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Erzgebirgischer Volksfreund : 11.07.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-07-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193007115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19300711
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19300711
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1930
- Monat1930-07
- Tag1930-07-11
- Monat1930-07
- Jahr1930
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 11.07.1930
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* Gtraßensperrung. Dom A. dv N. d. Al«. soll dV Staatsstraße Schwarzenberg — Iohanngeor- gen stabt wegen Massenschüttungen gesperrt werden. Die staatliche Kraftwagenlinte Johanngeorgenstadt—Ober wiesenthal wird während dieser Zeit nur zwischen Ober wiesenthal und RitterSgrün betrieben. * Ser Landesverband für Sriintandwirtschost hat auf v«n Gute des Fürsten von Schönburg-Hartenstein auf Hartenstein für den 11. Juli «inen Lehrgang über Neu- zettliche Weidewirtschaft und Futterbau angesetzt. * Auf dem S0. Verbandstag deS Deutsche» Flelscher- verdandeS, zu dem über 1300 Delegierte nach der Reichs- Hauptstadt gekommen sind, dankte ReichSernährungSmtnt- per Schiele für das SolidaritätSbekenntniS deS Fleischer- ' Gewerbes zu der deutschen Landwirtschaft und stellte Maß nahmen zur Lösung veS FettproblemS und der Agrarfra gen in Aussicht. Um den Fettüberfluß in Deutschland verwerten zu können, würden ähnlich wie der Weizenbet- mahlungszwaug auch auf diesem Gebiete gesetzliche Maßnahmen Ploch greifen müssen. Außerdem würden In Berlin und im Reiche zunächst drei Fettschmelzen ge schaffen werden, u.m der Einfuhr ausländischer Fette ent- gegentreten zu können. Das Agrarprogramm sei von so entscheidender Bedeutung, daß die Regierung nicht vor Außergewöhnlichen Mitteln zurückschrecken werde, um so die Wirtschaftskrise zu beheben. * , Aue, 10. Juli. Die Königswürde Her Priv. Schützen- ^tlde errang Möbelgeschäftsinhaber Guido Helmbold. Beim Damenschießen errang die Würde als Schützenköni gin Frau Heymann. Bei dem Königsfrühstück wurden zwei Mitglieder der Gilde anläßlich ihrer 25jährigen Mit- gltedschaft, Geschäftsinhaber Karl Kramer und Baumei» per Hermann Strobel, durch Ueberreichung je eines Po- falS durch den Vorsitzenden der Gilde geehrt. Aue, 10. Juli. Für seine Monatsversammlung am »ergangenen Montag hatte der Verein „Lichtbildfreunde" die Heidelberger Derbanbsserte erworben, eine Reihe Dias nach den preisgekrönten Bildern der Heidelberger Aus stellung. Es handelt sich hier also um Reproduktionen, die infolge bester Durcharbeitung als solche kaum zu erkennen waren. Da auf derartigen Ausstellungen nur Bilder be rücksichtigt werden, die alle Bedingungen erfüllen, kann man hier von Musterbildern sprechen. Manche originelle Bildtdee und zahlreiche Winke konnten diesen Bildern ab gewonnen werden. Die seitens der Gauvereine angefer tigte Kritik über die Bilder der Auer Wandermappe lag ebenfalls vor, ebenso die Wandermappe Leipzig. Beides Wurde eingehend durchgesprochen. Zum Schluß gelangten noch selbstgefertigte Dias zur Vorführung, u. a. auch die anläßlich des diesjährigen Stiftungsfestes photomontterte lustige Bereinsserie. Schneeberg, 10. Juli. Zolleinnehmer i. R. Kart Schlegel, ein Mitkämpfer von 1870/71, kann heute in körperlicher und geistiger Rüstigkeit seinen 84. Geburtstag feiern. Aus diesem Anlaß,ist ihm das Bild des Reichs präsidenten von Hindenburg mit Unterschrift zugegangen. In einem Begleitschreiben läßt der Reichspräsident dem alten Mitkämpfer von 1870/71 seine herzlichsten Glück wünsche und kameradschaftlichen Grüße übermitteln. Lößnitz, 10. Juli. Der Gutsauszügler und Altveteran von 1870/71 Johann Günther erhielt anläßlich seines 8^. Geburtstages ein Glückwunschschreiben des Reichspräsidenten von Hindenburg und dessen Bild mit eigenhändiger Unterschrift. Dem treuen Kameraden, der über fünfzig Jahre Mitglied im hiesigen Militärverein ist, wurden auch die Glückwünsche des Vereins vom Vorsteher überbracht. Kirschen» In Pfarrers Garten sind die Kirschen schon reif. Drob machen die Dvgel «in Freudengepfetf'. Die schwarzen Amseln fest kramseln und bamfeln mit ihren Frauen, den schlichten, den grauen. Sie können» nicht verstehn und glauben, daß sie dem Pfarrer die Kirschen „rauben"; sie haben ja dort bei der Pfarre ihr Nest und gehören zu Pfarrers, das glauben st» fest. An der Kirche droben hat in der Mauer ein Spatz sein Nest, 's ist ein ganz Schlauer. Und weil er zur Geistlichkeit gehört, ist'» billig, daß er mit Kirschen sich nährt. Seht wie er stolz auf dem Baume sitzt, und dem Pfarrer die reifsten Kirschen stiebizt! Jetzt kommt auch der Star. Doch der ist kein Sünder, sucht unten nach Speise für seine Kinder. Beschaut nicht der Kirschen holdselige Glut, wahrscheinlich sind sie für Kinder nicht gut. Hoch oben, ganz droben im Kirchenturm labt süße Junge mit Käfer und Wurm Frau Dohle. Und Herr Dohlemann schafft auch sehr fleißig mit Futter heran, Ei, seht die Dohlen gehn Kirschen holen! Sehr wie sie gleiten und wie sie schreiten! Es sieht das allerkleinste Kind, daß die Dohlen „bessere Vögel" sind. Doch einer bebt im Entrüstungssturm, der goldtte Hahn dort auf dem Turm. Er zankt und brummt ganz unverhohlen: „Ihr lausigen, mausigen, grausigen Dohlen! Den ganzen Tag sieht man nur Sünd und Schande. Gott strafe die Dohlen, 's ist Räuberbande! Man möchte sich noch die Zähne zerknirschen, jetzt stehlen die Dohlen dem Pfarrer die Kirschen." Gin mildes Sommerlüftchen kam schließlich. „Turmhahn", sprach es, „sei nicht verdrießlich." Gönn' doch den Vögeln das bißchen Fraß. Macht doch ihr Schroten dem Pfarrer Spaß. Gott schenkt dem Vogel jeden Tag was er zum Leben haben mag. Der Turmhahn ließ nicht das Gebrumm. Da drehte ihn plötzlich das Lüftchen hinum. Grämlich schaut er hinüber nach Morgen. Ja, so ein Turmhahn hat hohe Sorgen. Mensch sei ja geduldig. Und bild dir nicht ein, du müßtest auf Erden ein Turmhahn sein. Effka. Lauter, 10. Juli. Gegen zwei wilde Händler, die als Erwerbslose mit Pfeffer und anderem Kleinkram hausierten und sich bei Abweisungen aufdringlich und un gebührlich benahmen, mußte die Polizei einschreiten. Der eine der jungen Leute ergriff beim Erscheinen der Polizei die Flucht, der andere wurde zur Polizeiwache gebracht, wo di« Feststellung seiner Person erfolgte. — In der Mitgliederversammlung der Ortsgruppe der Deutschen Baugemeinschaft Leipzig berichtete der Vorsitzende, Kaufmann Willy Auerswald, über die Beschlüsse der Ge neralversammlung. Vorstandsmitglied Vogel von der Ge nossenschaftszentrale gab eine Einführung in die neuen Darlehns- und Geschäftsbedingungen, die bereits jetzt auf die Richtlinien eingestellt worden sind, welche dem kom menden Reichsgesetz über die Bausparkassen zugrunde lie gen werden. — Die Handels- und Gewerbe-Ber- bandsschule Schwarzenberg u. Amg. wurde im Das Haus an -er Mottlau <»achbru» verboten) / (9. Fortsetzung.) 4. Kristobal hatte den Vorsaal des Kasinos betreten und stand vor den, DUro, an dem die Ietons ausgegeben wurden, als «in elegant gekleideter Herr an ihn herantrat. „Sie -verzeihen, ich habe die Ehre mit Herrn Kristobal de Urzal-Rusius?" „Allerdings." „Dürfte ich Sie einen Augenblick um eine kurze Unter- redung bitten?" Kristobal war peinlich berührt. Die gemessene Art die se» unbekannten Herrn hatte ejwas Befremdendes, aber er folgte ihm in ein kleines Zimmer hinter dem Büro. ' „Sie entschuldigen, ich bin Beamter des Kasinos." Kristobal wurde unruhig. „Ich verstehe nicht." „Nicht wahr, Sie sind durch Adoption der Pflegesohn ves Herrn Senators Rusius in Danzig?" „Ja." Kristobal fühlte, daß ihm das Blut in die Wangen stieg. Hatte dieser Mann «inen Auftrag? Wollte er ihn wegen des verspielten Geldes zur Rechenschaft stellen? Der Beamte fuhr fort. „Es ist dem Kasino bei der Prüfung des Passes ein klei- nrr Fehler unterlaufen. Durch die Adoption des Herrn Senators sind auch Sie Bürger der freien Stadt Danzig ge worden und nach dem Gesetz ist es diesen nicht gestattet, im Kasino zu jpielen. Zu unserem lebhaften Bedauern müssen wir Sie also bitten, auf eine weitere Beteiligung am Spiel zu verzichten. Ich darf Sie um freundliche Rückgabe Ihrer Karte bitten." Bei diesen Worten legte er den Betrag, den Kristobal für bi» Dauerkarte bezahlt hafte, auf einen Tisch. ' Kristobal war tödlich erschrocken. „Darf ich wenigstens heut noch einmal spielen?" „Ich bedauere wirklich." „Ich will Ihnen offen gestehen, ich hatte einen großen Deriust/ > „Beim Roullette?" „Nein, beim Bakkarat." „Hätten Sie am Roulette verloren, dann würde das Ka- sino unter diesen Umständen Ihnen den Verlust ersetzen, da Sie ja eigentlich nicht spielen dursten. Beim Bakkarat ist W"- etwas ""«j dj-s«n Sviel ist di« Var", ja nicht der Unternehmer, sondern gibt nur Raum, Karten ukld Lrou. pier gegen gewisse Gebühren her. Da die Dank also nichts von ihnen gewonnen hat, bedauert sie, Ihnen auch nichts zu rückgeben zu können. Es tut mir außerordentlich leid, — aber —" Kristobal fühlte an dem höflichen, aber entschiedenen Ton des Beamten, daß hier nichts zu machen war, streifte gedan kenlos die paar Gulden ein und ging langsam die Treppe hin unter. Zu dem Bewußtsein, baß nun alles verloren war, kam das beschämende Gefühl, daß man ihn aus dem Kasino ausge- wiesen hatte. Er ging mit langsamen Schritten durch den Kurgarten dem Ausgange zu. „Guten Morgen, mein lieber Freund, ausgeschlafen?" Stanislaus Kraserski stand vor ihm, sah sehr vergnügt aus und reichte ihm die Hand. „Aber wag machen Sie denn für ein Gesicht? Noch immer ein kleiner moralischer Katzenjammer? Ich denke, wir ver- leben heut' einen recht schönen Tag, ich habe leider ein paar Stunden in Danzig zu tun — Sie machen inzwischen bei dem schönen Wetter mit meiner Schwester, die gleich herunter kom men wird, einen Ausflug und am Abend gebe ich Ihnen Re vanche. Das Roulette hat ja doch keinen Zweck, dabei kommt zu wenig heraus." „Man hat mir soeben das Spiel im Kasino verboten." „Verhören?" - „Weil ich als Adoptivsohn des Senators Rusius Danziger Bürger bin. „Das ist dumm." „Herr Kraserski." „Ich weiß, was Sie mir sagen wollen, ich fühle es selbst. Sie haberr gestern Unglück gehabt und eine sehr groß« Summe an mich verloren. Ich muß Ihnen Revanche geben, denn es liegt wirklich nicht in meiner Absicht, mich durch Sie zu be- reichern." Kraserski machte folgenden Vorschlag: „Wir fahren heut mittag zusammm nach Warschau, das Visum für Lon Paß be» sorge ich Ihnen schon. Wir sind in der Nacht dort, ich kenn« einen Klub, in dem wir spielen werden. Ich brenn« darauf, da» Geld an Sie wieder zu verlieren, ich würde Sie bitten, diese» Geld schon jetzt al« Darlehn von mir anzunehmen, aber ich weiß, daß ich Ihr Ehrgefühl damit kränk«» würde. Kopf letzten Schuljahre von 87 Schülern aus raurrr vrjmyr. Davon entfielen 41 auf die Gewerbeschule und 1S auf die Handelsschule. Die Gesamtzahl der Schüler betrug 598, wovon sich -41 tn der Gewerbeschule und 184 in der Han delsschule befanden. - In der Schlachtvieh- und Fleischbeschau sind vn Beschaubezirk Lauter im 2. Vierteljahr der Beschau unterzogen worden 1 Ochse, v Büsten, 47 Kühe, 93 Kälber und Iungrinder, 249 Schweine, 4 Schafe und 3 Ziegen, zusammen 408 Tiere. * Plaue». Der Dachdeckermeister Karl Lemnitzer auS Hartenstein stürzte während der Ausübung seines Be- rufes vom Dache deS Umspannwerkes tzerlasgrün und er litt einen schweren Schädelbruch. Er wurde nach dem Krankenhaus gebracht, wo er gestorben ist. Konzerte, Theater eie. Au«, 10. Juli. Die Operetten-Revue „Lachendes Le» den" kommt nach Aue und gastiert vom 11. bis 13. Juli im Bürgergarten. (Stehe auch unter Neustädtel.) Aeustädtel, 10. Juli. Die Operetten-Revue „Lachendes Leben" gastiert am 18. und 16. Juli im Karlsbader Haus. Nach vorliegenden Kritiken hat die Truppe in allen Groß- ' -siädten Deutschlands große Erfolge zu verzeichnen. Das Ensemble setzt sich zusammen aus hervorragenden Künst lern deutscher Bühnen. Es handelt sich nicht um Varietee- Artisten, sondern um wirkliche langjährig geschulte Büh nenkünstler. So verspricht das Gastspiel ein Ereignis für Neustädtel zu werden. Wir nennen von den Hauptdar stellern den hervorragenden Ansager vom Breslauer Stadt theater Fred Allan, den beliebten Tenor Hans Walden, den Tenor-Buffo Hans Schön, die charmante Soubrette Lissi Kahlenberg vom Stadttheater Halle, den hervorragen den sächsischen Komiker Richard Trommer, die beiden Tanz- stars Gusti Huberti und Alice Scheer, die nicht nur durch ihre entzückenden Kostüme, sondern auch durch ihre hervor ragenden Tanzleistungen Aufsehen erregen, und das be rühmte Rhsingold-Ballet, in Deutschland bekannt gewor den durch die Garde des alten Fritz u. a. m. Die musikalische Leitung liegt tn den Händen des Kapellmei sters Heins Offinger vom Stadttheater in Regensburg'. Ein Besuch des Gastspiels kann bestens empfohlen werden. Aus den Kinos. Ein Aufklärungsfilm in den Apollo»Theatern Aue und Lauter. Auch an dieser Stelle sei auf den im Anzeigenteil bereits angekündigten, berühmtesten aller Sexualfilme hin- gcwiesen. Das Filmwerk, dessen Aufnahmen altes bisher Gezeigte in den Schatten stellt, wurde von der gesamten Presse wie kein zweites glänzend kritisiert. Er wird gleichzeitig in den Apollo-Theatern zu Aue und Lauter in zwei nächtlichen Sondervorstellungen am Freitag und Sonnabend zur Aufführung gelangen. Der Film „Das Geschlechtsleben und seine Folgen" ist hergestM im In- stitut des Prof. Dr. Weigner und in der Klinik des Prof. Dr. Samberger. Er bildet eine Sehenswürdigkeit für jeden Mann, für jede-Frau und jedes Mädchen. Man verwech sele ihn nicht mit den vielen andern Filmen ähnlichen Titels, aber minderwertigen Genres. Jever nehme diese seltene Gelegenheit wahr, einen echten Aufklärungsfilm sich.anzusehen, einen Film, der das Tagesgespräch der Großstädte bildete. — Gleichzeitig wird auf den Vorver kauf hingewiesen und empfohlen, sich rechtzeitig die Karten zu sichern. Ganz leise sagte .Kristobal. „Mein Onkel braucht morgen das Geld." „Sie werden es ihm morgen telegraphisch schicken, lassen Sie uns in Warschau sein, da bin ich zu Hause und da finden wir bestimmt einen Ausweg. Ietzt bitte ich Sie, meine Schwe- ster zu erwarten — mein Auto steht schon bereit." Er drückte ihm die Hand, sie traten zusammen auf die Straße, Kraserski sprang m den Wagen und fuhr davon. Kristobal ging langsam in die Anlagen hinüber. Ein ganz klein wenig Hoffnung dämmerte wieder in ihm auf. Wenn der Mann ihm das Geld doch geliehen hätte! Er merkte nicht, daß dieser nur davon gesprochen hatte, um seine Bitte von vornherein abzuschneiden. Er setzte sich auf eine Dank und überlegte. Es blieb ihm keine Wahl, er mußte dem Polen nach War schau folgen. Mußt« sich an seine Fersen heften, mußte das Geld wiederhaben. Noch waren ja die fünfundzwanzigtausend Gulden, die ihm Obbergen gegeben, in seiner Tasche. „Kristobal!" Er fuhr zusammen. Vor ihm stand Renate, sie hatte ihn gesehen, wie er neben Kraserski am Auto stand und war ihm gefolgt. Kristobal erkannt« sie augenblicklich, wenn sie auch «in klei nes Mädchen gewesen war, als er damals die Familie Rusius in Danzig besuchte. Sie sah sehr blaß aus, hatte Tränen in ihren Augen-und schien so erregt, daß sie kaum zu sprechen vermochte; er stand mit gesenktem Haupt vor ihr und fand nicht einmal «in Wort der Begrüßung. „Ist «s wahr, Kristobal, hast du wirklich gespielt?" Er antwortete nicht. „And verloren?, Alles verloren?" Er stand vor ihr wie ein gescholtener Knabe) fi« aber sank auf Lie Bank. „Dann hast du uns alle vernichtet." Gequält kam es au« seiner Kehle. „Nicht weinen, ich bitte dich, Renate, nicht weinen. Ich' bekomme morgen das Geld, ich sende es euch telegraphisch." Renate nahm sich zusammen, trocknete ihre Tränen, stand auf, sah ihn mit einem unendlich traurigen Blick an und ent fernte sich wortlos; sie sah sich nicht einmal um, ging über die Straße und stieg in den Omnibus nach Danzig, der eben zur Abfahrt bereit an der Ecke stand. Was sollte sie noch sagen? Warum sollt« sie noch Worte hören, die doch nichts weiter als leere Worte waren. Sie war kn ihrer Berzweiflung nach Zoppot gefahren, um Gewißheit zu haben. Ietzt hatte sie die Gewißheit. — — — „ kristobal wollte ihr nachlaufen./Ihr Anblick hatte ihn in tiefster Seel« erschüttert, vielleicht wär ihm jetzt erst ganz klar, wa« er getan hatte. „Guten Morgen, mein Lieber! Ich habe Sie im ganzen Kurparten gesucht und jetzt stehen Sie hier und blasen Trüb sal, Fortsetzung fohlt.
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