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Erzgebirgischer Volksfreund : 12.09.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193009122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19300912
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19300912
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1930
- Monat1930-09
- Tag1930-09-12
- Monat1930-09
- Jahr1930
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 12.09.1930
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U * Radikale Methoden in Flnnlan- Ver * 4 Kansu und Sibirien. Leipzig, 10. Sept. Das Reichsgericht verhandelte gestern I Kommunisten suchen auf Nationalsozialisten. Berlin, 11. Sept. Nach einer Wahlkundgebung der Nationalsozialisten im Sportpalast kam es in verschie denen Stadtgegenden zu Zusammen st ästen mit der Polizei. Zum Teil wurden mich Klebe- und Abreistkolonnen festgenommcn. Insgesamt wurden im Lause der Nacht 86 Zwangsgestellungen vorgenommen, darunter 21 Kommunisten, die in der Gneisenaustraße auf einen ZugNational- sozialisten geschossen' hatten. Auch in der Wahlzeit gehe cs nicht an, daß derartige leum düngen in die Welt gesetzt würden. und heute gegen den 32 Jahre alten verheirateten Polizei- ineister Joseph Kopietz aus Gleiwitz und dessen Ehefrau Martha, die des Verrats militärischer Geheim nisse zugunsten Polens anqeklaqt waren. Der Beamte, der das uneingeschränkte Vertrauen seiner vorgesetzten Behörde genoß, war infolge schlechter Permögensverhältnisse zum Vaterlandsverräter geworden, als er in der Person des 36 Jahre alten, ebenfalls angeklagten Markscheidersekretärs Georg Trapper aus Gleiwitz einem Spitzel in die Hände siel. Kopietz und Tropper wurden zu je acht Icchren Zucht haus und zehn Jahren Ehrenrechtsverlust sowie Stellung unter Polizeiaufsicht verurteilt, die Ehefrau Kopietz wegen Beihilfe zu einem Jahr Gefängnis. Buenos Aires, 10. Sept. Die Vertreter vom 14 argen- tinischen und ausländischen Danken haben der neuen Regie rung einen Kredit von 60 Millionen Pesos auf die Dauer von 180 Tagen zu 5 Prozent ohne Sicherheits- stellung angeboten. Tumult vor dem Hanse des Reichspräsidenten. Berlin, 10. Sept. Etwa 80 Kommunisten marschierten heute abend gegen 7)4 Uhr geschlossen die WiHelmsstraße entlang und griffen den Posten vor dem Neichs- präsidcntenpalais, einen Polizeiwachtmeister, tätlich an. In Ler Notwehr gab der Beamte einen Schreckschuß ab. Der Demonstrationszug bewegte sich dann in der Richtung nach den Linden weiter und wurde wegen Verletzung der Bannmeilenvcrordnung an der Dehrenstraße aufgelöst. Fünf Personen wurden zwangsgestellt. Erschwerte Einwanderung i« Amerika. Reuqork, 10. Sept. Megen der zunehmenden Arbeits losigkeit in den Bereinigten Staaten hat Präsident Hoover neue Bestimmungen für die Einschränkung der Einwanderung erlassen. Die Quotenzahl bleibt zwar unverändert, aber die Konsulate haben Anweisung erhalten, nur noch solchen Aus ländern die Einreiseerlaubnis zu erteilen, die Verwandte in Amerika haben oder genügende Sicherheiten stellen können. Man rechnet damit, Laß auf Liese Weise mindestens zwei Drittel der für die nächsten Monate vorgesehenen Einwan derer ausgeschlossen werden. Der Kanzler gegen rvle Mahllügen. Oppeln, 10. Sept. Reichskanzler Dr. Brüning be schäftigte sich in einer Wahlversammlung eingehend mit der Reform der Krankenkassenversicherung und führte u. a. aus: Wenn jetzt von sozialistischer und kommu nistischer Seite das Märchen erzählt werde, als ob Kinder zu Tode gekommen wären, weil wegen des Krankenkassenscheins kein Arzt herongezogen werden konnte, so sei das nichts anderes als eine Lüge. Entweder hätten die von Sozialisten und Kommunisten geleiteten Wohlfahrtsämter versagt, oder aber die Ausfiihrungsbestimmungen zur Krankenkassenver- sicherungsnovclle seien den eigenen Partei angehörigen nicht genügend zur Kenntnis gebracht worden. Niemand, der in schwerer Not sei oder krank, und kein Geld habe, entbehrt auch in Zukunft der ärztlichen Hilfe. Man wolle mit solchen Manövern zu vertuschen versuchen, daß Ler Leiter des sozia listischen Krankenkassen verband es, Lehmann, bereits vor zwei Jahren selbst die stärksten Ersparnisse bei her Kranken versicherung forderte, weil er eingesessen habe, daß diese Aus gaben nicht noch weiter steigen dürften. Der Reichskanzler betonte in diesem Zusammenhang auch, es sei nicht Aufgabe der Krankenkassen, sich überall Verwaltungspaläste M errichten. Man könne auch sparsam bauen, und eine der Maßnahmen des Krankenversicherungsgesetzes sei di« Verhin derung der Verwendung von Beiträgen der Versicherten zur Errichtung von Gebäuden, wie sie in der Notzeit des deutschen Volkes nicht gebaut werden dürsten. Berlin, 10. Sept. Die Kommunisten hatten für heute einen „Neichserwerbslosentag" geplant, bei Lem sie vor mehreren großen Betrieben, wie AEG., .Siemens und ande ren, zu demonstrieren gedachten. Der Polizei gelang es, Lie Demonstrationszüge aufzulösen. 46 Personen wurden ver haftet. Berlin, 10. Sept. Der preußische Ministerpräsident Braun hat Strafantrag gegen den „Völkischen Beobachter" gestellt. Das Blatt hatte am 12. Juli d. I. in einem Artikel: Einspruch des Reichsrates gegen Amnestierung der „Feme- rkchter" die preußische Staatsregierunq angegriffen. Helsingfors, 10. Sept. Vergangene Nacht wurde ein kommunistischer Stadtverordnete-r in Abo von unbekannten Tätern entführt. Nur mit einem Hemd bekleidet, wurde er in einen Kraftwagen gefetzt und einige Kilometer von der Stadt entfernt verprügelt und lieqen- gelassen, nachdem man ihm das Versprechen abgenommen hatte, seinen Städtverordnetenplatz sofort aufzuMen. In St. Marie wurde ein kommunistischer Stadtverordneter auf ähnliche Weife entführt. In Pöytis wurde ein Ange höriger der Lappo-Bewegunq bei einem Entführungsversuch von einem bekannten Kommunisten erschossen. Sämtliche kommunistischen Stadtverordnete'in Heksigfors haben ihre Mandate niedergelegt, nachdem ein Teil von ihnen schon früher aus dem Stadtverordnetenkollegium ausgetreten war. Xordvsrsn- une> Kinrisrnagsnksu» ?sul »sisnu8 / L (neben dis!tt - DrogsOs) Ktaä«rw»8«a, lilappvanoo, SwSe von S7.SV KN «m, kepenUmen «ni dMr. Svgenkergs Zuversichi. Bremen, 10. Sept. In einer Wahlversammlung sprach heute Dr. Hugenberg. Er gab der Hoffnung Ausdruck, Last die Deutschnationalen zusammen mit den National sozialisten in dem neuen Reichstag in der Stärke eines Blocks von 130 Mitgliedern einziehen werden. Auf einen Zwischenruf antwortete der Redner, dast zwar noch keine Abmachungen mit den Nationalsozialisten getroffen feien, Last das aber noch später kommen könne. Jetzt komme es darauf an, zusammen mit den Nationalsozialisten das Zentrum zu zwingen, seine Schaukelpolitik aufzugeben. Man müsse anknüpfen an die deutsche Seele von einst, und es müsse der Ehrgeiz aller Christen, Katholiken wie Protestanten, sein, sich gegen den Kulturbolschewismus zu wenden. »Graf Zeppelin" in Moskau. Schon wieder auf dem Rückflug. Moskau, 10. Sept. Das Luftschiff „Graf Zeppelin" er schien, von zwei Sowjetflugstaffeln geleitet, um 10 Uhr ost- europäischer Zeit über Moskau und kreiste zwei Stunden über der Stadt, von Hunderttausenden von Zuschauern jubelnd begrüßt. Die äußerst schwierige Landung am Landunqsmast wurde mit Hilfe von Mannschaften Ler Sowjet- luftfahrt musterhaft ausgefüssrt. Auf Lem Landungsplatz befanden sich u. a. Vertreter der Zivil- und Militärluftfahrt sowie zahlreicher öffentlicher und wissenschaftlicher Organi sationen, Mitglieder Les diplomatischen Korps, der deutschen Botschaft und Ler deutschen Kolonie. Der Ehef der Luftstreit kräfte der UDSSRi, Baranow, begrüßte Dr. Eckener namens der Sowjetregierunq. Auf Lem Flugplatz wurde den Gästen ein Frühstück geboten. Allen Flugteilnehmern wurden Geschenke überreicht. Dr. Eckener erhielt einen silbernen Pokal. Interessant ist, daß auf den Einladungskarten zum Empfang Les Zeppelins das Wort „Graf" vermieden ist, sondern nur von dem putschen lenkbaren Luftschiff" gesprochen wird. Um 16,40 Uhr ist das Luftschiff zu seinem Rückflug nach Friedrichshafen aufgestiegen. Kottbus, 11. Sept. Das Luftschiff „Graf Zeppelin" über flog auf der Heimfahrt von Moskau nach Friedrichshafen heute früh um 6,13 Mr Kottbus. Für «Le e/er ZZsu/ vervs»«/«» L/e ein prockuk/, ckessen vr DrsUs s LavencksIseU« Sro», Rima« k-ann. M Das deutsch-chinesische Lustfahrtabkommen. Schanghai, 10. Sept. Ueber das deutsch-chinesische Luft- fahrtabkommen wird folgendes mitgeteilt: Der Kontrakt mit Ler Lufthansa sieht die Schaffung einer deutsch-chinesischen Gesellschaft gemäß dem chinesischen Gesetz vor. Das Kapital beträgt 3 Millionen mexikanische Dollar, gestückelt in 3000 Aktien zu je 1000 Dollar. Davon übernimmt die chinesische Regierung 2000, die Lufthansa 1000 Anteile. An die Spitze der Gesellschaft werden neun Administratoren treten, davon sechs Chinesen und drei Deutsche. Drei Flugzeug linien zwischen Schanghai und Berlin seien vor gesehen, und zwar 1. Schanghai—Berlin über Nanking, Tientsin, Peking, Mandschuli und Sibirien, 2. Schanghai— Berlin über Nanking, Tientsin, Peking, Kulun, Mongolei und Sibirien, 3. Schanghai—Berlin über Nanking, Sinkiang, , Die Realisierung dieses Planes soll jedoch vorläufig noch auf Widerstand der Sowjets stoßen. Seuf, ro. Sept. Die ordentlich« Tagung der Völker, buudsversammlung ist heute vormittag kurz vor 11 Uhr durch den Präsidenten des VSlkeäbundsrat» Zu meta (Venezuela) eröffnet worden. Bei -er Eröffnung waren anwesend 6 Ministerpräsidenten und 18 Außenminister; von deutscher Seite Reichsaußemntnister Dr. Curtius, Bot- schafter a. D. Graf Bernstorff und Ministerialdirektor Dr. Gaus. Präsident Zumeta widmete in feiner Eröff nungsrede dem verstorbenen Reichsaußenminister Dr. Strese- mann einen Nachruf und gedacht« auch Fridtjof Nansen«. Dann nahm man die Wahl des Präsidenten der diesjährigen Vollversammlung vor. Mit 46 vom 60 abgege- denen Stimmen wurde der rumänische Gesandte in London, Tttu lesen, zum Präsidenten gewählt. Zu einem der sechs Vizepräsidenten wurde Dr. Curtius gewählt. Der italienische Außenminister Grandi ist heute früi zur allgemeinen Ueberraschung von Genf wieder nac Rom abgereist. Von italienischer Seite wird offiziell mitgetetlt, daß die Abreise Grandis nach dem Schluß der Tagung des Dölkerbundsrats von vornherein vorgesehen war. Uebereinstimmend ist man jedoch in unterrichteten Kreisen der Ansicht, Laß die Abreise Grandis in unmittelbarem Zusam menhang mit Lem Abbruch der italienisch-fran zösischen Flottenverhandlungen stehe. Die italienische Regierung wolle vorläufig eine Wiederaufnahme der direkten italienisch-französischen Verhandlungen ver meiden. (Dgl. hierzu die Notiz auf der ersten Seite. E. D. Warschau, >0. Sept. An der vergangenen Rocht «Mw«» in Warschau und in der Provinz «ine Anzahl «Hema- liger Sefmabgeordneter verhaftet, di« in der Mchrzahl zu den Organisatoren des Kongresse» der Zentro- linksparteien in Krakau am 29. Juli d. I. gehörten. Auf diesem Kongreß sind scharfe Angriffe gegen den Staats- Präsidenten gerichtet worden. In Warschau wurden neun frühere SejmÄbgeordnete, u. a. Dr. Liebermann und Barlicki (polnische Sozialistenpartei) und Kiernlk (Bauernpartei Plast) verhaftet, in der Provinz u. a. der frühe«« Ministerpräsident Witos. Massenverhaftungen sind weiter in einer Reihe von Orten in Ostgalizien unter den Mitgliedern der Ukrai nischen Minderheit vorgenommen worden. Die Verhaftungen in Warschau fanden gleichzeitig zwi schen zwei und drei Uhr nachts statt. Die Abgeordneten wur den aus den Betten geholt, wobei es zu dramatische» Szenen kam, da Lie meisten von ihnen an einen Ueberfoll glaubten. Der Abg. Barlicki hat, als die Polizei die Mr seines Ummers im Sejmhotel aufbrach, „Hilfe, Räuber!" zum Fenster hinaus- geschrien. Die Sejmwache eilte herbei, wurde aber von dem starken Polizeiaufgebot nicht in das Zimmer hineingelassen. Die Regierungspresse teilt mit, daß die Verhafteten sich in einem Gefängnis in der Provinz befänden. In einer amtlichen Mitteilung wird darauf Angewiesen, daß im Verlaufe Ler letzten Sejmsession eine Reisse von Ver gehen krimineller und auch politischer Natur festgestellt wur den, die von den früheren Sesmabgeordneten verübt worden waren. Angesichts Les Erlöschens der Immunität der Abge ordneten haben die zuständigen Behörden die Verfolgung aller derjenigen Fälle einqeleitet, die sich im Laufe der letzten Sejmtagung ereignet hatten. Aus diesem Grunde seien die Verhaftungen erfolgt. Altona, 10. Sept. Am Schluß der heutigen Gerichtsver- Handlung gegen die „Bombenleger" stellte der Oberstaats anwalt Len Antrag, di« Angeklagten Becker und Weschke, die in den letzten Tagen oft in Versammlungen gesprochen und auch für heute eine solche anberaumt hoben, in Hast zu nehmen. Nach mehr als einstündiger Beratung wurde dm: Gerichtsbeschluß verkündet, Weschke und Becker neuerdings in Haft zu nehmen, La aus ihrem öffentlichen Auftreten ge schlossen werden müsse, daß sie Zeugen beeinflussen wollen. (?) Prag, 10. Sept. Das „Prager Tagblatt" läßt sich aus Breslau melden, daß die Bedingungen für die Emrich- tung Ler B a t a - Fabriken in Deutsch-Oberschlesien seitens des preußischen Fiskus bereits festgesetzt worden seien. Der preußische Staat habe zur Bedingung gemacht, daß Lie ver- einbarten 230 Vorarbeiter aus der deutschstämmigen Bevöl kerung Ler Tschechoslowakei stammen und nach einem Jahre wieder Oberschlesien verlassen müssen. Riga, 10. Sept. Zwischen einen: Polizeikutter und einem Spritschmuggelschiff, Lem früheren Danziger Schlepper „Anni", kam es gestern in -er Nähe von Libau zu einem Gefecht. Als das Schmugglerschiff zu entkommen drohte, stieg ein Marineflugzeug auf und eröffnete auf die „Anni" ein Mäschiengewehrfeuer, das von dem Schmugglerschiff erwidert wurde. Schließlich warf das Flugzeug Bomben ab, worauf die „Anni" Lie weiße Fahne hißte. Die fünfköpfige Besatzung wurde verhaftet, und 32 Gallonen Spiritus wurden beschlag nahmt. Das Schmugglerschiff ist stark beschädigt; von Ler Besatzung wurde niemand verwundet. London, 10. Sept. Auf geheimnisvolle Weise ist in Hull ein Russe namens Alexander Semuschin ver. 'chwunden, der seit zehn Jahren in England lebt. Man ver mutet, daß er auf einem russischen Schiff entführt worden ist. Während Ler Revolution kämpfte Semuschin bei der Weißen Armee, in der er eine höhere Stellung innehatte. London, 10. Sept. Die britisch-indische Regierung gibt einen genauen Bericht über die sogen. Fr redensver- > an dlung en mit Gan-hi. Sie rechnet damit, daß der Zusammenbruch der Verhandlungen möglicherweise eine vvr- lbergehende Verstärkung -es Ungehorsämkeitsseldzuges zur folge.haben werde. Auf der anderen Seite hätten die Der- -andlungvn weiten Kreisen der indischen Bevölkerung den guten Willen der britisch-indischen Regierung dargetan. Die Bevölkerung sei sich darüber klar geworden, daß die Verant wortung für einen unglücklichen Ausgang der Verhandlungen in erst«: Linie den weitgehenden und unpraktischen Forde rungen des Kongresses zuzuschreiben sei. London, 11. Sept. „Daily Herald" berichtet aus Pe cha war, „Astidi Khilafatisten", mohammedanische Refor- nisten, entwickelten wieder rege Tätigkeit. Sie beabsichtigen Peschawar anzugreifen. Ihre Starke sei auf 3000 Mann gestiegen. Schanschai, 11. Sept. In Len letzten drei Tagen sind in Hanka« 29 Kommunisten hingerichtet worden. —M. MOeEVkötm- EkrfWM»Driavd Fr«uzöfisches Lob für CnrttM. lieber den Inhalt der Unterredung, die am Mitt woch zwischen Curtius und Briand stattfand, wird von den Beteiligten Stillschweigen beobachtet. Pariser Zeitungen betonen, daß man aus Grund der Aussprache Curtius-Briand dm Eindruck gewinnen müßte, daß di« deutsche Außenpolitik den Weg Stresemanns unbeirrbar weitergehe. Tur- tius habe im Hinblick auf gewisse, im Laust des deutschen Wahlkampfes gehaltene Reden diese Versicherung Briand gegenüber mit mel Freimut und Offenheit bekräftigt (!). — Petit Journal meint, der deutsche Außenminister habe gewiß versucht, die innerpolitischen Zusammenhänge in Deutschland klarzustellen und gewisse rednerische Kundgebungen auf ihre wahre Bedeutung herunterzuschrauben. Dr. Curtius habe durch Annahme des Vorschlags Briands wegen der weiteren Behandlung der Saarstage guten Willen und Bersöhnungs- geist (l) bewiesen. — Malin meint, ungeachtet des heftigen Wahlkampfes und der Wirtschaftskrise folgten Dr. Brüning und seine Mitarbeiter in ihrem Verhalten einer bestimmten Linie. Sie bilde die Verlängerung derjenigen, die für Strese mann Richtschnur gewesen sei. Dr. Curtius wünsche wie sein Vorgänger, die Weiterentwicklung friedlicher Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich. Vor nicht langer Zeit habe er bei mehreren Gelegenheiten gezeigt, daß er sich dem Angebot einer andern Art von Politik nicht anschließe. Die europäische Union könne offenbar nur durch eine Annäherung zwischen Frankreich und Deutschland verwirklicht werden. Kueiferei. Berlin, 10. Sept. Der „Vorwärts" hatte die vom Reichs- wehvministerium an den früheren sozialdemokratischen Reichs- tagsabgeordneten Künstler gerichteten Fragen dadurch zu entkräften versucht, daß er behauptete, Künstler habe die ihm vorgeworfenen Aeußerungen gar nicht getan. Wie hierzu vom Reichswehrministerium festge stellt wird, hat sich das Ministerium auf Grund zahlreicher übereinstimmenden'Zeitungsberichte davon überzeugt, daß tat sächlich derartige Aeußerungen gefallen sind. Sollte Künstler versuchen, einer Beantwortung der ihm gestellten Fragen aus dem Wege zu gehen, so wird das Reichswehrministerium gegen Künstler Str ä fantra g wegen Verleumdung stellen. Der Ruhrschiedsspruch verbindlich. Berlin, 10. Sept. Der Schiedsspruch vom 4. Sept- tember für den Ruhrkohlenbergbau ist für verbindlich erklärt worden.
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