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Erzgebirgischer Volksfreund : 20.04.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193004204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19300420
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19300420
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1930
- Monat1930-04
- Tag1930-04-20
- Monat1930-04
- Jahr1930
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 20.04.1930
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Allerlei Ostereier. Der Genosse Severing hat sich von seinem Gestnnungs-> freunde und Nachfolger Wirth korrigieren lassen müssen. Man kann daraus ermessen, wie sehr Severing in der Gache Thü ringen, die eigentlich eine Sache. Frick ist, daneben gegriffen hat. Unter normalen Verhältnissen wäre «Ine Ministeranilage vor dem Staatsgerichtshof fUr bas Deutsche Reich gegen Seve ring fällig. Dazu gehört freilich eine X Majorität de» Reichs tags, die natiirl ch nicht zusammenkommen wird, da Demokra- tie und Recht ke nen rechten Klang geben. Der Genosse Seve ring kann also seine Ostereier in Ruhe verzehren. Wenn er aber und Wirth etwa auf einem Reichsbannertreffen zusam mentreffen sollten, so werden sie, obwohl sie beide Erzrepubli- kaner sind, wohl einen großen Bogen umeinander machen. ä propvk, Reichsbanner! Es erlebte eine Extra- Osteriiberraschung. Für den Sommer hatte es in Stärke von 10 00t) Mann einen „Friedensmarsch" nach dein Chemin des Dames vorgesehen. Die französischen Frontkämpfer l»aben aber in diesen Tagen abgewinkt. Und das, trotzdem der ^aus- dichter der Reichsbannerzeitung den nachfolgenden, wirklich er- 'hebenden Hymnus hatte steigen lassen: „Nach Frankreich wollen wir, über den Rhein; Wir werden «in starkes Armeekorps sein. Mit blitzenden Augen und dröhnendem Schritt, Wir führen treffliche Waffen mit. Unser« Waffen sind der erwachte Verstand. Ein friedliches Herz, eine warme Hand. Und auch der Franzmann tritt kräftig an, Er schreitet mit viel taufend Mann. Und schwürt ein langes und breites Schwert, Das ist die Licke zu seinem Herd. Das ist die Liebe zu dieser Welt, Damit sie Ruhe und Frieden hält." Bomben sind keine Ostereier. Auch wenn sie nicht-los- gehen und gar nicht losgehen können, hat die Sozialdemokratie gewaltigen Respekt vor diesen Dingern. Das heißt jetzt. Früher war das anders, da wurde jeder russische oder spanische Anarchist von ihr ans Herz gedrückt, nachdem er so ein Ding zum Platzen gebrächt hatte. In Hamburg hat man in diesen Tagen „in umfassender Aktion" einen „ganzen Bombenkom plex restlos aufgeklärt". Dem Glück ist aber das Pech nahe. Der Anfertiger der Dinger ist nämlich der Sohn eines wasch echten sozialistischen Parteigenossen. Es wundert sich niemand, daß die ro te Pr e s s e über diese Tatsache stillschweigend hin weggeht. , Sonst ist diese Presse aber tüchtig auf dem Damm. Furcht- ,bar viel Druckerschwärze verwendet sie aus durchsichtigen ! Gründen z. B. darauf, blödsinnige englische Pressestimmen zu >der Bewilligung der Mittel für den Panzerkreuzer 8 wieder- izukäuen und die von der Regierung in die Wege geleitete Agrarpolitik bei den Gegnern in Mißkredit zu bringen, wie sie > überhaupt alles tut, um Deutschland bei den Gegnern an- jzuschwärzen. Und cs ist noch gar nicht lange her, da § nannte die rote Journaille gewisse Obergenossen stolz „Hinden- , burgdeutsche". Eine weitere vorösterliche Tätigkeit der roten und der rötlichen Presse bestand darin- die politische Unterwäsche ge wisser Personen zu beschnüffeln. Mr General'von FaKen- hausen, der bisher Kommandeur der Dresdner Jnfanterreschule war und jetzt Privatmann ist, hatte sich das energisch verbeten, ! worauf ihm angesonnen wurde, er sollte.erklären, daß er nicht mit einer gewissen politischen Partei sympathisiere. Wir neh men an, daß der General in diesem Zusammenhänge Götz von Berlichingen zitieren wird, und verzeichnen Im übrigen wieder einmal die Tatsache, daß die Meinungsfreiheit bei der Linken in den besten Händen ist. Das neckische politische Wechselspiel zwischen Ministern verschiedener Parteirichtungen, das wir hier vorausgesagt hat ten, ist im vollen Gange. In Preußen maßregelt der rot« Kultusminister Studienräte, deren Schüler in Aufsätzen an geblich die Republik beschimpft haben sollen. In Thüringen dagegen setzt der nationalsozialistische Minister Frick ein Fräu- lein Dr. Lewin, die als Berufsberaterin tätig ist, an die Früh- lingsluft, weil sie als Jüdin sich nicht zur Berufsberaterin eigne. «> Der ehemalige preußische Innenminister Genosse A l - brrt Grzesinskt ist von seiner längeren Reise aus der Schweiz zurückgekehrt. Daß seine „liebreizende Frau Gemahlin" (d. h. die Erwählte seiner späteren Zuneigung, die angetraute Gattin nährt sich irgendwo von spärlichen Alimenten) mit von der Partie war, wird nicht ausdrücklich berichtet. Der „niederge hetzte" Herr scheint sich gut erholt zu haben- Wenigstens agi- tiert er bereits wieder für seine Partei, wobei es ihm, dem die Republik eine dicke Pension zahlt, nicht darauf ankommt, ein zelnen Mitgliedern der republikanischen Reichsregierung „dunkle Absichten" unterzuschieben. * Unter der Ucberschrift „Kommandeur Max Rein hardt" berichtet das „Berliner Tageblatt" von der „beson deren Auszeichnung", die Berlins erfolgreichster Regisseur, dem östlichen Max Reinhardt Lei einem Kopenhagener Gastspiel durch den dänischen König in Gestalt des Kommandeurkreuzes vom Danebrog-Orden erhalten habe. Eingedenk des Artikels der Reichsverfassung 109, Abs. 6 („Kein Deutscher darf von einer ausländischen Regierung Titel oder Orden annehmen") drückt die demokratische Tante, die über den republikanischen Anstand zu wachen sich berufen fühlt, dem neuen Kommandeur ihre volle Genugtuung aus. Das E. K. I etc. ist und bleibt ihr aber das „Bauchblech". Zwanzigtausend Tonnen (das sind 20 Millionen Kilogramm) Margarine sind 1929 in Deutschland mehr verbraucht worden, als im Jahre vorher. Der holländische Konzern, dem jeder deutsche Margarineverbraucher tributpflich tig ist, stellt eben diese Tatsache mit Genugtuung fest. Der Osterhase macht sich darüber seine eigenen Gedanken. * Der Reichshaushaltplan für 1930 enthält auch eine An zahl Anforderungen, die für Sachsen von Interesse sind. Sie beziehen sich bis auf zwei Positionen auf den Finanz etat. Es werden angefordert: für den Neubau des Lan de s fi na n z am tc s Dresden ein Restbetrag von 700 000 Mark, 98 000 Mark für einen Anbau an das Finanzamtsgebäude in Zittau, 280 000 Mark für den Neubau des Finanzamtes in Burgstädt, 280 000 Mark für'den Neubau des Finanzamtes Glauchau, 300 000 Mark für den Neubau der Zolldienststelle in Dresden. Meint Ler Osterhase nicht auch, daß das sehr interessant ist? * Das ist ,der Ausbau bei uns. In Frankreich baut man ab. Die Steuerst nämlich. Der steue Hausheltplan bringt Steuersenkungen von 2 Milliarden Franken, nachdem im Laufe des vergangenen Etatsjahres durch Sondergesetze die Steuern bereits um 3,8 Milliarden Franken ermäßigt worden waren. Fürwahr ein nobles Ostergeschenk. Alles unser Geldl, meint traurig der Osterhase. H >>Gra? Zeppelin" wieder in Friedrichshafen Friedrichshafen, 18. April. Das Luftschiff „Graf Zep pelin" ist am Donnerstag um 19 Uhr glatt gelandet. Nach Verlauf von 20 Minuten war das Schiff bereits in die Halle gebracht. Wie auf der Hinfahrt waren auch diesmal 16 Passa giere an Bord, darunter der spanische General Kindelan und Her spanische Major Gallarza, sowie weitere vier Herren aus Spanien. Die übrigen zehn Passagiere hatten auch den Hin flug nach Sevilla mitgemacht. Ueber die Vorbereitungen und den Empfang in Sevilla sowie das einwandfreie Arbeiten der zur'Ver fügung gestellten Haltemannschaft des Militärs äußerte sich die Schiffsleitung sehr lobend und anerkennend. Auf dem Landungsplatz hatten sich Tausende von Zuschauern einge- sundcn, und die königliche Familie begab sich zur Besichtigung des Luftschiffes an Bord. Das Schiff wurde während des ganzen Aufenthaltes, der etwa 1>t Stunden dauerte, von der Landemannschaft gehalten, da der Ankermast für die beab sichtigte Südamerikafahrt wohl schon aufgestellt ist, aber noch nicht benutzt werden kann. Der Abflug vonSevilla um 19 Uhr 43 ging sehr glatt vonstatten. Die Rückfahrt wurde bei herrlichem Wetter und Sonnenschein angetreten. Bei Annäherung an die französische Küste kam ein ziemlich starker Nordwind auf und das Luftschiff fuhr deshalb in nördlicher Richtung bis La Roche. Dort drehte es dann ab in östliche Richtung und bei ständiger Verschlechterung des Wetters, das über Mittel srankreich westlich Dijon und an der Eote d'or sogar in heftiges Schneetreiben überging, flog „Graf Zeppelin" in Direkter Richtung über Besancon, Basel, Konstanz dem Heimathafen Friedrichshafen zu. Im ganzen wurden etwa 6000 Kilometer zurückgelegt. Das Luftschiff wird jetzt über Ostern in der Halle liegen bleiben. Am kommenden Dienstag erfolgt die bereits gemel dete Blütenfahrt nach dem Rheinland bis Vonn, wo bei günstigen Wetterverhältnissen eine Landung vorge sehen ist. Der König von Spanien hat in einem heute hier eingetroffenen Telegramm an seinen Flügeladjutanten Nlajor Gallarza, der die Reise von Sevilla nach Friedrichshafen an 'Bord -es „Graf Zeppelin" mitmachte, seiner Bewun derung über die Leistungen des Luftschiffes erneut Ausdruck verliehen und gebeten, dem Kommandanten und der Besatzung nochmals zu versichern, wie er sich über den Besuch des Luft schiffes in Spanien gefreut habe. Berlin, 18. April. Nach Meldungen aus Kabul hat König Mrdir Khan das Todesurteil gegen den ehemaligen Reichs- ^Verweser Les Königs Aman Ullah, Muhamed Wali Kban, aufgehoben. Muhamed Wali Khan muß jedoch Afghanistan verlassen und darf in den nächsten 10 Jahren nicht nach Afghanistan Aurückkehren. Polnisches Schandurteil. Bromberg, 18. April. Das Urteil im Bromberger Deutschtumsbundprozeß wurde unter ungeheurem Andrang und großer Spannung des Publikums verkündet. Wegen Behinderung oder Abschwächung von Gesetzen und Anordnungen mit ungesetzlichen Mitteln wurden verurteilt: Studienrat Heidelck, Dr. Krause,' Dr. Scholz, Schmidt und Dobber mann zu je sechs Monaten Ge fängnis, v. Witzleben, Eenner, Arendt zu je drei Monaten Gefängnis, Dr. Winkelhausen zu zwei Mo naten Gefängnis und Frl. Seiler zu einem Monat Ge fängnis. Wegen diplomatischen Hochverrats wurden verur teilt: Studienrat Heidelck und Schmidt zu je sechs Monaten Festung. Allen Angeklagten wurden „mildernde Umstünde" zugebilligt. Von der Anklage der Spionage und des Hochverrats wurden alle Angeklagten freiqesprochen. Den Angeklagten v. Witzleben, Jenner, Arelrdt, Winkelhausen und Frl. Seiler wurde eine dreijährige Bewährungsfrist gewahrt. Polen protestiert beim Völkerbund. Genf, 18. April. Der Vertreter der polnischen Regierung beim Völkerbund, Minister Sokal, hat im Anschluß an den von der polnischen Regierung in Berlin unternommenen Schritt nunmehr auch dem Generalsekretär des Völkerbundes eine Rote überreicht, in der die polnische Regierung erklärt, das vom Reichstage am 14. April angenommene Agrar programm sehe sehr weitgehende Erhöhungen der Zoll- tarifpositionen vor, die den polnischen Ausfuhrhandel be rühren. Die polnische Negierung stelle daher fest, daß das deutsche Agrarprogramm eine völlig neue Lage gegen über dem Zustand geschaffen habe, der bei der Unterzeichnung des Genfer Abkommens über die einjährige Verlängerung der Handelsverträge bestand. In der Note weist die polnische Regierung sodann auf den grundsätzlichen Vorbehalt hin, den sie bereits bei der Unterzeichnung des Abkommens geltend gemacht hat und in dem Lie Ratifizierung und Las Inkraft treten des Abkommens über die einjährige Verlängerung der Handelsverträge davon abhängig gemacht wurde, dB kein anderer Staat seine Zolltarife über den Stand vom ' N! 1930 erhöht. Von zuständiger Berliner Stelle wird hierzu n Bekanntlich ist die Genfer Uebereinkunft bisher wc Deutschland noch für Polen verpflichtend. Die Frist ' " '' Hinterlegung der Ratifikationsurkunden läuft am 1. k der 1930 ab, und erst in einer für die Zeit vom 1. ' November geplanten Konferenz soll über die Inkra des Abkommens entschieden werden. Aber selbst i" Genfer Beschlüsse schon Gültigkeit hätten, würde die p Regierung keinen Anlaß zum Protest haben, da der mcnscntw; ri vom 24. März 1930 keine Festlegung bestehenden Zolltarife bedeutet, sondern die Staaten n - -r Mitteilung von Zvilcrhöhungen anhält, worauf ne; handluucen eNclgen Aevanche. Gorst«« der englisch«« Sozis. London, 18. April. Im Unterhaus fragte der Abg. der Arbeiterpartei WallhaL, ob dem Staatssekretär des Innern bekannt sei, daß sich in London eine monarchistische russische Organisation zu dem Zweck gebildet habe, di« diplomatischen Vertreter Sowjetrußlands zu entführen, und welche Maßnahmen er zu treffen gedenke. Die Regierung erwidert«, der Staatssekretär hab« Blättermeldungen dieser Art gelesen, besitze zurzeit aber kein« weiteren Nachrichten. * * Stockholm, 18. Avril. Nachdem der Stellvertreter des hiesigen Sowjet-Gesandten, Dimitriewski, vor kurzem plötzlich seines Amtes enthoben worden war, wird jetzt bekannt, daß der MärineattachL Sobolew Befehl erhalten hat, sich sofort nach Moskau zu begeben. Sobolew erklärt«, daß «r diesem Befehl, der mit einem Todesurteil gleichbedeu tend wäre, nicht Folge leisten, sondern In Schweden verblei ben werde. Es verlautet, daß auch der Chef der Sowjetge- sandtschaft in Stockholm, Dr. Kopp, in Moskau in Ungnade gefallen ist, daß jedoch seine Abberufung hinausqeschoben wurde, »veil er schwer erkrankt ist. . , * Rückkehr Trotzkis nach Moskau? Pari», 18. April. Nach einer Agenturmeldung soll in Konstantinopel ein Abgesandter Radeks eingetroffen sein, der mit dem seit zwei Jahren dort lebenden Trotzki darüber ver- handeln soll, ob dieser gewillt ist, nach Moskau zurückzukehren. Trotzki soll Lie Leitung Ler Agrarpolitik in Rußland nach einem , vorher festgelegten, gemäßigteren Programm angeboten werden. Die Regierung Stalin habe sich wegen der wachsen den Agitation der Rechtsoppositionellen entschlossen, Trotzki diesen Vorschlag unterbreiten zu lassen. Trotzki soll die An nahme dieses Vorschlages von gewissen Bedingungen abhängig machen. Dis indische Freiheitsbewegung. Bombay, 18. April. Gandhi erklärte heute Freiwilli gen, die in Indien hergestellten Kleiderstoffe als Ersatz für ihre zerrissene Kleidung verlangten, sie sollten sich wie Millionen ihrer Landsleute mit einem bloßen Lendentuch begnügen. Ein Dutzend Frauen hat sich der Frau Gandhis angeschlossen, um vor Lüden, in denen alkoholhaltige Getränke zum Verkauf gelangen, Posten zu stehen. Sie sind Mitglieder einer Frauen gesellschaft, die sich verpflichtet hat, ihre ganze Zeit dem Kampf« für die nationale Selbständigkeitsbewequng zu opfern und nicht eher nach Hause zurückzukehren, bis diese Bewegung ihr Ziel erreicht hat. — Reuerdings sind wieder zahlreiche Führer der Bewegung zu schweren Freiheitsstrafen verurteilt worden. — Gandhi hat es abgelehnt, das Präsidium des allindiichen Kongresses anstelle des zu Gefängnis verurteilten bisherigen Kongreßpräsidenten Jawaharlal Nehru zu über nehmen. Auf Gandhis Ersuchen tritt Motital Nehru, der Vater Jawaharlals, an dessen Stelle. Kalkutta, 18. April. Den hier eingetroffenen Nachrichten zufolge haben sich in Chittagong (östlich von Ganjesdelte) ernste Unruhen ereignet. Nähere Einzelheiten fehlen, da die Telegraphen- und TelephonkVerbindungen unterbrochen sind. Berlin, 18. April. Heute fuhren 36 Lastkraftwagen mit 23 Anhängern voll jugendlicher Kommunisten und zu gleicher Zeit mit einem Sonderzug vom Anhalter Bahnhos etwa 600 Kommunisten, insgesan^t ungefähr 2600 Mitglieder der Berliner Kommunistischen Partei, zum Reichsjugendtaq der Kommunisten nach Leipzig. Die polizeiliche Durchsuchung der Autos und der Eisenbahnwagen vor der Abfahrt förderte u. a. zwei Dolche, drei feststehende Messer und eine Anzahl Druckschriften mit dem Titel „1. Mai — Massenstreik" zutage. Vier Personen wurden festgenommen, weil sie Lie verbotene Antifaschistenuniform trugen. Hamburg, 18. April. Weitere 350 Deutschrussen traten von hier Lie Reise nach Südamerika an. Es handelt sich um Flüchtlinge aus dem Lager Mölln, die nach Paraguay fahren. Altona, 18. April. Wie die Polizei mitteilt, sind die vier festgenommenen Personen, Lie an der Anfertigung von Sprengstoffladungen, bezw. an den Anschlägen in Bad Ol desloe und in Neumünster beteiligt waren, Lem Gericht zu geführt worden. Auf Grund der Geständnisse wurde gegen den Chemiker Dr. August Hellmann, Len Kaufmann v. Wilamowitz-Möllendorf, Len kaufmännischen Angestellten Rudolf Müller und Len Sattlermeister Paul Koch Haftbefehl erlassen. Eberswalde, 18. April. In dem Prozeß gegen die elf Mitglieder Ler „Berliner Automobil-Diebstahls-Äktienqesell- schaft"' (Daudiag) wurden wegen Bandendiebstahls die Ange klagten Seifert, Bötel und Heyden dorf zu 3 bezw. 2 Jahren Zuchthaus, sieben andere Angeklgate zu Gefängnisstrafen verurteilt. 20 weitere Mitglieder Ler Bande sehen ihrer Ab urteilung noch entgegen. Rudolstadt, 18, April. Nachdem der Stadthaushalt abge- lehnt worden ist, wird jetzt von der Negierung einZwangs - «tat ausgestellt werden. Ein Negierungskommissar ist be reits ernannt. Budapest, 18. April. An mehreren Stellen der Stadt wurden gestern von Arbeitslosen Kundgebungen ver anstaltet. Die Ansammlungen wurden von Ler Polizei sofort zerstreut. Ein von einer Gruppe Demonstranten angegriffener Polizist gab einen Schuß ab, Lurch den ein Mann verletzt wurde. Mehrere Personen wurden verhaftet. Warschau, 18. April. In Zawiercie ist es bei der Auszählung Ler Arbeitslosenunterstützung zu einem heftigen Zusammenstoß zwischen Arbeitslosen und der Polizei gekommen. Sieben Personen, darunter drei Poli zisten . wurden verletzt. 18. April. Das Unterseeboot „Admiral des Noys" mV den Mitgliedern, der Prüfungskommission an Bord hat <-'' '7 ". eine Tauch probe vorgenommen und Labei ein« 7 ... .. ^22 Metern erreicht. Das Unterseeboot hat Ladurch - - ^Weltrekord überboten, der bisher von der italieni- ine mit 117 Metern aufgestellt war. 19. April. Ter „Matin" berichtet, Laß auf dem nach Berlin einberufenen Pan-Europa-Kon- . a. auch die französischen Wirtschaftspolitiker Loucheur w uns über Wirtschaftsproblem«, sowie Patuleoe, wenn - ndleOszustaud ihm da» Reisen erlaubt, über Las W f:n ter deutsch-französischen Beziehungen sprechen «erden.
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