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Erzgebirgischer Volksfreund : 18.10.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193110186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19311018
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19311018
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1931
- Monat1931-10
- Tag1931-10-18
- Monat1931-10
- Jahr1931
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 18.10.1931
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Erzgebirgischer Volksfreund Verlag: L. M. Gürtner, Aue. 1. Beiblatt. skvsc«k« Kslli l^s^Of-is^ dnsucrM dssOfstsIclSrst ssiril SUlL^KI^ Sammelt unck tsusckt unle^oinsn^oi- ckie sanbenpi-iicktigen Bulggnis - ^sknen - vilcken. »r. 244. 18. Oktober 1931. Der AeberfaU auf den Polizeibeamlen in Zschorlau» über Len der „E. D." LereÄs berichLvte, trug sich km einzelnen wie folgt zu: Pokizeihaupiwachtmeister Max L« onhardtH, der sich auf einer Patrouille befand, wurde nach Mitternacht auf der Dachbrücke vor dem Gasthaus „Zum Hirsch" von sechs bis acht undekannten Burschen mit vorgchaltenen Schuß, waffen und el«VIrischen Taschenlampen mA den Worten: .Hände hoch!" angefallen unk beschossen L. wurde durch den ersten Schuß, der in den rechten Unterarm ging und im Ellbagengelenk stecken blieb, verletzt, so daß er seine Schuß- waffS nicht sofort gebrauchen konnte. Er schlug sich trotzdem durch die Angreifer durch, und diese feuerten noch fünf bis sechsmal ihre Waffen auf den Flüchtenden ab und verfolgten ihn. L. hat dann trotz seiner Verletzung seine Waffe noch schußbereit gebracht und dreimal auf sein« Verfolger geschossen. Er konnte äbcr den verletzten rechten Arm nicht mehr heben und sich nicht weiter verteidigen, weshalb erineinem Haus Schutz suchen mußte. Die Angreifer haben an« scheinend mit Selbstladepistolen Kal. 7,65 mm geschossen. Hülsen und Patronen, die vermutlich von den Tätern her- rühren, wurden am Tatort gefunden. — Als Täter kommm Burschen im Alter von 18 bis 24 Jahren in Frage. Vier dieser Angreifer haben sich in Richtung Schneeberger Straße an der Siedlung vorbei nach der Eibenstocker Staatsstraße zu entfernt. Ekner davon, ein kleiner, hat in hiesiger Mundart die Worte gebraucht: „So ein Kriebel!" Zwei haben anscheinend Hüte getragen, die beiden anderen Mützen. Die Täter waren etwa 1,70 Meter groß, einer nur etwa 1,50 Meter. Wegen der Dunkelheit konnte eine nähere Personenbeschrei bung bisher nicht erlangt werden. Die genau« Richtung, in welcher sich die Angreifer entfernt haben, konnte ebenfalls nicht festgestellt werden, es ist jedoch möglich, daß sie die Richtung Eibenstock—Hundshübel, Hartmannsdorf oder Neustädtel ein- geschlagen haken. Drei oder vier, von Lenen jeder Anhalts- punkt fehlt, haben sich in Richtung Au« oder Albernau ent fernt. Vielleicht haben die Burschen vorher an einer Veranstal tung in der Umgebung Zschorlaus teil genommen oder sich ge meinsam in einem Restaurant aufgehalten. Gastwirts und Bedienungspvrsvnen werden daher geboten, diesbezügliche Wahrnehmungen mitzuteilen, Wer kennt Personen, die im Besitz von Schußwaffen und Taschenlampen sind und in der Freitagnacht nach ^2 Uhr heimgekommen sind? Sachdienlich« Angaben, die aufWunschvertraulichb «handelt werden, werden an den Gendarmerie posten Schnee berg, die Kriminalpolizei Zwickau oder dis nächst« Polizei- dienstscelle erbeten. U tsn -sSSSN dsn KL^fSl^N SI-Sl I-SO^I wss dtstsn. i« «ine Erörterung der Dreisgestaltung der wichtigsten Lebens mittel und Gegenstände des täglichen Bedarfs «intreten. Gleichzeitig ist er an di« Reich^regierung mit fol gendem Schreiben hevangetreten: In den Kreisen unserer Organisation liegen angesichts der derzeitigen Notlage Vorschläge zur, Einrichtung von Notstands- küchen, zur Sammlung von Lebensmitteln und zu sonstigen Hilfsmaßnahmen vor. Me in der Notzeit Les Krieges wird der Reichsverbvnd Deutscher Hausfrauenvereine in seinen Ortsgruppen unter Anspannung aller Kräfte sich für diese Hilfsmaßnahmen «insetzen. Falls dieses Problem auch bei der Reichsregierung zur Erörterung gelangen sollte, so bittet der Reichsverband Deutscher Hausfrauenvereine, seine Hilfsarbeit in die sonstigen Maßnahmen einzugliedern und Hn zu eventl. Beratungen zuzuziehen. Aue, 17. Olt. Wie uns mitosteilt wird, spricht nach einer Grenztagung in Pirna am 31. Okt. abends 8 Uhr im Engel- >'aal in Aue der erfolgreiche deuischnvtionale Reichstagsabg. Hofprediger v. Doehring. Am 1. Nov. vorm. predigt er in der Kirch« in Schwarzenberg und am Nachmittag in Bockau. Es kann nur empfohlen werden, den glänzenden Kanzlerrrdner und hervorragenden Politiker zu hören. Aue, 17. Okt. Die landeskirchliche Gemeinschaft und der Iugendbund für E. C. veranstalten vom 18. bis 25. Oktober im Gemeinschaftshaus, Bockauer Str. 1b, eine Vortragswoche. Eröffnet wird diese mit der Iahres- festfeier des Iugendbundes irm Sonntgg nachmittag 2Vs Uhr. Daran schließen sich von Sonntag ab jeden Abend um 8 Uhr zeitgemäße Vorträge des bekannten Evange listen Heß aus Teichwolframsdorf an. Der Besuch der Vorträge wird sehr empfohlen. Aue, 17. Okt. Dom Rat der Stadt wird uns geschrieben: Die für die Durchführung der Getränke st euer erlassenen Bestimmungen werden noch nicht allenthalben genügend be achtet. Es ist wiederholt festMtellt worden, daß dem Gast wohl die Eetränkesteuer angerechnet wird, ihm aber Steuer marken nicht verabreicht werden. Ein solches Gebaren bedeutet Solsrigs ss Solssu-is-Hgsu-sttSli gldl, »isl Ss js^s«- IslOfstt, dIMg vOi-lsil^sttsi' 20 öHsmsKlria-Klrokic QIS SSSOflMSOKSVSSlS S ^IgSPSttS nicht nur Steuerhinterziehung, sonderst auch Bet „ werden Eetrönkesteuermarken entgegen den Dorschriftest nicht genügend durch Anrißen entwertet. Dadurch wird die noch, malig« Verwendung ermöglicht. Gs muß deshalb di« Nicht befolgung der Eniwertungsvorschrift als Betrugsabsicht ange sehen werdest. Der Stadtrat wird joden Verstoß gegen die in Betracht kommenden Ctenervorschriften unstachsichtlich ver- folgen, wobei darauf hingewiesen wird, daß empfindliche Strafen bei Steuerbetrug ausgeworfen werden können. Die Gäste aber werden in ihrem eigenen Interesse darauf achte» müssen, daß ihnen bei Bezahlung der steuerpflichtigen Getränk« di« Steuermarken in demselben Werte, wie sie ihnest in Rech nung gestellt wurden, vor ihren Augen vom Steuerblvck ab gerissen und entwertet ausgehändigt werden. Aue, 17. Okt. Heute feiert der Dreher Gustav Wei da u e r bei der Firma Bernhard Hiltmann, Spezialfabrik für Schnitt- und Stanzwerkzeug«, sein 25jähriges Arveitsjubkläum. Aus diesem Anlaß wurde er von der Firma, von seinen Ar, beitskollegen und den Angestellten durch Geschenke: und Glück- wünsche aeehrt. --- --- Lößnitz, 17. Okt. Das öOjährig« Bürgerjubiläum begehest heut« Rentner Lobeoott Schwarz und der frühere Bäcker- meister Otto Schnädelbach Deike Jubiläre wurden vom Rat der Stadt durch ekne Ehrenurkunde beglückwünscht. « Schwarzenberg, 17. Okt. In bezug auf di« gestrige An- z«ige des Kaffee Poetzsch wird uns mitgeteilt, daß nicht das beliebte Lokal, sondern das Candlerbräu eist 100jähriges Be stehen feiert. w. Eibenstock, 17. Okt. Aus einer Feldscheune wurden in der. Flur Eibenstock gestohlen: 1 Putzhobel, 1 Schrubbhobel, 1 Schieblehre, 20 Zentimeter lang, 1 Flachwinkel aus Eisen 12X12 Zentimeter, 1 Wasserwaage aus Holz, 1 Wasserwaage aus Nickel, 1 Gewindeskala, 4 Stemmeisen verschiedener Breite, 1 Kehleisen, 2 Locheisen, 1 Spritzkanne aus Blech, 2 Durch schläge und ein hölzerner Zollstock. Die Werkzeug« befanden sich in einer Aktentasche aus Leder, innen mit schwarzem Ka liko gefüttert. Der Bestohlene setzt auf die Wiederbringung der Gegenstände eine ansehnliche Belohnung aus. Sachdienliche Mitteilungen erbittet der Gendarmerieposten. Hartenstein, 17. Okt. Nach Mitteilung der Ortsgruppe der NSDAP, sind in letzter Zeit von Kolporteuren Druck schriften nat.-soz. Inhaltes und von Hausierern alle nur erdenklichen Waren unter Berufung auf Ihre Zugehörig keit zur NSDAP, vertrieben worden. Es handelt sich in diesen Fällen um den Mißbrauch des Partei namens. Soweit es sich tatsächlich um den Vertrieb von Parteischriften handelt, muß der Änbietende im Besitze eines von der Ortsgruppe unterschriebenen und gestempelt Die Kausfrauenvereine zur Preisgestaltung Der Reichsverband Deutscher Hausfrauen- oer«ine, der bemüht ist alles zu tun, um eine Milderung der durch die Krisenzeit bedingten wirtschaftlichen Notlage des einzelnen Haushaltes herbeizuführen, hat an den Reichs wirtschaftsrat nachstehenden Antrag gestellt: Die bei uns aus allen Landesteilen eintreffenden Berichte zeigen eine von Woche zu Woche steigende Beunruhigung in allen Kreisen Les Volkes, besonders jedoch bei der für die Einkommensverwendung an erster Stelle verantwortlichen Hausfrau. Diese Beunruhigung ist erklärlich, da statt einer Angleichung der Lebenshaltungskosten an die gekürzten Gehälter und Löhne eine Verteuerung der verschiedenen 'Faktoren der Lebenshaltung festgestellt wer den muß. Das betrifft nicht allein steigende Lebensmittelpreise, z. V. für Butter und Schweinefleisch, sondern auch die drohende Verteuerung der Tarife und der Verkehrsmittel. Wir stellen deshalb den Antrag, der Rsichswirtschaftsrat als Gremium, in dem all« Wirtschaftskreise vertreten sind, möge unverzüglich j! * D Oertltche Angelegenheiten. D lleber dem Alltag. Kloude im» 01«»,. LNS ES gibt keinen Glauben ohne Liebe, keine Glaubens gemeinschaft ohne Liebesgemeinschaft. Trifft der Vorwurf deS lebendigen EhristuS gegen die erste der sieben klein- astatischen Gemeinden, EphesuS, (vergl. „Ueber dem All tag" vom 27. 9.), daß dieser Zusammenhang bei ihr fehle, nicht auch uns heutige Christen, die Einzelnen, wie die Gemeinden, ja die ganze Christenheit? „AuS der Liebe gefallen l" Die hier gemeint« Liebe hat mit romantischer Sentimentalität „der ersten Liebe goldener Zeit" nichts zu tun. Es geht hier nicht um die Eros-Liebe, die haben, besitzen, genießen will. Es geht um die Agape-Liebe, d. h. die göttliche Liebe, die nicht nach der Liebenswürdigkeit des unserer Liebe Bedürftigen fragt. Sie ist immer bereit, sich dem der Liebe (scheinbar) nicht Würdigen, aber darum gerade um so bedauernswerteren Menschenbruder, voll Selbst überwindung (V. 7) und Aufopferung zu widmen. Sie vergißt nie, die Nächstenliebe, schreitet aber über sie hinaus zur Fernsten-, ja zur Feindesliebe. Die Anklage gegen die Christen von Ephesus, daß man sich mit der eigenen „Er leuchtung" (B. 5), d. h. mit dem Stolz auf eigene Bildung und eigenen Besitz, auch auf eigenen Glaubensbesitz be gnügte, es aber ohne innere Unruhe ertrug, andere an alledem darben zu lassen, stellt auch die christliche Gegenwart unter das Gericht. Wie hätte man es sonst, um nur Gröb stes zu nennen, zu den Mißständen unserer Großstadtkultur, zu den die Kultur-, Heimat- und Gottlosigkeit unserer Pro letarierwelt mitverschuldenden Verhältnissen kommen lassen dürfen, wie könnten sich bei den sogenannten Gebildeten anderen Volksschichten gegenüber nur Abstandsgefühle an Stelle von Hilfs- und Dienstbereitschaft so breitmachen, wie könnte es sein, daß erst 1925 der Glaube eines Nathan Söderblom die ganze Christenheit zur Besinnung auf die Solidarität, d. h. die unbedingte Zusammengehörigkeit auch der Völker angesichts der Volks- und Weltnöte in Stockholm zusammenrief und dadurch das fast erlöschende Herdfeuer christlicher Bruderliebe zum Aufflammen brachte?! Sicher ist: Nur durch den in der Gemeinde ent zündeten Glauben, d. h. durch die am göttlichen Liebes feuer immer neu entbrennende Liebesflamme wird die höl lische Todeswelt geistig-geistlicher Genußsucht und des taten losen sich selbstvernichtenden Egoismus in die von heiligem Geist zu Gottes Ehre gestaltete Lebenswelt verwandelt. Nur aus dem gläubigen Gerichtetsein auf die lebendig« Gottesmitte in Christus wird die liebevolle Selbstüber windung geboren, der der Herr die Verheißung gibt (V. 7): „Wer überwindet, dem will ich zu essen geben vom Holz des Lebens, das im Paradies Gottes ist," W. G. Turnhallenweihe in Auerhawwer. Rach jahrelangem Bemüh«« ist e» dem klein«« Tur«, ««rein Auerhammer (DE.) dank der tatkräftigen Mit arbeit seiner Mitglieder und mit Hilf« der Stadt »ne end lich gelungen, neben dem am Floßgraben gelegene« Platz de« Berein» für Rasensport «in« eia««« Turnhalle zu baue». Mit der Schaffung diese« Werke«, dessen idealer sowie praktischer wert im Augenblick «och gar «icht hoch genug geschützt «erde« kann, ha selbst «ir auch di« Reudö sch «lps erteilen z« lassen. E« «st dadurch dem größten Teil der Kinder der «eite Weg nach den Auer Turnhallen namentlich im be vorstehenden Winter erspart worden. Richt zuletzt genießt aber nunmehr auch der BfR., zu dem sich «in immer freund- schaftlichere» Verhält«!« entwickelt, den Vorteil, seinen Mit- gliedern «ine zwrckmäßige S«l«g«nh«it -um Umkleiden und Waschen zu gaben, an der er bi» jetzt ebenfalls mangelte. Morgen, Sonntag, den 18. Okt. nachm. A2 Uhr hült nun der Turnverein feinen offiziellen Einzug in da» Heim. Er verbindet damit unter Mitwirkung der Auer Vruderverelne ein Werbeschauturnen. Gleichzeitig werden auch die Iahn-Seländeläuse de» Bezirk« Au «--Zwönitz mit dem Start und Ziel V. s. R.-Platz ans getragen, während ein Handballspiel die Veranstaltung be schließt, der ein Turnerball im Gafins Auerhammer folgt. Allen Freunden und Gönner« der edle« Turnerei. sowie der gesam te« Einwohnerschaft von Auerhammer wird au» Herz gelegt, durch zahlreichen Besuch dem rührigen Verein ihr Interesse zu bekunden. Die Darbietungen werden e» lohne«. E» wäre nur zu wünschen, daß der Berein für seine Arbeit insofern reichlich belohnt würde, daß sich recht viele Männer, Frauen und Jugendliche, die dem ««ein bisher nur wegen Fehlens ein« Halle f«»blleb«n, sich ihm nunmehr ««schließen uud von der großzügigen Einrichtung Gebrauch machen zum Segen jede» einzelnen und -um Wohle uns«» deutschen »ater lande». A. B.
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