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Erzgebirgischer Volksfreund : 24.08.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193008246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19300824
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19300824
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1930
- Monat1930-08
- Tag1930-08-24
- Monat1930-08
- Jahr1930
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 24.08.1930
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reicher» kommenden Anregung für engeren turnerischen und sportlichen Zusammenschluß ist .dadurch Rechnung getragen worden, daß «in« Arbeitsgemeinschaft für Leibes- Sibungen gegründet wurde. So hatte der letzte Mittwoch Nachmittag bereits eine ganze Reihe Interessierter in der Turnhalle des Sachsenfelder Turnvereins (DT.) zusammen- geführt. Nach vielseitiger Betätigung in der Turn- und Spielpraxis fand anschließend im Turnerheim eine Durch- beratung der wichtigsten Punkte statt. Geübt wird an jedem Mittwoch Nachmittag, und die Beteiligung, die auch Familien- angehörige der leibesübungstreibenden Lehrerschaft umfassen darf, ist unverbindlich. Für Behandlung besonderer Turn fachpunkte ergeht jedesmal Einladung durch den Obmann Lehrer Lindner-Sachsenfeld, und für diese Arbeitsnach- Mittage wird möglichst verbindliche Beteiligung erwartet. Als Uebungsraum gilt die Sachsenfelder Turnhalle, als Uebungs- beginn (vorläufig bis Michaelis) nachmittags 2 Uhr. — Auch im hiesigen turnerischen Pereinsleben ist durch engere Zu sammenarbeit, besonders in den Männerriegen, regerer Be trieb entstanden. So hat sich zu den gemeinschaftlichen Turn- abenden der Männerriegen von Schwarzenberg und Sachscn- feld erfreulicherweise auch noch Dermsgrün und Beierfeld ge sellt. Am Donnerstag Abend hatten sich in der Ottenstein- Turnhalle des Turnvereins 1861 (DT.) gegen 80 Turnfrcu- dige eingefunden, die gemeinsam (mit Musikbegleitung) ihre Freiübungen und riegenweise ihre Geräteübungen durchführ ten. Bei dem anschließenden geselligen Beisammensein kamen auch der ungezwungene Plauderton und der Gesang zu ihrem Rechte. Schwarzenberg, 23. August. Der Referendar Schu bert beim Amtsgericht Dresden ist vom 1. September an dem hiesigen Amtsgericht zugewiesen. Schwarzenberg, 23. Aug. Gestern, in der Zeit zwischen 7 und 9 Uhr abends ist aus dem Hofraum des hiesigen Kinos ein Herrenfahrrad (Halbrenner) gestohlen worden. Beschrei bung: weinroter Rahmen, gelbe Felgen, Rennsattel, Pendale mit Fußhaken, am Vorderrad Dynamo ohne Lampe, und auf der Lenkstange war eine in einer Kapsel befestigte Taschenuhr angebracht. Da in letzter Zeit mehrere solche Diebstähle aus- qeführt worden sind, wir den Besuchern des Kinos größte Vorsicht beim Einstellen ihrer Näder empfohlen. Sachdienliche Wahrnehmungen erbittet der Gendarmerieposten Schwarzen berg, Tel. 2196. bf. Grünhain, 23. Aug. In der öffentlichen Sitzung des Bo lks sch u la us s ch u sse s am Donnerstag nahm man von der Gewährung einer staatlichen Beihilfe Kenntnis. So dann hörte inan den Bericht des Schularztes Dr. Neff über Lsü Gesundheitszustand der Kinder im Jahre 1929. Der Be richt hob besonders den guten Erfolg der durchgeführten Kropf- tehandlunq und Len günstigen Verlauf der nunmehr fast be endigten Scharlachepidemie hervor, die etwa 20 Prozent aller Kinder befiel. Auf die Frage des Vertreters der Lehrerschaft, Hrn. Kunde, warum trotz mehrmaliger Untersuchung durch den Schul- bzw. Fürsorgearzt die beabsichtigte Entsendung hiesiger Schulkinder an Lie See mw. bisher nicht erfolgt sei, sagte der Vorsitzende, Bürgermeister Potscher, eine Klärung der Ange legenheit zu. Zur Festsetzung der Gebühren für die Benutzung von Schulräumen durch Vereine usw. gab Ler Vorsitzende einen Bericht über die tatsächliche Benützung Lieser Räume im Vor jahre und über die Berechnung der Gebühren. Akm beschloß, es bei Lem bisherigen Satze, 75 Pf. für Stunde und Zimmer, zu belassen. bWeiter hat die vom Ausschuß beschlossene fach männische Nachprüfung der Hcizungsanlage stattgefunden. Ing. Güldenpfennig-Chemnitz hat ein ausführliches Gutachten vor- geleqt und zur Behebung des bisherigen Notstandes dje In standsetzung des alten Heizkessels, die Ergänzung der fehlenden Heizfläche in zwei Zimmern, die Verstärkung der Luftleitungen und Reparaturen als notwendig vorgeschlagen. Diese Repa raturen, ausschließlich der Instandsetzung -es Heizkessels, die mangels an Geldmitteln zurückgestellt werden mußte, soll Kupferschmiedcmeister Burkhardt-Schwarzenberg laut Voran schlag durchführen. Die Kosten betragen, einschließlich Gut achten, rund 600 Mark, deren Bewilligung den Stadtverord neten unter Verwendung der Staatsbeihilfe vorgeschlagen werden soll. Darauf vertrauliche Sitzung. w. Eibenstock, 23. August. Einen interessanten Mis« sionsvortrag mit Lichtbildern bot Missionar Kretzschner aus Herrnhut den Kirchgcmeindemitgliedern. Als berufener Ken ner von Land und Volk führte er die Zuhörer in die Hei mat der Konde und Nika am Nordende des Njassasees. — Den Bau eines Sportplatzes plant der Eibenstocker Ball spielklub auf dem Pfarrgelände hinter der Gartenanlage des Kleingartenvereins. — Der Bau einer Kirche der Neu apostolischen Gemeinde in Eibenstock ist an der Llara- Angermann-Straße in Angriff genommen. Man hofft, daß die Kirche bereits im Monate Oktober ihrer Bestim mung übergeben werden kann. — Der Reit- und Fahr verein weiht am Sonntag, den 31. d. M. den von Fabrik besitzer Hans Bodo überlassenen Platz an dem Gersten bergweg. Die Veranstaltung wird von einem großzügig geplanten Reitturnier ausgefüllt sein. Pöhla, 23. Aug. Das von unseren Kindern mit Sehn sucht erwartete Fe st des Kindergottesdien st es soll am kommenden Sonntag, den 24. August, gefeiert werden. Nach dem Festgottesdienst, der um 2 Uhr beginnt, geht es in neun Gruppen unter Vorantritt der die Fahne begleitenden Konfirmandinnen und den Klängen unserer bewährten Ka pelle zum Festplatz, den uns der „Deutsche Turnverein" in Gestalt seines schönen neuen Sportplatzes zur Verfügung ge stellt hat. Da soll es zunächst Kaffee und Kuchen geben, da mit alle für die nachfolgenden Spiele gestärkt sind. Nach dem Abendessen wird ein Lämpionzug durch ganz Pöhla und ein feierlicher Schlußakt vor dem Betsaal den Tag beschließen. Wir wünschen den Kleinen an diesem Tage, der eine Beloh nung für ihre Treue sein soll, viel Freude! * Brunndöbra. Zn der Verwaltung des Forstreviers Brunndöbra wurden Unterschlagungen aufgedeckt. Ein Förster hat 6000 Mark veruntreut. Zum Teil soll es sich um Gelder handeln, die den Forstarbeitcrn für Lie Sozialversiche rung in Abzug gebracht wurden. Die Unterschlagungen liegen bereits zwei Jahre zurück. Leipzig. Am Freitag früh stieß auf dem Bahnhof Leipzig-Wahren ein Güterzug auf eine die Weichstraße kreuzende Lokomotive. Beide Lokomotiven und fünf Wa gen entgleisten. Der Packwagen und der Güterwagen wur den zertrümmert. Der Zugführer Hermann Stäbe wurde schwer verletzt; im Krankenhaus ist er gestorben. Die Unfallursache ist noch nicht geklärt. ** Dresden. Nach einer nationalsozilistischen Erwerbs losenversammlung, in der es bereits zu schweren Aus schreitungen der Kommunisten gekommen war, sammelten sich wieder größere Menschenmassen auf dem Altmarkt. Lin junger Mann warf sich plötzlich schreiend vor einey Ponzeweamten hin und rief, er sel von dem Bdarüten niedergeschlagen worden. Darauf fiel die erregte Menge über de« Beamte« her. Ein größeres Polizeiaufgebot befreite den bedrängten Beamten und trieb die Menge mit dem Gummiknüppel auseinander. 21 Personen wurden fest genommen. Persönlichkeiten an die Front! In einer stark besuchten, von Direktor Felber-Aue geleiteten Pertrauensmännerversammlung der Deutschen Volkspartei im Bezirksverband Westerzgebirge, führte der neue Spitzenkandidat des Wahlkreises, Dr. Bellmann- Chemnitz, u. a. folgendes aus: Die ungewöhnliche Erregung der Wählermassen, wie die bereits eingetretene große Schärfe in der Wahlbewegung sind durchaus verständlich, denn die wirtschaftliche Lage verschlechtert sich, der Steuerdruck wächst und die um ihre Existenz kämpfenden Menschen verfallen des halb einer immer stärker werdenden Verstimmung gegenüber allem, was mit dem Parlament etwas zu tun hat. Dem alten Reichstag weint niemand eine Träne nach, von dem neuen aber werden grundlegende Aenderungen, vor allem in der Finanzwirtschaft und auch auf dem Gebiete der Arbeitspolitik erwartet. Soweit ein wahrhaftig wirksames Sanicrungswcrk nicht zustande gebracht wird, sind die politischen Folgen, aber auch die wirtschaftlichen Auswirkungen gar nicht abzuschcn. Die Ursachen der Schwerfälligkeit, ja der Erstarrung des Reichsparlaments liegen auf der Hand. Sie sind im wesent lichsten begründet in einem falschen Wahlsystem. Dieses be dingt einen umfangreichen und deshalb bürokratisch arbeiten den Parteiapparat; es hat zur Folge — und darin liegt der Kern —, daß zwischen Wählerschaft und Abgeordneten bzw. Wahlkandidaten eine verbindungslose Ferne entsteht. Die Zersplitterung im bürgerlichen Lager ist nicht zuletzt die trau rige Frucht dieser Tatsachen. Wenn die nachgerade zur Regel gewordene Unfruchtbarkeit des Reichstages einer Erfolgsarbeit Platz machen soll, dann ist es notwendig, den Wählermassen die Möglichkeit zu geben, nicht eine Liste, sondern Persönlich keiten zu wählen, zu denen es Vertrauen besitzt. Es ist meine feste Uebcrzeugung, daß Männer von Verantwortungsbewußt sein, großen fachlichen Kenntnissen, durchdrungen von einer wahren Liebe zum Volke und wenig belastet durch konstruktiv geschaffene Parteischranken wie zngespitzte Parteiprogramme auf Grund ihrer größeren Beweglichkeit und ihres sittlichen und nationalen Pflichtbewußtsein sich sehr bald zu allen ent scheidenden Fragen zu einer gemeinsamen Arbeit zum Wohle des ganzen Volkes zusammenfindcn werden. Daß eine Aen- derung des starren bestehenden Wahlsystems erfolgen muß, er kennt der Fcrnerstehende vielleicht auch schon daraus, daß die sozialistischen Parteien eine derartige Reform im Sinne der Urwahlen hartnäckig ablehnen. Das jetzige System und sein Kind, der Reichstag, bedeuten Verantwortungslosigkeit, Postenjägerei, Vernichtung der Wirtschaft mittels Plünderung der Steuerzahler, Verwässerung des deutschen Staatsgedan kens und Verschandelung der deutschen Kultur. Im Vorder gründe der Schwierigkeiten steht das F i n a n z p r ob l e m. Der alte Reichstag zerbrach daran, und dem neuen wird das gleiche Schicksal beschicken sein, wenn es nicht gelingt, den ge samten Haushalt zu balancieren, und darüber hinaus vor allem einen Abbau der Ausgaben zu erreichen, denn eine Wiederbelebung der Wirtschaft ist ohne eine Senkung der Gestehungskosten angesichts Ler Weltwirtschaftskrise wie Ler Preisspanne diesseits und jenseits der Grenz« unmöglich. Persönlichkeiten, Männer von größtem Verantwortungs bewußtsein müssen gewählt werden, die den Mut und die Kraft haben, das Steuer in der Ausgabenwirtschaft der öffentlichen Haushalte herumzuwcrfcp und dafür Sorge zu tragen, daß ein Aufgabenabbau von Reich, Länder und Ge meinden und damit auch eine Verminderung der Ausgaben eintreten. Ich halte es allerdings für ausgeschlossen, daß die ses Reformwerk etwa mit Unterstützung der marxistischen Par teien geschaffen werden könnte. Deshalb kann es für die ein sichtigen Staatsbürger, denen die Liebe zum Volke nicht nur auf der Zunge liegt, nur eins geben, eine nationale Front gegen den volksfeindlichen Marxis mus zu schaffen. An den Portrag schloß sich eine lange Aussprache an, in der. zu den Ausführungen des Redners Stellung genommen und außerdem Wünsche der verschiedensten Berufsgruppen vorgebracht wurden. Mit der Aufforderung die Anfang Sep tember stattfindcnde öffentliche Wählerverfmumlung recht zahlreich zu besuchen, schloß der Vorsitzende kurz vor Mitter- nicht die Versammlung. Man schied unter dem Eindruck, daß durch Aufstellung des Hrn. Dr. Bellmann, Geschäftsführer der sächsischen Textilindustrie, Sitz Chemnitz, ein glänzender Red ner und eine sehr wertvolle Kraft für die Reichstagsarbeiten gewonnen worden ist. * - Lauter, 23. August. Von der Not und Bedrängnis unserer Volksgenossen in Ost- und Westpreußen, die in Abwehr stehen, gegen das Polentum, ist in den letzten Jahren viel geredet und geschrieben worden. Es wird deshalb allgemeines Interesse erwecken, im Rahmen einer Wahlversammlung einmal einen Mann sprechen zu hören, der aus eigener Anschauung die Lage im deutschen Ostland kennt, der auch so manches aus dem russischen Arbeiter-Paradies einzuflechten weiß. Kreistagsabgeord neter Wiehmer aus Schneidemühl spricht am 26. August im Löwensaal über das Thema: „Schicksalswende ?" Zu diesem Vortrag ladet die hiesige Ortsgruppe der Na tionalsozialisten alle wahlberechtigten Einwohner ein. Schneeberg, 23. Aug. Für die von der Kreditanstalt Sächsischer Gemrinden in Dresden ausgegebene Sächsij ch c Kommunal-Sammelablösungs anleihe finde: Ende August für die Anteile der Städte Schneeberg, Colditz, Leisnig, Meerane, Reichenbach i. V., Waldheim, Wurzen und Zwickau die erste Auslosung statt, die sich auf Lie Jahre 1926 bis 1930 erstreckt. Nestler u. Breitfeld AG., Erla. Die Gesellschaft, deren Aktienmajorität sich im Besitz der Zschopauer Motorenwerke I. S. Rasmussen AG., Zschopau, befindet, beruft auf den 13. September ihre GV. ein, in der der Abschluß für 1929 vorge legt und außerdem über Zusammenlegung des 2,5 Mill. RM. betragenden Aktienkapitals und gleichzeitiger Wiedererhöhung in nicht genanntem Ausmaß Beschluß gefaßt werden soll. Für 1928 ergab sich bekanntlich ein Verlust von 1868 852 RM., der vorgetragen wurde. eie. D „Jedermann". Dar Spiel vom Sterben de« reichen Manne«. Aufführung durch das Kur- und Naturtheater Radiumbad Oberschlema in Schneeberg. Tiefinnerliche Erschütterung ist der Sinn dieses Weihe spiels, Las, von Jedermann handelnd, sich an jedermann wendet. Reich über alle Maßen, hartherzig gegen die Armen, verstrickt in ein sündhaftes Leben, wird Jedermann plötzlich von dem gewaltigen Boten Gottes, dcn Tod, zur Rechenschafts legung abberufcn. Freund und Zcchgenossen verlassen ihn, Weib und Mammon. Vergeblich fleht er sie mährend der Zeit, die ihm der Tod läßt, um Verbleib an, bis sich schließlich des Verzweifelten die Gestalt seiner guten Werke, wenn sie auch recht gebrechlich ist, annimmt und die des Glaubens — beide, wie auch der Mammon rein allegorische Figuren — ihm zur Gewißheit bringt, daß der Herr ein gnädiger Gott ist und jedes Werk hoch anrechnet, so gering cs auch sei. Sie allein folgen ihm ins Grab, und der herbeispringende Teufel sieht sich um seine Beute betrogen. Diese Allegorie versinnbildlicht die Heilsmittel und die ihnen entspringende Heilsgewißheit des mittelalterlichen Menschen. Daß Jedermann noch in letzter Stunde dazu gebracht wird, seine geringen Werke um Beistand zu bitten und seinen äußerlichen Glauben zu einem innerlichen zu wandeln, läßt ihn seine Reise zu Gott von Qual befreit antrcten. Bußpredigt ist das mittelalterliche Mysterienspiel und wenn wir auch in unseren Tagen von einer so unmittel baren Erschütterung weit entfernt sind, wie es bei dem da maligen Zuschauer der Fall war, so verfehlt doch der ewige Wahrheitsgehalt des Dramas seine tiefe menschliche Wirkung nicht. Das bestätigte auch die Aufführung Lurch das Kurtheater wieder. Sie war entschieden der Höhepunkt der bald beende ten Sommerspielzeit und zeugt nicht nur von ehrlichem, künstlerischem Wollen, sondern auch von Können. Die ge schickte Ueberwindung der räumlichen Enge durch die von H. Kämmerling geschaffene, schlichte und geschmackvolle Stil- bühne wurde der mystischen Stimmung ebenso gerecht wie das vorzüglich akzentuierte Zusammenspiel dem Geist des Dramas, Lessen Hauptrolle in Hans Pawlow einen begabten Ver treter fand. Pawlow, an dessen kleineren Gestalten wir uns wegen ihrer individuellen, fein durchgczcichneten Charakteristik schon immer erfreuen konnten, bot eine Leistung, die mit ihrer Aufgabe an Eindringlichkeit wuchs und tiefen Eindruck auszulöscn vermochte. Die Darstellung des Todes' durch Georg Steinmetz ist durch die eindrucksvolle Maske und die Art Ler sprachlichen Gestaltung als vollwertig zu bezeichnen. Lotte Rogall gab Jedermanns Mutter mit gewohnter Lebenstreue, Gertrud Meinz bot als Jedermanns Ge liebte ein sympathisches, lebensfrohes Wesen, und Rudolf Schwanecke arbeitete trefflich jene Züge seines guten Ge sellen heraus, die diesen Mann härter als Jedermann selbst erscheinen lassen, wodurch das Verhältnis Ler beiden Freunde eine interessante Nuance ertpelt. Von dcn humoristischen Ge stalten, Lie im mittelalterlichen Spiel nie fehlen, bot Ive Becker mit seinem Teufel eine Gestalt, die durch ihre Ge- rundetheit, psychologische Ausschöpfung und deren mimische Widerspiegelung ein wahres Kabinettstück darstellt! Die drei allegorischen Figuren (Mammon, Glaube, Werke) fanden durch Georg Meßmer, Natascha Fama.und Mose van Malten eine geschickte Behandlung. Von den übrigen Dar stellern, Lenen eine.Gesamtanerkennung ausgesprochen sei, wirken nur Clemens Fama zu matt. So kam eine Auf führung zustande, die stilvoll und einheitlich war, die indessen im Ganzen hier und da eine schlichtere Haltung hätte auf- weisen können. Jedenfalls liegt hier eine Leistung vor, Lie ein volles Haus verdient. Dr. Sch. Aue, 23. Aug. Platzmusik am Sonntag 11 Uhr auf dem Wetkin platz:' 1. Perpetuum mobile, Marsch von F. von Blon. 2. Ouvertüre z. Optte. „Leichte Cavallerie" von F. v. Supp'?. 3. Zwei Sätze aus „Sigurd Iorsalfar" von E. Grieg, a) Nordlandsvalk, b) Königslied. 4. Goldregen, Walzer von E. Waldteufel. 5. Fackeltanz Nr. 1 in B-Dur von G. Meyer- beer. * Der Evangelische Sängerbund im Freistaat Sachsen gibt morgen, Sonntag, nachmittags 143 Uhr ein Gesangs fest in Ler ehrwürdigen St. Wolfgangskirche in Schneeberg. Es ist anzuerkennen, daß der evangelische Sängerbund mit seinem wuchtigen Massenchor (za. 600 Sänger) mit einer seltenen Vollkommenheit und Treffsicherheit Lie Lieder zum Vortrag bringt, zumal die Sänger das Lied der Erlösten aus ganzem Herzen singen und so Zeugen eines inneren Erlebens werden. Wir möchten nicht verfehlen unsere Leser auf Liese musikalisch« Feier aufmerksam zu machen. — Ein kleines Lied —, wie geht's nur an —, Daß man so lieb es haben kann? Was liegt darin? Erzähle! Es liegt darin ein wenig Klang, Ein wenig Wohllaut und Gesang Und eine ganze Seele. Sonntag (10. S. n. Trin.), den 24. August. fFortlekung aus der yestrigen Nummer.) Baptistengemeinde Schneeberg, Bahnhosstr. 21. Sonntag, norm. 9 Uhr Predigt, Herr Prediger Brandt-Rodewisch; -411 Uhr: Sonntags, schule; nachm. 145 Uhr: Predigt, derselbe. — Donnerstag, abends 81L Uhr: Dortrag von Herrn Prediger Wolf-Sosa über die Mission in Südostcuropa. Jedermann ist herzlich willkommen. Katholischer Psarrbezirk Aue. Sonntag, 8 Uhr in Aue und 9.30 Uhr in Lauter (Schule): Gottesdienst. Nachm. 4 Uhr: Kathol. Gemeindc- nerein Eibenstock-Schönheide in der „Guten Quelle" in Lchönheider- Hemmer. Werktags HI. Messe früh 7 Uhr. Höchste Rährtraft ist in Ovomaltine enthalten, hcrgestellt aus Malzextrakt frischer Milch und frischen Eiern. Sie sollten Ovomaltine nehmen, wenn Sie noch gesund und rüstig sind, um Ihre Kraft zu erhalten und wenn Sie krank sind, um sie wieder zu erlangen. Originaldosen mit 250 gr Inhalt zu 2,70 RM., 500 gr 5,— RM. in allen Apotheken und Drogerien erhältlich. Gratisprobe und Druckschriften durch: Dr. A. Wander G. m. b. H,, Osthofen-Rheinhessen.
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