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Erzgebirgischer Volksfreund : 01.02.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193002019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19300201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19300201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1930
- Monat1930-02
- Tag1930-02-01
- Monat1930-02
- Jahr1930
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 01.02.1930
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HravM AMmg -P Z / M Iilung in Oll «ll ML« ).tzZ , R«ß«m onsdivnst« >o»t?*dl eilst ock abend, tcichsadl», ! vdt Katt, z«. Gen«, nden Icdkn sind der». -asten di- N Ubr al > De-elns on Ersatz der Bor inen erst, n Short- lauchaurr rpfrrn im ende und Die Frau im Turne». Vom Soge« Planmäbiger Letveoübung Pcrllsteini, r Jahres- -rdrn^nd immt an- lvere Frage getan, ob j . xbter geben dürfe. Der Arzt Makkaronipudding mit Lammfleisch. Hierzu benötigt man ks gekochtes Lammfleisch, 1 Ei, gehackte Petersilie, Salz, Pfeffer und 200 § Makkaroni. Das durch einen Fleilchwolf getriebene Fletsch wird mit den Zutaten, das Ei vorher schlagen, iynig verrührt. Die Makkaroni kocht man in leichtem' Snlzwasiec mürbe und legt dann diese mit der Fleischmasse lagenwcise in eine gut.ansgestrichepe, feuerfeste Form und hackt im Ofen eine Stunde oder kocht im Wasserbade Stund?. Serviert wird der-gestürzte Pudding mit Tomatentunke. Mütter diese Modetorheit selbst mitmachen und ihren Kindern diesbezüglich, leider mit dm schlechtesten Beispielen voran gehen. Nur eine richtige Abhärtung, die auf der Grundlage der Vernunft und Hygiene aufgebaut ist, kann vor Erkältungen schützen. Auf dieser Grundlage sind auch die römischen Bäder aufgebaut, welche ein allmähliches, aber auch plötzliches Sinken der Temperatur bewirten. Gewisse Kleidungen sollten (auch für Männer) direkt verboten werden, wobei allerdings auch ästhetische Gründe in die Wagschal« fallen können, da jede Uebcrtreibung in ihrer Endwirkung fast stets das Gegenteil des gewünschten Zweckes erreicht. Dies gilt auch für Unter wäsche, Kopfbedeckungen, die auch im Winter fast ichleierartig sind, um den Bubi- oder Pagenkopf besser zum Ausdruck zu bringen. Echweißsaugende Wüsche, gut anliegende Kleider, eine wirkliche Kopfbedeckung, starte, wetterfeste Stiefel, ein umrmer Mantel im Verein "mit einer entsprechenden Gewan dung werden sicher vor Erkälltungen schützen, insbesondere unsere Stadibevölkernng, die ja doch gegenüber der ländlichen Bevölkerung verweichlicht ist. thof zum 1. Neu- c Jahres- inen der Katz, 74^ nfte Soo», umd» und Sonnte khrr Svan. L Uht a»i v. Neu- n wrrder 'laden. Der Winker «mb die Frauenmobe. Bon Dr. Neumann, Wien. Agnete im Reisekleid trat aus der Mr des Hauses, wo sie st der verwitwetem Mutter gewohnt hatte. Der Gatte hob »in den W^gen — noch einmal winkte sie zurück -» - ihr« lugen glanzten wie Sterne ick der Sommernacht. Die Mutter stand allein im dunklen Zimmer — plötzlich >°g ein lauter .röchelnder Schrei wie der Todesschrei eines "eres aus ihrer Brust, sie bog sich in Schmrrzen zusammen kd weinte — Im Sprechzimmer dbs befreundeten Arzte» hatte fiS die hwere Frage getan, ob sie ihr« Einwilligung zu, esyer Ehe der "xbter geben dürfe. Der Arzt kannte Agcktte seit jenen ffieber- Daß im Winter die Erkältungserscheinungen größer sind als im Sommer, ist in gewissem' Sinne verständlich. Ünver« stündlich ist es aber, warum wir trachten, dieser Tatsache noch nachzuhelfen. Die Schuldtragende an diesem Umstand heißt im allgemeinen die Mode. Betrachten wir nur im allgemeinen Misere Frauen. Da werden leichte, dünne Schuhe in jeder Witterung getragen; oft dringt durch das dünne Leder oder durch die Halbschuhe selbst schon am frühen Morgen auf dem Wege in die Berufsstätte Wasser ein und so bringen diese brauen den ganzen Tag in nassen Strümpfen zu, wobei durch die Ofenwarme und das verdunstete Wasser dem Körper noch mehr Wärme entzogen wird. Eine Erkältung ist die selbst verständliche Folge. Dasselbe gilt aber auch von der allzu pcit ausgeschnittenen Kleidung bei Tag und besonders des klbcnds. Die warme Oberkleidung bewirkt nur, daß'die Er- iäitung nach Entfernung dieser Kleidung noch rapider vor sich veht. Leider wird unsere Jugend in dieser Hinsicht in den kchulen viel zu wenig aufgeklärt, und die Eltern schaden nur mach Nachgiebigkeit in dieser Sache ihren Kindern in jeder Weise. Alelrdings ist dies schon deshalb zu erklären, da viele Marmelade von Apfelsinenschalen. Man legt die Schale zweimal 24 Stunden in frisches Wasser, das drei- bis viermal aewechselt wird. Dann kocht man die Schalen in frischem Wasser weich,-das wiederabgegossen wird. Nun hackt mail die Schalen fein und kocht sie mit der gleichen Gewichtsmeng? Zucker, Wasser und dem Saft von zwei Zitronen. Unter den Kochen muß die Masse ständig gerührt werden. Mit dem Heroortreten der Frau im öffentlichen Leben hat sich auch ihr« Anteilnahme am deutschen Turnen in erfreu« lichem Maße gesteigert, und man kann wohl sagen, daß der ! Zuwachs an turnenden Mitgliedern in den Turnvereinen in den letzten Jahren hauptsächlich auf die stärkere Anteilnahme der Frau an ihnen zurückzufllhren ist. Auch im Frauen turnen ist der Hundertsatz der aktiven Frau ganz erheblich in den letzten Jahren gestiegen, und der Eifer, mit dem sih die ssrau der einmal Uebgewördenen Üeibesübung hingibt, ver- spricht auch für die Zukunft einen starken Einschlag des weib lichen Geschlechts im Betriebe des deutschen Turnens. Es ist nicht leicht gewesen, dieses Turnen neuzeitlich zu gestalten. Es gab Zeiten, in denen es sich an bas Vorbild des Männerturnens anlehnte und anlehnen mußte, weil bis dahin niemand daran gedacht hatte, daß auch der Frau körperliche Be. tätigung im Rahmen des Turnvereins in der Entwicklung der ihr zukommenden turnerischen Betriebsformen geworden, son dern Männer waren es, die dafür sorgten, daß sich das Frauen- turne« so machtvoll und vielseitig entwickeln konnte. Erst in letzter Zeit ist auch di« Frau im stärkeren Maße an der FUH- früng beteiligt worden, und immer mehr treten Frauen in ssiilperstellungen ein, um nach ihrem Empfinden und-nach hrer Kenntnis und Anschauung ein eigenartiges Frmwntnrnen zu schaffen. Auch die Deutsche Turnerschaft, der größte und älteste deutsche Verband für Leibesübungen, hat von sich aus alles getan, um der Frau Anteilnahme an der Leitung und Entwicklung ihrer ureigenen Arbeitsgebiete zu geben. So sind B. die Äemter in den Vereinen, Gäuen und Kreisen vielfach von Frauen- besetzt, und das Frauenturnen der DT selbst wird heute von einer Frauenturnwartin, nicht mehr von einem Manne, geleitet, und der Grundsatz: das Frauenturnen der ssrau! hat Anerkennung erlangt und sich durchgesetzt zum Segen der ureigenen Entwicklung des Frauenturnens. Die Eigenart des zeitgenössischen Frauenturnens beruht vor allem darauf, daß es vielseitig ist. Ls besteht nicht, ein System, es ist nicht das Derschworensein auf diesen oder jenen Ucbungszweig, sondern nach dem Grundsatz: wer vielen etwas bringt, wird jedem etwas bringen, werden fast alle Leibes übungen, die heute bekannt sind, dem Gedanken der Ertüch- Mung der Frau dienstbar gemacht. Deutsches Frauenturnen bedeutet daher nicht ängstliches Sichbescheiden oder Engherzig keit in der Auswahl des Uebungsstoffes, sondern weiteste Be- wequngsfreiheit auf den unerschöpflichen Gebieten der Hebungen. Do wird das Geräteturnen gepflegt als das wert vollste Erziehungsmittel für den Gcsamtorganismus, zur Aal- tungsschulung, zur Körperbeherrschung, zu Kraft und Mut. Freilich für die große Maste nur in einfachen und notwendigen fformen, während das Kunstturnen nur einen, stanz geringen Kreis von besonders dazu Veranlagten Vorbehalten bleibt. Daneben aber erfreut sich die Körperschule in all ihren Ver schiedenheiten allgemeiner Beliebtheit. Da ist es vor allem die rhythmische Gymnastik in ihren hundertfachen Abarten, die in der Deutschen Turnerschaft in allen gut geleiteten Vereinen Beim Backen von Kuchen soll die Ofentür nur in Aus nahmefällen geöffnet werden, denn die kalte Luft, die auch beim geringsten Oefsnen der Tür einströmt, verhindert da richtige Aufgehen des Backwerkes. tagen, die ihr Lys kranke Herz zurückgelassen hatten- Er wußte von den Nächten, in denen die Mutter verzweifelt zu Gott geschrien, er solle ihr das Kind nehmen, stt.it cs solche Qualen leiden zu lassen. Zögernd sagte der alte Herr, Signetes Befinden habe sich ja merkwürdig gebessert, sie sc! aufgebläht, seit sie dm jungen Mann kenne — vielleicht liege hier doch einmal das bekannte „Wunder der Liebe" vor. Die Mutter fiel ihm in die Ned«. Es sei zum Erschrecken, welche Leidenschaft das stille Mädchen erfaßt habe. Jeder Hindernis, fürchte sie, könne tödlich wirsen, - Welche Erregung kann nicht tödlich wirken bei diesem zarten Organismus, dachte der Arzt, doch sagte er nur, der Einwurf sei wohl zu erwägen, uns wenn er alle'Umstände recht überlege, so halte er es für das beste, man gönne dem Mädel eine Zeit sorgenlosen Glückes. Die Mutter hatte zu ihm aufgeschaut piss?zü . einem strengen Richter. Nun atmete 'sie befreit und streckte ihm dankend die Hand entgegen. Da hörte sie sein letztes Wort, auf Kindersegen müßte das junge Paar selbstverständlich ver- zichten — eine Geburt werde Agnetcs schwaches Lebcnsflämm- chen nicht überstehen.^ Sorgenloses Glücks- und die Ehe von-Sorge und Vor sicht überdnnkelt -- Wie wenig wußte dieser alte Mann vom Ueberschwang weiblicher Hingabe! In der Stunde der Verlobung fiel Agpetc der Mutter jauchzend um bett Hals, dkun sei es zu Ende mit aller Angst, die Ihr die Jugend verbittert habe. An des Geliebten Seite werd« st« lernen, froh uttd mutig zü leben. Die Mutter schwieg. Siss fand leG Wort der WarüÜng, st» Ävflt- auch keines finden. 80 0V« Frauen beantragen den langen Rock. Der Krieg bis zum Endsieg ist von den italienischen Frauen an den kurzen Rock erklärt worden. Mehr als 5OOOY Frauen haben ihre Unterschrift unter ein Schriftstück gesetzt, das der Königin Helena überreicht, werden soll. Darin wird betont, daß-die 50 000 den Krieg führen werden gegen die hypermodernen Frauen. Aus vieles. Orten liegen die Unter schriften sämtlicher Frauen vor. Kein kurzer Nock soll mehr getragen werden — und die Frau, die durchsichtiges Materials für ihre Kleider benutzt,' soll in den Bann getan werden. Eg, ei sogar notwendig, einen Gesetzesbeschluß dieser Art durch- zubringcn, daß jeder kurze Nock strengstens verboten ist. Da mit dürfte denn auch die Diktatur her Mode in dem Land«, der italienischen Sonne zur Wirklichkeit werden. H Kauswirtschaftliches. M Schialeube Auggsu. Der große deutsche Philosoph Kant- hat die ewige Wahr heit yerkiülhet, kein Mensch dürfe Objekt für den änderen sein. Das gilt auch süe das'kleinste Menschlein, das noch nicht allein zu gehen, zu stehen und zu sprechen vermag, das ganz ab- hängig ist von Hilfe und Wartung der Erwachsenen. Auch ein Säugling ist keine Puppe, kein Spielzeug, - und wer mit ihm spielt, der soll es nicht um seiner selbst, t andern um des Kinded willen tun, dem muß das Wohl des /kleinen oberste Spielregel sein. Und doch, wieviel'rmrd hier gedankenlos ge- süNdigtl Da stellt sich die Mutter oder die Tante mit einer schönen, bunten Klapper hinter das Kinterbrttchen oder den Wagen und freut sich über den erstaunten Blick des Kleinen, das begierig die Augen nach hinten dreht, um zu sehen, was da so lustig scheppert, .um ja keinen Schimmer des bunten Spielzeugs zu verlieren. Wenn dann die frühgewonnen« Uebung des Schielens dauernd beibehalten wird/, ist der Jam mer groß, und man sucht Hilfe bei der ärztlichen Kunst, d. h. meist bei Krankenkasse und Kassenarzt, und doch'hätte ein wenig Nachdenken genügt, dem- Uebel vorzubeugen, Die Muller. Skizze von Gabriel« Reuter. Musik jubelte durch den rvsenumkränzten Saal, Helle vlcidchen wehten, Sektgläser klangen, lustiges Gelächter stieg jus. Man feierte Agnetes Hochzeit, und man wußte: Dos war- fnc Liebesheirat. Die Braut, umhüllt von schimmerndem kchlcier, saß neben der Mutter. Schaute das perlenwuß«, M Glicht zu ihr auf, so lächelten beide. Strahlender noch lachte Agnete, als der schöne junge Gatte zu ihr trat, sie hin- fiter zu führen in di« Lust dm: tanzenden Gäste. Ueber die Züge der Mutter kam jäh ein Schatten, sie Mete die Lippen', doch der Schwiegersohn rief ihr fröhlich mgegen: „ Keine Sorge, Mamachen, in meinem Arm ist Lein Mdchrn gut geborgen!" „Niemals hat Agnete bisher tanzen dürfen," flüsterte ein« pr geladenen Damen ihrer Nachbarin zu.- „Ich bin erstaunt, laß die Mutter diese Ehe zugibt." I „Wenn di« Liebe fordert — wer kann da widerstehen ..." Pie Sprecherinnen verstummten. Das junge Paar begann sich M den Gästen zu verabschieden. i. s. I. von 7—ch ünd P«. ht: kachol -«Montag ststwndochl L Mr.. - entöl", - M'n M- , wird ? sarrbans), tag: Frist, r; gemein, ngsvcrein; Wochen, sranenver. :eitag): hl. .. - Verfrühte Vaste«. Daß schwereFlrbeit für die Entwicklung des kindlichen Körper» schädlich ist, dürfte heute ein« allgemein anerkannte Tatsache seim. Da» «inderwarten, allerdings giltgUchheut« noch sticht als' solch «ine schwer« Arbeit, und zwölf- bi» vt«r- zehnjährige Kindermädchen" sind noch immer keine Selten. Helt. Dagegen wäre schließlich auch nicht» zu sagen, kp»nn sich nicht häufig das Heben und Tragen der schon ziemlich schweren Ein, bi» Zweijährigen notwendig machen würde. Allerdings, auch wo eine solche Notwendigkeit picht vorliegt, wo überhaupt von Arbeit nicht die Rede sein kann, sind «inder nur zu g«yn bereit, zum Dpaß und alp Kraftprobe sich gegenseitig aufzu, he-rn und-herumzuschleppen. Weser Spiel, hat schon manches Krankheitsopfer gefordert und sollte von den Eltern mit allem Nachdruck verboten werden. 8 - -Agnetes Zuversicht erschien gerechtfertigt. Aus ihren Briefen funkelte Lie Lust des Daseins in zahllosen Scherzen — sie waren Zärtlichkeitshymnen auf die süßen Aufmerksam keiten von ihres Mannes zarter Liebe. Wohl müsse sie viel liegen, und zuweilen- kehrten auch die bösen Anfüllt wieder Doch das sei bei ihrem Zustand begreiflich, und leide sähen sie mit vollem Vertrauen der seligen Zukunft entgegen. Di« Mutter bezwang den' Wunsch, die Tochter zu sehen. -Ein Blick, ein unwillkürlicher Seufzer sollte nicht ihre wunder volle Sicherheit stören. Erst als Agnete sie rief, eilte sie zu ihr. Die Tochter erschrak. Wie alt mar die Mutter in diesem einen Jahr ge worden! Doch gleich tröstete sie sich: Ls. war die Einsamkeit, alles werde gut sein, hielte sie erst das Enkelchen jm, Schoß, Die Nacht kam, in der Agnete litt, was Frauen leiden müssen', um sich durch das Tor der Erfüllung zu kämpfen -- und sie durfte den Schrei des neuen Menschen begrüßsn. Der Arzt sprach ivr Nebenzimmer mit dem jungen Daler. Die Mutter hielt den zuckenden Puls der Wöchnerin Kn der beben den Hand. Die Geburt Var günstig verlaufen. Sollte das Wunder geschehen? Sie lebt doch — sie lebt —/ klopfte ihr eigenes Herz. ' - Di« Schwester brachte das Knäblein, legte es dem Mütter, chtn-in den ntüden Arnk. Etn Slastz ging über das perlen- weiße MtlU. 'War es Weh — war «s Verklärung? , Die Pflegertu nahm das Kind zurück. Per Puls wurde schwächer. .Den ArzE, flüsterte die Hutter der Pflegerin zu. Ties sich über He Tochter. „Du Liebe — Dank!" hauchten die bläulich«« Lippen, und die Augen schlossen sich zum Schlaf. Noch einmal küßte die Mutter die erkältende Stirn. ! : S» starb Agnste, ihr Kind, ohne Qual und Rot. d«s «schied». . n»ehr und m«hr an Boden gewinnt. Direktor Groh-Lcipz^g und Loges-Hannover, dl« große, wertvolle Musterturnschulen ins Leben gerufen haben, sind hier als di« Wegbereiter und Führer zu einer modernen Auffassung des deutschen Frauen, turnens gekommen, und sie haben^biel wertvolleAnregunyen gegeben und Uebpngen geschaffen, die gerade der weiblichen Eigenart besonders zusagen. Aber es handelt sich hier flicht um ein bestimmtes System, so daß h!« Gefahr der Einseitigkeit nur zu leicht Heraufziehen'könnt«, sondern di«se rhythmisch« Gymnastik stellt nur eisten Bruchteil des gesamten Frauen turnens dar, denn zu ihm gehört noch das Dolksturnen, d. h. die Uebungen des Laufes, Sprunges und Wurfes, die den dazu Veranlagten besondere Freude machen und keineswegs Schaden verursachen. Dazu gehört das Turn- ünd Sportspiel in seinen verschiedenen Abarten, dein sich die deutsche Frau mit Freude ergibt, dazu gehört das Schwimmen, und picht zuletzt der Wassersport, der in immer steigendem Maße indem Vereinen der DT in Aufnahme kommt. Auch der Wintersport erfreut sich einer stets wachsenden Teilnehmerzahl tn den deut schen Turnvereinen. Endlich sei auch nochLarauf hingewiesen, daß die deutschen Turncrfechterinnen, wie di« Olympischen Spiele in Amsterdam gelehrt haben, mit zu den besten Ver tretungen d«K deutschen Fechtens überhaupt gehören. Auch das Wandern hat in den Frauen, und Mühchenabteilungen der deutschen Turnvereine ein« gut« Pflcgcstättc gefunden. So sehen wir denn, daß ein reiches Leben im deutschen Frauenturnen blüht, daß hier vernünftige Lerbrszuchb ge trieben wird und daß sich «in Jungbrunnen für körperliche und seelische Frische für die deutsche Frau und das deutsche Mäd- chen erschließt, die heute im Daseinskampf ihren „Mann" stehen müssen. Die Neuzeit stellt neue Anforderungen an ein neues.Geschlecht, aber erfreulicherweise hat sie auch Mittel und Wege gezeigt, wie diese Anforderungen erfüllt werden können. Mit stolzer Freude kann man deshalb das deutsche Frauen- turnen in seiner Vielseitigkeit als ein Zeichen natürlichen Fortschritts bewerten, der dem gesamten Volke von Segen sein wird; denn bekanntlich hängt die Kraft und die Stärke und Gesundheit unseres künftigen Volkes in viel stärkerem Maße von den Müttern als von den Vätern., ab. Mögen jedes deutsche Mädchen, jede deutsche Frau gern und freudig ihren Körper schulen, dannt sic der Segnungen wertvoller Körper kultur teilhaftig werden-! Die Gefahr einer Uebcrtreibung ist nicht vorhanden, wenn Ueberspannungen vermieden werden. Gerade hier ist die Eisenart des Turnvereins von vornherein ein Schutz gegen die Uebcrtreibung; denn jeder hat Gcle'sen- heit, sich so zu betätigen, wie cs seiner Neigung, seinem Können und seiner Veranlagung entspricht. Deshalb wird sich die gereift« Frau anders betätigen als das junge Mädchen oder gar das Kind, das noch nicht in die Pubertätsjahre ein getreten ist: Nur jo werden Schädigungen von vornherein äusgeschaltet, und Las Turnen verleiht jedem die Segnungen, die er erwartet. Möoe es ein Geschlecht finden, das ihm freu dige Aufnahme gewährt!.
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