Erzgebirgischer Volksfreund : 19.02.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193202193
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19320219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1932
- Monat1932-02
- Tag1932-02-19
- Monat1932-02
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- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 19.02.1932
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Am Totenbett weilten die Prinzessin Mathilde und Prinz Ernst Heinrich loren < Daten aus des Königs Leben. Als bisher einzige sächsische Zc'tung berichtet das „Chemnitzer Tageblatt" Wer den Lebensgang des Königs. Cs schreibt unter anderem: In Trauer und Ergriffenheit wird das Volk Sachsens die Kunde vernehmen, daß sein letzter König durch einen raschen Tod aus diesem Leben abgerufen worden ist. Das Volk Sachsens, sagen wir, und wir glauben, daß in diesem Volke niemand ist, der nicht teilhätte an diesem Gefühl des Schmerzes um den Hingang des Mannes, der einmal der Erste war in unserem engeren Paterlande. An dem dunklen Tage, dessen schwarze Schatten noch heute über dem ganzen Deutschen Reiche liegen, heut« schwerer denn je, hat er dem Gange der Geschichte weichen müssen. Aber er für seine Person hatte keinen Feind', und unzählig« kleine Ereig. nisse aus der Zeit nach seinem Thronverzicht bezeugen, wie tief die Verehrung für den schlichten Menschen auch in den Herzen derer wurzelte, di« sich für seine politischen Gegner hielten. König Friedrich August III. fft 67 Jahre alt geworden. Ein Leben liegt hinter ihm, das schwerer getroffen war von horten Schlägen des Schicksals als das manches sogenannten kleinen Mannes. Er ist über das viel« L«ids«in«s. Lebens hinweZge- kommen mit dem Reichtum seines Herzens, von dem die Ker- König Friedrich August III. wurde am 25. Mai 1865 als Sohn des damaligen Prinzen, späteren Königs Georg zu Dresden geboren. 1877 trat er al^ Leutnant in das sächsische Heer ein, studierte dann in S raWurg und Leipzig Rechts, und Staatswissenschaiten und kehrte nach beendigtem Studium wieder ins Heer zurück. 1828 w 'rde er zum Generalleutnant und Kommandeur der ersten sä>'üschen Division und 1902 zum Kommandierenden General des 12. Armeekorps ernannt. Am 21. November 1891 vermasst" er sich in Wien mit der Erz. Herzogin Louise Antoinette Maria von Desterreich-Toskana. Nach anfänglich glücklicher Ehe, d^r drei Söhne und drei Töch ter entsprossen, trennt sich die Kronprinzessin 1902 von ihm. Die Ehe wurde am 13. Juli 1903 gerichtlich in Dresden ge schieden. Als König Georg am 15. Oktober 1904 starb, übernahm Friedrich August III. die Negierung. Die ersten Ja re seiner Regierungszeit bezeichneten eine Neugestaltung des Wahlrech tes, das nach mehrmaligem Kabinettswechsel 1908 zustande kam. Im November 1918 sprach er den T^ronverzicht aus und lebte seitdem auf seiner schlesischen Besitzung Schloß Sibyllenort. Berlin, 18. Febr. Der Reichsrat verabschiedete heute den Gesetzentwurf über das Zugabeunwesen. Er verbietet Zugaben, läßt aber «ine Reih« von Ausnahmen zu. staatsfeindlichen Elemente geschützt und ihren Angehörigen der Besuch von Veranstaltungen, die unter Hakenkreuz-, ebenso wie unter Sowjetfohnen stattfinden, verboten wird." Erlaß des Reichswehrministers, der die Stellung der Reichs- ' rung zur Nationalsozialistischen Partei in ein unklares Ultimatum an Groener. Dl« Staatspartet ist böse. Berit«, 18. Febr. Der Vorstand der Deutschen Staats partei veröffentlicht folgende Entschließung: „Der Vorstand der Deutschen Staatspartek mißbilligt den nerstehenden n'cht viel wußten, mit seinem ech'en Menschen tum, dessen Größe nicht zuletzt darin bestand, daß er, in dieser Art ein Gegenstück zum allen Kaiser Wilhelm, die Grenzen seines Wesens klar erkannte und niemals eiwas anderes sein wollie, als er war, mit der kernhaf'en Ursprünglichkeit seiner Natur, dis so oft im Lichte goldenen Humors ausstrahlie. Die Verhältnisse waren gegen ihn, nicht erst als er in den Un- glückstagen des Novembers 1918 vom Throne stieg Sein Los war es, verkannt zu werden... Auf seinem geliebten Sitz Sibyllenort bei Breslau, wo er das ruhige Leben eines Land- edelmannes führte, hat der König sein« Tage beschlossen. Nach dem schlesischen Schlosse werden sich in diesen Tagen trauervoll di« Gedanken seines Volkes wenden, und an seiner Bahre werden sich häufen die Zeichen der Verehrung, der Liebe und des Dankes. Dem Ge-Schlnis -es letzten Sachsenkönigs. Mit dem gestern auf seinem Gute Sibyllenort in Schlesien verschiedenen König. Friedrich August ist «in Mann dahin- gegangen, dem alle, dis ihn kannten, ein ehrendes Gedenken bewahren werden. Von ihm gilt das sonst etwas abgegriffene Wort: Er hatte keine Feinde. Selbst die sächsischen Revolu tionsmacher konnten dem König keinen anderen Vorwurf machen als den, daß er eben zufällig König war. Sie hatten wohl selbst das Gefühlt daß Friedrich August im kleinen Finger über mehr gesunden Menschenverstand und Humor verfügte, als sie in ihrem Kopfe. Wenn die rote Presse in der Zeit der Umwälzung auftragsgemäß auch die Person Friedrich Augusts in den Kot zerrte, so merkte doch jeder vernünftige Mensch recht bald, daß die „Volkskönige", mit denen wir nach der Abdankung des Monarchen gestraft waren, dem Monarchen auf keinem Gebiete das Wasser reichen konnten. Auch der Versuch eines jüdischen Literaten, dem König in einem läppischen Buche eins auszuwischen, ist miß lungen, das Elaborat ist von anständigen Menschen auf der ganzen Linie abgelehnt worden. Friedrich August machte — und auch dadurch unterschied er sich von seinen „Nachfolgern" — kein Hehl aus seinen Feh lern. Vielleicht gab er sich oft etwas zu urwüchsig. Seine rauhe Art, die auf zartbesaitete Gemüter verblüffend wirken konnte, mag eine Folge der ungenügenden Erziehung gewesen sein, die der früh mutterlos Gewordene in dem bigotten Hause sei nes Vaters erhalten hatte. Der König hat jedenfalls den Mangel einer guten Erziehung selbst erkannt, denn er hat seinen Kindern auf allen Gebieten ^ine ganz vorzügliche Aus- bildung angedeihen lassen. Die besten Lehrmeister waren ihm für seine Söhne und Töchter gerade gut genug. „Meine Kin der sollen besser erzogen werden, als ich", dieses Wort läßt den inneren Kern des Wesens des Königs erkennen und zeigt ihn als den besorgten Hausvater, der besonderen Wert auf ein gutes Verhältnis zu seinen Kindern legte. Die Sorge des Königs, dessen eheliches Mißgeschick bekannt ist, um seine Fa milie hat ihre guten Früchte getragen. Seine Kinder erfreuen sich des besten Ansehens. Besonders hatte der Kronprinz Georg durch sein einfaches und bescheidenes Auftreten im Felde sich die Herzen derer gewonnen, die mit ihm zusammen- kamen. Er, der jetzt die Sutane tragt, wäre ein vorzüglicher Landesfürst geworden, dahin geht die Meinung aller, die ihn kennen. Die Kriegs- und Dorkriegsgeneration der Sachsen zieht im Geiste den Hut an der Bahre ihres Königs und widmet ihm ein stilles Gedenken. Wir haben einen guten Mann ver Börsenfreiverkehr in Berlin. Bom 25. Februar ab. Berlin, 18. Febr. Der Berliner Börsenvorstand, Abteilung Wertpapierbörse,.hat heute beschlossen, die Berliner Wert- papierbörse am 25. d. M. für den Verkehr in Wert papieren und in inländischen Wechseln wieder zu eröff nen und den übrigen deutschen Wertpapierbörsen die Eröff- nung am gleichen Tag« vorzuschlagen. Von einer amtlichen Kursfestsetzung wird «instweilen abgesehen. Ein Terminhandel findet nicht statt. _ vückk,i!vi«-EMkvtive verwirrt und' die Sicherung der Ren publk bedroht. Die Staatspartei erwartet von der Reichs regierung, daß unverzüglich bindende Anordnungen erlassen werden, durch die di« Reichswehr vor dem Eindringen aller König Friedrich August -f-. Sibyllenorr» 18. Febr. König Friedrich August von Sachsen- -er Ueber die letzten Stunden des Königs wird noch berichtet: Nachdem sich der König bis 3 Uhr nachts mit seinem Diener unterhalten hatte, fand man ihn um 7 Uhr morgens bewußtlos in seinem Bette auf. Am Donnerstag abend wurde dann im Anschluß an die Beratung der Aerzte folgende Bekanntmachung über das Befinden des Königs veröffentlicht. „Der König ist weiter bewußtlos und völlig gelähmt. Sein Zustand ist sehr ernst. Es besteht wenig Hoff nung auf Besserung. Nähere Voraussagen lassen sich nicht machen." Um 22,15 Uhr ist -er König dann gestorben. König Friedrich August, der in völliger Zurückgezogenheit lebte, spürt« noch bis zum Mittwoch keinerlei Anzeichen seiner Erkrankung. Noch am Tag« vor der Erkrankung hat «r seinen üblichen Morgenritt unternommen und sich gerade am Mitt woch bis zum Abend besonders wohl gefühlt. Am Nachmittag hat er noch einen Spazniergang durch das Revier unternom men und anschließend mit Waidgenossen über jagdliche Fragen beraten. Für den nächsten Tag war schon der Morgenritt angesetzt. Von den Familienmitgliedern war gegen 16 Uhr die Schwester des Königs, Mathilde, aus Hosterwitz bei Dresden eingetroffen. Um 18 Uhr wurde Prinz Ernst Heinrich aus München im Flugzeug zurückerwartet. Don den übrigen Familienmitgliedern, die zum Teil weit entfernt in Ungarn oder in der Eckweiz wohnen, sind bisher noch keine Nachrichten eingetrossen. Desgleichen fehlen von dem Kron prinzen Georg, der in der Grafschaft Glatz Pa^er ist, und von dem Prinzen Friedrich, der in Bamberg in Bayern lebt, noch die Ankunftszeiten. D'e Be vö l ke ru ng in Sibyllenort verfolgte mit großer Anteilnahme den Verlauf der schweren Erkrankung des Kön'gs. in der Nach! zum Donnerslao eine» schwer«« Schlaga«!«!! erlitt, lsl H««I« at««d ar««» rr.ir Nr. 43. 88. Jahrg. Freitag, den 19. Februar 1S3S. Amtliche Anzeigen. Sonnabend, den 20. Februar 1932, vorm. 9 Uhr sollen in Mittweida-Markersbach 1 Landauer, 1 Kutsch« und 1 Per- isonenkraftwagen öffentlich meistbietend gegen sofortige Bar- Zahlung versteigert werden. O 5098/31 Sammelort der Bieter: Gasthaus deutsche Eiche. Der Gerlchtsvollzleber de« Amtsgericht« Schwarzenberg. Ave. WeWlbe AMrilenm m MM ter SMkteilemerMrm sSr iss AeWlleM M. Die Steuererklärungen für die Gewerbesteuer sind in der Zeit bis 10. März 1932 unter Benutzung der vorgeschriebenen Vordrucke abzugeben. Steuerpflichtige, die zur Abgabe einer Erklärung verpflichtet sind, haben von der Steuerbehörde «inen Vordruck zugesandt erhalten. Die durch das Gewerbe steuergesetz begründete Verpflichtung, eine Steuererklärung ab zugeben, auch wenn ein Vordruck nicht übersandt worden ist, bleibt unberührt; Pflichtige, denen bis 25. Februar 1932 Er klärungsvordrucke nicht zugesandt worden sind, haben solche von der Steuerbehörde anzufordern. Aue, am 15. Februar 1932. Der Rat der Stadt — Steueramt. Zugelaufen ist ein grauer Wolfshund, ea. 60 om Rücken- höhe. Der Hund ist innerhalb drei Tagen vom Besitzer im Gemeindeamt gegen Erstattung der entstandenen Kosten ab zuholen. Nach Fristablauf wird anderweit über den Hund verfügt. Sosa, 18. Februar 1932. Der Gemeinderat. MmM AllMr« m NM -er Sumte- ilemerlllilW« M das MmM! M io LöW. Die Steuererklärungen für die Gewerbesteuer sind in der Zeit vom 15. bis 29. Februar 1932 unter Benutzung der vor- geschriebenen Vordrucke abzugeben. Steuerpflichtige, die zur Abgabe einer Erklärung verpflichtet sind, haben von der Steuerbehörde einen Vordruck zugesandt erhalten. Die durch das Gewerbesteuergesetz begründet« Verpflichtung, «ine Steuer- erklärung abzugeben, auch wenn ein Vordruck nicht übersandt worden ist, bleibt unberührt; Pflichtige, denen bis 16. Februar 1932 Erklärungsvordrucke nicht zugesandt worden sind, haben solche von der Steuerbehörde anzufordern. Lößnitz, am 9. Februar 1932. Di« amtlichen Bekanntmachunaen sämtlicher Behörden können in den Geschäftsstellen des „Lrzaebirailchen Dolksfreund," in Aue Schneeberg Lößnik und Schwarzenberg einaeleden werden geWW SSdere AMIMMll MM. Georgenstraße 3. — Fernsprecher 5410. Aeginn -es 8». Schuljahres Ollem 1832. Höhere Abt. Einjähriger wissenschaftlicher Fachkursus mit vollem Tagesunterrickt für Schüler und Schülerinnen im Besitze der Obersekunda bzw. mit entsprechender Vorbildung.'. Höhere Abt. »: Merklassige Abteilung mit vollem Tagesunter- richt und der staatlichen Berechtigung zur Verleihung der Obersekundareif«. Ausgenommen werden Schüler und Schülerinnen aus Volks- und höheren Schulen ») in die 4. Klaffe: nach vollendetem 7. Dolksschuljahr oder nach erfolgreicher Quinta, d) in die 3. Klasse: nach erfüllter Volksschulpflicht oder nach erfolgreicher Quarta, o) in die 2. Klasse: nach erfolgreicher Untertertia oder mit sonst entsprechender Vorbildung. Abteilung 6: Dreiklassige Lehrlingsabteilung. Abteilung v: Zweiklassige Mädchenabteilung. Lehrpläne und Satzungen kostenlos. Anmeldungen werden im Schulgebäude, Georgenstraße 3, entgegengenommen. Auskunft und Prospekt durch Oberstudiendirektor Prof. Schlösser, Lw «»irisch« wsw-Mm»« «stM! U«lUd «d« ««» N'INam» D« P,«»» lllr dl« »4 mm b,»U« aÄm«t-««iU^»»<ll« >» «Md»lal!d»ilN M »0 md eklmgUM S«dllrM«r 1«), «mtttt!« wr dl« « mm drUl« P«M- ««dlam,,«U« »». auiwirl« 10». Nr dl« SO mm »r«II« Mill. aolmUiUI« SS. -Mw«»!» SS ««>ch,»l.niil,. v»!Uch«<k-n»«t», VUM Nr. irre«. O<»<Iudr-«lk»-t!o»>»> Nur, Nr. W. Verla- S. M. varlner» Aue» Sachse«. r«mMMr «« »1 und »L lylUtz i«ml Nu«> «4» sq««M, 1K SiMrzmdirß vrayanf-yft, »dMstnm» «»»«t,„.«»»«»« Nr « Nach»«« «ummr dl, 0 U»r k dm »amla«!ch«ltt- «l-lm. Hl;. »«LI>?Nr dl. «uk-dm. dm«?-,» «» mM<drl«dm«n L«,« !«»>« m d«ftl»mlm Stell« wird »l« m«d«il. «ch «lchl lllr dl« «lchltatll dm durch Fmilpwch» ms,m«»mm »gga«. — y!lrNll»,ad« m. mrlmv UuaUmdl« SchUllWi« ddmnlmm« dl« Schrlft- !<llma lulu« ««rmlworlmg. — Unl«dr«chmam dm Sw lchäftilxlrt.dm dmrMdm dUu.N«l,r»ch«. SU gadlm,^ mqm md Kontur, ««Um Rada«, al, »Ich! mrUndar». l»! Nu«. Vdbnl». Schnwd»r, md Sch»ar»md«ra. » tnihollmd die «ueMche» ««»»unkmachnn,«« der «mlehaupimannschast und de« Bezirdsverband» Schwarzenberg, der Amtsgericht« in Au« lLSknih). S<bn«b«rg, Schwarzenberg und Sohanngeorgenstadt, der Stabträi« in vrünhain, Lößnitz, Neustadl«! und Schneeberg, der Finanzämter in Au« und Schwarzenberg. E» werden außerdem verbffrnllichlt Bekanntmachungen der Stadträt« zu Aue und Schwarzenberg.
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