Sächsische Elbzeitung : 11.12.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-12-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-188912112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18891211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18891211
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1889
- Monat1889-12
- Tag1889-12-11
- Monat1889-12
- Jahr1889
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- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 11.12.1889
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lM. Schaiidan, Mittwoch, den 11. Decewder sächsische Clbseilung Amtsbliltl für das MiMe ÄmtsgeliHt »ad den Aadtrall, r» Zchaiida», stimc für den MlMienitMlühi« Hohnstein. Dreiunddreißigster Jahrgang. ------- .. b»^ch di, -»„»!»» »Ich» W»U!« Ich >«-" I"»I S-U-» ,E L -chm... 7».„mich s-n. I. °--«.° ---"0- »I-»— NIircauS von Saalenstcin L Boiler, Jnvalidendank und Rud. MoN-. den mit K. S. Gewcrbschul-Jnsp. Bekanntmachung, die Wiedereröffnung der Schifferschulen betreffend. Mit Genehmigung des Königlichen Ministerium de« Innern wird in diesem Win ter an den Schiffcrschnlen zu Schandau, Königstein, Wehlen und Pirna in den znr Anö- übnng des berufsmäßigen Schiffcrgewcrbcö erforderlichen Lchrgcgcnstäuden Unterricht er- theilt werden. Indem die bethciligten Schiffsmannschaften hiervon in Kenntniß gesetzt werden, ID tt » K. Unsere Bitte nm Lectüre für das KrankcnhanS ist von so reichem Erfolge begleitet gewesen, dass wir weiterer Spenden vorläufig nicht bedürfen. Den bereitwilligen Gebern vielen Dank! Schandau, am 6. Dccembcr 1889. Das KrankenhanS-Curatorium. Bürgcrmstr. Wieck, Bors. insbesondere aber diejenigen, welche sich zn der abzulegendcu St^ vorznbercitcn gedenken, werden dieselben gleichzeitig zum fleißigen Beinchc des bcvmstehcn- Untc^ichisknrst^ Unterricht hat bei den Lokalvviständen, welche der Spccialaufsich! der einzelnen Schiffcrschnlen betraut sind, zu geschehen und z^ r.. Sliiattdau: bei dem Slationsvorstaud der Nordwcst-Dampfschlcppschiff. fahrisgcscilschaft Herrn Carl Herittfl in Schandau, in Köniastein: bei Herrn Schiffshcrrn Will). Hönel in Königstein, - - - Oswald Richter in St. Wehlen, iü Pirna: - - - Hermann Prasser in Pirna. Bei der Amucldimg ist der Betrag von 3 Mark zn entrichten. Der Tag dcö Beginns des Unterrichts, sowie die Zeit der Unternchtöstnnden werden von den Lokalvorständen noch besonders bekannt gemacht. Dresden, den 1. Dezember 1889. Königliche Direktion der Schifferfchnlen. Enke, Wider das Prassen. Fast zu allen Zeiten hat es Menschen gegeben, welche von Begierde zum Genuß taumelten, Geld und Gut vcr- praßtcu und dabei körperlich und geistig zu Grunde gingen. Wenn anch heutzutage die Mahnung znr Mäßigkeit gewiß sehr zeitgemäß und wohlangebracht erscheint, ist doch die Prasserci lange nicht mehr so groß wie vor etwa 1900 Jahren in Rom, wo die Mahlzeiten der Vornehmen Unsummen kosteten, wo auf den Tafeln Pfaneu ans Samos, Kraniche ans Melos, Muscheln ans Chios nicht fehlen durften nnd die Eßlust auf unnatürliche Weise angeregt wnrdc. Die rasfinirle Gcnnßsncht hat heule andere Formen angenommen, aber sie zeigt trotzdem denselben Zug der Ueberreizung, der auf den einfachen und unverdorbenen Menschen einen an. widernden Eindruck macht. Daß das Essen und Trinken im Uebermaß nicht nur die VermögenSvcrhältuissc verschlechtert, sondern auch die Gesundheit zerstört und die Lebensdauer verkürzt, wird immer noch viel zu wenig beherzigt. Das jetzt lebende Geschlecht wäre allerdings kaum im Stande, so viel im Essen und Trinken zu leiste», wie die Altvordern im Mittelalter gcthan haben, wo die Völlerci zuweilen aller Beschreibungen spottete. Unsere Zeit hnldigt zumeist weniger groben Genüssen, wenn cö auch noch Leute genug giebt, die in Speise und Trank Unglaubliches leisten, dabei aber Hab nnd Gnt, Kraft und Gesundheit verlieren. Die Opfer der Trunk sucht sind trotz aller Mäßigkeits-Bestrebungen noch immer zahlreich genug. Die nachtheiligcu Folgen des Hangs zur Prasserei zeigen sich aber anch »och in anderer Weise, insbesondere in der rastlosen Vergnügungssucht, die gerade in der Neuzeit noch mehr als das Uebermaß im Essen nnd Trinken bemerkbar wird und wahrhaft nervcnzerrütteud wirkt. Trotz aller Klage» über schlechte Zeile» und unzulänglichen Verdienst sind fast überall, besonders aber in den Großstädte», alle Verguügu»göorte zahlreich besticht, oft sogar überfüllt. Immer glänzender werden diese Orte ansgestattct, immer mehr wird Gelegenheit zu kostspieligen Genüssen geboten, denen sich Viele gedankenlos hingcbcn, ohne zu bedenken, daß sie den kurzen Bcrgnügenöransch mit harten Entbehr ungen bezahlen müssen, wenn sic mit schwerem Kopf nnd leerer Börse nach Hause kehren. Nach übermäßig genossenen Freuden und Vergnügungen folgt eine tiefe Erschöpfung, welche den Menschen zur Arbeit und. znr Irenen Pflicht erfüllung unfähig oder doch mindestens nnlustig macht nnd ihn durch einen brcnucndcn Durst »ach neuen Genüssen quält. Fehlen zn diesen die Gelegenheit oder die Mittel, so entsteht im Gcmüth eine tiefe Unzufriedenheit oder jener Zustand ^erbitterter HoffmmgSlosigkcit, in dem so oft ent setzliche Selbstmord-Gedanken keimen. Die traurige Flucht aus dem Lebe» ist weit seltener die Folge wirklicher Noth als des Widerwillens gegen ein cntbehrnnggrcicheö nnd freu- dcuarmes Dasein voll strenger Pflichterfüllung. Jedem, der arbeitet, sind auch frohe Erholuugöstundeu zn gönnen, nur der schädliche Auswuchs, der den materiellen nnd sittlichen Untergang so vieler Meiischcii hcrbeiführt, sollte beseitigt werden. Dafür giebt cs drei Mittel, erstens eine verminst tigc Erziehung, welche die jungen Lenke vo» dem Uebermaß der Zerstreuungen zurückhält, zweitens die möglichste Ein schränkung der Gelegenheit zu kostspieligen Vergnügungen und drittens die Förderung harmloser und einfacher Freuden, an denen anch Minderbemittelte theilnehmen können. Zum Maßhallcu im Vergnügen bedarf es vor Allem einer vernünftigen Erziehung, sonst wächst ein Geschlecht Nichtamtlicher Theil. heran, das sich in den Wahn hineinlebt, der Mensch sei auf Erden zu lauter Zeitvertreib, nur zum Vergnügen und zur Freude. Daß das Leben einen ernsteren Zweck hat, als „sich zu amüsircn", sollte früh gelehrt werden, damit man cö nicht später durch trübe Lebenserfahrungen nnd harte Prüf lingen zn lernen bekommt. Wie nöthig diese Lehre ist, das sieht man an so vielen Menschen, die immer etwas NeneS und Schönes erleben möchte», etwas ganz Apartes gcnießcn wolle» und schließlich in den schlimmen Zustand der Uebe» reizung gerathen, in dem nichts mehr gefällt, nichts mehr befriedigt. An dieser Krankheit leiden jüngere Leute häufiger als ältere, weil diese bereits durch das Leben nach nnd nach über die Nichtigkeit so vieler Zerstreuungen, über die Ge fährlichkeit so mancher Genüsse belehrt worden sind. In unserer Gegend ist die Lebenshaltung aller Gcscllschafts- classcu mit geringen Ausnahmen immerhin eine vcrhältniß- mäßig bescheidene, aber cs giebt Gegenden genug in Deutsch land, wo die jüngeren Lenle keinen Sonntag vorübergchen lasse», ohne an einem bis spät in die Nacht dauernden Ver gnügen theilzunchmen. Da findet heute eine Fahnenweihe im Hcimalhsort statt, am nächsten Sonntag ein Turnfest vier Stunden von der Heimalh entfernt, in vierzehn Tagen ein Vcreinsansflng nach einem berühmten Denkmal, in drei Wochen die erste Kirchweihc, in vier Wochen ein Vcrgnügungs- zug nach der Landeshauptstadt: wer das Alles Sonntag um Sonntag mitmacht, der mulhct sich wahrlich noch mehr zn als ein Anderer, der sich dnrch alle Gänge einer reich be setzten Tafel ißt. Anch das hochentwickelte Vcreinsleben bietet zuweilen Gelegenheit zu übermäßigem Genuß und zu Mißständen, die mehr oder minder grell zu Tage treten. Wie cS damit in manchen Orten bestellt ist, ließ sich aus dem Briefe einer Hausfrau entnehmen, der kürzlich in einer Fraucuzeitung veröffentlicht wurde. Darin hieß es: „Mögen unsere Männer ihren Vereinspflichten als Schützen, als Turner und Säuger, als Staatsbürger, als gemeinnützige, hilfsbereite Glieder der menschlichen Gesellschaft nnd als in Fach und Beruf vorwärts strebende Bürger in alle» Treuen gerecht werden, nach ihrer festen Ucberzcugung. Solches Vereinslcben an und für sich wird keine vernünftige Fran ihrem Manne zum Vorwurf machen. Eines aber läßt sich ernstlich fragen: Dient cS etwa z»m Wohle der Gesammt- hcit, znm Heile der Familie oder zur Vervollkommnung des Einzelnen, daß einer jeden Bcrcinssitznng eine obligate Knest perei, ein nicht endendes Gelage nachsolgt?" Thatsächlich besteht das Heil für die leibliche nnd geistige Gesundheit im vernünftigen Maßhaltcn, im richtigen Vcr- hältniß zwischen Enthaltung und Genuß, zwischen Anstrcng- ung und Ruhe. Deshalb ist aber auch die rastlose Jagd nach geistigen Genüssen verwerflich, jene viclverbrcitcte bedenkliche Hast, welche ein Sittcnlehrcr unserer Tage als das „ästhe tische Prassen" bezeichnete. Man darf auch von der geistigen Nahrung nicht mehr zu sich nehmen, als man verdauen kann. Wie Viele giebt es aber, die alle ncnerm und neuesten schriftstellerischen Erzeugnisse mit einer Hast ver schlingen, die jede innere Verarbeitung »»möglich macht, »ar »in i» Gesellschaft sage» zu könnm, daß ihnen das Neueste nicht unbekannt ist. Sie genießen Kunstwerke in solcher Zahl und so unmittelbar nach einander, daß sie da- von keinen inneren Gewinn, keine geistige Bereicherung haben können. Sie machen Reisen, aber nicht mit bequemen Unterbrechungen, nicht mit längerem Aufenthalt an bedeuten deren Orten. Sie Hetzen sich mit dem Reisehandbuch iu der Hand förmlich ab und fliegen jetzt mit der Droschke von einer Stadt znr andern, von einer Sehenswürdigkeit zur ander«. Sic schauen Alles nur flüchtig, wie der richtige Prasser, vor viele feine Gerichte gestellt, von jedem nnr etwas kostet. Sic wollen daheim an den langen Winter, abendcn erzählen, nicht was sie Alles gesehen haben, son« dern mir, wie weit sie hernmgekommen sind. Ein solches Prassen schwächt und erschlafft, eö verdirbt den Geschmack und macht endlich selbst gegen das Schönste nnd Edelste glcichgiltig. Bei geistigen wie bei körperlichen Genüssen erweist cö sich, daß allzuviel ungesund ist, daß nur der wahrhaft genießt nnd gücklich ist, der Maß zu halten ver steht nnd auf Vergnügungen freiwillig zn verzichten vermag, welche mit seinen Verhältnissen nnd Pflichten sich nicht ohne Nachtheilc vereinen lassen. T a q e s q e s ch i ch t e. Sachsen. Schandan. Ans den morgen Donners tag Abend im Hegcnbarth'schen Etablissement stattsindcndcn Gewerbevcreinöabcnd, an welchem der Physiker Herr Panl Kellner aus Dresden über physikalische Experimente einen jedenfalls sehr interessanten Vortrag halten wird, sei noch an dieser Stelle mit dem Bemerken darauf aufmerksam gemacht, daß Näheres hierüber aus der in dieser Nummer befindliche» Bekanntmachung zu ersehen ist. — Im Monat October erfolgten bei der hiesigen Spar kasse 255 Einzahlnnge» mit 41840 Mk., dagegen wurden 143 Rückzahlungen mit 25421 Mk. gemacht. — Auf das Henle Dienstag Abend im SchützenhanS stattfindendc erste Abonnemcnt-Concert der hiesigen Cnr- capcllc unter Leitimg des Herrn Musikdirektor Schildbach machen wir hierdurch nochmals aufmerksam. — Dem heutigen Blatte ist eine Beilage von Adolph Nenner in Dresden beigcgebc». — Am 2. dieses Monats nnd folgende Tage hat eine abermalige Anöloosimg Königlich Sächsischer Slaatöpapiere stattgefiindcn, von welcher die 4 °/„ Staatsschnldcn-Kassen- scheinc von den Jahren 1852/55/58/59/62/66 und 68, auf 4 o/o herabgesetzten, vormals 5 "/» dergleichen vom Jahre 1867, 4 "/g dergleichen vom Jahre 1869 1»it. und L, 4 °/o dergleichen vom Jahre 1870, inglcichen die auf den Staat übernommenen auf 4 "/„ herabgesetzten, vormals 4^ "/o Schuldscheine vom Jahre 1872 der Lcipzig-Drcsd- ncr Eisenbahn-Compagnie betroffen worden sind. Die Inhaber der genannten Staatspapierc werden hierauf »och besonder« mit dem Hinznfügctt aufmerksam gemacht, daß die Liste» der gezogenen Nmnmcrn in der Leipziger Zcilmig, dem Dresdner Journal und dem Dresdner Anzeiger veröffent licht, auch bei sämmtlichcn Bczirköstcuer-Einnahmc» nnd Gcmeilidcvorstäuden dcö LandcS zn Jedermaiiiiö Einsicht auögclcgt werden. Mit diesen Listen werden zugleich die iu frühere» Terminen anögcloosten, aber »och nicht abgehobe nen Nummern wieder aufgcrufcn, deren große Zahl leider beweist, wie viele Interessenten zu ihrem Schade» die AuS- loosmigcn übersehen. Eö kömicn dicsclbcii nicht genug davor gewarnt werden, sich dem Jrrthume hinzugebcii, daß, so lange sic Zinsschcinc haben und diese imbcanstandct eingclöst werde», ihr Kapital ungekündigt sei. Die Staatskassen können eine Prüfung der ihnen zur Zahlung präsentirten Ziuöschcine nicht vornehmen und lösen jeden echten Zinsschem ein. Da nun aber eine Verzinsung ansgcloostcr Kapitale über deren Fälligkeitstermin Hinans in keinem Falle stattfindet, so werden die von den Bethciligten in Folge Unkcnntniß der AuS-
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