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Erzgebirgischer Volksfreund : 02.01.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-01-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193201025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19320102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19320102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1932
- Monat1932-01
- Tag1932-01-02
- Monat1932-01
- Jahr1932
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 02.01.1932
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Neujahrskundgebungen -er Opposikon Amsterdam, 1. Präsidenten hat in ront de» erwachenden heutigen Völker, ihrer Staaten, ihrer Kulturen, ihrer Wirt schaft, sondern auch das Ende ihrer Religion bedeutet. Sieben- zig Jahre haben in Deutschland bürgerliche Parteien die Kraft des nationalen Gedankens verbraucht und unser Volk in hohem Grade dem Alorxismus ausgeliefert. Heute klammern sie sich in verwerflicher Herrschsucht an «in Regiment, dog schon jetzt nicht mehr ihnen gehören würde, wenn ihre eigene Bedeutung allein maßgeblich wäre. Wenn die von uns geschaf'- fene n ationalozi alisti sch« Bewegung als Ge gengewicht gegen den Marxismus heute aus fiele, würde Deutschland morgen bolschewi- stisch sein. Das Schicksal selbst will ftare Fronten. Das Bibelwort, das den Heißen oder Kalten anerkennt, den Lauen aber zum Ausspeien verdammt, sehen wir in unserem Volke in Erfüllung gehen. Die Mitte wird zerhauen und zerschlagen. Nationalsozialisten! Wir gehen nunmehr in das neu« Jahr hinein in der Ueberzeugung, daß es das schwerste Jahr des Kampfes unserer Bewegung sein wird. Ich wiederhole, was ich das letzte Jahr von Euch fordert«: Ich verlange von Euch nichts Ungesetzliches, fordere nichts, was Euer Gewissen in Konflikt mit dem Gesetz bringt, verlange aber, daß Ihr mir folgt auf dem Weg, d«n das Gesetz geneh migt und mir mein Gewissen und meine Einsicht vorschreiben, in Treue folgt und Euer Schicksal mit dem meinen verbindet. Der Weg von sieben Mann auf 15 Millionen war schwerer als der Weg von den 15 Millionen zur deutschen Nation. Wenn wir einst die Kühnheit hatten, an unser gigantisches Ziel und seine Verwirklichung zu glau- Rheinland-Sender zweimal derselbe Versuch unternommen auch unter die Bestimmungen der Ztotvcrordnungen fällt, die worden. Auch dort läuft ein langes Kabel vom Funkhaus in zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe, Ordnung und Köln nach Le^ etwa 30 Kilometer.entfernten Großsender Sicherheit besonders verschärfte Bestimmungen vorsehen' Das Echo. Das Ausland übernahm die Ansprache des Reichs präsidenten weitgehend. Oesterreich ließ es sich nicht ent gehen, die Worte des Reichspräsidenten dem ganzen österreichi schen Brudervolk zu übermitteln. Da zu der Zeit, wo Hinden burg sprach, der Wiener Sender eine Uebertragung aus der Staatsoper verbreitete, hatte man den Ausweg gefunden, die Rede des Reichspräsidenten auf Schallplatten aufzunehmen und von diesen durch den Diener Sender zu übertragen. Ebenso nahm die Londoner Nundfunkgescllschaft di« Rede auf Schallplatien auf, um einer eventuellen Störung des Emp fangs vorzubeugcn. Nach Abschluß der Rede wurde diese dann durch Schallplaiten über ganz England verbreitet. Umfang reiche Vorbereitungen hatte auch Amerika getroffen, das die Rede üb«r den großen Kurzwellensender direkt übernahm. Sämtliche amerikanischen Sender verbreiteten dann Hinden burgs Worte. Als besondere Ehrung des Reichspräsidenten hatten die amerikanischen Nundsunkaesellschaften die Verein barung getroffen, vor Beginn der Sindenburgansprache ein« kurze Pause einzulegen und kurz bevor Hindenburg sprach, das Deutschlandlied spielen zu lassen. ß '»«ritz» uedeo 5 Ganz rätselhaft ist die Tatsache, daß auch der Sender Berlin (Deutsche Welle) gestört war: als der Reichspräsident am Schluss« seiner Rede ausführte: „Auch heute rufe ich...", begannen die Störungen mit den Worten „Achtung, Achtung, Deutschland steht im Zeichen von Rotfront." Ferner hörte man „Heil Moskau" und die Worte „Nur der Kommunismus kann den, dann wollen «kr heute den Mut besitzen, wi« «in Ritter Hn« Furcht und Tadel zwischen -ölte, Tod und Teufel hindurch den Weg zum Sieg« und zur Fr«th«tt zu wählen. Wir wollen als Kämpfer in diese» neue Jahr hineinmarschieren, auf daß wir es al» Sie ge r verlassen. Berlin, 1. Ian. Anläßlich des Jahreswechsels haben Reichspräsident von Hindenburg und der österreichische Bundespräsident MikIas telegraphisch Neujahrswlinsche aus getauscht. Der Glückwunsch des Bundesvräsidenten hat folgen- Groener warnt vor „Illusionen". Berlin, 31. Dez. Reichswehrminisier und Reichsminister des Innern Groener hat der Oeffentlichkeit eine Neujahrs- kundgebung übergeben, in der es u. a. heißt: Das Schicksal Deutschlands liegt in unserer Hand. Dü Wendung, die wir erhoffen, wird nicht durch irgendwelche Wunder herbeigeführt werden. Nur dem Volke, das im Glauben an die eigene Kraft bereit ist, in stetiger, verantwortungsbewußter Arbeit um Ehre, Freiheit und das Wohl aller seiner Glieder zu ringen, ge- schieht im Wechsel der Generationen das Wunder der stetigen Erneuerung seines Lebenswillens. Dor zwei Illusionen möchte ich warnen: Es gibt keine Patentlösung, die uns von der Not der Gegenwart befreien könnte. Keine Regierung, von welcher Seite sie auch kommen sollte, kann dem Einzelnen di« Sorge um seine wirtschaftliche Existenz abnehmen. Es gibt auch keine Lösung der unendlich schwierigen außenpolitischen Fragen, die nicht auf der eigenen Kraft Deutschlands beruht. Wer Hilfe und Rettung vom Ausland erwartet, die wir uns nicht selbst errungen haben, gibt sich ebenso Illusionen hin, wie der, der glaubt, man könne das deutsche Volk vom Welt- geschehen abschlicßen. Dom neuen Jahre erhoffen Millionen Deutsche die Erfüllung der Wünsche, die sie mit dem Begriff des „Dritten Reichs" verbinden. Es ist den Kündern dieses Zieles nicht gelungen, dem Traum einer politischen Er- Neuerung eine greifbare Gestalt zu geben. Hoffnungen und Pläne aller Art umweben das sagenhafte Ziel und nähren Lie Illusion, daß die Not, die auf dem deutschen Volk lastet, mit seiner Erreichung beseitigt wäre. Ich habe Verständnis dafür, daß aufstrebende Kräfte sich ein Fernziel bilden und mit dem Mythos einer neuen Geschichtsepoche verklären. Wer aber ge staltend in die Geschicke des deutschen Volkes eingreisen will, darf sich nicht Träumen der Romantik hingeben. Er muß st« jederzeit und ohne j'den Vorbehalt darüber klar sein, daß allein der Weg, den Verfassung und Gesetz weisen, die Nechtmäßiakeit seines Sandelns begründen kann. Politik ge- V Die TSier ermittelt? Berlin, 2. Ian. Die Ermittlungen der Polizei über die Störungen der Rundfunkrede des Reichspräsidenten haben be- reits das Ergebnis gehabt, einen engen Personenkreis festzu- stellen, in dem die Täter zu suchen sind. Die Untersuchungen haben ergeben, daß die Täter unweit des Neuköllner Kranken hauses «inen Kabelbrunnen geöffnet und an das betr. Kabel ein Mikrophon zwischen geschaltet hatten. Die Täter müssen mit den technischen Einzelheiten sehr gut vertraut gewesen sein, da sie die richtige Ader angezapst haben. Ein Ehepaar, das kurz nach ^10 Uhr abend« an dem betr. Kabelschacht vorbei, ging, hat zwei junge Burschen beobachtet, von denen einer auf dem Pflaster lag und sich über den geöffneten Schacht beugte, der andere hielt Umschau. Das Ehepaar hat seine Beobach tungen der Polizei m tgetrilt und eine Beschreibung der jungen Leute gegeben. Zur Feststellung der Täter dürste ein Experi- ment de« in Demmin (Pommern) lebenden Physiker« v. Heyden- Linden beitragen, der die Kindenbvrarede am Silvesterabend mit seinem Siemens-Tonschreiber ausgenommen hat. Wie der Physiker dem Berliner Loknlanzriger telephonisch mitteilte, hat der Tonschreiber auch die kommunistischen Störuna«« genau verzeichnet. Herr v. Heyden-Linden »laubt, daß sich an dem Mikrophon der Täter wahrscheinlich ein Kontrollhörer befunden Labe. Wenn man nämlich mit Lem Finger leis« geaen das Mikrophon klopfe, so sei dir« im KontroMPrer zu vernehmen. Auf der von dem Physiker hergestellten Schallplatte ist diese« Klopfen genau zu hören. Wie wir weiter erfahren, hoben di« Ermittlungen dazu ge- führt, daß heute vormittag zwei Personen festge- nommen worden sind. S« handelt sich um zwei Arbeiter de» Telegraphenbauamtes, von denen einer vor einiger Zeit entlasse» worden ist. Amsterdam, 1. Ian. Die ReujahrsdotsHaft de» Reich». Präsidenten hat in Holland großen Eindruck gemacht. Ml« Blätter veröffentlichen den Wortlaut der Red« in großer Auf. machuna. „Allgemoen Handelsblad" stellt in einem Kommentar 'est, daß keine frühere Rundfunkansprach« Hindenburg» di« Zuhörer so ergriffen habe wie di« jetzige Ncujahrsbotschast. uns von der Arbeitslosigkeit retten". Der kommunistische Propagandasprechcr, der dann noch für Einheitsfront der Proletarier, Kampf gegen AloiVerordnung und Lohnabbau sprach und zum Sowjetdeutschland aufsorderte, übertönte etwa eine Minute lang die Worte des Reichspräsidenten. Die Schlußworte waren dann wieder gut zu verstehen Für diese rätsechafte Parallelität gibt cs nur die Erklä rung, daß man gleichzeitig versucht hat, die Fernsprechleitung Hindenburgs etwa auf dem Wege von seiner Wohmmg zum Amt in der Oberwallstraße zu unterbrechen, und auch hier ein Mikrophon cinzuschalten. Vielleicht ist dieser Versuch mißlun gen, hat aber trotzdem eine kurze Störung herbeigeführt. Wenn tatsächlich das Kabel zwischen Berlin und Köniqswusterhausen unterbrochen worden ist, dann wird aller Voraussicht nach auch Amerika diesen Zwischenruf gehört haben, denn die Ned« ist von deni Sender Königswusterhansen über den Ozean gefunkt worden. Die Annahme, daß etwa ein Schwarzsender die Berliner oder Königswustcrhausener Sendung übertönt haben könnte, ist unwahrscheinlich. Königsmusterhäusen sendet zur Zeit mit einer Energie von 73 Kw., zu deren Leistung ein großer Maschinenopparat notwendig ist. Ein solcher Schwarzsender könnte keinesfalls verborgen geblieben sein.. Auch ist es so gut wie unmöglich, die von Königsmusterhäusen ausgesandten Vielten so genau zu treffen, daß alle Empfänger den Schwarz, sender Hütten vernehmen können. Und auch in diesem ganz nnwahrlchein!iä)«n Fall wäre die Stimme des kommnnistifchen Sprechers nicht klar verständlich gewesen, sondern di« beiden Sender hätten sich gegenseitig überlagert rind es wären nur unverständliche Geräusche entstanden. Die Polizei hat noch am Silvesterabend die Ermittlungen wegen Ler Störung ausgenommen. Im Laufe der Nacht wurde vor allem versucht, dietechnischen Möglichkeiten der Störung zu klären. Zu diesem Zweck hat auch am Vormittag des Neujahrstages eine Besprechung mit den Sachverständigen der Reichspost stattgefunden. Die Untersuchung hatte das Er- gebnis, Laß die Art der Störung fest gestellt wurde. Danach entfällt die ursprüngliche Vermutung, daß die Unter brechung im Funkhause selbst erfolgt ist. Vielmehr ist das Kabel angezapft worden, und zwar in der Gegend des Neuköllner Krankenhauses. Mit der Ermitt- lnng der Stönmgswslle dürfte die Polizei auch bereits die Spür der Täter ausgenommen hoben, denn die Ausfüh rung der Störung läßt kaum einen Zweifel darüber, daß Lie Täter mit den technischen Betriebsverhältnissen vertraut sind. Nicht ganz klar ist die Frage, welches Deliktes sich die Rundfunkstörer schuldig gemacht haben. Zweifellos liegt schwere Sachbeschädigung vor; denn es handelt sich bei dem angezapften Kabel um einen Gegenstand, der dem öffentlichen Nutzen dient. Zweifellos ist auch der Tatbestand des groben Unfuges gegeben. Die Staatsanwaltschaft wird ferner noch zu prüfen haben, ob nicht in der Störung «ine Beleidigung des Reichspräsidenten liegt und ob die Angelegenheit nicht. »Zwischen Svlle, Lod und Leusel hindurch zum Steg und zur Freiheit." Der Führer der NSDAP., Adolf Hitler, erläßt »um 1. Januar an alle Nationalsozialist«« einen Aufruf, in dem es u. a. heißt: Da» zwölfte Jahr de» Kampfes unserer De- wegung ist zu End«. Im Jahre 1931 ist unser« Bewegung zuy größten Partei Deutschlands geworden. Deutschland ist im Begriff, in rapider Schnelligkeit national- sozialistisch zu werden. Am 14. September 1930 zählt« unsere Partei 203 000 Mitglieder, heut«, am 1. Januar 1932, hat si« di« 800000 bereits überschritten. Am 1. Januar 19S1 haben sich rund 100 000 Männer in unserer, SA.- und SS.-Organisation befunden, heute, am 1. Januar 1932, weit über 300000. Die Zahl unserer Anhänger beträgt schon jetzt mehrals 18 Millionen. Heut« steht dem Dolschewis- mus und seinen marxistisch-zentrümlich-demokratischen Hilfs- kräften eine gewaltige Front de» erwachenden Deutschlands gegenüber. Wenn nicht Zentrum und mittleres Bürgertum aus ihrer inneren Wesensvevwandtschaft heraus mit dem Marxismus paktieren würden, gäbe es schon heute kein rotes antichristliches Deutschland mehr. Die Welt geht einer E n t s che iL u nq e n t ge ge n, die sich in Jahr tausenden oft nur einmal vollzieht. So klein und kurzsichtig die bürgerlichen Parteien sind, erkennen si« im Bo l s ch w i s - mus auch jetzt noch nicht die Z« r störu n g a ll er mensch- lichen Kulturen. Sie haben kein« Ahnung davon, daß «kn Si«g des Bolschewismus nicht nur das Ende unserer „Wir können und wir wollen Keine Tribute mehr zahlen." Der deutschnotionale Parteiführer, Dr. Hugenberg, hat folgenden Neujahrsaufruf erlassen: Das Jahr 1931 bracht« die Götterdämmerung der marxistischen De mokratie. Di« Anhänger der Demokratie wurden selbst zu ihren Totengräbern. Llbrr sie setzten an die Stelle des plötzlich von ihnen verleugneten Systems nicht etwa einen neuen or- ganischen Staatsaufbau, vielmehr suchten sie nur ihre eigene Herrschaft zu sichern, indem sie dem WillendesDolk» ein e bürokratisch «Diktatur entgegen ste. Di« Folge ist Terror und Gewalt und drohender Das Jahr 1931 bracht« das Erwachen aus dem füllungswahn. Der Zusammenbruch Deutschlands unt«.r den: Poungplan rechtfertigt vor aller Welt unser Vvlksbegeh- ren vor zwei Jahren. Aber die Erkenntnis von Ler Unmög lichkeit der Erfüllungspolitik hat Lie heute Regierenden nicht zu einer Blenderung ihrer außenpolitischen Methoden veran laßt. Dadurch sind die M ög l i ch k e i te n, die für eine N e - Vision der Friedensdiktate und für ein« Deseiti- gung d«r Tributlasten vorhanden waren und sind, zumTeiI verpaßt, zum Teil gefährdet. Denen, die im ver- gangenen Jahre treu unter den Leutschnationalen Fahnen gekämpft haben, und allen denen, die mit uns ein ge sundes und freies Deutschland wollen, rufe ich füv das Jahr 1932 zu: Der Kampf geht um Preußen, wo in diesem Jahre die Machtentscheidung fällt, sofern die Ver fassung überhaupt noch etwas gilt. Voraussetzung für einen neuen Aufbau de« Staates ist die Ausschaltung des staats feindlichen Sozialismus. Ueber Preußen muß das Reich «robert werden. Letzten Endes entscheidend wird aber sein, was danach geschieht und ob es gelingt, ein Deutsch land aufzubauen, in dem Reich und Länder in gesunder or- ganischer Gliederung und im Sinne nicht alter Formen, son dern preußisch-deutschen Geistes geführt werden, und in dem sozial« Gerechtigkeit an die Stelle soziaIisti - scher Pfründenwirtschaft tritt. Der Kampf geht vor allem auch um die Freiheit nach außen. Wir können und wir wollen keine Tribute mehr zahlen. Der Widerruf der K r i e g s schuld lüge ist die Grundlage des Kampfes um die Revision des Versailler Diktats. Die Un- aleichheit der Rüstungen, die eine Gefahr für Deutschland und Europa ist, muß verschwinden. Wir wollen ein« Regierung, die den Mut hat, den klaren Willen des Volkes in die Tat umzusetzen. Die Deutsch- nationale Volkspartei bekennt sich zu ihrer alten Parole: na».'onal, christlich, sozial. Neujahrsempfänge beim Reichspräsidenten Berlin, 1. Ian. Anläßlich des Neujahrstoges fanden beim Reichspräsidenten die üblichen Empfänge statt, die um 10.45 Uhr durch Las Aufziehen der Wache eingeleitet wurden. Die Ehefs der bcim Reich beglaubigten fremden diploma tischen Vertretungen versammelten sich im großen Saal des Reichspräsidentenhauses. Um 12 Uhr trat der Reichs präsident mit seiner Begleitung ein. Der Apostolisch« Nuntius, Monsignore Orsenigo, brachte als Doyen des Diplomati schen Korps dessen Glückwünsche zum Ausdruck, wobei er u. a. sagt': Deutschland wurde schwer von der großen Deltkri'e ge troffen. Aber all das hat nicht vermocht, ihn: seine Willens stärke zu rauben, noch leinen Mut zu lähmen. Wir wünschen ihm, daß sein« harten Anstrenmnu^n bald von Erfolg gekrönt werden. Der Reichspräsident dankt« für die Glück wünsche und antwortet» u. a.: Deutschland hat zu ungewöhn lichen, tief einschneidenden Maßnahmen greifen müssen, di« jedem Deutschen die schwersten Opfer auferlegen. Auch di« höchsten Anstrengungen des einzelnen Volkes reichen jedoch allein nicht ans, um'der kritischen Lage Herr zu werden. I« verständnisvollem Zusanrmenwirken müssen von Len Regie rungen Lösungen gefunden werden, die der unerbittlichen Dirk, lichkeit Rechnung tragen. Kein Volk kann das End« der kriege rischen Rüstungen aufrichtiger und stärker hrrbeiwünschen, al« das deutsche Volk. Er wäre für die Welt Verhängnis- voll und es darf nicht sein, daß die Erwartungen in de« Frage der Abrüstung nochmals enttäuscht werden. Auch auf diesem Gebiete kann in Zukunft kein verschiedenes Recht für die einzelnen Völker gelten, wenn das Vertrauen, die Grundlage aller Völkerbeziehungsn, wiederhergestellt wer den soll.' Um 12.30 Uhr fand der Empfang der R'ichsreaierung statt. Als Vertreter des beurlaubten Rrichskan-lcrs begrüßte Reichspostminister Dr. Schätzel namens der Reichsminister und Staatssekretäre des Reiches den Reichspräsidenten mit einer Ansprache, in der er die Glückwünsche der R'ichsreaie. rung übermittelte, die der Reichspräsident erwiderte. Um 12.50 Uhr empfing der Reichspräsident den Reichstagsvräsi- denten Löbe und den Reichstaosvizepräsidenten v. Kar- Lor ff zur Entgegennahme der Glückwünsche L-s Reichstages. Es folgte der Empfang einer Llbordmmg des Reichsrgics der preußischen Staatsregierung, der Wehrmacht, der Reichsbank und der Reichsbahn. London, 1. Jan. „Evening Standard" begrüßt, daß di« Uebermittlung der Rundfunkrede de» Reichspräsidenten nach England nicht durch di« kommunistischen Unterbrechungen g«. stört wurde. Di« tiefe Stimm« Hindenburg», so bemerkt da» Blatt, war eher di« «ines Soldat«,, al» eines Redner», aber jede» Wort, klar und langsam ausgesprochen, war verständlich auch für die, die im Deutschen nicht ganz zu Hause sind. Hin- denburgs Glauben an fein Land nennt das Blatt „höchst «in- drucksvoll". Rom, 1. Ian. Bei der Besprechung der Rundfunkrede des Reichspräsidenten erwähnt „Stampa" die inner« Erregung, die in der Stimm« Les Reichspräsidenten und in seinem schlichten Dortrag zu erkennen gewesen sei. — „Resto del Eorlino" be- zeichnet Hindenburg als den Nationalhelden des deutschen Volkes. Das Blatt glaubt, daß di« Rede in ganz Europa er- ^!»rt werden wird. Neuyork, 1. Ian. Die Moraenblätter bringen die Rund- H-^ede Hindenburgs zum Jahreswechsel in großer Auf- machung. In den Ueberschriften werdcn besonders die Stellen der Rede hervorgehoben, die sich auf eine Zumutung unmög- sicher Leistungen und auf den Anspruch auf gleich« Sicherheit beziehen. »vin-^^porlvsatz oder in die Stätten, die der religiösen Erhebung und kulturellen Weiter, miwicksuna des Volkes dienen sollen. Mr brauchen in Deutsch« land Menschen, die ihre Kräfte nicht in innerem Parteistreit verbrauchen, sondern ste voll für die großen Schicksalsfragen der Naiion einscken können. Wenn ich für das deutsche Volk an dieser Jahreswende einen Munsch habe, dann ist es der, daß es die AusLau'r besitze, den Kampf um seine Freiheit durchzuhalten, dessen Sieg auf Arbeit und Opfern beruht.
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