Erzgebirgischer Volksfreund : 12.06.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193106125
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- OAI-Identifier
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1931
- Monat1931-06
- Tag1931-06-12
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- Erzgebirgischer Volksfreund : 12.06.1931
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WM WWUUWÄ d» -»»»«,I», v«. Schn«»«, m» Schwarz«!, b«r,. r- 84. Jahrg. Freitag, den 12. Juni I93l Nr. 134 AL? ml Wchm« MlsWreii«. t- 0« M Schwarzenberg, den 28. Mai 1931. Amtsgericht. » 8 SS Der Schiffbruch -es Systems l. e i ) 1 z e t e >l a e m n >, >t n s g h u l In Anbetracht der brennenden Geldnot wird der Kanzler alle Wünsche, hie Notverodnung zu revidieren, ablehnen müs sen. Die Führer der hinter ihm stehenden Parteien werden sich damit abfinden. Sie werden froh sein, wenn die neuen Steuern wenigstens so fliehen, daß sich das System noch eine Weile über Wasser halten kann.' Solange bis das große Wun- der konnnt. Nachdem Herr Briand als Antwort auf das lächer liche Ergebnis von Ehequers grobes Geschütz aufgefahren hat und den Youngplan kurzerhand für unabänderlich erklärt hat, dürfte sich freilich die Fahl der Wundergläubigen weiter ver ringert haben. Man darf neugierig sein, wie lang« der Rest, gestützt auf nichts anderes als auf die Machtmittel des Reiches, sich noch für berechtigt hält, gegen die überwiegende Mehrheit des Volkes zu regieren. *** i» e- t- 'N m llt «, g- l, tg l- Trümmer wollen sich sammeln. Bon der Staatspartei bis z« den Dolkskonservativen. Berlin, 10. Juni. Gerüchtweise verlautet wieder einmal von Sammlungsbestrebungen. Schon seit Wochen sollen Der- Handlungen zwischen der Staatspartei, der Deut schen Volksparei und den Dolkskonser.vat-iven über einen Zusammenschluß dieser Gruppen im Gange sein. Die Initiative dazu soll von dem Vorsitzenden der Staatspartei, Minister Dietrich, ausgehen, der seinerzeit führend an der Gründung der Staatspartei mitwirkte und bei den jetzigen Sammlungsbestrebungen besonders von Mi nister Treviranus unterstützt wird. Freitag, den 12. Juni 1SS1, »orm. 10 Uhr sollen in Reu- städtel 1 Schrank-Sprechapparat und 1 Harmonium mit Spiel- Di« amtlichen Bckanntmachunaen sämtlicher Behörden können in den Geschäftsstellen de« „Erzaebirailchen Dolkfreund»' ia Aue. Schneeberg, Lößnitz und Schwarzenberg «Ingeleben werden, ,« ^r»-»Ir,Il«« »«MI««,»» «tt-btt UM »« v« Pre» ftr »U »4 mm bnU« «.»«««. «* ««„»liMezick Ist so «» eue«e»I»»« I«), «»litt, »r ft, dl, «IM» drttl« PNU- N<tl««ittl< so, ««itt» eoo, ft, dl« « mm drttl« ««. aolmttzttl« «« «wLtt, o« «ttchvliutt«. p»-s-,»a»n«, > vttpzi« Nr. irr«. S««<l,dt^Ir^NonI», «m, e-»lm. Nr. w. l. n n l« u l- >t l- US t«. «» M tt. !k- ch rd !it r- uf ä- kr ch r- Die Flul slelgl. Das Reich braucht sofort 250 Millionen Mark, aber die Reichskassen sind leer. Die Einnahmen aus den Steuer erhöhungen der neuen Notverordnung werden sehr spärlich fließen. Nachdem alle neuen Anleiheversuche der Reichsregie- rung im Auslande fehlgeschlagen sind, bleibt nichts anderes übrig als diese 250 Millionen im Inland« zu besorgen. Es handelt sich wieder einmal um einen sogenannten „Ueber- brückungskredit". Man braucht jetzt im Jahr 12 Brücken, und zwar von einem Ultimo auf den anderen. Wer soll nun dem Reich die 250 Millionen zur Verfügung stellen? Der Ultimo Mai konnte nur dadurch überwunden werden, daß das Reich einen neuen großen Kredit bei der Reichsbank und bei der Reichspost aufnahm. Aber das hat seine Grenzen. * Wie verlautet, sollen diesmal abwechflungsweise wieder einmal die Großbanken ersucht werden, das Loch in der Neichs- kasse zu stopfen. Diese werden, obwohl sie gerade jetzt aller hand schwere Sorgen haben, wohl noch einmal einspringen. In folge des Darniederliegens der Wirtschaft haben sich bei den Danken immerhin einige fremde Gelder angesammelt, die nach Anlage suchen. Da ist das Reich schließlich immer noch ein besserer Kunde als die Privatunternehmer, bei denen es längst an Sicherheiten hapert. Freilich muß sich das Reich beeilen, wenn es noch Geld kriegen will. Denn die Wolken am Finanzhimmel werden immer dunkler. Der gestrige Mitt- woch hat einen neuen Einbruch in das Kursgebäude der Dör- sen gebracht, und die Pounganleihe,' einst als das sicherste Papier der Welt gepriesen, hat bereits ein Drittel seines Wer- tes eingebüßt. >«»«««.««««»», ftr u, >2!ütt« !l«Z - E . . NT . l- U v. tt - Ä Riga, 10. Juni. Gin deutsches Geschwader, be« stehend aus dem Kreuzer »Königsberg" und Len Zerstörern „Albatros", „Falke" „Greif" und „Möwe", traf heute früh in Lihau zur Teilnahme an der Zehnjahresfcler der Gründung der lettischen Kriegsmarine ein. Loudon, 10. Jun. Das Arbeitsministerium gibt bekannt, daß die Gesamtzahl der Arbeitslosen am 1. Juni in Großbritannien 2 029 971 betragen hat. Dies bedeutet «in« Zunahme gegenüber der Aufstellung vom 18. Mai von 123 034 und eine Zunahme von 854804 gegenüber demgleichen Zeit, punkt des Vorjahres. Hamburg, 11. Juni. In Auswirkung der augenblicklichen schlechten Wirtschaftslage wird der bekannte Paffagierdampfer „Eap Po Ion io" aus dem Verkehr gezogen und im Ham- burger Hafen aufgelegt. Das Dreischrauben schiff hat «ine Größe von 20000 Tonnen und gehört zu den bekanntesten Passogierdampfern Buenos Aires—.Hamburg. Schwarzenberger Stadtwald. Versteigerung von Stochrlätzeu. Sonnabend, de« 20. Juni 1SS1, sollen die in den Kahl- schlügen Abt. 2 und 14 (Hüttenstauden und Lauterer Förste!) anstehenden Stöcke zur Selbstrodung meistbietend versteigert werden. . . Zusammenkunft der Bieter: nachmittags 3 Uhr im Kahl schlag, Abt. 14, Lauterer Förstel. Schwarzenberg, am 10. Juni 1931. Der Rat der Stadt — Forstverwaltung. Pump auf die Notverordnung. Berlin, 10. Juni. Die bereits „seit längerer Zeit beab sichtigten" Besprechungen des Reiches mit der Reichsbank zwecks Beschaffung eines Kredits zurUeberbrückung Ler infolge der in den ersten Monaten des Haushaltsjahres „regelmäßig" spärlicher eingehenden Einnahmen entstandenen Schwierigkeiten sind Mittwoch begonnen worden. Don feiten des Reiches wird versucht, eine Summe von rund 2 50 Mil lionen Reichsmark auf mehrere Monate zu erholten. Di« Notwendigkeit der Kreditaufnahme ergab sich, wie man weiter sagt, obwohl Lie demnächst zu «rwartenLen Steueretn- gäng« aus der neuen Notverordnung schon eine wesentliche Entlastung (!) bringen dürften. soll di« diesjähr. Grasnutzung, auf den etwa 3,13 b» großen Wiesen am Forstamt« und am Pöckelt«ich,a. O. u. St. .meist» bietend gegen sofortige Barzahlung teilstückweis« versteigert werden. Treffen 88 Uhr vorm. am Pöckelteich. Amerika und -le Schuldenfrage. Keine Entscheidung vor Ende des Sommers. Washington, 10. Juni. Im Gespräch mit Pressevertretern wies Stimson energisch die angeblich aus Wallstreet stam menden Gerüchte zurück, Laß er auf seine Europareise ver- zichtet habe. Er betonte, daß sich nichts an seinen ursprüng lichen Plänen und seiner, ursprünglichen Erklärung geändert habe. Versuche, von ihm die Bestätigung einer heilte in der „Newyork Tribune" abgedruckten Washingtoner Meldung zu erhalten, wonach Las Staatsdepartement keine Aende- rung seiner Schuldenpolitik erwäg« und die Her absetzung der Rüstungen.nicht mit der Herabsetzung der inter nationalen Schulden verknüpfen werde, lehnte Ler Staats sekretär. ab. In Regierungskreisen wurde hierzu erklärt, daß das Weiße Haus sich erst nach der Rückkehr Stimsons von seiner Europareise über di« künftige Haltung schlüssig werden und bis dahin selbstverständlich keine Aenderung offiziell angekündigt werden könne. Zurzeit werd« der ganze Fragen komplex eingehend geprüft, jedoch sei eine Entscheidung nicht vor Ende Les Sommers zu erwarten: die Mit teilungen in der Press« über die angeblich starre Un Veränder lichkeit Ler amerikanischen Politik seien in diesem Sinne zu bewerten. Bei Slegerwal- -SmnrerNs. Berlin, 10. Juni. In einer Unterredung, die Reichs- ar.bcitsminister Dr. Stegerwald mit einem Pressevertreter hatte, wies er darauf hin, daß die heutig« deutsche Staats- konstruktion sich über Lie nächsten Jahre kaum hin überbringen lasse. Sie führe zu einem politisch, geistigen Verkrüppelungsproz«ß und lasse Staatsmänner großen Formats nicht wachsen. Bei Ler heutigen Staats- konstruktion sehe die Reichsleitung zwar die großen politischen Fragen, erlebe aber nicht alle Strömungen im eigenen Volks körper, während die Verwaltungen der Länder die großen Fragen der Gesamtpolitik, Lie Voraussetzungen und Lebens gesetze des eigenen Polkes nicht miterlebten, dafür aber, einen guten inneren Informationsdienst hätten, der der Reichs- läitunq-fehl». Eine solche Aufspaltung der politischen Werk- zeuge und Hilfsmittel ließe kein« Staatsmänner wachsen, di« aus der Kenntnis aller Dinge das, was jemals die Stunde erheische, politisch gestalten. Gute einheitlich« und organische Gesamtpolitik nach außen und innen aber sei in den nächsten Jahren erste Voraussetzung für Lie deutsche Zukunft. Amtliche Anzeigen. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Tabak- Händlers Karl Max Dietze in Beierfeld, Hauptstr. 25 8, als alleinigen Inhabers der handelsgerichtlich eingetragenen Firma Max Dietze, daselbst, wird nach Abhaltung des Schluß- Termins hierdurch aufgehoben. Dem Konkursverwalter ist für seine Tätigkeit nach dem Schlußtermine vom 24. Oktober 1928 ein« weitere Vergütung hon 100 RM. und weitere 72,04 RM. als Auslagen festgesetzt worden. K 3/27 Mae-onal- gesteht -en Mißerfolg von Ehequers ein. London, 10. Juni. Im Unterhaus« stellt« der Abg. Ken worthy ein« Anfrage, wann Macdonald in der Lag« sein würde, eine Erklärung über Lie Besprechungen mit Dr. Brü ning und Dr. Curtius abzugeben. Ferner wurde gefragt, ob man dem Unterhaus« in absehbarer Zeit Gelegenheit zu einer Aussprache über die gegenwärtige Lage in Bezug auf di« Reparationen und interalliierten Schulden geben würde« Macdonald antwortete: Was den Inhalt der Besprechung be trifft, habe ich nichts weiter zu erklären, als was in Lem Kom- munique stand, das am Sonntag abend während des Besuches der deutschen Staatsmänner ausgegeben wurde. Der deutsche Reichskanzler hat mich und Len Staatssekretär des Auswär tigen eingeladen, in Berlin einen Gegenbesuch abzustatten Und die englisch« Regierung hat diese Einladung gern angenom- men. Bis jetzt ist für diesen Besuch noch kein Zeitpunkt fest gesetzt worden. Ich glaub« nicht, daß bei den gegenwärtigen Verhältnissen eine Debatte in Bezug auf Li« Reparatio nen und interalliierten Schulden von Nutzen sein würde. Hierauf stellte Kenworthy in Anbetracht Ler großen Wichtigkeit der Angelegenheit di« Frage, wann Macdonald erwarte, daß die Lage in Zukunft eine Erklärung erlauben würde. Macdonald erwiderte: Ich hmn ein weiteres offi zielles Kommunique nicht voraussagen. Nun stellte der Abg. Wise die Gegenfrage: Ist es dem Premierminister bekannt, daß im englischen Parlament keine einzige allgemein« Aus sprache zur Frage der interalliierten Schulden oder Repara tionen jemals stattgefunden hat, und ist diese Angelegenheit nicht so wichtig, daß sie im Unterhaus zur Besprechung kommt? Macdonald antwortete: Ia, wenn es soweit ist. Der Abg. Peter Macdonald richtete an den Premierminister die Frage, ob er die Einberufung einer Konferenz unter Beteiligung aller Staaten, die an einer internationalen Regelung «in Interesse haben, zwecks gegenseitiger Annullie rung in denkbar größtem Maß« in Erwägung ziehen würde. Auf dies« Frage erklärt« Macdonald: Englands Haltung in der Schuldenfrage ist allgemein bekannt: ein Schritt auf der vorgeschlagenen Basis würde unter den gegenwärtigen Verhältnissen wenig Zweck haben. Forpamt Raschau. Forstkaffe Schwarzenberg. Jahrmarkt (nur Arammarkt) in Eibenstock am 2V. und S0. Juni 1931. -alle, 11. Juni. „Der Kampf", das nat.-soz. Organ für Halle-Merseburg, ist auf di« Dauer von 8 Wochen ver boten worden. Kiel, 10. Juni. Di« diesjährige Sommerausbil- dungsreisederdeutschenFlotte wird diesmal nach Norwegen führen, wo in Ler Zeit vom 15. Juni bis 3. Juli eine große Anzahl von Häfen angelaufen wird. An der Aus landsreise, die unter Lem Kommando des Flottenchefs, Vize admiral Oldekop, steht, nehmen teil die Linienschiffe „Schles- wig-Holstein", „Schlesien", „Hannover" und „Hessen" die Kreuzer „Königsberg" und „Köln", die erste und zweite Tor- pedobootsflyttille, die erste Mnensuchflottille und der Flotten tender ,Zela". Stuttgart, 10. Juni. Die heutige Nummer ihr national sozialistischen Tageszeitung „N.S.-Kurier" ist auf Grund der Notverordnung beschlagnahmt worden« <» «lhaNend die ««Nlcheu B«»,««k»«»»«g«« der «mishauplmannschaN und d« Verirksverband, Schwar-enbtra, d« Aml,g«ichl« tu «UL Lößnitz, Schneeberg und Schwarzenberg, der Stadträt« in Erünhain. Lößnitz, Neustadt«! und Schneeberg, der Finanzamt« in Au« und Schwarz«nb«g. E« werd«» außtrdt« »«rvssenllichlt Bebaantmachungen d« Skablriik« z, Aue und Schroarz«nb«rg und d«, Amtsgrrtchl, zu Johanngeorgenstadt. Verlag L. M. Gürtner, Aue, Sachsen. er« »1»» »e, «»»1» Almi «eg Scha«»«, 1», Sftwndir, «ia. vr-»ians«ttfli «uisachs«» Revision oder Chaos. Die Ansicht eines Demokraten, der umgelernt hat. Berlin, 10. Juni. Im Hauptausschuß des Preußischen Landtages nahm heute Finanzmintster Hoepker-Aschoff, auch einst einer der begeisterten Lobr«dner des Poungplanes, das Wort, um grundsätzliche Ausführungen über die Gemeinde- finanzen im Hinblick auf die Notverordnung zu machen. Die Notverordnung -es Reichspräsidenten nähme auf di« Lage der Länder und Gemeinden nicht genügend Rücksicht. Die preu ßische Staatsregierung habe darauf in der Ministerpräsidenten- konferenz nach einem Rückblick auf Lie sehr ernste Lage der Länder und Gemeinden hingewiesen. Der Minister fuhr dann fort: Die Notwendigkeit der Lösung der Reparativ ns- frage ist unabweisbar. Die Notverordnung bringt eine so harte Einschränkung der Lebenshaltung des ganzen Volkes mit sich, daß' man nur hoffen kann, die Gläu bigerländer werden nun das Ihre tun, um die Lasten zu er- leichtern, die auf Deutschland liegen. Wird Lie Repa- rationsfrageeiner Lösung nicht zugeführt, so wird das Chaos Uber Europa Hereinbrechen.
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