese bei uns nicht mehr vorhanden sei. Es gelte, die neu: Weltanschauung in Deutschland so tragfähig anszu prägen, daß sie das zusammenhaltcnde Element in unserem Volke darstelle. Das fei das Entscheidende für die Zukunft. Er habe die lieber,zöugung, daß das Werk erfolgreich zu Ende geführt würde in eine weiteste Zeiträume über dauernde natürliche Evolution. Die SA. habe die Auf gabe, den erzieherischen Gedanken unserer Weltanschauung praktisch zu gestalten. Das Volk wolle geführt sein, aber es wolle, daß die, die es führen, zur Führung fähig und dazu geboren seien. Das Volk habe ein Recht, zu fordern, -aß seine Führung genau so heroisch sei wie diese es vom Volk fordere. Nicht verwalten wollte» wir dieses wertvolle, uns anvertrautc Gut, sondern führen dadurch, daß wir eine dauernde lebendige Verbindung des Volkes zur tra genden Staatsidee Herstellen. Der Führer behandelte sodann das Verhältnis zur Armee. Er führte dabei u. a. aus: Alle Organi sationen müßten ihre Funktionen klar gliedern und gegen einander äbgrenzen. Das Verhältnis der SA. Mr Armee sei das gleiche wie das der politischen Führung zur Armee. Beide seien nicht Selbzstweck, sondern dienten nur dem einen Zweck der Erhaltung unseres Volkes. Von diesem Gedanken des Volkstums aus lehne er auch die Germanisierung von unserem Volk fremden Mensche» und Völkern ab, da diese nie eine Kräftigung und Stär kung, sondern höchstens eine Schwächung des Rassenkeriis unseres Volkes bedeuten würden. Aus diesem Gesichts punkt -er Geschlossenheit und Humanität heraus verlang' er auch von feinen SA.-Fühvern, daß sie immer nur das Verbindende, nicht das Trennende sähen. Alb Auseinandersetzungen innerhalb der Nation halte er henü für vollkommen ausgeschlossen. Das Volk, das heute wie der Glauben, Zuversicht und Vertrauen gewonnen habe, verstehe alles, was wir tun, wenn wir es geschlossen tu» Wenn wir in einem solchen unzertrennlichen Bund i» granitener Treue zusammenstünden, dann werde das deutsche Volk nicht der Sklave anderer, sondern der Herr seiner selbst sein. Stabschef Röhm schloß die glänzend verlaufene Tagung mit einem dreifachen, begeistert aufgenommenc» Heil auf Deutschland und seinen Führer. Die Eislebener ^utherfestwoche. Eine Ansprache von Landesbischos Wehrkreispfarrer Müller. Eisleben, 20. August. Der Hauptansturm, der aus dei» ganzen Reich und insbesondere aus dem skandinavischen und angelsächsischen Ausland kommenden Besucher der Eislebe ner Lutherwoche führte am Sonntag in die Eeburtsstäm' des Reforrmators. In den vier evangelischen Gotteshäu sern fanden Festgottesdienste statt. In der St. An dreaskirche hielt der geistliche Führer des Luther-Sprengels, Generalsuperrintendent v. Dr. L o h m a n n (Magdeburgs, den Gottesdienst. Es folgte eine Kundgebung des Evange lischen Bundes auf dem Marktplatze zu Füßen des Luther- Denkmals. Der Bundesdirektor des Evangelischen Bundes, Dr. Fahrenhorst (Berlin), ergriff hier das Wort zu einer Ansprache unter dem Motto: „Luther, der Lebendige, heute bei uns". Am Nachmittag bewegte sich ein großer Festzug durch die Straßen der Lutherstadt. Während vor dem Rathaus das Lutherfestspiel „Der Bergmann Gottes" wiederholt wurde, fand der Festsonntag in einer öffentlichen Kund gebung auf der Festwiese seinen Höhepunkt. Neben ver schiedenen Vertretern der Reichs- und Staatsbehörden er griff hier der preußische Landesbischof, Wehrkreis pfarrer Müller, das Wort, indem er unter anderer» ausführte: Es ist das erste Mal seit Luthers Tagen, dost ein preußischer Landesbischof zu seinen Volks- und Glau bensgenossen sprechen kann. Wenn wir im Begriff sind, über Preußens Grenze hinweg eine große deutsche evan gelische Kirche zu bauen, so stehen wir vor der Erfüllung des Traumes und des Wunsches, der deutsche fromme Her zen bewegt hat seit den Tagen des großen Reformators. Er hatte schon immer gehofft und danach gestrebt, eine groge deutsche romfreie Kirche zu bauen. Wenn wir heute in Deutschland überall auch merken und spüren, wie die groste Masse unseres Volkes wieder zur Kirche geht, so verdanke» wir das der gewaltigen Bewegung, die durch unsere Lande gegangen ist, die vierzehn Jahre lang gekämpft, gelitten und geblutet hat. Wir stärken uns im Eottvertrauen im Glauben in der tiefen innerlichen Gewißheit, daß dieses unser Volk, dieses Volk der Reformation, eine ganz gE" welthistorische Aufgabe zu erfüllen hat. Und wo dieser neu gewordene Staat mit dieser nev werdenden deutschen christ lichen Kirche Schulter an Schulter in den Kampf geht, d» heben wir die Welt aus den Angeln, weil wir wissen, dag Gott mit uns ist. Bald nach jenem 30. Januar sagte unser Führer ein mal zu mir: „Wenn ich das alles sehe, wie es geworden ist und wie es kam, ist es für mich ein Wunder Gottes ' Und bei einer anderen Gelegenheit: „Wenn die Nachrilb' kommt, daß wieder einer unserer SA.-Leute sein Leben liest, dann packt mich das immer bis in die tiefste Seele, und ilb könnte es nicht ertragen, hätte ich nicht solches Eottver trauen." Unsere Kirche muß wieder eine Kirche des Kamp fes werden. Die Eislebener Festtage müssen etwas mir geben von jener Entscheidung, die noch immer Kamps be- deutet. Zwischen Gut und Böse gibt es nun einmal keM Kompromiß. >n stehen, u «st du geh ^eine Stim W du geh Wlang, ai .^en Ruf Gerste ist, Minen und Mtsche eva: ^nnne, ehr Mrnbei Ekndnachmi des N M überm Wmittag Mes, der User und Mister ei Krillen ho Mrophon fiadt herzli Men eine- Zg immer Mghafens Hebung ho Beistand xs bayrische Ming sei Bauten M» allen, Hierauf Mte aus, ' Winand fert großartig« Ne unter A»g sei, sMen. Nu A der dei °ln und M bedeuten! die Fah Z bayrische L- u. Hinsicht > Nach den Ahnung er Lie Kunsts Merung du ch Lantspi ^thansa B« kWhW AM st . Lldcnbur s Enthüll» Angen der rn-Wild Aknial in Nburger Nnugspoli. Agerverbän Kal irr s Sen Mnä ,'Attedc hie Bvlksgeni An beseelt AN Hütter Aasten sei sei inrstand !Alvümen A.nrgermei u,! m Schut Erlegung r tzAorbmna Ar Röver Wittag Iv stterrat C As Lick»«» 31 s (Nachdruck verboten.) In Erinnerung an dieses Gespräch schielte Mutter Overberg zu ihrem Gatten hinüber. Er lutschte an seinem Apfel mit dem Ernst eines trinkenden Säuglings. Der alte Narr, er war direkt in seine Schwiegertochter ver schossen. Kenne sich einer aus mit den Männern. Aber Hand aufs Herz, hatte sie, Therese Overberg, geborene Bauermeister, nicht ebenfalls im Laufe der Zeit Vie Schwiegertochter schätzen gelernt und ihr im geheimen manches abgebeten? Aber laut einzugestehen, daß sie sich getäuscht hatte, dagegen sträubte sich ihr ganzes Wesen. Sie klagte sich aus diesem Grunde in Stunden der Einsicht »nd Selbsterkenntnis eines dummen und lästerlichen Stolzes an; doch kein Mensch vermag über sich hinaus zuwachsen. Und in ihrem Herzen zuckte häufig ein uner klärliches Mißbehagen — ein banges Mißtrauen vor der Zukunft. Als die Katastrophe dann hereinbrach, empfand Mutter Overberg trotz des Unglücks und ihrer aufrichtigen Trauer einen stillen Triumph. Hat mich mein mütter licher Instinkt doch nicht betrogen! Georg nahm dankend die geschälte Apfelsine entgegen. Die Mutter griff erneut in die Kristallschale und begann Nüsse zu knacken. Ihre ruhigen und zweckvollen Hand- bcwegungen belehrten den Sohn, daß die Mutter ihr seelisches Gleichgewicht wiedererlangt hatte, und sein brennendes Interesse, ihre Gedanken erraten zu wollen, verlöschte wie die Lichter am Weihnachtsbaum. Aus der Nachbarswohnung hallten dumpf die Glocken schläge einer Standuhr herüber. Georg zählte mit. Neun Uhr! Jetzt muß Inge laut Hausordnung des Unter suchungsgefängnisses ins Bett. Er fühlte die raschen Schläge seines Herzens in der Halsschlagader. Wie lange würde er die Gattin noch ent behren müssen? Genau in vier Wochen begann der Prozeß. Eine dreitägige Verhandlungsdauer voraus gesetzt, könnte sie am Sonntag, den 25. Januar daheim sein. Wenn sie aber wider alles Erwarten doch verurteilt würde? Ein eisiger Schauer fegte Georg über den Rücken. Er verscheuchte den Gedanken, der sein Begriffsvermögen überstieg, und erhob sich hastig: „Es wird Zeit, daß ich gehe." Die Eltern unternahmen nur einen schwachen Versuch, den Sohn zu längerem Verweilen zu bewegen. „Ein trauriges Fest", resümierte der Vater, als er ins Bett kroch. Seine Gattin, die sonst das letzte Wort behielt, gab keine Antwort. Sie schläft schon, dachte er und knipste die Nacht lampe aus. Er irrte. „Warum hast du mir nicht schon vor ein paar Tagen gesagt, daß wir verreisen wollen?" Therese Overberg lag noch lange wach und grübelte hinter geschlossenen Augenlidern über das, was geschehen würde, falls die Schwiegertochter dennoch verurteilt werden sollte Einundzanzigstes Kapitel. Julius überraschte seine Gattin am Heiligen Abend mit der Nachricht, daß sie am nächsten Morgen nach Krummhübel reisen. Christel, deren sehnlichster Wunsch von jeher gewesen, zum Wintersport zu fahren, von dem sie sich nach Abbil- I düngen in Sport- und Unterhaltungszeitschriften eine märchenhafte Vorstellung machte, überging die Äußerung ihres Mannes mit einem Achselzucken, weil sie der Mei nung war, er wolle sie aufziehen, und sie die feste Absicht hatte, sich am Heiligen Abend nicht zu ärgern. Als Julius jedoch beharrlich betonte, daß sie packen müsse, wurde sie stutzig, und als er schließlich zwei Billetts nebst Platzkarten aus der Tasche zog und unter den Tannenbaum legte, tonnte sie vor Erstaunen kein Wort sprechen. „Aber", stammelte sie, nachdem sie einigermaßen ihre Fassung wiedererlangt hatte, „aber... ich habe doch nichts anzuziehen!" Julius markierte, wie alle Ehemänner bei einer solchen Gelegenheit, den Schwerhörigen. „Der Zug fährt ein viertel nach acht Uhr ab Görlitzer Bahnhof; wir müssen also spätestens um sieben Uhr vo» Hause fort." Christel, weit entfernt beizugeben, stellte die inquisi torische Frage: „Also, bitte! Was soll ich deiner Meinung nach anziehen?" Julius gemütvoll: „Wie wär's denn mit dem Bade anzug?" Mit dem Vorschlag lief er aber schlecht an. Christel stampfte zornig mit dem Fuß auf: „Laß gefälligst diese dummen Scherze!" Und sie fügte verärgert hinzu: „Dir ist es natürlich gleichgültig, wie ich aussehe!" Julius lenkte ein: „Dein braunes Kostüm zum Bei spiel —" Christel schlug ein höhnisches Lachen an: „So, mein braunes Kostüm, das ich vergangene" Herbst getragen habe!" Sie rang die Hände über diese Zumutung. „Ich bitte dich, das ist doch unmöglich sin den Wintersport. Das paßt zum Skiläufen wie die Ku» zum Seiltanzen." Julius ließ seine Blicke über der Gattin mollige Run dungen gleiten. „Willst du dich etwa an den Sprungkonkurrenzcn de teiligen?" fragte er in heuchlerischer Besorgnis. Christel warf ihm nur einen Blick zu, einen Büch gütiger Himmel! — und verließ, die Tür ins Schl"» knallend, das Zimmer. Julius sang unbekümmert — in den falschesten Tönem denn er war unmusikalisch wie ein Stock — hinter M her: „Warum hast du so traurige Augen . . ." (Fortsetzung folgt.) Aber da: LA reuevi ">tz träne: Er nahm dg Sie schlu ein paar A»Es soll Wr unbedt "Lag den « ^entiich au A»Nicht dl W°uf. E Bunge lac Ist »So sind ^bereits a am 2 ke Kneifen W) nicht K Laß si Kn ihr i Hste an e fragte k. »Tenn d: . ^kommen »Tie lai Mn?" KLm - an der ^sch weite st.ZN Krum zu erki KL abgesti -tzch er olglo W John 3 Wiegen m W erst t , eine g > M Christ, chL eine F Emissär >
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