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Wilsdruffer Tageblatt : 28.04.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193204286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19320428
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19320428
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1932
- Monat1932-04
- Tag1932-04-28
- Monat1932-04
- Jahr1932
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 28.04.1932
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baß die Deutschnationalen vollkommen cmsgeschaltet sind und daß sie sich bereits darauf einsteilen, im neuen Preußischen Landtag gewissermaßen vom äußersten rechten Flügel her eine Art oppositioneller Kontroüstellung gegenüber der Regierung einzunehmen. Die Berliner Börsenzeitung ist mit dieser Ent wicklung außerordentlich unzufrieden und verlangt dringend, daß die Harzburger Front in voller Geschlossenheit operieren müsse. Das Blatt bezeichnet es als ein nationales Verhängnis, wenn die Regierungsfrage in der Weise gelöst werden sollte, daß die Nationalsozialisten in die Negierung, die Deutschnationalen aber in die Opposition gehen würden. Es muß zunächst natürlich ad- gewartet werden, vb dieser Plan überhaupt durchführbar ist. * Nationalsozialisten wieder in den Reichstags ausschüssen. Die Nationalsozialisten werden ab S. Mai wieder an den Sitzungen der Reichstagsausschüsse teilnehmen. Wie verlautet, wollen die Nationalsozialisten besonders im Haushaltsausschuß und im Auswärtigen Ausschuß An träge einbringen, um die Parteien zu zwingen, sich zu diesen Anträgen zu äußern. * Die NSDAP, teilt halbamtlich mit, daß die Mel dungen von bereits im Gange befindlichen Koalitionsver handlungen der NSDAP, mit anderen Parteien nicht den Tatsachen entsprechen. Hiller wird Donnerstag in Berlin eintreffen, und erst dann werden die Entscheidungen über das weitere taktische Vorgehen der NSDAP, getroffen werden. Severing für Beteiligung der Nationalsozialisten an der Regierung. In einer Unterredung mit dem Vertreter einer aus ländischen Nachrichtenagentur erklärte der preußische Innenminister Severing, da^ ohne Frage durch den Ausfall der Wahlen die Aussichten einer Negierungsbe- Heiligung der Nationalsozialisten in Preußen und im Reich erhöht worden seien. Es sei begreiflich, daß deshalb so wohl im Zentrum wie bei den Sozialdemokraten der Wunsch vorhanden ist, nunmehr den Nationalsozialisten Gelegenheit zu geben, ihre Worte mit den harten Tatsachen in Einklang zu bringen. Aber eine Regierungsbetcili- gung der NSDAP, in Preußen und im Reich könne natür lich nur als eine Beteilig unganderRegierung in Frage kommen, d. h. im Verein mit anderen Parteien, die eine Gewähr dafür bieten, daß die Grundaesetze der Verfassung nicht verletzt werden. Neue Oiskonisenkung -er NeichsSank. Von SN auf 5 Prozent. Der Zentralausschuß derReichsbank war zu einer Sitzung einberufcn worden, um angesichts der fortlaufen den Entlastung des Neichsbankstatuts Uber eine Sen kung der Diskontrate von 5N auf 5 Prozent zu beschließen. Der Diskont wurde dementsprechend herab- ^ür das deutsche Wirtschaftsleben ist jede Zinsver billigung willkommen, da sie trotz der allgemeinen Unlust, Kapital anzulegen und Kredite zu gewähren, doch die Voraussetzungen für eine wirtschaftliche Besserung gün stiger gestaltet. Verbilligte Maubskarten ab 1. Zum. 20prozenttge Fahrpreisermäßigungen. Eine besondere Verbilligung wird in diesem Jahr der SommerurlaubSverkchr erfahren. Die Reichsbahn hat die Einführung von sogenannten Sommerurlaubs karten mit einer Ermäßigung von 20 Prozent beschlossen, die an jedermann für Erholungs- und Urlaubsreisen, die in die Zeit vom 1. Juni bis 15. Oktober fallen, aus- gegeben werden sollen. Die Geltungsdauer dieser Karten beträgt zwei Monate. Um einem Mißbrauch für andere Zwecke als Er holungsreisen vorzubeugen, mutz die Hinreise am ersten Gcltungstage angetretcn werden, während die Rückreise frühestens am elften Gcltungstage erfolgen darf. Sommer- «rlaubskartcn werden für alle Verkehrsverbinvnngcn der Reichsbahn aufgelegt, für die auch gewöhnliche Fahr karten vorliegen. Dabei ist die MindestcntfernungSgrenze auf 200 Kilometer festgelcgt. Bei Benutzung von Schnell- und Eilzügcn ist der tarifmässige Zuschlag zu zahlen. Die Sommerurlaubskarten sind nicht übertragbar und müssen vom Inhaber unterschrieben werden. Da die Ferien sonderzüge gleichfalls eine Ermässigung von 20 Prozent geniesten, werden an den Tagen, an denen Fericnsonder- züge verkehren, nach den Zielen dieser Züge leine Sommerurlaubskarten ausgegebcn werden. die Schnellzngszuschläge in folgenden Aus- Km) Tie bisherige Nahzone bei Eilzügen (1 bis 35 km) 0,50 1,00 l,50 2,00 2,50 0,25 0,50 0,75 1,00 1,25 Senkung der Schnell- und Eilzugszufchläge um SV Prozent. Um den Bestrebungen nach Erleichterung deS Reise verkehrs entgegenzukommen, wird die Reichsbahn mit Wirkung vom 1. Juni 1932 die bisher gültigen Sätze für Schnell- und Eilzugszuschläge um die Hälfte herabsetzen. Nach dieser Regelung werden wie folgt bemessen: In gleicher Weise erfahren auch die Eilzugszuschläge eine Herabsetzung um 50 Prozent maßen: fällt fort. Für die Benutzung von ID-Zügen (bisher einheit licher Zuschlag von 4 Mark) treten zu den Schnellzugszu schlägen 2. und 1. Klasse hinzu sür Entfernungen bis 800 km 2 Mark, darüber 3 Mark, für die Benutzung von rkv-Zügen (bisher einheitlicher Zuschlag 8 Mark) für Entfernungen bis 300 km 4 Mark, darüber 6 Mark. Serabsehung der Jeitkartenpreife der Reichsbahn. Mit Wirkung vom 1. Juni 1.S32 tzüxd die Reichsbahn Zone 1 ( 1— 75 „ 2 ( 76—150 „ 8 (151—225 , 4 (226—300 „ 5 (über 300 3 Kl. 2. u. 1. Kl. Zone 1 i l 1— 75 km) 0,50 1,00 2 1 l 76—150 , ) 1,1 >0 2,00 3 < '151—225 1,50 3.00 4 < 226—300 » ) 2,00 4 00 5 1 über 300 2,50 5,00 die große Spanne, die zwischen den Zeitkartenpreisen für Personen- und Eilzüge und zwischen den Zeitkartenpreisen der 2. und 3. Klasse besteht, verringern, und zwar wird die Monatskarte 3. Klasse mit Eilzugberechtigung denselben Preis haben wie die Monatskarte für den Personenzug in der 2. Klasse. Ein Inhaber einer Monatskarte für die 2. Klasse Personenzug darf also ohne weiteres einen Eil zug in der 3. Klasse aus Grund seiner Monatskarte be nutzen bzw. darf der Besitzer einer Monatskarte für die 3. Klasse Eilzug in dem Personenzug 2. Klasse fahren. In ähnlicher Weise wird, wie es auch heute schon zugelassen ist, der Inhaber einer Monatskarte 2. Klasse mit Eilzug berechtigung in der 3. Klasse Schnellzüge benutzen können. Heute ist die Spanne zwischen diesen einzelnen Zeit kartenpreisen weitaus größer und komplizierter. Die neue Maßnahme stellt also eine Vereinfachung dar und bringt für die Monatskarte 3. Klasse mit Eilzugbenutzung eine Ermäßigung um 8,7 Prozent, sür die Monatskarten 2. Klasse Personenzug eine Ermäßigung um 14,6 Prozent und sür die Monatskarten 2. Klasse mit Eilzugberechtigung eine Ermäßigung um 21 Prozent gegenüber den heutigen Sätzen. Die neue Staffelung findet Anwendung bei den Monatskarten, Schülermonatskarlen und Teilmonats- ka.ten. * Berbittigie WanZer führten. Fahrpreisvergünstigung für GemeinschaftsfnhrtenJugcndlicher. Bei der Deutschen Reichsbahn besteht seit dem 20. April 1932 die Bestimmung, daß der Fahrpreis bei gemeinschaftlichen Fahrten Jugend licher unter zwanzig Jahren zu Zwecken der Jugend pflege mit sachverständigen Führern auf d i e H ä l f t e er mäßigt wird, wenn mindestens sechs Fahrkarten gelöst werden. Wie der Reichsverband für Deutsche Jugend herbergen dazu mitteili, ist in den Kreisen der wandernden Jugend noch nicht genügend bekannt, daß die Vergünsti gung auch dann gewährt wird, wenn weniger als sechs Teilnehmer vorhanden sind. Es lohnt sich, sie noch bei vier Teilnehmern in Anspruch zu nehmen. Die Ermäßigung beträgt dann für den einzelnen immer noch bei fünf Teilnehmern 40 Prozent, bei vier Teilnehmern 25 Prozent. Allemal müssen aber mindestens sechs Fahrkarten zum halben Preis gelöst werden. Ans füns bis neun Jugend liche entfällt ein Führer, der die gleiche Ermäßigung genießt, auf je weitere neun Jugendliche, auch wenn diese Zahl nicht voll erreicht ist, noch ein Führer. Tas bedeutet, daß von zehn Jugendlichen an zwei Führer, von 19 Jugendlichen an drei Führer usw. zulässig sind. Ne chsl ahn sör-ert Selbstversorgung. Gartenland sür Bahnarbeitnehmer. Zur Förderung des Gartenbaues und damit der Selbstversorgung der Reichsbahnveamlen und sonstigen Arbeitnehmer der Reichsbahn hat die Hauptverwaltung der Reichsbahn eine Verfügung hcrausgegeben, die eine intensive Ausnutzung des der Reichsbahn zugehörigen Landbesitzes, soweit dieser sich zum Gartenbau eignet, Vor sicht. Die einzelnen Neicüsbahndirekttoncn sind angewiesen worden, alle in Frage kommenden Grundstücke unverzüglich den Reichsbahn Kleinwirtevereinen und Eiscnbabner- vereincn zur Aufteilung an die einzelnen Beamten onzu- bielcn. Solche Reicksbahnarbeitnehmer und Rentenempfän ger, die durch Einlegung von Feierschichten, Wegfall oder Kürzung von Renten in eine sehr schwierige Lage geraten sind, sollen bei der Zuteilung dieser Garlenftächen bevor zugt werden. Lopan i.i l -er Näumungssormel ernverstan-en. Tie japanische Negierung hat ihren Gesandten in China angewiesen, die vom englischen Gesandten Lampson vorgeschlagcne Kompromiß-Formel für die chinesisch japanischen Waffcnstillstandsverhnndlungen anzunchmen. Die Chinese» haben der Formel bekanntlich gleichfalls zugestimmt. * Zapanifcher Vormarsch in -er Aor-man-schurei. Drei Brigaden gegen die Aufständischen. Die japanische Armee hat in der Nordmandschurei unter Einsatz von drei Brigaden einen großangelegten Vernichtungsseldzug gegen die chinesischen Freischärler'ein geleitet, die sich gegen die neue mandschurische Regierung auflehnen. Zunächst bewegen sich die Truppen, die unter dem Oberbefehl des Generalleutnants Hirose stehen, in einer umsassenden Bewegung nach der östlichen Zone der ostchinesischen Bahn und dem unteren Sungari-Gebiet, um die dort zusammengezogenen, aus rund 20 000 Mann geschätzten Aufständischen zu bekämpfen. Als Beförde rungsmittel wird der Schienenstrang und der Wasserweg benutzt. Rus unlerer steimat Wilsdruff, am 28. April 1932. Merkblatt, sür den 29. April. Sonnenaufgang 4"1 Mondaufgang 2" Sonnenuntergang 19" j Monduntergang 12" 1806: Der Dichter Ernst Freiherr von Feuchlerslcbcn geb. Hartgeldsorgen. Die Geldsorgen, die wir haben, werden eingeteilt in Geldsorgen an sich und überhaupt und in Sorgen, die mit unserem Hartgeld Zusammenhängen. Wieviel Leute mag es wohl geben, die schon das vor längerer Zeit so großartig angekündigte und angepriesene Vierpfennig- stück, das unserer ganzen Kleingeldnot ein Ende machen sollte, gesehen oder gar als eigenen Besitz in der Hand gehabt haben? Wenn man wirklich mal eins zu sehen bekommt, betrachtet man es als ein Kuriosum, als eine Münze von Seltenheitswert. Die meisten der bisher geprägten Vierpfennigstücke scheinen die Münzensammler audamüert » baden. " Mer eZ scheint andererseits auch gar kein Bedürfnis für das Vorhandensein des Vierpfennigstückes vorhanden zu sein. Die Kleingeldrechnung bei Einkäufen und sonst wo, auf die wir uns so gefreut hatten, scheint bereits wieder aufgegeben und vergessen zu sein. Es wird in sehr vielen Fällen lustig wieder und weiter auf- und abgerundet, und das Vierpfennigstück kommt — ganz ab gesehen davon, daß es nicht da ist — bei den Verrech nungen kaum in Frage, weil es nach wie vor Fünfpfennig stücke auch tun. Wo aber wirklich mit dem Pfennig ge rechnet wird — und eigentlich sollte das ja überall der Aall sein —, kann man, sollte man meinen, ganz gut auch mit Ein- und Zweipfennigstücken auskommen. Aus Ein- und Zweipfennigstücken kann man schließlich auch alle höheren Pfennigwerte zusammensetzen, aber es müßten erstens genügend Kupfermünzen vorhanden sein, und man müßte zweitens den Mut haben, sich ihrer nicht zu schämen und sie wirklich an den Mann zu bringen. Zu diesen Pfennigsorgen sind in neuerer Zeit Mark sorgen oder vielmehr Fünfmarksorgen hinzugekommen. Wer überhaupt größere Geldstücke zu sehen kriegt, glaubt, noch niemals so viel Fünfmarkstücke gesehen zu haben wie jetzt. Die meisten von ihnen sehen neu und silberglänzend aus und bieten, nebeneindergereiht, einen wunderschönen Anblick. Minder schön aber wirken sie, wenn man sie in größerer Menge in den Kleidertaschen mit sich herum- tragen mutz: sie erschweren uns das Leben, das ohnehin schon schwer genug ist, dann noch mehr. So ist man denn neuerdings auf den Gedanken gekommen, die Fünfmark stücke kleiner und leichter zu gestalten. Es muh aus drücklich hervorgehoben werden, datz es eben nur ein „Gedanke" ist, von dem man nicht weiß, ob er jemals in eine Tat umgewandelt werden wird. Aber, bescheiden wie wir sind, freuen wir uns schon, wenn so ein Geldstück überhaupt in die Debatte geworfen ist. Das kleinere und leichtere Fünfmarkstück wäre also an sich zu begrüßen. In Wirklichkeit aber würde es uns, wenn es käme, mit neuer Sorge erfüllen: man würde das Geldstück nämlich dann sehr leicht mit dem Taler ver wechseln, und das könnten sich die wenigsten von uns leisten. Soviel überflüssiges Geld haben wir schließlich denn doch nicht! Viele möchten daher lieber das Fünf markstück, das kürzlich im Reichsrat als eine „Landplage" bezeichnet wurde, ganz abgeschafft wissen. Sie sind der Meinung, daß man auch mit Ein- und Zweimarkstücken allein ganz gut bezahlen und sich bezahlen lassen könnte, datz man also nicht einmal den Taler brauchte. Es ist aber kaum anzunehmen, datz die Reichsregierung sich zu solchen Erperimenten verleiten lassen wird. Und so werden wir uns denn wohl auch fürderhin mit unseren Hartgeld sorgen herumzuplagen haben. Leicht ist es nicht, aber wenn man das dazugehörige Geld hat, wird es immerhin einigermatzen erträglich! * Beikragssenkung bei der Allgem. Ortskrankenkasse Wils druff-Stadt. Vorstand und Ausschuß der Allgem. Ortskranken kasse Wilsdruff Stadt haben gestern einstimmig beschlossen, die Beiträge versuchsweise ab 2. Mai von 5^ auf 5A zu senken. Der Turnverein DT. kam gestern abend in der Tonhalle zu einer Monatsversammlung zusammen. Nach verschiedenen Eingängen konnte der Vorsitzende Schmidt wiederum Mittei lung von 7 Neuanmeldungen machen. Die diesjährige Göh- wanderung geht in zwei Abteilungen., Die erstx verläßt bereits um 5 Uhr Wilsdruff in Richtung Lotzen, Triebischtal, Röhrs- dorf, Hartha, Saubachtal, NMeckmühle. Die zweite Abteilung marschiert 1<l7 Uhr nach Klipphau en, Rshrsdorf, Hartha, Sau- bachtal, Neudeckmühle. Die Rückkehr erfolgt gemeinsam gegen 12 Uhr, Am Nachmittag ist der Allgemeine Turnverein Dres den in Wilsdruff zu Gaste. Von 2.30—3.30 Uhr findet ein Handballspiel zwischen den beiden Mannschaften statt, dann ge meinsamer Marsch nach dem Schützenhaus, wo in einem ge'el- ligen Beisammensein ein Vortrag von Eauvertreter Zacharias (Dresden) und turnerische Vorführungen geboten werden. Aus führlich wurde dann die Frage der Bepflanzung des Sport platzes an der Meißner Straße mit einer Hecke behandelt. Dir Kosten find mit rund 150 Mark veranschlagt. Der Plan wurde einstimmig gutgeheißen unter der Voraussetzung, daß die Evd- arbeiten, zu welchen sich arbeitslose Spieler zur Verfügung ge stellt haben, innerhalb 2 bis 3 Wochen fertiggestellt werden. Am 29. Mai wird ein Spielsest abgehalten, dem sich abends ein Tänzchen im Adler anschlietzt. Zum Schluß wurde noch zu recht reger Beteiligung an dem im Juni stattfindenden Dezirksturn- fest in Freital und an der am 29. Juni vorgesehenen Vereins partie aufgefordert. Die erste Versammlung nach den Wahlkämpfen hielt die hiesige Ortsgruppe der NSDAP, gestern abend im Adler ab. Pg. Oberleutnant Ziegler (Löbau) sprach über Reichspoli tik und SA -Verbot. Rhetorischer Schwung belebte seine fes selnden Ausführungen, die er einleitete mit dem Hinweis aus Hitlers Parole: der Kampf geht weiter! Mit dem SA.-Verbot, so führte er weiter aus, wollte sich Brüning lediglich eine Trumpfkarte für Genf fch affen. Er erwartete, baß das pazifi stische Weltgesindel dem 'deutibcn Vo'ke nun seine ihm vorent- haltenen Rechte gewähren würde. Aber wie bisher würden sie auch diesmal in Genf über das Frühstück nicht hinauskommen. Das SA.-Verbot habe aber andererseits die früheren SA.- Leute noch fester zu einer großen Familie zusammengeschweißt und bas deutsche Volk habe Brüning am 24. April die Quit tung ausgestellt. Der Kampf der Nationalsozialisten gehe um die brutsche Arbeit, um das Brot der 7 Millionen Arbeitslosen und dann um die Freiheit nach außen. In der Verfassung stehe, alle Gewalt geht vom Volke aus. Brüning regiere im Gegen satz dazu mit dem 8 48 und mit Notverordnungen. Wenn sich nur die Not verbieten ließe, dann wäre alles gut. Mit dem Verbot der SA. fei es nicht getan. Nachdem in Preußen die Splitterparteien fast restlos aufgesogen worden seien, lege das Zentrum Leimruten. Aber die NSDAP, krieche nicht daraus. Sie verfolge unentwegt ihr Ziel, das auf Schaffung von Arbeit und Brot, auf Necht und Gerechtigkeit, Ehre unb Freiheit ge richtet sei. Im Schlußwort zeigte der Vortragende dann aus- sührlich die Wege, die bas nationalsozialistische Programm sür die Erreichung der Ziele aufweist: Hebung der Eigenproduk tion, Unterbindung der Einfuhr, Brechung der Zinsknechtschaft, wirtschaftliche Organifation von Grund aus, Arbeitsdienst pflicht, Militärdienstpflicht usw. Seinen Worten folgte großer Beifall. Auftrieb auf die Weide Birkenhain. Gestern Mittwoch zo gen bei gutem Wetter wieder die vierbeinigen Sommergäste iu ihre saftigen und gut bestandenen Weideplätze ein, sich freuend, nun auf Monate den mitunter dumpfigen Ställen entronnen zu fein und nun in Luft und Sonne bei nahrhaftem Futter schöne Tage der Freiheit zu verleben. Danken werden sie die Weidsge legenheit ihren Besitzern durch starken Knochenbau, kräftige Aus-
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