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Erzgebirgischer Volksfreund : 28.06.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193006283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19300628
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19300628
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1930
- Monat1930-06
- Tag1930-06-28
- Monat1930-06
- Jahr1930
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 28.06.1930
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-.,«. ->.»m,E Erzgebirgischer Dolksfreuno. «»,-«. «.M..S.. «M Weiteres von -er Ge ' Nachdem sich der Evangelische Dolkstag ohne Unfall ab- «spielt hatte — die Pferde des Festzugs allein waren fllr SO 000 Mk. versichert gewesen —, feierten Künste und Wissenschaften das Gedächtnis des Augsburger Be kenntnisses auf ihre Weise. Der Schreiber, Typenschneider und Paramentenweber Rudolf Koch war aus Darmstadt gerufen worden und zeigte uns in der St. Annakirche die Werke seiner Hand. Nur Echtes, nur Gediegenes darf di« Kirche schmücken! Keine Fewrikware, wo Handarbeit" möglich ist! Sauberkeit ist die allererste Hauptsache für die Kirche! — So hatte er Zinngeräte für das Abendmahl, selbstgewebte Antevendien für den Altar Mit Sprüchen, in kräftigen selbstgefertigien Farben. Der Dilderbibel- und Katechismus-Schäfer sprach unter Donner und Blitz im Ludwigsbau, und auch seine Rede war Donner und Blitz; er wettert« gegen die sogenannte christliche Kunst („Ein Piepmatz auf einem beschneiten Zweig, und drun ter: Harre des Herrn!") und legte eine Lanz« ejn für die Kun st alsG «st altung des Unsicht baren. Wer die Bilder -es Künstlers in der neuen Stuttgarter Bilderbibtzl oder Im Katechismus betrachtet, kann sich kaum vorstellen, wie krie gerisch sein Auge blitzt und feine Faust sich ballt, wie freundlich aber auch der Humor von seiner Stirne leuchten kann. Ohne das Deutschtum wär« die christliche Kunst stecken ge blieben. Dürers gewaltige Holzschnitte zur Offenbarung des Iohannes waren Herolde, die der Reformation verangingen. DK Kunst ist nicht Er sich selbst da, sie will dienen in Sicher- hett und Freudigkeit. Und die Kirche pflegt die Kunst im Gottesdienst nicht als Stimmungsfaktor, um Außenstehende zu gewinnen, sondern grüßt mit ihr den gegenwärtigen Herrn, und ist ein blasser Schatten dessen, das zukünftig ist. — Das sind nur ein paar Herausgear iffene Gedanken aus dem wun- dervollen Bekenntnis Rudolf Schäfers zu Augsburg im Jahr« des Heils 1930. Auch die Europäische Zentralstelle für kirchliche Hilf« wollte mit zwei öffentlichen Vorträgen das Fest begehen. Der Gene- ralsuperintendent der Kurmark Otto Dibelius sprach im überfüllten Börsensaal über die Lag« derevangeli schen Kirche in Deutschland und über die Widerstände, die ihr aus der wirtschaftlichenNot, aus der Politisierung des öffentlichen Lebens und aus dem Vordringen des Kulturbol- schewismus erwachsen, -7- er zeigte aber auch, wie der Wider- stand neues Leben angeregt hat und schloß zuversichtlich unter bewegtem Beifall. Es war beinah zuviel, daß Professor Ad. Keller aus Genf mm noch einen ebenso langen Dortrag über die Auf gaben des Weltprotestantismus anschloß. Es wurden so wichtige und weittragende Gedanken vorgeführt, be- sonders über den Osten, daß eine Mittagsstunde in der heißen Jahreszeit hervorragend ungeeignet war. Um 3 Uhr sprach Professor Ehlert- Erlangen über den Lauf, den dasAug s- burger Bekenntnis durch die Jahrhunderte genommen »enkseier t« Augsburg. Kat. Da sah ich manchen gelehrten Herrn in der Hitz« des Ludwigbau» im Stadtgarten ein Nickerchen machen. Wahrend Dibelius und der Schweizer Reformierte Keller auf Verstän digung über die Grenzen her Konfession hinzielten, zeigte der Erlanger Professor in sauberer und geistvoller Gedankenarbeit, wie erst die Einheit des Geistes hergestellt sein muß, «he man glauben und lieben kann. Am Iohannisabend leitete der eisgraue Kirchenpräsident von Bayern Veit die eigentliche Gedenkfeier mit einer ganz großen Predigt in der Barfüßerkirche «in; 2. Timotheus 1, 1—11 wurde ein Stück Gegenwart. Wachet, — schämet euch nicht, — gehet mit Freuden den Weg, der euch verordnet ist als Herolde, Boten und Lehrer! Der 25. Juni ist der Tag der Uebergabe des weltge schichtlichen Bekenntnisses. Darum fand am 25. der Festakt statt, wieder in der Barfüßerkirche, die 3000 Menschen faßt. Der Evangelische Kirchenbund begrüßte die Gemeinde und die Vertreter des gesamten Weltprotestantismus durch den Vor- sitzenden des preußischen Oberkirchenrats Kappler. Im Mittelpunkt stand der Dortrag des Geheimrats Rendt 0 rff- Leipzig: „Die Botschaft der deutschen Reformation", ein Mei- sterwerk, der Bedeutung der Stunde entsprechend. (Der E. D. berichtete bereits das Wesentlichste dieser gehaltvollen Rede.) Die Vertreter von 7 Kirchen oder Kirchenbünden brachten dann Grüß« vor, zuerst Professor Brili 0 th aus Lund für Schwe den, und Bischof Karla aus Wiborg für Finnland. Dieser fand besonders herzliche Worte des Dankes für die deutsche Befreiungstat von 1918 in Finnland. England, Frankreich, Amerika und Ungarn waren vertreten, um „die Augustana" zu feiern. Erst hier in Augsburg selbst wird es einem klar, warum ein solches Staatsdokument ohnegleichen, wie «s di« religiöse Dekenntnisschrist ist, gerade hier auf einem Reichstage vor- gelesen wurde. Augsburg war der Mittelpunkt des geistigen, künstlerischen und politischen Deutschlands von 1530. , b'r. 1. Eine Augustana-Feier im Freien. Dor 100 Jahren wurde, wie im „G. V." ausführlich ge- schildert, in Neustädtel «in Gedenkstein errichtet, zur Erinnerung an die Uebergabe der Augsburgischen Konfession. Am kommenden Sonntag nachmittag um 3 Uhr soll an diesem Gedenkstein eine Erinnerungsfeier mit gemeinsamen Gesängen, Gesang der Kirchenchvre und Darbietungen der Po saunenchöre gehalten werden, wobei Superintendent Nico- l a i eine Ansprache halten wird. Der Gedenkstein liegt unter einer, mit einem Zaun eingefaßten malerischen Daumgruppe am Wege nach dem Filzteich zu zwischen den Zechen Schindler und Daniel. Der Gedenkstein ist vom Bahnhof bzw. vom Markte in Neustädtel bequem in einer halben Stunde zu erreichen. Don der Haltestelle Wolfgangmaßen der Autolini« Aue—Rothenkirchen ist die Entfernung wesentlich kürzer. Die Glieder der Kirchgemeinde und darüber hinaus des Kirchen- kretses werden zur Teilnahme an dieser Feier herzlich einge laden. Berufs- und Existenzfragen -er Aerzteschaft Die Hauptversammlung de» Verbandes der Aerzt« Deutschlands (Hartmannbund) fand in Kol- berg statt. Sie nahm in ihren Arbeiten u. a. zu folgenden wichtigen Fragen Stellung: Inflation der Medizin- studierenden: Ein Antrag der Reichsnotgemeinfchaft deutscher Aerzte, der Vorstand möge energische Schritte unter- nehmen, um den unaushattsam wachsenden Zustrom der Medi zinstudierenden einzudämMen, wurde angenommen. Gin ent- scheidender Schritt bei der Reichsregierung und den Regierun gen der Länder erscheint dringend erforderlich; Hausärzte in Kurhermen: In Kur. und Dadeorteü mehren sich die Fälle, in denen Dersicherungsträger, Berufsorganisationen, Behörden usw. Kurheime und sonstige Unterbringungsftätten ankaufen, um dort ihre Mitglieder für die Dauer eines Er- holungsaufenthaltes oder einer Badekur zu beherbergen. Solch« Heime haben nur zur Unterbringung und Verpflegung zu dienen. Zu der Anstellung von Hausärzten in solchen Heimen sieht die Aerzteschaft keine berechtigten Gründe. Mr die Auf- rechterhaltung der freien Arztwahl der in solchen Heimen un- tergebrachten Personen tritt sie ebenso «in wie bei allen son- stigen Kurgästen und fordert, daß etwaig« Verhandlungen und Vertragsabschlüsse mit den Inhabern dieser Hein:« nur durch die örtlich zuständigen ärztlichen Organisationen getätigt wer den. Es wurde ferner festgestellt, daß den Beschlüssen der vor- jährigen Hauptversammlung entsprechend der Verband der vrakti schen Aerzt« sich im Interess« der Geschlossen heit der ärztlichen Organisation aufgelöst hat und daß er im Gesamtvevbande aufgegangen ist. Di« Angelegenheiten der Mittelstandsversicherungen werden künftig ge meinsam vom deutschen Aerztevereinsbunde und vom Der- bande der Aerzte Deutschlands beschlossen. Die Aerzteschaft fordert die Erhaltung der kaufmännischen Berufskrankenkassen. Zur Regierungsvorlage betreffs Aenderung des zweiten * Buches der Reichsversicherungsordnung faßte die Aerzteschaft folgende Entschließung: „Die Hauptversammlung hält es für erforderlich, daß der Vorstand, falls es nicht ge. lingen sollte, auf andere Weise die herabsetzende und die Frei, heit des ärztlichen Handelns ebenso wie die Zukunft des ärzt lichen Nachwuchses gefährdenden Bestimmungen des Regie rungentwurfes zu beseitigen, all« Abwchrmaßnahmen vorbe- reitet und organisiert. — Zur Ueberwindung der in den kom menden Monaten sicher zu erwartenden Notinärztlichen.* Kreisen wird ein einmaliger außerordentlicher Beitrag be schlossen." (SS. Fortsetzung) Sie fand keinerlei Gefallen an Tannes und seinem ge räuschvollen Kasinobetrieb. Die überhitzten Spielsäle mit ihren drängenden Massen von raffgierigen Gesichtern verursachten ihr Ünbehagen, un- über die aus Vornehmheit un- ausge- schminkter Halbwelt zusammengewürfelte Gesellschaft in der Bar entrüstet« sie sich. Sie war keineswegs prüde. Sie wußte, daß all« möglichen Fische im Netz einer Riviera-Spielbank zap- peln; in einer anderen Stinnmmg hätte sie vielleicht Lie Ab wechslung der Bilder, die Pracht der Toiletten,, der Nerven reiz des Hasardspiels gefesselt oder belustigt. Aber Iöan war ruhelos; und ihre Ruhelosigkeit machte sie tadelsüchtig. Nun weilte sie also hier in Tannes un- wußte nicht, weshalb. Und doch, wenn sie spazieren ging oder den Wellen zusah, die donnernd mit weißen Schaumkämmen gegen den Damm prallten, ertappte sie sich dabei, wie sie die Ge sichter der ihr Begegnenden musterte, ob sie nicht zwei bren- nende Blauauqen in einem sonnenqebräunten Gesicht erspähen könne . . . Es wurden wöchentlich Listen mit dem Verzeichnis der Hotelbesucher herausgegeben. Sie kaufte sich eine un- ver brachte eine we Stund« mit ihrem vergeblichen Studium. Sie ging mit der schwachen Hoffnung ins Kasino, Tradock vielleicht dort zu treffen, aber die Hoffnung erwies sich als trügerisch. Wenn sie nur gewußt hätte, was sie ihm sagen sollte! Denn dann hätte sie ihm ja schreiben können: Briefe postlagernd Lannes würden ihn, wenn die Auskunft des Kairoer Hotels stimmte, doch jedenfalls erreichen. Aber ver mocht« sie ihm die Frage zu beantworten, die er ihr sicher stellen würde, wenn sie sich wieder gegenüberstanden? Sie braucht« jemand, dem sie sich anvertrauen konnte Sie Wie gern Rachel Hanninqton ihr Herz ausgeschüttet, aber sie fürchtete, bei deren etzpas zynischer Lebensauffassung nicht dem richtigen Verständnis zu begegnen. Und außerdem: Was mochte ihr ein freundschaftlicher Rat nützen? Hier ging es um grundsätzliche Dinge, Li« st« selbst und allein entscheiden mußte. Sie erstand noch ein Kleid für das Souper be! Rachel. Degen di« Abendgewänder, die sie in Aegypten getragen, fühlte sie ein« Abneigung. Dieses neue bestand aus plissier, tem Lrrpe Georgette; es wirkt« sehr schlicht un- war daher ganz besonders teuer. „Madame sehen aus wie eine Braut!" hatte die hübsche Verkäuferin gesagt. Ioan lächelte bitter; ihr Brautkleid hatte sie beim Tode Mark Averils verbrannt... Aber das Mädchen hatte recht, gab Ioan zu, als sie am Donnerstag abend noch einmal in Len Spiegel blickte, bevor st« hinunterging und in das wartend« Auto stieg. Das Kleid verlieh ihr ein jugendlich-mädchenhaftes Aussehen. Das Auto rattert« rasch davon — an Len Lichtern des Kasinos vorüber zum Hafen, wo weiße Jachten in langen Reihen längs des Ufers verankert waren, und federte auf d«r Sträße von La Bocca am Meeresstrand« dahin, dtach ein«r Weile verlangsamte es sein Tempo und bog in «inen Weg zwischen den Mauern von Dillen ein, di« hinter hohen Bäu men hervorlugten. Dann wieder kam eine steil ansteigende Straße, unter einem Blättergewölbe. Als sie an zwei Granit- jaulen vorbeifuhren, spritzt« der Schlamm unter Len Reifen der schweren Limousine hervor. Im Hinauslehnen sah Ioan ein weißes Haus mit grünen Fensterläden im Lichtkegel der Scheinwerfer auftauchen. Ueber dem Tor glänzte «in b«leuchtetes Fenster; sonst aber lag die Dilla in Finsternis. Keine anderen Automobile waren an Ler Auffahrt zu erblicken. Spaßig, dachte Ioan; da kani sie also wirklich einmal pünktlich als erste an! Der Chauffeur half ihr beim Aussteigen. Er hatte den Motor nicht abgestellt, und sabold sie Lraußen stand, schlug er die Wagentür zu, sprang auf den Lenkersitz und glitt laut los um die Ecke zur Rückseite des Gebäudes. Ein elektrisches Licht glomm an -er Dortreppe. Gespenstisch öffnete sich Las Haust'or. Da niemand sichtbar war, schritt Ioan hinein. Die Tür hinter ihr fiel zu. Sie sah sich um und erblickte einen Neger. Er war in Abendkleidung, schien sich aber in seinem Anzug sehr unbe haglich zu fühlen. Als Ioan in sein dunkles, mürrisches Ge sicht blickte, meint« sie, den Mann schon irgendwann gesehen zu.haben. Ein plötzliches Gefühl Les Grauens stieg in ihr hoch. Ra- chel Hannington konnte natürlich einen schwarzen Diener haben, aber dergleichen Leute gaben sich meist lächelnd, dienst- beflissen und geschäftig und waren nicht solch ungeschickte, finster blickende Wilde wie dieser Kerl hier. War sie ver- sehentlich in ein falsches Auto geraten? Unmöglich! Rachel hatte doch ihr eigenes Auto geschickt, um sie abzuholen. Da sagte eine wohlbekannte Stimme hinter ihr: „Guten Abend, Frau Averill" „Said Hussein !" In jähem Entsetzen wandte sich Ioan wieder zur Tür. Dock; dort hatte sich drohend der Reger aufgepflanztl Sie riß sich zusammen, um ihre Fassung zu bewahren. Aber die weiße Halle schien sich um st« zu drehen, und es wurde ihr übel vor Angst. „Wie wunderschön Sie sind!" Sie träumte nicht! Es war wirklich Husseins gleißnerische Stimme. Er stand am Fuß der Treppe, in tadellosem Smo king, der eine der schwarzen Perlen seiner Hemdenbrust sehen ließ. Er hielt die Hände verschlungen und sagte, während sich ihr Busen hob und senkt« und sie ihn krampfhaft ansah, nochmals und wieder: „Wunderschön, wunderschön!" Sie hüllte sich fester in ihren Mantel un- versuchte, der Situation mit Ruh« beizukommen. „Ich bin scheinbar in Las unrichtige Haus geraten. Dieses gehört nicht Rachel Han nington?" „Nein! Aber es liegt kein Irrtum vor. Es war mein Plan, Sie hierherzubringen Ich habe das Auto geschickt." „Dann lassen Sie es, bitte, sofort wieder Vorfahren, damit ich an mein Ziel gelangen kann!" Er schüttelt« langsam den Kopf. „Nein!" Wie eine Ebenholzfigur stand an der Haustür der Schwarz« als Schildwach«. „Ditte, befehlen Sie Ihrem Diener, daß er mich vorbeiläßtl" stammelt« sie. Sai- Hussein trat näher heran. „Joan, ich habe Sie hierhergebracht, weil ich mit Ihnen sprechen muß. Wenn Sie alles gehört haben, was ich Ihnen sagen möchte, können Sie gehen, wohin Sie wollen!" Ihre Hände waren eiskalt, aber eine Welle rasenden Zorns verdrängt« ihre Furcht. „Wie können Sie es wagen, mich gegen meinen Willen hier festzuhalten?" fragte sie und stampfte mit dem Fuß. ,/Oeffnen Sie sofort die Tür!" Er kam mit einer flehenden Geste auf Sie zu. „Ich weiß, daß mein Benehmen sehr unpassend ist und Sie vielleicht er- schrecken muß. ?lber ich hatte das Bedürfnis, Sie wieder- zusehcn, und es blieb mir leine andere Wahl." Der einschmeichelnde Ton seiner Entschuldigung vermochte Ioan nicht zu täuschen. Sie kannte jetzt den Orientalen, der unter dem glatten Aussehen lauerte. „Ich jedenfalls wünsche nicht mit Ihnen zu sprechen un- hoffe, Sie nie mehr wieder zusehen!" rief sie voller Wut. „Merken Sie sich das em für allemal! Un- nun lassen Sie mich gehen!" Er rührte sich nicht — betrachtete sie unausgesetzt mit seinen gelhen Hyänenaugen. Verzweifelt faltete sie die Hände. „Wir waren einst be freundet", stammelte, sie. „Wenn Sie der Gentleman sind, der zu sein Sie vorgaben, so lassen Sie mich endlich in Ruhet Ich bitte Sie darum . . ." Seine Augen glitzerten rötlich. Wieder trat er einen Schritt näher. „Oeffnen Sie!" schrie sie außer sich. „Oder ich rufe um Hilfe!" - „Das nützt Ihnen gar nichts. Es gibt im Umkreis von einem halben Kilometer nur noch «in Haus, un- das steht seit Monaten leer." Ein Vorhang teilte sich am Ende Ler Halle, und hastig trat ein Mann hervor. Er hatte stechende Augen, die unter dichten Augenbrauen blitzten, und jenes Vogelgesicht, das Ioan am Abend zuvor in der Kasinobar aufgefallen war. Er mußte wohl gehört haben, daß Rachel Hannington ihr vorge schlagen hatte, sie mit dem Wagen holen zu lasten. So also war es Hussein möglich geworden, sie in das Haus zu locken. Der Neuangekommene blieb stehen, als er Ioan erblickte, Er schien von draußen zu kommen, denn er trug eine Tuch kappe und Uber der Schulter einen Mantel. „Ist alles in Ordnung, Voronian?" fragte der Prinz. Der Armenier nickte. „Das Motorboot liegt vor dem Felsen am Fuße Les Weges, jenseits des Geleises. „Haben Sie nach Golfe Jouan' telephoniert?" „Ja. Sie sind dort seit vier Uhr Aar zur Abfahrt." „Sie können gehen! Ich werd« läuten, wenn ich Sie brauche." Der Mann legte die Hand an die Stirn und verschwand hinter dem Vorhang. Said Hussein wandte sich zu Ioan. „Kommen Sie!" Sie wich zurück. „Was wollen Sie von mir?" „Ich sagt« es Ihnen schon. Ich habe mit Ihnen zu spre- chen. Hier können wir nicht reden. Gehen wir kn mein Zimmer hinauf!" (Fortsetzung folgt.) EndruNo Md na<h dem Rauchen benutze man züm Derodorieren und Aromatisieren de» Atem» «in« Spülung mit d«m herrlich erpst-endm Lhlorodont-Mundwaßrr. Mich« 1.- «L <
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