Allgemeines Journal der Uhrmacherkunst

364 Allgemeines Journal der Uhrmacherkunst. Nr. 23. Herr Ganter schlägt vor, eine Kommission zu bilden, welche mit den Nachbarstädten in Fühlung tritt. Herr Frey gang empfiehlt zunächst Zusammenschluss in den einzelnen Städten. Diese Vereine treten dann zu einem Unter verband des Central-Verbandes zusammen. Her Frischmuth bringt folgende Resolution ein: „Die bisherige Kommission soll weiter bestehen bleiben und sieh in Zukunft aus der Provinz Hannover und den Nach bargebieten ergänzen. Ferner soll im Laufe des nächsten Halb jahres eine weitere Uhrmacher Versammlung in Hannover statt finden.“ Herr Hoffmann-Herford empfiehlt, in den einzelnen Orten Vereine zu bilden und diese dann dem Verbände anzuschliessen. Die Innung Herford kann sich, örtlicher Verhältnisse wegen, an den Rheinisch-Westfälischen Verband nicht anschliessen, an Hannover würde sie es sofort tun. Herr Ganter weist auf die Wichtigkeit einer Bezirks vereinigung hin, da man nur dann feststellen kann, ob die Ver hältnisse in unserem Gewerbe besser geworden sind. Der von Herrn Frischmuth eingebrachte Antrag wird hierauf einstimmig angenommen. Herr Jasch schliesst mit herzlichen Dankesworten um 8 Uhr die Sitzung. Eine grosse Anzahl der Teilnehmer nahm an dem gemein samen Abendessen teil. Hierzu waren auch verschiedene Damen der Kollegen erschienen. Lange noch war man zusammen und jeder fühlte, dass die Verhandlungen- Erfolge zeitigen werden. Wir aber hoffen, dass die vielen Anregungen, welche hier ge geben wurden, auf guten Boden gefallen sind. Möge in der nächsten Versammlung ein Unterverband für Hannover und die Nachbargebiete gegründet werden zu Nutz und Frommen jedes Einzelnen und des Gewerbes. W. König. —*8s8-«— Innungs- und Yereinsnachrichten des Central-Verbandes der Deutschen Uhrmacher. Kostenlos geöffnet für Unterverbände, Vereine, Freie und Zwangs-Innungen 1 ). Verein Berlin. Bericht über die 233. ordentliche Versammlung am Dienstag, den 12. November, nachm. 4 Uhr, in den „Industrie-Festsälen“, Beuthstrasse 19/20. Tagesordnung: 1. Verlesung des Berichtes der am 22. Oktober statt gefundenen ordentlichen Versammlung. 2. Wahl der Kassen- und Bibliotheks- Prüfer. 3. Wahl der Kommission, welche die Neubesetzung der Vereins- Aemter für das Jahr 1908 vorzubereiten hat. 4. Fragekasten. 5. Verschiedenes und Entgegennahme von Anträgen aus der Versammlung. Vor Beginn der Verhandlung werden Lehrlinge eingeschrieben, resp. ausgeschrieben. Um 4 3 / 4 Uhr eröffnet der II. Vorsitzende, Koll. Bätge, die Sitzung. Nachdem derselbe die Anwesenden begrüsst hat, teilt er der Versammlung mit, dass unser langjähriges Mitglied, Koll. Schwarz, gestorben ist. Durch Erheben von den Plätzen ehren die Anwesenden das Andenken des Ent schlafenen. Hierauf wird ein Brief vom Vorsitzenden des Central-Verbandes verlesen, worin derselbe mitteilt, dass Herr Dr. Hirschfeld-Leipzig voraus sichtlich Syndikus des Central-Verbandes werden wird. Er ersucht, eventuelle Rechtsfragen an ihn einzusenden, und würde er dieselben dann Herrn Dr. Hirschfeld zur Beantwortung unterbreiten. Hiergegen wird insofern Ein spruch erhoben, als dadurch viel Zeitverlust entsteht und schnelle Hilfe viel fach sehr angebracht sei. Deshalb ist es vorzuziehen, dass wir uns direkt an Herrn Dr. Hirschfeld wenden, und soll eine diesbezügliche Mitteilung dem Vorsitzenden des Central-Verbandes gemacht werden. Nachdem der Vor sitzende noch an das, am heutigen Abend stattfindende Vergnügen der Berliner Uhrmachergehilfen erinnert und um recht zahlreiches Erscheinen unsrerseits gebeten hat, wird zu Punkt 1 der Bericht der letzten Sitzung verlesen. Hierzu ist nachzutragen, dass eine genauere Mitteilung über die Lebensfähigkeit der betreffenden Krankenkasse erst nach Durchsicht der Statuten erfolgen kann. Auch macht Koll. Wolter nochmals darauf aufmerksam, dass die be ll Zur Beachtung^ iMT" Der unberechtigte Nachdruck unserer Vereinsnaehrichten, auch auszugsweise, ist ausdrücklich verboten und wird gerichtlich verfolgt. Der Vorstand des Central-Verbandes. Die Herren Schriftführer, Vorsitzenden und Obermeister der Vereine und Innungen werden dringend ersucht, alle Vereins- und Innungsberiehte, ebenso die Einladungen zu Versammlungen rechtzeitig einzusenden. Für Nr. 24 be stimmte Einsendungen werden bis spätestens den 6. Dezember an die Adresse des Vorsitzenden Koll. Rob. Freygang, Leipzig, Johannis platz 24, erbeten. treffende Kasse bis jetzt einen Ueberschuss von 3500 Mk. aufzuweisen hat. Nachdem Koll. Schreck das Dankschreiben der Urania in Glashütte für die Uebersendung der Beihilfe zum Sternwartenfonds, an welcher sich mehrere Kollegen durch freiwillige Spenden - beteiligten, verlesen hat, werden zum Punkt 2 die Herren Koll Geppert, Barth und Oswald Schulz zu Kassen prüfern, die Herren Koll. Schräder und Barth zupiibliotheksprüfern vor geschlagen und gewählt. Die Herren nehmen die Wahl an. Punkt 3. Auch in diesem Jahre wird eine Kommission, welche zur Hauptversammlung im Januar 1908 geeignete Herren Kollegen in Vorschlag bringt, die neu zu besetzende Vereinsamter annehmen würden, gewählt. Hierzu werden die Herren Koll. Platz, Schräder, Oswald Schulz, Benzin und Storch vorgeschlagen, und nehmen auch diese Herren die Wahl an. Punkt 4. Direkte Fragen sind nicht zu beantworten, dafür entspinnt sich aber zu Punkt 5 eine längere, sehr anregende Unterhaltung über viele, unseren Beruf betreffende Angelegenheiten. Unter anderem sind die Arbeits verträge eingegangen uud soll der Preis für 10 Stück 0,50 Mk. betragen. Auch hiergegen wird Einspruch erhoben, zumal da wir jetzt für jedes Mitglied gegen früher genau den doppelten Beitrag zur Central-Verbandskasse zu zusteuern haben. Gleichzeitig sei allen Mitgliedern bekannt gegeben, dass sie die Arbeitsverträge bei Koll. Bätge, Kanonierstrasse 40, kostenlos erhalten können. Dann wird eine Annonce der „Nomos“ verlesen, aus der deutlich hervorgeht, dass die Gesellschaft nur die Absicht hat, ihre Uhren direkt an Private abzugeben. Ueber unsere Mitgliedschaft zum Bunde der Handel - und Gewerbetreibenden entspinnt sich desgleichen eine längere Aus sprache. Es wird beschlossen, die Mitgliedschaft zum Ablauf des Geschäfts jahres zu kündigen. Auch das Taxieren von Uhren und Goldsachen wird eingehend besprochen. Es wird empfohlen, die Plakate, welche besagen, dass das Taxieren von Uhren und Goldwaren nicht mehr stattfindet, möglichst all gemein anzuschaffen und wenn irgend angängig so anzubringen, dass dieselben dem Publikum schon von aussen auffallen, da hierdurch viel Aerger und Unannehmlichkeiten erspart werden. Freilich sei anzuerkennen, dass wir zu weilen nicht umhin können, eine Taxe abzugeben. Hierzu erläutert Koll. Geppert in längerer, ausführlicher Rede seinen Standpunkt zu der, seiner Zeit von ihm abgegebenen Taxe, eine Brillantbrosche betreffend. Aus allem Gesagten geht hervor, dass wir Uhrmacher das Taxieren möglichst vermeiden sollen, zumal unser Beruf uns die Pflicht auferlegt, das Vertrauen des Publikums nach Möglichkeit zu fördern. Nachdem der Vorsitzende noch bekannt gemacht hat, dass im Dezember keine Sitzung abgehalten und die Hauptversammlung im Januar 1908 vor aussichtlich abends stattfinden wird, schliesst derselbe die Sitzung um 7 Uhr. Berlin, den 20. November 1907. Paul Flügge, I. Schriftführer. Uhrmacher-Zwangs-Innung, im Bereich der Königl. Amts hauptmannschaften Döbeln und Oschatz. Am 13. November verschied nach längerer Krankheit im Alter von 65 Jahren unser werte Kollege, Herr Beinhold Gasch in Leisnig. Wir betrauern in ihm ein langjähriges, treues Mitglied unserer Innung und werden seiner stets ehrend gedenken. Die Uhrmacher-Innung in den Bezirken der Königl. Amtshauptmannschaften Döbeln und Oschatz. Robert Müller, Obermeister. Innung der Uhrmacher und Goldschmiede der Städte Remscheid, Lennep, Wermelskirchen, Löttringhausen, Radevormwald. Generalversammlung am Montag, den 18. November 1907, im Restaurant „Max und Moritz“ in Remscheid. Tagesordnung: 1. Verschiedene Eingänge, 2. Anträge des Vorstandes betreffend, 3. Austritt aus dem Innungsaussehuss, 4. Union Horlogöre (Schilder betreffend), 5. Rabatt-Angelegenheit. Der Vorsitzende, Obermeister Gockel, eröffnet 6 Uhr die Versammlung und bringt derselben verschiedene Eingänge zur Kenntnis. 1. Es wird ein vom Vorsitzenden des Rheinisch-Westfälischen Verbandes eingegangenes Schreiben verlesen, weiches den Exporteuren zugestellt werden soll, um den durch die Angestellten verursachten Schäden entgegen zu treten. Die vorgelesene Fassung des Schreibens wurde angenommen und Herr Hückinghaus beauftragt, die Unterschrift des Rheinisch-Westfälischen Goldarbeiter-Verbandes zu erwirken. 2. Anträge des Vorstandes betreffend, bemerkt Vorsitzender, dass etwaige Anträge der Mitglieder dem Vorstande möglichst vorher angemeldet werden müssen, um solche auf die Tagesordnung stellen zu können, welchem die Versammlung beistimmte. 3. Austritt aus dem Innungsausschuss. Beschluss der Versammlung ist, aus dem Innungsausschuss auszutreten, da ein Nutzen für unsere Innung nicht ersichtlich ist. 4. Union Horlogöre (Schilder betreffend) Nach längerer Debatte wird beschlossen, die Anschaffung der Schilder den Kollegen freizustellen und dieses dem Obermeister anzumelden.