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Sächsische Elbzeitung : 09.11.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-188911094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18891109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18891109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1889
- Monat1889-11
- Tag1889-11-09
- Monat1889-11
- Jahr1889
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 09.11.1889
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(Nachdruck verbalen.) Wic Du ihm, Io ich Dir! (Mit Bild.) Eine Szene aus dein Kampfe nmS Dasein, wie sic anschaulicher kaum dargcstcllt werde» kann! Ein Vollem, daS dcu Wurm zur Mahlzeit sich erkor, hat sich nicht lange seines Bratens freuen können. Ein Wiefel kam und brachte ihm den Tod, der eben erst dein Wnrm beschicdcn war. Doch eh' daö Wiesel sich noch recht besonnen, wic cS den feisten Bogel zu sich nähme, da kam ein Mächtigerer über ihn — ein Adler schwang sich nieder auS den Lüsten und bohrte seine eiseuscharscn Fänge dem kleinen Mörder in den schlanken Rücken. Ob cS vor Schmerz sich krümmt nud ohnmächtiger Wuth, gar grimmig fauchend sich gebcrdct, ein einziger Hieb deS Feindes mit dem Schnabel und anch daS Wiesel ist zum Tod getrosten. Bald schwingt der stolze Adler sich znr Höhe, den Nanb zu tragen nach dem sicheren Horst. Doch ob er ihn wird bergen, steht dahin — auf ihu auch lauert daö Ncrderbcu stünd- lieh, die Kugel auS deS Jägers sicherem Rohr! Die Springmäuse. (Äit Bild.) Ein rechter „Spriuginöfcld" ist daö Thier, daö unsere Abbildung zeigt, die SpringmauS, die namentlich im Osten Europas in einsamen Steppen und öden Wüsteneien heimisch ist. Daö Thier erinnert an daö Känguruh durch sciuc laugcu, zum Springen eingerichteten Hinterbeine; seine »orderen Eziremitätc» sind dagegen unge wöhnlich kurz. Sein Kopf mit den laugen, anfwärtSgcrichtcten Ohren und den großen Augen hat Aehnlichkcit mit dem dcö Hasen, non dem cS jedoch der lange, unten gcbüschcitc Schwanz wesentlich unterscheidet, abgesehen davon, daß die Spriugmauö viel kleiner ist alö Meister Lampe. Mit sehr langen Echnurrhaarcn ist die Schnauze dieses zierliche» NagcthicrcS vcr- sehe», dessen Hanpiwafscn gegen menschliche Nachstellung ein scharfes Ge sicht und Gehör und ein ebenso feiner Geruchssinn sind. Das Fell ist wegen seiner schönen weichen Haare geschäht nnd daS Fleisch wird von Liebhabern als schmackhast gerühmt. Zndianischc Bcgräbnißstätlc». (Mit Bild.) Einige indianische Stämme in Nordamerika, die ja allerdings unr noch in kleinen Resten vorhanden sind, sehen noch heutzntagc den seltsamen Gebrauch fort, ihre Todtc» iu Büsselhäutc ciuzuuäheu und sic an cincn einsamen Ort, wenn cS angeht auf eiucu Felsen, auf Baumstämme, oder cigcuS dazu errichtete Pfahl- gcrüstc zu beiten. Wind nnd Wetter, nnd nicht znm Mindesten allerlei Raubvögel übernehmen dann die Eintrocknung der Leichen zn Mumien. Fällt einmal solch Gerüst znsannucn, daun werden anch wohl die Ucbcrrcste ^>on pietätvollen Hinterbliebenen noch der Erde übergeben. Für den ein samen Reisenden durch die Wilduist deS Westens ist der unverhoffte Anblick solcher Bcgräbnißstättc, die ost nicht allein die Schauer deS TodcS, sondern auch sehr mcphitische Gerüche ninwehcn, gerade nicht sehr erfreulich. Bara» Ehbcnhcim, der Präsident der schwedische» Kanzlei unter Karl XUl., sollte nach Abschluß deS Traktates zwischen Schweden und England daS in solchem Falle übliche Ehrengeschenk, eine Tabaticrc von hundert Pfund Sterling au Werth, erhalten. Er bat den schwedischen Ge sandten in London, eö 'cinzuleitcn, daß cr daS Geld dafür empfange. Dem Briefe, der diese Bitte enthielt, fügte cr hinzu: „Wofcru Herr Canning idamatS Sckrctär dcS auswärtigen Ministeriums^ darüber in Erstaunen geräth, so wollen Sie ihm sagen, daß in »»seren nördlichen Provinzen Gctreidcmaugcl herrscht, ich aber zur Milderung deS Elends diese Summe auzuwcudcu wünsche." — AlS Canning dies »iitgcthetlt wnrde, antwortete cr: „Des Barons Wnnsch soll in Erfüllung gchcn, und bittcn Sie ihn. dcu Werth der Dose, die ich von Ihrer Regierung erhalten werde, der Summe für die »othlcidcndcn Laudschastcu bcizufügen." §i»e Icflrede. dcnu daS muß ich sagen, diese« Fest, meine Herren, spricht für sich selbst. „Meine ver ehrte» Herre»! Wc»» ich daS sage» sollte, waS ich an diesem fest lichen Tage alles sagen könnte, so wüsjt' ich wahr lich garnicht, waS ich sagen sollte! — Sinn, ich sage garuichts. —Aber waS ich sagen wollte, daS muß ich sage»; cS hat auch garnichtS zu sagen, daß man nicht weist, was man sagen soll: Ter Hc kcr im Bett. l>r. Jonathan Swift, Dechant von St. Patrick bei Tubliii und einer der berühmtesten englischen Schriftsteller, gelangte auf ciucr Fustreisc eines Abends iu eine kleine Stadt, wo er die Stacht zu verbringen beschloß. Alle Herbergen waren jedoch von Fremden überfüllt, weil znr Zeit gerade Nieste im Lande gewesen war. Der geistreiche Doktor konnte also nur noch eine elende Kneipe ansfindeu, wo cr noch obendrein gezwungen war, mit einem vor ihm angckommcncu Pächter zusammen zu schlafen. Obgleich cr über dieses nnvcrmnthcte Hiudernist etwas miß- launig geworden, zeigte cr doch stincn Aergcr nickt. Kaum hatten sich die beiden Kompagnons zu Bett gelegt, als der Meier, verdrießlich darüber, daß cr nicht cinschlafen konntc, die Unterhaltung begann. Er erzählte feinem Bettnachbarn, daß cr daS Glück gehabt habe, mehrere gute Ein- känsc zu machen. „So glücklich war ich freilich nicht; den» ich habe seit Eröffnung der Schwurgerichtssipungcn nur sechs ausgcknüpft." — „Wieso anigcknüpst." WaS sür ciu Gewerbe habe» Sic denn?" — „Fürwahr, ciu sehr gutcS; ich bin Hcnkcr!" — „Ist cS möglich — Sic dcr Henker?" — „Ja, ich Hosse nächsten Sonnabend in Tpburn noch nenn zu hängen »nd einen zu enthaupten." — Mit einem Sage war dcr crjchrecktc Mann auS dcm Bcttc, riß die Thür auf uud weckte daS ganze HauS. Dcr Wirth ciltc herbei. „WaS haben Sie denn?" fragte er den Meier. — „WaS ich habe? Zum Teufel, Sie sind ein Schnft! Sie haben mich mit dcm Scharfrichter znsammcngestccki l Behandelt man ehrliche Leute aus solche Weise? Schleunigst die HauSihür geöffnet, damit ich a»S diesem schänd liche» Nest hittattökommel" Bald war er außer Sicht, uud der Spötter vo» Ettglaud schlief »un, dank sciucm Scherze, ruhig uud ungestört biü zum anderen Morgen. >^5^- AuF allen Gebieten. -^<5^- Praltische Wnrmcschutzmaste. Die Znsanuncnscpung von praktischer Wärmcjchnpmaste ist folgende: 1,5 Kilogramm Syrnp, 2,5 Kilogramm Roggenmchl, 10,0 Kilogramm Lehm, 5,0 Kilogramm Kuhhaare, 50,0 Kilo gramm Kicsclguhr. Aus diesen Bestaudlhcilcn wird durch Zusap von Master eine plastische'Masse gebildet, welche sich sehr gut bewährt hat, leicht ans- zubriugcu uud billig ist. Ist diese Masse iu düuucn Schichtcu aufgebracht, wobei jede frische Schicht zuerst getrocknet sein mnß, so werden Streifen auS ganz billigem Jutcstoss umgclcgt und diese etwa 5 Millimeter mit ciucr Mischung von Thcer und Kalk bestrichen. Diese Thccrmischung kann außerdem für andere technische Zwecke, z. B. als Anstrich für Holz, Eisen u. s. w. verwendet werden, wobei sic sich sehr gut bewährt hat. Z» ihrer Herstellung werden in 100 Theile» hcistcin Thcer langsam »nd nntcr stetem Unirührcn 15—50 Theile abgclöschteS, gesiebtes Kalkpulver ciugcrührt, je nachdem man die Mischung dünucr oder dicker haben will. Der Thcer- Kalkanstrich kann in ziemlich dicken Schichten aufgctragcn werden und ist lustbeständiger als gewöhnlicher Thceranstrich. Schnch-Ansgalie Ur. 9. Meis; zieht und seht mit den» 2. Ange Mutt. Charade. Wen» Striche in derselben Richtung geh'», So könne» »icht die Erste» d'rauS entsteh'»; Ei» moor- mid schilsbewachs'- »er Landstrich ist Die Dritte; und daö Ganze, wie ihr wißt, Entschied alö echter Patriot Die Schlacht dnrch seinen Heldentod. Homonym. Wohl Manchem fällt daS Wörtchen schwer Bei »ahrnngSlosc» Zelten; Am Schiffe regt sich'S hin nnd her, Dnrch Ströme eö zn leiten. Klherzanfgaße. Welche Tasche findet man nie zugeknöpft? (Vie Auflösungen der Aufgaben folge»» stets in nächster Nummer.) Auslösungen der Ausgüßen ans voriger Unmmer: des Rebus: Schlaugcubeschwörcr; des Homonyms: Der, die, daö Rechte; des Logogriphs: Feige, feig; der Lharade: Thierkreiö. Alle Ntechtc Vorbehalten. R-digirt von C. Bühel in Berlin. Gedruckt und herauigegeten von John Tchwerin'S Verlag, A--G., Berlin XV. Bebrenitr. 22.
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