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Ottendorfer Zeitung : 02.03.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-03-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193003026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19300302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19300302
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungOttendorfer Zeitung
- Jahr1930
- Monat1930-03
- Tag1930-03-02
- Monat1930-03
- Jahr1930
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 02.03.1930
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Schwierigkeiten im Kabinett. Kerne Mehrheit zu finden. Berlin, 27. Febr. Zu den Kabinettssitzungen, die sich am Donnerstag mit dem Deckungsprogramm des Reichsfinanzministers für das Haushaltjahr 1930 beschäf tigten, erfährt die Telegraphen-Union noch, das; zwar alle formellen Abstimmungen in der Kabinettssitzung ver mieden worden sind» daß sich aber bereits durch Rund krage ergeben hat, daß sich eine Mehrheit weder für das Deckungsprogramm des Reichsfinanzministers noch für Abänderungsvor schläge, die von anderen Ministern gemacht wurden, findet. In politischen Kreisen ist ein offenbar von demo kratischer Seite stammender Vorschlag stark erörtert wor den, der dahin geht, für 1930 einen Zuschlag zur Ein kommen- und Lohnsteuer in Höhe von 10 v. H. zu er heben, um dann die Einkommen- und Lohnsteuerpflicht für das folgende Haushaltjahr um 15 v. H. zu senken. In der Deutschen Volkspartei stützt dieser Vorschlag, der offenbar als Kompromiß zwischen den Wünschen der Deut schen Volkspartei aus Steuersenkung und dem Verlangen der Sozialdemokratie nach einer direkten Steuer dar stellen soll, auf entschiedensten Widerstand, zumal man an nimmt, datz sich etatrechtlich gar keine Möglichkeit findet, die Senkung für das nächste Jahr auch einwandfrei sicher zustellen. Alles in der Schwebe. Berlin, 28. Febr. Die Beratungen des Rekchskabi- netts über die Steuerpläne des Reichsfinanzministers ge stalten sich außerordentlich schwierig. Der „Vorwärts" weist nachdrücklich darauf hin, daß noch alles in der Schwebe und ein Weg zur Einigung noch nicht sichtbar ist. Er weist u. a. daraus hin, daß gegen die Bier steuererhöhung noch erhebliche Bedenken bestünden. Diese ständen nicht nur im Zusammenhang mit der ab lehnenden Haltung der Bayrischen Volkspartei, sondern beruhten auch auf der Erwägung, daß man die Bier verbraucher dagegen schützen müsse, datz die Erzeuger einen höheren Zuschlag nähmen, als er durch die Steuer erhöhung gerechtfertigt sei. Daher werde neben dem Plan eines Bierhandelsmonopols auch an die behördliche Fest setzung der Bierpreise gedacht. Die Mineralwasser steuer stotze bei einem Teil des Kabinetts auf starke Be denken und komme für ihn überhaupt nicht in Betracht, wenn gleichzeitig durch eine Eemeindeget ränke steuer die Heranziehung von Wein und Schaumwein für die sozialen Zwecke der Gemeinden ermöglicht werde. Bei den Erörterungen um die Deckung des Fehlbetrags der Ar beitslosenversicherung ist nach der „Börsenzeitung" anstatt des Notopfers eine Zwangsanleihe auf jedes Einkommen vorgeschlagen worden. Der Vorschlag sei aber von Dr. Moldenhauer abgelehnt worden. Nach der „DAZ." hat das Zentrum um seiner Forderung aus eine sofortige Klärung der finanziellen Grundlage verstärkten Nachdruck zu verleihen, andeuten lassen, datz es gemeinsam mit der Bayrischen Volkspartei bei der heutigen Abstimmung der vereinigten Ausschüsse des Reichstags über den Poungplan und die Liquidations verträge möglicherweise Stimmenthaltung üben werde. Der „Börsenkurier" weist darauf hin, daß von allen Seiten Ver in ittlungsbe streb ungen im Gange seien, um eine Krise zu vermeiden. Der Umfang des Waffendiebstahls in Leipzig. Ueber den Diebstahl in einem militärischen Ge bäude in Leipzig-Gohlis (Reichswehr-Infanterieregi ment 11) wird vom Reichswehrministerium mitgeteilt, datz umfangreiche Nachforschungen angestellt werden, daß es bisher aber nicht gelungen ist, eine direkte Spur ausfindig zu machen. Es sind nicht, wie ursprünglich gemeldet wurde, einige Maschinengewehre entwendet worden, sondern ein schweres, 35 leichte Ma schinengewehre und 176 Jnfanteriegewehre. Bemer kenswert ist. datz zu gleicher Zeit auch in Stolp (Pom mern) ein ähnlicher Diebstahl in einem Munitions depot versucht wurde, doch konnte jener Ueberfall ver eitelt werden. Als Täter kamen in diesem Falle Kom munisten in Frage, so datz die Möglichkeit gegeben ist, datz auch der Diebstahl in dem Leipziger Munitions depot von den Angehörigen der Kommunistischen Par tei ausgeführt worden ist. - ' Wie die „Leipziger Volkszeitung" mitzuteilen weiß, dürften die gestohlenen Waffen insgesamt 70 Zentner wiegen, so daß für ihre Fortschaffung wenigstens zwei Autos benutzt worden seien müssen. Die Waffen waren, wie diese Zeitung weiter mitteilt, in einem Ge bäude außerhalb des Kasernengeländes untergebracht. Dieses Gebäude wurde bis vor einiger Zeit von einem Posten bewacht. Der Posten wurde dann, aber einge zogen und die Sicherung der Waffen blieb auf einige Rundgünge eines Postens beschränkt, der durch eine Stechuhr kontrolliert wurde. Infolgedessen konnten die Diebe ihre Kraftwagen bis an das Depot heranbringen und mit der schweren Last beladen. Lei der großen Anzahl der gestohlenen Waffen dürften sie zweifellos dazu längere Zeit gebraucht haben. Eine amtliche Aeußerung ist bisher nicht erfolgt. ! Tanzmädels oder Animierdamen? Berlin, 27. Februar. Zu den Vorgängen am Lehr ter Bahnhof erfährt eine Berliner Korrespondenz noch folgendes: Es handelt sich um eine Tanztournee, die von einer Frau Schmeling, wohnhaft in Berlin, Dunker straße, zusammengestellt worden ist. Frau Schmeling hatte zwölf junge Mädchen im Alter von 21 bis 25 Jahren engagiert und mit ihnen einen sogenannten Truppenmitglieder-Vertrag abgeschlossen. Dieser Ver trag, der sich streng an die Vorschriften der Internatio nalen Artistenloge hält, verpflichtet die Mitglieder der Tournee zu Tanzvorführungen in Südamerika. Die Engagements werden lediglich von der Truppenchefin getätigt und die Tänzerinnen haben sich den Anweisun gen der Unternehmerin zu fügen. Sie haben nicht die Möglichkeit, ein Auftreten in Lokalen zu verweigern, die ihrer Art nach nicht als Variete, Theater ober Cafe gewertet werden können. Frau Schmeling hat in den letzten Jahren in wenig erfreulicher Weise von sich reden gemacht und es ist zwischen ihr und ihren Angestellten in Südamerika wiederholt zu außerordentlich scharfen Auseinandersetzungen gekommen, bei denen auch die deutschen Auslandsvertreter schließlich eingreifen mutz ten. Wiederholt haben die Mädchen, die sich ihr ver pflichtet hatten, die Truppe fluchtartig verlassen, wobei sie ihre Habseligkeiten im Stich lassen mußten, die von der Unternehmerin zum Ausgleich ihrer Forderungen beschlagnahmt worden waren. In der Internationalen Artistenloge sieht man die in den letzten Jahren häufig gewordenen Tournees von Tanzmädchen nach Südame rika. Spanien und dem Balkan außerordentlich ungern, weil dank der räumlichen Entfernungen und den sehr verschieden gearteten Gesetzen der einzelnen Länder eine Kontrolle dieser Unternehmungen fast unmöglich ist. Alle Behörden sind machtlos, sobald es sich um Ver Susanne Wesieropp. Roman von E. H e ß b e r g. 21) (Nachdruck verboten.) Susannes Herz war wie zusammengcschnürt. Der Kontrast war ja auch zu groß. Zwei Tage lang war sie die Hauptperson gewesen, um die sich alles gedreht hatte. Hier schrumpften ihre Ansprüche mit einem Male zu sammen. Nur obenhin fragte der Onkel: „Hast du dich amü siert?" Ihre Antwort wartete er kaum ab. Rasch, als versäume er etwas Wichtiges, steckte er den Kopf wieder in die Zeitung. Anna brachte das Abendbrot. Appetitlos stocherte Susanne darin herum. Dann ging sie nach oben. Die Nachtlampe brannte. Die ganze Enge des Beieinander seins überkam sie. Mit heißer Sehnsucht dachte sie an ihr großes, elegantes Hotelzimmer. »Guten Abend, Tantchen!" Sie trat ans Bett. »Guten Abend!" »Ich habe mich erst unten aufgewärmt, um dir nicht die ganze kalte Luft nach oben mitzubringen." »Ach, ja." »Was du für Dinge machst!" »Sprich heut' nicht zuviel mit mir, Kind. Ich fühle ich zu elend." , Still zog sich Susanne aus. Wie ein begossener Pudel schlich sie ins Bett. »Kleine Gräfin, Gräfin Ussy!" tickte ihr die Uhr, knisterte ihr das bescheidene Flämmchen der Nachtlampe zu. Den Kopf in die Kissen wühlend, schlief sie unter Tränen ein »Heul' kannst du nicht zu Voglers gehen," meinte die Tante in der Frühe, als sich Susanne ankleidete. „Heut' mußt du bei mir bleiben. Ich will mir Umschläge auf den Kopf und eine Brustpackung machen. Vielleicht über nimmst du das. Schick' Anna weg, um abzusagen!" Auch das noch! Zu Tode betrübt, gehorchte Susanne. Bei Tisch meinte der Onkel: „Wie geht's denn da oben?" »Ach Gott, Onkel, ich mach' mir solche Vorwürfe. Ich bin doch allein an Tantes Erkältung schuld." »Ach, Unsinn! Den Schnupfen kriegt sie alle Jahre. Ich seh' sie ja noch vorigen Winter am Fenster sitzen, statt tmes Taschentuches die alten, weichen Handtücher von der Urgroßmutter benutzend. Mach' nur nicht viel Worte! Auch nicht von der Reise! Sie wollte sic durchaus nicht zugeben. Wäre ich nicht zufällig dagewesen, hätt'st du sie nicht mitmachen dürfen." „Ach, Onkel, wie soll ich dir danken!" „Schon gut! Schon gut!" Schwer fiel es ihr aufs Herz, daß sie ihn gestern vor fremden Menschen aus purem Jugendübermut lächerlich gewacht hatte. Das trieb ihr die Schamröte ins Gesicht. »Guten Abend, Tantchen!" Sie trat ans Bett. Der Onkel deutete sich das ganz anders. „Mußt nicht empfindlich sein, wenn ich dich scheinbar zurückwetse. Es ist besser so, Mathildes wegen. Na, du verstehst mich. Früher haben mir die deshalb stattgefundenen Kämpfe das Leben sauer gemacht. Jetzt könnte ich sie gar nicht mehr aushalten. Man ist mürbe und ruhebedürftig ge- worden." Susanne sah ihn in heißem Erbarmen an. Sie dachte an das Bild da oben in dem stillen Märchenzimmer, das in seiner unveränderten Lieblichkeit noch heut' als einzige sichtbare Erinnerung an sein Glück weiterträumte. Dann ging sie zu Mathilde hinauf. Die aber meinte: „Ich will jetzt versuchen, ein w-nia zu schlafen. Richte dich heut' unten ein!" tragsabschlüsse mit großjährigen Mädchen handelt. Diese Reisen nach Südamerika bilden für die Teilneh mer immer eine Gefahr, denn es zeigt sich immer wie der, datz die ersten zwei oder drei Engagements woh'. im Theater oder Cafe getätigt werden, datz aber dann die Truppe häufig gezwungen wird, in Freudenhäusern aufzutreten. Die Mädchen sind in diesem Falle fast schutzlos. Erklärung des argentinischen Konsuls. Berlin, 27. Febr. Durch den argentinischen Kon sul werden der „D. A. Z." noch folgende Mitteilungen über die Ausreise der Frau Schmeling mit neun jungen Berlinerinnen nach Buenos Aires gemacht: ..Sowohl die Polizeirätin Mosse im Berliner Polizeipräsidium, als auch die Internationale Artistenloge haben auf Anfrage des argentinischen Konsuls über die Persona lien der Frau Schmeling erklärt, daß sie eine Erteilung des Einreisevisums für Argentinien nicht befürworten könnten. Die Mädchen würden von der Frau Schme ling in Buenos Aires lediglich als Animierdamen in einem zweifelhaften Lokal angestellt. Das argentinische Generalkonsulat in Hamburg ist verständigt worden, kein Einreisevisum zu erteilen. Auch die Behörden in Montevideo sowie in Buenos Aires haben von dem argentinischen Konsul in Berlin Nachricht über den Talk erhalten. Aus aller Welt. * Kommunistische Propaganda in einer Kaserne bei Wien. Wegen Verteilung revolutionärer Flugschriften in der Kaserne in Stockerau bei Wien sind 45 Kommu nisten verhaftet worden. Zwei von ihnen wurden dem Ge richt zugeführt. Gegen die Urheber der Propaganda ist ein Verfahren eingeleitet worden. * Lawinenunglück. Zwei Bergsteiger wurden im französischen Teil der Pyrenäen von einer Schneelawine verschüttet. Einem der beiden gelang es, sich nach stun denlangen Bemühungen zu befreien und Hilfe für seinen Kameraden aus dem nächstgelegenen Dorf zu holen. Die Schneemassen waren jedoch so groß, datz es trotz eifrigen Bemühens nicht gelang, den zweiten Verschütteten aufzu finden. * Erfolgreiche Vermißtensuche durch Rundfunk über 12 000 Kilometer. Durch Rundfunk wurde kürzlich eine Nachricht holländischer Eltern, deren Sohn seit fünf Jahren in Indien verschollen war, nach dem fernen Osten gesandt. Dieser Ruf hatte Erfolg. Wenige Tage darauf erhielten die Eltern ein Telegramm des Verschollenen. * Der ehemalige Schah von Persien gestorben. Der ehemalige Schah von Persien, Achmed Mirza, ist, wie das „Berl. Tagebl." aus Paris meldet, am Donnerstag abend in einem Krankenhaus in Neuilly nach langer schwerer Krankheit im Alter von 31 Jahren gestorben. Nach seiner Absetzung am 31. Oktober 1925 hatte er seinen dauernden Wohnsitz in Paris genommen. * Arbeitslosensturm auf das Neuyorker Rathaus. Am Donnerstag versuchte eine grotze Anzahl von Ar beitslosen, das Rathaus von Neuyork zu stürmen. Starke Polizeikräfte griffen ein und verhinderten ein Eindringen der Kundgeber in das Gebäude. Tast von den Aerzten aufgegeben. Neuyork, 28. Febr. Wie aus Washington gemeldet wird, befindet sich der ehemalige amerikanische Staats präsident Taft in einem äußerst kritischen Zustand, so datz mit seinem Ableben stündlich gerechnet werden mutz. Waffenstillstand in San Domingo. Neuyork, 28. Febr. Konsul Curtis, der von der amerikanischen Regierung nach San Domingo entsandt worden war, hat dem Staatsdepartement durch Kabel mitgeteilt, datz durch seine Vermittlung zwischen der Re gierung und den Aufständischen am Donnerstag ein Waffenstillstand abgeschlossen worden ist. Wie sich Susanne gerade behaglich auf dem Sofa aus strecken wollte, ging die Tür. Anna kam in Strümpfen herein. Die Schuhe hielt sie in der Hand. Als sie Su sanne auf dem Sofa bemerkte, prallte sie erschreckt zurück, „Hätt' ich gewußt, daß Sie schlafen wollen, wäre ich nicht gekommen." „Ach wo, Anna, ich hab' ja noch gar nicht geschlafen. Ich fing ja erst gerade an, mich einzukuscheln. Und eigent lich ist's auch leichtsinnig von mir. Ich hätte mir lieber Renis Buch mit herunterbringen und daran malen sollen." „Ach wo, Sie sind doch von gestern müde." »Das ist wahr, aber schließlich ." ZLs war wohl herzeschön?" Susanne nickte. „Jst's nicht einzig, Fräulein, daß gerade wir beide immer etwas Schönes zusammen erleben müssen? Ich hab' heup nämlich auch etwas erlebt! Fräulein werden staunen." „Sie, Anna? Wo denn? Eigentlich komme« Sie doch gar nicht heraus. Wo soll denn das Erleben Herkommen?* „Wahr ist's doch!" Anna lachte lustig auf. „Scht!" warnte Susanne. „Sonst hört's Tante." „Ja, richtig! Also, denken Sie, Fräulein, wie ich heut' früh bei Voglers war, Sie zu entschuldigen, mußte ich einen Augenblick im Hausflur warten. Und wie ich so steh' und mir den schönen Spiegel und die noble Ein- Achtung im Hausgang begucke, ruft einS: »Scht!" „Wer denn?" „Na, der Pfleger von Herrn Vogler. Jetzt gab ein Wort das andere. Und da erzählte er mir, daß er auch eine Waise und im Waisenhaus erzogen sei, genau wie ich. Das ging mir ourch und durch und brachte mich halt ihm gleich so nahe und so sagte ich ihm meine Ansichten vom Leben und wie hart es wäre, stets unter fremden Men» schen sein zu müssen, und da meinte er, lange halte er es auch nicht mehr bei Herrn Vogler aus, so gut er'S auch hätte. Er will in Breslau eine Kurbadeanstalt übernehmen. Massieren, packen, kneten kann er. Und da sagte ich, Sie haben's gut. Unsereiner ist viel übler dran. Selbst für sein Geld kann man kein eigenes Heim kaufen. Und da fragte er, ob ich denn überhaupt welches hätte. Und da sagte ich, ja freilich, die kleine Stelle, die mein Vater hatte, ist vom Vormund verkauft und da für sind Papiere angeschafft worden, die Zinsen bringen. Die laß ich in die Sparkasse einzahlen und so ist man doch nicht ganz blank." (Fortsetzung folgt.)
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