Erzgebirgischer Volksfreund : 11.04.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-04-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193104119
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1931
- Monat1931-04
- Tag1931-04-11
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- Erzgebirgischer Volksfreund : 11.04.1931
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Nationalsozialisten und Volksbegehren. Noch einmal Braunhem-enverbol in Berlin es- Scdnoedors«' StmSs IS ?omiol 2SS Vockakmn« Im elgsnsnttslw uuvoidüuMck». liotoorodlung 8e»U>N«t, Der Rückgang -er Arbeilslosigkeil. Berlin. 9. April. Wie schon kurz gemeldet, betrug die Gesamtzahl der Arbeitslosen nach der Zählung vom 31. März 4 756 000, das bedeutet einen Rückgang gegenüber der ^Zahlung vom 15. März um 224 000. Von den Arbeitslosen- waren Hauptunter st Utzunqsempfänger 2315554, !das ist «in Rückgang um 210 000; die Zahl der Kri sen- unter stützten betrug 923 359, also 26 000 weniger als Lei der letzten Zählung. Der Rückgang der Haupt- und der Krisenunterstützungsempfänger bedeutet keinesfalls eine Mehr- Lelastung der kommunalen Wohlfahrt, da nach Mitteilung des Städtetoges die Zahl der Wohlfahrtsunterstützten nur um 1 Lis 2 Prozent gestiegen ist. Das wird auch dadurch bestätigt, daß der Rückgang der Gesamtzahl der Arbeitslosen um 224 000 sich ungefähr deckt mit dem Rückgang der Haupt- und der Krisenunterstützungsempfänger. Nach dem Bericht der Reichs- Anstalt für Arbeitslosenversicherung handelt es sich bei der 'rückläufigen Bewegung nicht nur um eine Entlastung des Arbeitsmarktes in den Saisonberufen, sondern auch um eine Entlastung in den übrigen Berufen. An der günstigeren Entwicklung des Arbeitsmarktes sind alle Bezirke, wenn auch iw verschiedenem Ausmaße, beteiligt, und zwar am günstigsten die Bezirke Brandenburg, Nordmark, Medersachsen und Südwestdeutschland. Verhältnismäßig Die Regierungsbildung in Thüringen. Die Volkspartei lehnt ein Zusammengehen mit de» National sozialisten ab. Weimar, 9. April. Die Deutsche Dolkspartei lehnte in den heute nachmittag fortgesetzten Verhand lungen über die Regierungsumbildung in Thüringen den Vorschlag der Nationalsozialisten, mit ihnen gemeinsam wieder ein« Regierung auf der Grundlage der alten Koalition mit der Deutschen Volkspartei, Wirtschafts partei, Landvolkpartei, den Deutschnationalen und National sozialisten zu bilden, ab. Morgen nachmittag wird nun in neuen Verhandlungen die Frage zu klären sein, ob ein« Min derheitsregierung der Deutschen Volkspartei, Wirtschaftspartei und des Landbundes gebildet werden soll. Militärisch« Ehrung Thälmanns. Moskau, 9. April. Die Militärkonferenz hat den Führet der KPD., Thälmann, für seine Verdienste um die Welt revolution zum Chef eines Kavallerieregiments gewählt, das sich an den Operationen gegen China beteiligt hatte. Vor einer Diskontsenkungh Berlin, 9. April. Der Privatdiskont wurde für beide Sichten um je '/» Prozent auf 4"/, Prozent ermäßigt. ?! 8vib1 » laivkunksn » -stonaa I-umopkon » 8I»m«n» / / / kisnoksu« pontmsnn, -US Verringerung -er Arbeilslosigkeil um eine Million? Nach den Vorschlägen -er Braun» - Sivmmission. Berlin, 9. April. Auf dem Flugplatz in Tempelhof lan dete, aus Rom kommend, heute nachmittag 6.45 Uhr das Ver kehrsflugzeug der Deutschen Luft-Hansa, mit dem am 1. April die Strecke München—Mailand—Rom eröffnet wurde. Der heutige außerplanmäßig« Flug von Nom nach Berlin wurde in einer Gesamtreisezeit von zehn Stunden durchge- führt. Berlin, 10. April. Im Zusammenhang mit den kom- munistischen Sprengstoffunden, die in den letzten Wochen in verschiedenen Teilen des Reiches gemacht wurden, wurden nach Haussuchungen bei kommunistischen Funktionären mehrere von der Oberreichsanwaltschaft schon seit längerer Zeit gesuchte Personen verhaftet. Sie werden wegen Hoch verrats angeklaqt werden. Unter den Verhafteten befindet sich auch ein russischer Staatsangehöriger. London, 9. April. Das in England gebaute erste Ge - schwader der Luftstreitkräfte des Irak ist gestern von hier nach Bagdad abgeflogen. Das Geschwader besteht aus fünf Gipsy Moth-Doppeldecker des Militärtyps, von denen jeder mit Funkapparten, einer eingebauten Kamera für Flie- aeraufnahmen, mit Bomben, Signalraketen und kleinkalibriger Munition ausgestattet ist. Rom, 9. April Reichsverkehrsminister von Gusrard hat heute mittag mit dem Neapel—Berlin-Expreß in einem von der italienischen Regierung zur Verfügung gestellten Salonwagen die Rückreise nach Berlin angetreten. Lissabon, 9. April. Durch ein Dekret der portugiesischen Regierung sind die Häfen der Inselgruppe von Madeira für Schiffahrt und Handel gesperrt und jede Verbindung der Einwohner mit der Außenwelt verboten. Washington, 9. April. Nicholas Longworth, der Prä- stdent des Repräsentantenhauses, ist gestorben. Long worth war mit der ältesten Tochter des verstorbenen Präsi denten Roosevelt verheiratet: er spielt« seit vielen Jahren «In« bedeutende Rolle im politischen Leben und war wegen seines iovialen Welens allgemein beliebt. Fvk-erungen -er chrNMchen Gewerkschaften Essen, 9. April. Der Ausschuß des Gesamtverbandes der christlichen Gewerkschaften, der gestern und heut« hier tagte, fordert zur Eindämmung der Krise des deutschen Wirtschaftslebens und der daraus entspringenden Gefahren, daß in erster Linie die katastrophale Arbeitslosigkeit beseitigt werde. Die Wiederbelebung der Wirtschaft setze weiter eine entschiedene und rasche Senkung der Preise voraus. Soweit diese von einer Verminderung der Gestehungskosten abhänge, müßten Unternehmerverbände und Gewerkschaften 'gemein- schaftlich nach wirklich aussichtsreichen Wegen suchen. Das ein- seitige Vorgehen im Sinne eines Lohnabbaues erschließe keine solchen Wege. Mr fordern daher mit größter Entschie denheit: Schluß mit dem Abbau der Löhnei Ebenso entschie- den wenden wir uns gegen eine Verschlechterung des deut- schen Knappschaftsgedankens und der Sozialgesetzgebung so wie gegen jede Störung der tarifvertraglichen Entwickelung. Die gemeinsame Anstrengung von Unternehmerverbänden und Gewerkschaften soll dem unablässigen Bemühen gewidmet sein, dieKostenderöffentlichenDerwaltungauf jenes Mindestmaß zurückzuführen, das Deutschlands schwieriger Lage entspricht. Don der Reichsregierung fordern wir, daß sie aus Grund der ihr vom Reichstag erteilten Ermächtigung alle Schichten des Volkes ohne Ausnahme, nicht zuletzt die Landwirtschaft, zu gesunder Selbsthilfe anhält. Eine endgültige Bereinigung der fast unlöslich scheinenden Verwick lungen und ein fruchtbarer Ausbau der Weltwirtschaft ist un- denkbar ohne eine Gestaltung des Reparationspro blems, die das deutsche Volk bei Aufbietung seiner besten Kraft kulturwürdig leben läßt. Berlin, 10. April. Der Oberpräsident der Provinz Schles- wig-Holstein hat die bekannte Zeitung „Das Landvolk" auf Grund der Notverordnung auf vier Wochen verboten. Die Noß -er -eulfchen in Sü-llrol. Protestkuudgebuns geen die Verba»«»»« Malferteiuere. Innsbruck, 9. April. Hier fand eine von mehreren tausend Personen besuchte Protestkundgebung gegen die Ver bannung Malferteiner« statt. Dr. Nicolussi verwies eingangs darauf, haß Wilson auf der Friedenskon ferenz gegen den Willen der übrigen Alliierten und auch der amerikanischen Sachverständigen Südtirol den Italienern zu gesprochen habe. Malferteiner werde von den Italienern schon seit dem Jahre 1919 verfolgt und soll« nun durch di« Der- bannuirg endgültig getroffen werden. Malferteiners Leiden würd« nicht umsonst sein. Abg. Prof. Dr. Kolb betonte, daß Atussolini durch den vor einem Jahre abgeschlossenen Freund, schaftsvertrag mit Oesterreich erreicht habe, was er have er reichen wollen, nämlich vor der Welt den Anschein zu erwecken, als ob Oesterreich mit dem gegenwärtigen Stand d«r Süd tiroler Frage zufrieden sei. Die Propaganda in der Welt für Südtirol sei auch merklich zurückgegangen. Dagegen habe die Unterdrückung der Deutschen in Südtirol in der letzten Zeit zugenommen. Es sei deshalb jetzt Pflicht des ganzen deutschen Polkes, den Kampf um di« Freiheit Südtirols in verstärktem Maße wieder aufzunehmen. Die Versammlung faßte sodann eine Entschließung, di« sich im Ginne der Ausführungen der beiden Redner bewegte und die Revision der Brenner-Grenze fordert. An den Präsidenten Hoover in Washington wurde «in Telegramm gesandt, in dem darauf hingewiesen wird, daß Wilson infolge eines schweren Fehlers die Auslieferung Süd tirols an Italien verursacht habe. Wilson habe diesen Fehler nachträglich bereut. Möge sein Nachfolger dem traurigen Schicksal der Südtiroler ein aktives Interesse zuwenden. Wie weiter gemeldet wird, ist die Verbannung Mal. ferteiners inzwischen wegen seines hohen Alters wieder aufgehoben worden. BerN», S. April. Morgen wird da» Teilgutachten ver- kffentltcht werden, da» dt« unter dem Borsitz des früheren Reichsarbettsminister» Brauns eingesetzt« Gutachter, kommtssion zu Ostern erstattet hat. Di« Hauptgrundsätze lind zwar bereit» Lekanntgegeben worden; das Gutachten ent- hält aber in feinen Linzelheiten noch sehr, viel interessantes Material, so vor allem über die Auswirkungen, die von der Abschaffung des Doppelverdienstes und der Ver kürzung der Arbeitszeit erwartet werden. Durch bi« Regelung des erstgenannten Problems glaubt man im Laufe der Zeit über 300 000 Arbeitslos« wieder in d«n Ar- heitsprozeß eingli«dern zu können. Erheblicher noch ist die Kahl, die oei der Verkürzung der Arbeitszeit herauskommen dürfte. Die Schätzungen maßgebender Stellen weichen stark voneinander ab. Am optimistischsten sind offenbar die des Instituts für Konjunkturforschung, das bei restloser Durch führung der Maßnahmen mit eineinhalb Millionen rechnet, am niedrigsten die des Reichsarbeitsministeriums, das die Zahl tauf etwa 600 000 veranschlagt. Das Gutachten der Brauns- Kommission macht sich die Berechnung der Neichsanstalt für Arbeitslosenversicherung zu eigen, die auf 750000 hinaus- siäust. Zusammen würde also durch di« geplanten Maßnahmen auf diesen beiden Gebieten immerhin ein« Verringerung Id er Arbeitslosigkeit um eine Million Per- ssonen zu erwarten sein. Das ist jedoch sehr viel mehr, als sman in der Oeffentlichkeit bisher geglaubt hatte. Die Brauns- Kommission wird ihre Arbeiten in der nächsten Zeit sehr ener gisch fortsetzen. Sie wird in der kommenden Woche wieder zusammentreten, um zunächst das Problem der Arbeits- Leschaffung zu beraten. Sobald das Gutachten hierüber fertiggestellt ist, soll die Frage der Sicherung der Arbeit»- losenfürsorge nach der finanziellen Seite hin in Angriff ge- nommen werden. Unter dieses G«biet stillt auch die Krisen- und Wohlfahrtsfürsorge. Die Vorschläge des deutschen Städte- tages werden zweifellos mit in die Erörterungen einbezogen ^werden, die zu einer Reform des Arbeitslosenversicherungs- avesens führen sollen. Syrien wird Königreich. London, 9. April. Nach englischen Berichten aus Jeru salem ist in Bagdad zwischen der französischen Regierung und EmirAli, dem ältesten Sohn des früheren Königs Hus sein von Hedschos, ein Vertrag unterzeichnet worden, wonach Emir Ali König von Syrien werden soll. Emir Ali ist der letzte König des Hedschas gewesen, der Mekka und Medina ge- gen die Wahabiten nach der Flucht seines Vaters erfolglos ver- teidigte. Die beiden jüngeren Brüder Emir Alis sind der König Feisal vom Irak und Emir Abdallah von Transjorda. nien Di« Ernenung Emir Alis zum König von Syrien würde ein Ereignis von größter Bedeutung für die ganze ara bische Welt sein. ungünstig dagegen Ostpreußen, Westfalen und Sachsen. Die Besserung Le» Beschäftigungsgrades beschränkt sich zurzeit im wesentlichen noch auf diejenigen Berufsgruppen, deren Arbeitsplätze infolge L«r besseren Witterung wteder stärker besetzt werden konnten. So haben nunmehr bi« Abrufe in die Landwirtschaft etwa» lebhafter, wenn auch nicht im Ausmaße des Vorjahres, eingesetzt. Im Baugewerbe sind Fach- und Hilfsarbeiter zur Fertigstellung vorjähriger Bauten «in- gestellt worden, während vom Beginn neuer Bauvorhaben noch kaum die Rede ist. Mehrfach pnd Steinbrüche und Ze mentwerke wieder in Betrieb gesetzt worden, während bei den Ziegeleien mit Rücksicht auf hohe Lagerbeständ« di« Früh- jahrsarveit meist nur sehr zögernd einfetzt. Dl« seit Mitte Februar anhaltende Besserung des Beschäftigungsgrades in einigen Verbrauchsgüterindustrien hat im we sentlichen auch in der zweiten Märzhälft« sich fortgesetzt. Das gilt von der Kleider- und Wäschekonfektion, von der Maßschneiderei sowie schließlich vom Tabakgewerbe. Eine gewisse Belebung, di« nach wie vor jedoch erhebliche bezirkliche Unterschiede aufweist, ist auch weiterhin in der Spinn- stoffindustrie^zu erkennen. In der. Sch wer in du- strie verharrt der Arbeitsmarkt weiterhin in einem Zustand der Depression. Im Ruhrkohlenbergbau wurden nicht uner hebliche Entlassungen durchgesührt. Das gleiche ist in gerin gerem Maße im Braunkohlenbergbau erfolgt. Die Metall verarbeitung hat, abgesehen von der Kraftfahrzeug, und Fahrradindustrie, im allgemeinen keine Besserung zu v«rz«ichnen. In einzelnen Bezirken, wie Rheinland und Essen, wurde der Arbeitsmarkt zwar etwas stärker entlastet, in anderen jedoch setzte sich der Rückgang der Beschäftigung noch weiter fort. Aman Ullah unterwegs nach Afghanistan? London, 9. April. Laut „Daily Telegraph" soll sich der frühere König von Afghanistan, Aman Ullah, zür Zeit heimlich auf dem Rückweg in sein früheres Reich befinden, wo Freunde einen Staatsstreich gegen den jetzigen König Nadir vorbereitet hätten. Der Vizekönig von Indien will aber offenbar Nadir schützen und hat eine Verfügung erlassen, laut der jeder mit zwei Jahren Gefängnis bestraft wird, der „durch Behauptungen die freundschaftlichen Beziehungen zwi schen der indischen Regierung und fremden Staaten gefähr- det", wobei in erster Linie Afghanistan gemeint sein soll. Berlin, 9. April. Auf Grund der Notverordnung hat der Polizeipräsident von neuem das Tragen einheitlicher, beson ders militärähnlicher Parteiuniformen oder Bund kleidung der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei oder ihrer Nebenorganisationen, der Sturmabteilungen (SA.), Schutzstaffeln (SS.) und der Hitlerjugend, verboten. Weitere Uniformverbote für die NSDAP, sind ergangen Lür Brandenburg, Hannover, Oberschlesien und Westfalen. Amorganisatton bei -en Naltonalfoziattsren Berlin, 9. April. Die „Nachtausgabe" berichtet heute über eine Neuorganisation der NSDAP, aus Anlaß des .Berliner SA.-Konflikts. Die Parteileitung in Berlin und München wird in geschlossenem Zusammengehen dafür sorgen, daß die von Hitler abgegebene Erklärung über die Legali tät der NSDAP, unbedingt beachtet wird. Eie wird im Zeichen der Notverordnung alles vermeiden, was irgendwie geeignet ist, den Versuch der preußischen Behörden und an derer Länderbehörden, «in Verbot der SA.-Abteilungen oder der NSDAP, herbeizufiihren, zu unterstützen. Die Partei leitung wird außerdem den Versuch machen, mit dem Reichspräsidenten direkt in Verbindung zu kommen, um ihm die Auffassung der NSDAP, über die Notverordnung vorzutragen. Die Organisätionsverhältnisse sind jetzt in Nordostdeutschland so geregelt, daß Dr. Goeb bels als Generalbevollmächtigter von Hitler im Gau Berlin über die politischen Gruppen der Partei verfügt, während Oberleutnant Schulz die SA. in Berlin neu organisiert. Für Lie Gaue Mecklenburg, Pommern, Schlesien, Brandenburg und Ostmark hat der Reichstagsabg. Hauptmann a. D. Göhring eine Generalvollmacht sowohl für die politischen Gruppen als guch für die SA. Es wird ganz entschieden bestritten, daß, wie Gerüchte wissen wollen, irgendwelche Gegensätze zwischen Hit ler und Dr. Goebbels aufgetreten seien. In Berlin sei die Lage noch nichtganz geklärt. Einige SA.-Abteilungen sind in ihrer Haltung noch unsicher. Man nimmt aber an, daß insgesamt nur etwa 100 Par- teimitgliedcr in Berlin ausgeschlossen werden, und weist die Mitteilung von Stennes, daß schon über 900 Mitglieder ausgeschlossen seien, entschieden zurück. An- scheinend will man in der Leitung der NSDAP, jetzt den per sönlichen Kampf gegen Hauptmann Stennes, der nicht immer ganz richtige Formen angenommen hatte, vollständig einstellen und sich entschieden mit der Neuorganisation der Partei beschäf tigen, soweit sich das als notwendig erwiesen habe. Stennes sei es zwar gelungen, die von ihm eingesetzten Oberführer der cinz«lnen SA.-Gaue in Ostdeutschland für sich zu gewinnen. Die SA.-Abteilungen selbst in Mecklenburg, Pommern, Schle sien und Brandenburg hätten sich jedoch nicht hinter Stennes, sondern in ganz überwiegendem Umfange hinter Hitler gestellt. Der von Hitler beauftragte Hauptmann a. D. Göhrtng habe B. in Mecklenburg nur vier Mitglieder der SA. aus der Partei ausgeschlossen. SA.-Konferenz in München. München, 9. April. Im Zirkusgebäude fand heute abend eine nationalsozialistische Versammlung statt, die in erster Linie als Kundgebung des Saalschutzes und der Sturmabteilungen (SS. und SA.) gedacht war. Aus diesem Grunde waren die Führer dieser Abteilungen aus dem ganzen Reich und auch aus Oesterreich nach München gekommen. Vom Stabschef der SA., Hauptmann a. D. Röhm, von General a. D. vonEpp und von Wolf Hitler wurden Ansprachen gehalten. Der „Tlaylhel»" verdoleu. »erli», 10. April. Der «erli»er PoNzeiprSfidenI hü di« Zeitschrift „Der Stahlhelm" vv» heute ad a»f di« Da««, mm S Monate« verbal«». Gründe »«de« »och bekanntge- aebe». (Rach Schluß der Redaktion eingeaanaen.) Berlin, 9. April. Im Wahlausschuß der Berliner Stadt- Verordnetenversammlung stellte sich bei den heutigen Probe abstimmungen heraus, daß sowohl für Dr. Sahm als Ober bürgermeister, als auch für Dr. El s as und Lange als Bür germeister und für Dr. Asch als Stadtkämmerer eine sichere Mehrheit vorhanden tst. Del den Mstkmmungen erklärten sich kür Sahm, Elsas, Lange und Asch die Vertreter der Sozial- demokraten, der Staatspartei, des Zentrums und der Deut schen Dolkspartei, die im Plenum über die Mehrheit verfügen. Berlin, 9. April. Die> Reichsleitung der NSDAP, hat jetzt auch offiziell beschlossen, das Volksbegeh ren zur Auflösung des preußischen Landtages mit aller Energie zu unterstützen.
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