Erzgebirgischer Volksfreund : 14.01.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1930
- Monat1930-01
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- Erzgebirgischer Volksfreund : 14.01.1930
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KWWUAIWM «n-io-B 83. Jahrg Dienstag, den 14. Januar 1S30 Nr. 11. - ugsr. Das übliche Ultimatum den acht offenen »aing. ion die tion uns, lSnven. D» 4 Aw Ml c/en UNA s/s oü Curtius führt nicht nach Genf. Haag, 12. Jan. Reichsattßeinninister Dr. Curtius hat seine Reise nach Genf angegeben Ms Begründung «<rL von deutsckr Seite mitgeteilt, daß die Verhandlungen in den letzten Stunden sowohl in der Sanktionsfrage als auch in den reparationspolitischen Fragen sich derart zugespitzt hätten, dass ein« Abwesenheit des Reichsaußcnministers von: Haag nicht möglich erscheine. erwidert, eine als tausend landes gemacht. Ader Moldenhauer hat Konzession wäre ihm lieber Komplimente. In der weiteren Sitzung wurden von Haag,. 11. Ian. Staatssekretär Dr. vo n Sch u S e r t hat mit seinen Mitarbeiten» heute mittag den Haast verlassen, um Deutschland auf der Ratstagung zu ^verkeil«. Haag, 12. Ian. Die unter Zuziehung der beiderseitigen Juristen heute vormittag erfolgte deutsch-französische Ministerbesprechung über die Sanktionsfrage führte zu keinem Ergebnis. Sie wird im Laufe des Spät nachmittags in der gleichen Zusammensetzung wieder aus genommen. bankpväsidenten Dr. Schacht, der auf ausdrücklichen Wunsch der Gläubigerstaaten zusammen mit dem Bankkomitee für die Internationale Bank nach Lem Haag komme. Bei Beginn Ler Nachmittagssitzung entschuldigte sich dann Snowden, wohl in dem Gefühl, Latz man seine Tendenz zu klar erkennen könnte, bei Minister Moldenhauer in ein paar überaus liebenswürdigen Sätzen. Er hat ihm Komplimente für sein Kämpfen um die Rechte seines Vater Die neue Einigungsformel. Paris, 12. Ian. Zu den heutigen Besprechungen über F * Die Zufammenflvtze. Nur noch vier Streitfragen. Haag, 12. Ian. Die gestrige Besprechung der sechs ein ladenden Mächte war nur von kurzer Dauer. Die von Lem englischen Sä)atzkanzler Snowden gewünschte Durch- peitschung Ler noch offenen Streitpunkte erwies sich als unmöglich, da eine Einigung noch nicht erreicht werdän konnte. Die Vertreter der alliierten Gläubigermlichte, vor allem Charon und Snowden, gal>en ihrem lebhaften Bedauern darüber Ausdruck, Latz die Verhandlungen einen sehr lang samen Fortgang nehmen. Die Minister beschwerten sich über die angeblich)« De rz öger u ng s t a kt i k der deutschen Abordnung mit Lem Hinweis, inan wisse, worauf dies« Taktik hinauswolle. Wenn Delegierte mit Vollmachten als Unterhändler ausgestattet seien, dürften sie nicht unaufhörlich ihre Negierung um Skat fragen oder Persönlichkeiten, so be deutend deren Funktion muh sein mSoe, wie «s die deutsche Delegation gegenüber Dr. Schockt tue. Snowden sagte wörtlich: „Wir «erden unsere Lösun gen in einem Protokollentiourf schriftlich nied«rlegcn, wir werden Ihnen diesen Entwurf überreichen, und Eie weiden uns dann bis heute nachmittag mitteilen, ob Eie ihn an nehmen oder ablehnen. Wenn Sie aber die Fortsetzung de« Dev-Planes der Inkraftsetzung des ^»ung. Planes bitte, wir stohen zu Ihrer Wer. f v g u n g/ Dr. Enrti« s nahm darauf flosset das Wort imb sagte, e? bestehe keine Deravlassung zu einer ihm unser- stäicklichen Unruh« oder aae zu ultimativen Erklärungen. In der Frage der Mobilisierung der deutschen Zahlungen habe die deutsch» Delegation d«n 2roncklaq der Alliierten doch «sin bestens prüfe» müsse«, ste habe Pn erst gestern adeab erhalte« Die D-leaatio« bade sich et» «tn^gg» Mck «» d« -au»»,ksgeft»p«ll«« I»I ««. Ad»!». Schn«»<ig «I» Schwarzenberg. , Verlag C. «. Sürwer, Aue, Arzgeb. »»»rechee! N» »1 »», »i, «« «m) M» Vg»««»»«» r»»1. vre»I-»fch»<st! «Emm» DiskontermShigung. Berlin, 13. Ja«. Die Reichsbank hat den Wechsel di skont von 7 ans 61L Prozent und den Lombard Zinsfuß von 8 ans 7lLProzentherabgesetzt. 24 Stunden Bedenkzeit? Paris, 12. Ian. „Liberty berichtet aus dem Haag, daß die Gläubigerländer zur Beschleunigung der Arbeiten am Montag den deutschen Unterhändlern ein Schluß Pro tokoll mit allen seit Beginn der Haager Verhandlungen erreichten Zusätzen unterbreiten würden. In einer Begleitnote sollen die Deutschen aufgefordert werden, das Pro tokoll zu unterzeichnen. Verweigerten sie die Unter schrift, so werde man ganz einfach zum Dawesplan zu- rückkehren. Die Deutschen würden 24 Stunden Be denkzeit erhalten. Die Frist ihrer endgültigen Antwort werde auf Mittwoch festgesetzt. Das Blatt hält es für möglich, daß die deutschen Unterhändler vorübergehend nach Berlin zurückkehren würden und daß dort ein außerordent- PolMscher Sadismus. Seine sozialistische Majestät der englische Finanzminister Tnomden ist ungeduldig. Es patzt ihm nicht, datz das deutsche Ministerpack im Haag, statt ihm die Stiefel abzulecken, wagt, aufzumucken. Jeder Zoll ein Ins Zivile übersetzter Militarist schnauzt er die Unterhändler Deutschlands an und bedroht sie nach Kosakenart mit der Knute. Mit einem Wort: ein scheener Sozialist. Im Verein mit dem französischen Nationalisten Tardieu will Snowden nunmehr kurzen Prozeß machen. Die Erpresser methoden, die den Franzosen und Engländern von Versailles und den nachfolgenden internationalen Konferenzen her so geläufig sind, werben auch diesmal det. Unter dem Zeichen der Dölkerversöhnung, der oft be teuerten Freundschaft des französischen Außenministers zu Deutschland und des internationalen Sozialismus soll auf dem Wege eines Ultimatums die deutsche Delegation gezwungen werden, die Einwilligung in die Besetzung deutschen Gebietes, also neben dem abgeprcßten Kriegsschuldbekenntnis die ernied rigendste und gemeinste Klausel des Versailler Pakts, frei willig von neuem zu erklären, und die Sanktionen oben drein noch als eine „friedliche Maßnahme" anzusehen. Der politische Sadismus, der in diesem Ver langen liegt, ist kaum noch zu übertreffen. Man fragt sich, ob das der Erfolg der Versöhnungspolitik ist, welche dem deut schen Volke von oben her immer als das einzige Mittel ange- priesen worden ist, um wieder hochzukommen? Sieht so die Freiheit aus, für die uns materielle und ideelle Opfer in über großem Maße zugemutet worden sind? Der „Temps" erklärt, „das ganze Uebel komme daher, daß niemals eine deutsche Regierung es gewagt habe, dem deut schen Volke die ganze Wahrheit zu sagen". Man kann dem Pariser Blatt nicht unrecht geben. Hätte man dem deutschen Daike von vornherein reinen Wein eingeschenkt, so wäre es niemals dazu gekommen, daß deutsche Minister sich vor aller Welt wie dumme Jungens behandeln lassen müssen, und daß elf Jahre nach dem sog. Friedensschluß an das deutsche Volk Forderungen gestellt werden, die ein jeder Negerstamm, wenn er nicht ganz entartet ist, zuriickweisen würde. Das Schlußprotokoll der zweiten Haager Konferenz, das die Gläubigermächte aufgesetzt haben, ist fertig. Die deutsche Abordnung hat an seiner Abfassung nicht teilgenommen. Sie wird aber unterschreiben, nachdem man die Sanktionsformel so abgefaßt hat, daß sie, wenn auch nicht in der Sache, so doch in der Form, etwas abgeschwächt klingt. Der sozialistische eng lisch» Finanzminister aber wird im Verein mit hochmögenden Berliner Kreisen, die ihm in der marxistischen Weltanschauung verbunden sinn, und zusammen mit dem unversöhnlichen Franzafeutvm »inen neuen Sieg über Deutschland verzeichnen Streitfragen sodann vier Punkte endgültig erledigt. Es sind dies: Lie Anpassung zwischen dem deutsch-amerikani schen Neparationsabkommen und dem Poungplau, di« Liquidationsverträge mit den Gliedstaaten des britischen Weltreiches, mit Italien und anderen Staaten, das neue Eisenbahngesetz, Lie zinslose deutsche Einlage für die B. I. Z. Offen sind nunmehr noch folgende Streitfragen: der Zahlungstermin Ler deutschen Monatsraten, Lie Mobilisierung der Iahreszahlungen, Ler Zahlungs aufschub, das negative Pfandrecht. Zum Montag nachmittag 4 Uhr ist eine neue Sitzung dex sechs eilMMLm ZMe MUMen worden, in der die vier offenenStrectfrage n ^handelt werden sollen. Amtliche Anzeigen. Das gerichtliche Vergleichsverfahren, das zur Abwendung des Konkurses über das Vermögen der Firma Ernst Höfer, Metallwarenfabrik, in Bernsbach eröffnet worden ist, ist zu gleich mit der Bestätigung des im Dcrgleichstermine vom 3. Januar 1930 angenommenen Vergleichs durch Beschluß vom 6. Januar 1930 aufgehoben worden. Gemäß 8 46 Dergleichsordnung werden für die Der- trauensperson die Vergütung auf 480 NM. und die Auslagen auf 46,80 NM. festgesetzt. DV 8/29 Schwarzenberg, den 8. Ian. 1930. Das Amtsgericht. ,1 . ff Ax»« I>>» » Utz« I» »« Au^ülÄli»« PM«. »«Er 1* »1« w-fm-h"!« d« wH«« »»»!«»*«»?!<« >» »«» Kuch ttloecA Kal »»«PP«"*" m. "dllll«»'- Ferner erklärt „Liberte", Deutschland bereite nicht die Liquidation des Krieges vor, sondern die Liquidation dos Poungplanes, bevor dieser überhaupt in Kraft ge treten sei. Die scharfe Antwort Snowdens, die Alliierten feien bereit, die Fortsetzung des Dawesplanes der Inkraftsetzung des Poungplanes vorzuziehcn, könne man auf französischer Seite lediglich ergänzen durch die Worte: Die Franzosen würden in Mainz bleiben. Der „Temps" hält es für möglich, daß die Taktik der deut schen Vertreter nur darauf ausgehe, die Entscheidung so lange aufzuhalten, bis Ncichsbankprästdent Dr. Schacht nach dem Haag komme, um sich dann mit ihm in die moralische Verant wortung für die zu treffenden Beschlüsse zu teilen. Die Gläu biger könnten sich auf dieses Spiel nicht einlasien. Der hart näckige deutsche Widerstand bei technischen Fragen zweiten Ranges entspringe einem offensichtlichen Mängeln n gu tem Willen. Man begreife nicht, daß Männer wie Cur tius, Moldenhauer und Wirth, die den Willen hätten, das Werk Stresemannes zu vollenden, derartige Verhandlungs- Mittel anwcnden. Die von den Deutschen am Sonnalnmd in wenigen Stunden a u s g e a r be i te t e N o t e sei zwar elwas versöhnlicher, aber in der Gesamtheit doch unannehmbar. Das ganze Uebel komme daher, daß niemals eine deutsche Re- qierung es gewagt habe, dem deutschen Volk Lie ganze Wahr heit zu sagen. « mchalimd die amMchru Bekannkmachnngeu der AmbchavptmannsKast Md der smatsdehdrdea in Schwarzenberg, der Staats- «. städtischen Behörden in Schneeberg. Lößnitz, Neuftädlel, Grünhaia, sowie »er Finanzämter in An« und Schwarzenberg. So «erd« mßxde« »erSffentstcht r Die Betzanntwachmgen der Stadträt« « Ww »d Schwarzenberg und der Amtsgericht« zu An« und Johanngeorgenstadt. Die Deutschen wolle» die Pille nicht schlucken. Pari«, 12. Im», „Petit Journal* wetzet cm« dem Haag, « gelte als ab-e«acht, daß man da« Wort Sanktio nen höchsten« aus Irrtum oder au« Vergeßlichkeit ausspreche, aber es schein«, baß bk Deutschen die Sacke selbst noch mehr verabscheuten «ls dos Wort. Trotzdem ma« ihnen die Pille versüßen wolle, wollt«! sie sie nicht schlucken. Wen« man sic eindringlich befrage, antwortiten sie sehr maßvoll und höflich, sie könnt«» schwerlich na» Berlin v»rü«N-hr«n, wenn st, hn Haag den V-rsa»Il-r »ertrag gegen,-Ich- , » t. Da» sei di« StaAe, — b«, «ih-d drück«, nt d—halb »Lae, sich di- «ersucht, -tu- anoen-d»-« in di« Lö*«« Sa «eigerwa sich di» Datschen b-ttp»«l»«A eine Formel anznnehweu wonach Frankreich pH i» Fall« einer vow Haager Gerichtshof anerkannte» Berfehl' Ng Drn-sch» land» seine Aktion «frei bett Vorbehalte, odne bat ^'schla»» die» al« feindlich» Haodlnag o»>»h»n könne. Da« mau i« »«» »öchsten deal Tage» in dAk Sankttowst»»» vor wü» Islam men tung bei. Paris, 18. Jan. „Matin" und „Petit Parisien" ver treten den Standpunkt, daß im Laufe des heutigen Tages eine Einigung in der Sanltionssrage zwischen der deut sche» und französischen Delegation gefunden wird. „Matin" schreibt, der Text der Vereinbarung, der heute zweifellos an- genommen werden würde, habe die Bedeutung, daß derPoung- plan, der die Kommerzialisierung und Mobilisierung der Schul- den zum Gegenstand Hobe, sich nicht auf andere Sanktionen stütze» könne als die, die den deutschen Kredit betreffen. Falls dieser Plan aus Gründen, die Deutschland zu verantworten hätte, nicht «ehr ausgeftihrt werde, hätten die Gläubiger das Siecht der Berhandlvugsfreiheit zurückerhalten, und zwar ent sprechend de« BSlkerrecht und den bestehenden Verträgen. Dienstag, den 14. Januar 1960, vorm. 11 Uhr sollen in Schneeberg 1 Harmonium mit Spielapparat und 1 Laufleuchter meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Bieter: Rest. Herberge zur Heimat. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schneeberg. Dienstag, den 14. Januar 1930, vorm. 10 Uhr sollen in Lauter 1 Schreibpult, 1 Wäscheschrank, 1 Sofa, 1 Waage, 1 Sprechapparat mit 20 Platten und 3 Schnellnähmaschinen mit Transmission öffentlich meistbietend gegen sofortige Bar zahlung versteigert werden. Q 4392/29 Sammelort der Bieter: Gasthof zum Löwen. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schwarzenberg. s» ^r»U«»tr,!s<« «»INI»«»»»- IV« »u »« «s «s mm»,«». D« pw» B, », m »n» »n». as„s-«n»»«NM»si, i» »^«»>»»»«1'» w »» >W» »«»in» »«. io, u» » »m pni». »a «m. mn«»c> «r» »vi« «,«. an—«i. ««im,»« «nsw!» p»a!ch«»o—I», onpp, Mr. »es«. -o»»». n». Ur»»«» Nr. »U Sanktionsfrage erklärt Havas: Die Ver handlungen sind in ihre entscheidende Phase einge treten. Es scheint, daß der deutsche und der französische Stand punkt sich merklich genähert haben, und daß. die ganze Schwierigkeit nur noch in der Formulierung liegt, die aller- dings, wenn man an die juristischen Folgen denkt, von größter Bedeutung ist. Die französischen und die deutschen juristischen Sachverständigen suchen «ach einer präzisen, unanfechtbaren, beiden Zeilen Genugtuung gebenden Fassung. Ganz allgemein kann man annehmen, daß die Achs« der noch zu findenden Fort mel immer noch ihren Kurs nach dem Ständigen Internatto- nalen Gerichtshof im Haag gerichtet hält. Die Deutschen mes sen genau wie wir dieser Frage natürlich die größte Bedeu
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