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Erzgebirgischer Volksfreund : 26.03.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-03-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193203263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19320326
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19320326
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1932
- Monat1932-03
- Tag1932-03-26
- Monat1932-03
- Jahr1932
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 26.03.1932
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Vervenren rann r« es «ucy man. sie war la so schön. Höri Adr nie mehr etwas von ihr? wirklich nie? Vielleicht ist eS besser so; wir wüßten nach dem allen ja doch ntcht- mit ibr anzufangen — und sie wohl nicht- mit un». Sie Hai doch bodenlo- schlecht an Stövenö gehandelt — und an un- auch Nie denke ich ohne Tränen an meinen Hochzelt-tag zurück! Wie wundervoll sollte er sein — und wie war er!... Am schmerzlichsten ist e- mir auch heut« noch, daß die kirchliche Trauung wegsiel. Rie vergesse ich, wie ich in meinem schwarzen Seidenkleidchen die Stande-- amt-treppe hinunterging zwischen zwei eiligst durch- Te lephon herbeigerusenen Kollegen von Rupert, und wie wir dann ins Restaurant .Rbeingold' fuhren und Rupert schnell .etwa» zu essen' bestellte! Ach glaube sogar, wir haben in der Eile nur Bier getrunken. Da- heißt Rupert. Ich habe weder gegessen, noch getrunken. Und dann der Abschied von Euch auf dem Vahnhofl.. Papa war über Nacht ganz grau geworden. Aber da ich doch so furchtbar weiyte, klopfte er mir immer nur auf die Schuller und murmelte: »Ruhig Blut, Fränze... ruhig Blut! Da- kriegen wir schon! Rupe« riß mich von Dir los... Ach war ihm so bitterböse darüber... und er meinte eS doch gut. Aber damals gehörte ich doch noch mehr zu Euch als zu ihm! Glaub mir, Mama, um mein Leben gern wär' ich damals mit Euch zurückgefahren nach Steingau. SS fehlte nicht viel, und ich wäre apS dem fahrenden Zuge ge sprungen. Denn wie ich Euch so daftehen sah... so Sette an Seite . . . Ihr hieltet Euch bet der Hand wie zwei Kinder... Jetzt noch kgnn ich nicht daran zurückdenken, ohne bitterlich zu weinen... Aber es ist doch alles besser abgelausen, als wir alle dachten, nicht wahr, meine gute Mama? Stöven ist ab- gezahlt und Ihr sitzt wieder ruhig in unserer «Goldenen Krone'... Daß Klaus Stöven mir ab und zu eine Karte schickt, habe ich Dir, glaub' ich, schon mal geschrieben. Mehr als ein Gruß steht allerdings nie darauf. Aber ich finde es riesig nett von ihm, daß er überhaupt an einen von uns das Wort richtet. Antworten habe ich ihm bisher nie können, weil er keine Adresse angab. Rn das letztemal: Bekaniske Skibsverstaedt, Bergen. Da ho ich ihm umgehend ebenfalls eine Karte geschickt. Auch nicht mehr als einen »herzlichen Gruß'. Wenn er mehr er fahren will, braucht er ja nur zu fragen. — Rupert ist übrigens gestern aus Berlin vom Ärzte- kongreß zurückgekommen. Er hat dort den lustigen Justiz rat getroffen, mit dem wir seinerzeit — weißt Du noch — in Potsdam zusammengewesen sind. Der hat erzählt!... Also die Firma .Sprottenkönig' eristiert noch am Alex« anderplatz, aber sie ist in eine Aktiengesellschaft umgewan- dell worden Herr Stöven soll ganz rasend gewesen sein damals Er bat seine Frau sofort nach Kiel zurückgeschickt und in die.Wohnung, die für Marianne bestimmt gewesen war, irgendein .Dämchen' htneingesetzt! WaS sagst Duf Ein ganz wüstes Dämchen, daS, wie der Justizrat sagte, Stöven früher nicht mit der Pinzette angefaßt hätte. Dieser Person hat er all die schönen Möbel, Mariannens Kleider, Pelze, sa sogar den Schmuck geschenkt. Und dabei soll er geäußert haben: ,Nun ist doch alles in die richtigen Hande gekommen!' — Als ob Stöven es darauf angelegt hätte, alles zu besudeln, was mit Marianne im Zusam menhang gestanden. Der Jnstizrat hat schließlich Madame Stöven geschrieben und sie gebeten, ihren Mann zur Ver nunft zu bringen. Es soll böse Austritte gegeben haben, denn Herr Stöven war unter keinen Umständen zu bewegen, nach Kiel zurückzukebren, weil er behauptete, daß die Leute dort mit Fingern auf ihn zeigen würden. Die kleine Madame Stöven erlitt infolge all der Aufregungen einen Schlag, anfall, denke Dir! Die ganze linke Seite war ihr lange gelähmt, und sie mußte über ein Jahr in einem Sana torium zubringen. Inzwischen verkaufte Herr Stöven sein Kieler Haus, nnd als dann seine Frau soweit hergestellt war, ist er mit ihr auf Reisen gegangen. Jetzt leben sie irgendwo im Süden. Klaus Stöven soll die ganze Zeit über nur ein einziges Mal in Berlin ge wesen sein — eben, als die Mutter so schwer krank war. Es scheint, daß bet dieser Gelegenheit eine Aussöh nung zwischen ihm und dem Vater stattgefunden hat. Und es scheint auch, daß es Klaus und seiner Mutter gelungen ist, Mariannens Handlungsweise in ein anderes Licht zu rücken. Denn Herr Stöven, der bis dahin keine Gelegen heit Vorbeigehen ließ, mit tiefster Verachtung und Em pörung von Marianne zu sprechen, hat seither vermieden, von ihr zu reden Jnstizrat Till meinte, die Entrüstung über Marianne wäre eine ganz natürliche Reaktion ge wesen. Jedenfalls mutzte ich Dir daS alles gleich mitteilen. Und wenn Du kommst — mach' Dich nur recht schön, meine gute Mama — dann fällt mir vielleicht noch dies und jenes ein, das ich Dir erzählen könnte... Bis dahin seid umarmt von Eurer Fränze." Ara» Ulrike Lindlieb hatte kein Kleid, um sich .schön zu machen", kein Geld, um die Reise zu bestreiten, und kein Gesicht, das unter festlich gestimmte Menschen patzte. Sie hatte — und das war schlimmer — auch keinen Mann mehr, dem sie den Brief hätte zeigen dürfen. Sie las ihn — zwei- und dreimal und gab ihn zu den welken, vergilbten Blättern unter rosa und blauen Bändern, die sie ängstlich vor Gustav Lindliebs Blicken hütete. Und die Tage und Wochen schlichen weiter an ihr vor bei, stumpften ihr die Sinne und drückten ihr daS Herz ab, bis es wieder einmal Herbst wurde und die kahlen Aste der Linden gegen das morsche Mauerwerk der .Goldenen Krone" schlugen in dem rauhen Novembersturm. Gustav Lindlieb mußte wieder einmal nach M . .. fahren. Die Bank hatte ihm geschrieben, daß einer ihrer Kunden nicht abgeneigt wäre, die gekündigten Hvpotheken abzulösen. Auf «inen gewissen Verlust müsse er sich freilich gefaßt machen. Aber besser etwas als alles verloren! Denn wenn er eS zu einer Subhastation kommen ließe, dann... Gustav Lindlieb tobte. Und als der Kops ihm wirr wurde von dem Kognak, den er Hinabstürzle, um die.Übel keit hinunterzuspülen", brüllte er seine Frau an. DaS hatte er nun davon, daß er .eine große Dame" geheiratet hatte. Drei Dienstboten mutzte er ihr halten! Bet den Zeiten! Drei Dienstboten!... Im ..Hecht" trug die Wirtin am Sonntag eine halbpfundschwere Goldkette um den HalS und bediente die Gäste doch auch eigenhändig! Und an Waschtagen stand sie selbst mit am Waschfaß! Der He '»Wirt aber hatte schon wieder zwei Kühe zugekauft uno einen Korbwagen angeschafft!... .Meinetwegen kannst du die Magd entlassen... Wenn uns das rettet..." Frau Ulrikens Ton war so ergeben, daß er ihn fast ernüchterte. .Rettet! ... Rettet! ... Weibergewäsch! Aber eins kommt zum anderen! Wenn ihr bloß rechnen könntet!!... WaS so ein Frauenzimmer verfrißt... das alleine! Und im Winter soll ihre Kammer auch noch warm sein!" .Morgen kündige ich ihr. Mehr kann ich nicht tun." Frau Ulrike Lindlieb wickelte ihre Hände fester in den schwarzen Wollschal und starrte durch das Fenster auf die kahlen Äste. ,Na ja... Frau... vorläufig... Schwere Zeiten... Der Hechtwirt will anbauen, heißt es. Einen Feftsaal. BiS fetzt waren wir hier die einzigen. Und wenn das wahr ist... dann... fa, dann weiß ich nicht. Oben der Protzenkasten — hier unten der .Hecht'..." Gustav Lindlteb fiel auf einen Stuhl. Er stützte den Kopf in die Hände. Rie hatte sie ihn so gesehen. Mit dem stieren, stumpfen, leeren Blick. Seine Schultern hingen herab, wie beschwert von Hunde« Gewichten. Sein graues Haar lag ungeordnet, zerwühlt um die fahlen Schläfen. WaS war aus ihrem Manne geworden! Aus dem stattlichen Kronenwirt mit dem gepflegten Äußeren!... Heib schoß eS ibr in die Augen, und sie wendete sich ab. In diefem Augenblick hätte sie willig selbst die blaue Stube hingegeben mit allem, was sie an Erinnerungen barg, um ihren Mann vor sich zu sehen — so, wie er einst war, und auf ihre Lippen stieg leise ein klagendes, zärt- licheS: .Mein Gustel... mein armer Gustel l", der Name, den sie ihm in den ersten Tagen ihres jungen Eheglück- gegeben . Am nächsten Morgen aber kündigte Frau Ulrike Lind- lieb wirklich der Magd. Ein stiller, klarer Spätherbsttag war eS. Frau Ltndlieb zog ihr gutes schwarzes Kleid an und ging hinaus auf den Friedhof. Sie saß gern auf der schmalen, grünen Bank, seitwärts von dem schwarzen, vor- nehmen Marmorkreuz mit der goldenen Inschrift: «Hier ruht unsere teuere Großmutter Marianne Schnee." Stövens fünfzehntausend Mark hatten damals auch dieses Kreuz bezahlen helfen und die kleine schmiedeeiserne Umfassung, die den Grabhügel der Demoiselle Schnee als etwas Besonderes von den Gräbern der übrigen Stein gauer trennte. Und wenn Frau Lindlieb auf der grünen Bank saß, an dem immer noch wohlgepflegten Hügel, dann versank für sie die trostlose, häßliche Gegenwart, sie spürte wieder lebendiger den Zusammenhang mit einer Zeit, deren Glanz und Romantik über zwei Generationen hinaus nichts von ihrer Leuchtkraft für sie eingebüßt batten. Sie kam dann immer ein wenig getröstet und in hoffnungsvoller Stimmung zurück, wie wenn sie aus der Luft, die über dem Grabhügel ihrer Großmutter wehte, neue Kraft geschöpft hätte. Als sie diesmal heimkehrte, eiliger als sonst, weil ihr Mann verreist war, da saß richtig ein Gast in der getäfel ten Stube. Frau Lindlieb knüpfte hastig ihre Hutbänder auf und warf den Mantel ab. .Na, da sind Sie ja, Frau Lindlieb..." Es war Apotheker Rothe. Älter geworden auch er. Wie eingewachsen in die Erde, mit seiner untersetzten, breiten Gestalt; der graue Bart ganz weiß geworden. Eine mächtige Hornbrille auf der Nase. Er stand auf und streckte ihr die Hand entgegen. Sie wurde rot. Gar zu dürftig sah alles aus, auch das Bier im Glase so schal, und kalt war es in der Gast stube — nicht einmal den Mantel hatte Rothe abgelegt. .Legen Sie doch Holz nach, Anna." „Es ist ein Kreuz mit der Zentralheizung, Herr Rothe." „Ja ... ja... Frau Lindlteb, kennen wir. 's geht nichts über einen alten guten Ofen. Na — lassen Sie sich mal ansehen... Bißchen spitz geworden. Haben Sie immer noch Ihre Kopfschmerzen? Ja, die können einem zusetzen! Wenn's früher hier in der Apotheke bei mir klingelte und Kopfschmerzpulver verlangt wurde — ,aha!' sagte ick. .das ist für die Frau, Lindlieb!'" Ulrike lächeue matt. „Damit geht's besser, Herr Rothe..." Sie hatte in der Tat seit Jahr und Tag keine Kopf- schmerzen mehr gehabt. Ihr fehlte wohl die Zeit dazu. „Wenn da- Frieren nicht wäre, Herr Rothe, da- ewige Frieren." „Ja, dagegen gibt's nur Grog! Und den wollen wir jetzt trinken, Frau Lindliebl Und nach meinem Rezept! Auf der Getränkekarte im .Grand Hotel' ist er als rus- ftscher Grog angeführt. Jedes Ding muß seinen Ramen haben Also - heißen Tee, Frau Vindlieb, Rotwein, Arrak, 'n Schuß Kognak, Zitronenschale, zwei Nelken — Zucker. Alles ein bißchen durcheinandergekocht, und zum Schluß ein Löffelchen Zitronensaft. DaS Zeug trinken Sie dort oben wie närrisch! Macht warme- Blut und gute Laun»! Ach lade Sie ein, Frau Lindlteb. Zwei Gläser Eine Mark fünfzig das GlaS. Gemacht das Geschäft, wie? Wollen unsere Enkel leben lassen, die Äugend... Waren doch nette Zeiten in der »Goldenen Krone ... gemütlich!..." Frau Lindlteb eilte in die Küche, riß di» großen Schiebekästen auf Ein paar Nelken fanden sich noch auf dem Grunde einer Tüte, auch Zitronen, Kognak und Arrak gingen nie auS; und «in paar Flaschen Rotspon waren noch von der Hochzeit der SchreinerStochter her geblieben. Apotheker Rothe fuhr sich bedächtig durch seinen weißen Ba« und blickte über die Brille hinweg in der Stube herum. Das sah hier auS!... Na —! ES fragte sich doch noch sehr, ob die „Goldene Krone" je wieder ein Geschäft würde! Daß die LindliebS im AuSsterbezustand waren, wußte er. Aber wie kurze Zett sie noch zu leben hatten — das sah er erst jetzt. Und wenn Alerander seine Gesellschaft auf den „alten Kasten" hetzte, dann wußte er, warum er es tat!... Ja... der! Der hatte zu was gebracht! Aber er schlief nicht ein darüber! L vim war ja ganz schön... aber Steingau sollte ihm auch untertan werden. Die „Gol dene Krone" als „Dependance" und in Steingau Billa an Villa wie in Talheim! Zwischen beiden aber, verbin dend und trennend zugleich, alles aufsaugend und über alles gebietend, das »Grand Hotel'. Alexander Rothe Ge neraldirektor, Hauptaktionär... Millionär in acht bis zehn Jahren. Talheim bot keine Entwicklungsmöglichketten mehr. Die „Goldene Krone" aber in ihrer jetzigen Verfassung war undenkbar in einer neuen, eleganten Villenstraße. Daß Lindlieb Hypothekengelder suchte, war kein Geheimnis. Alerander Rothe hatte einen Strohmann gefunden, der sie ihm geben sollte. Es war dann ein leichtes, das Haus zur Subhastation zu bringen. Ganz einverstanden war Apotheker Rothe mit diesem brutalen Geschäftsvorgang denn doch nicht. Und er meinte: „Vielleicht verkauft Lindlieb. Dann steht er doch nicht als Bettler da. Ein Lindlieb!..." Der junge Rothe zuckte die Achseln. WaS war ihm der Lindlieb! Eine nicht allzu freundliche Jugenderinne rung. Ein hochmütiger Narr, der sich dem Fortschritt, der neuen Zeit und ihm selbst widersetzte! Ein Pechvogel außerdem und eingebildeter Besserwisser. Was gingen ihn die Stunden an, die sein Vater am runden Stammtisch verbracht hatte, der Ruf der Lindliebs, der sich von Groß vater auf Enkel vererbt hatte... Alerander Rothe wußte nichts von Tradition, und das Rauschen der alten Steingauer Linden sagte ihm nichts. Vergangenheit war ihm der Gast von gestern und Musik das Klingen der Gläser und Klingen des Geldes. Aber er war kein Unmensch. Kein kleinlicher Intrigant. Sein Geld war es schließlich nicht, mit dem die „Goldene Krone" dem Lindlieb abgeknöpft werden sollte. Ob die Aktiengesellschaft etwas mehr oder weniger daran wendete, war ihm gleich. Mochte doch der Lindlieb ruhig ein Ge- schäft machen! Nur dabletben und ihm seine Pläne stören durfte er nicht! Wenn sein alter Herr sich einbildete. Lind- lieb zum Verkauf bewegen zu können — so sollte er es nur ruhig versuchen. War sein Versuch erfolglos, dann .. . Nichts für ungut. Jeder war sich selbst der Nächste. Und nun satz Apotheker Rothe wieder mal nach langen Jahren in der alten Gaststube der „Goldenen Krone". Aber behaglich war ihm nicht zumute dabei. Denn schließlich war er es gewesen, der den Sohn auf den Hotelbau gehetzt hatte. Und eigentlich nur, weil der Neid ihn gepackt hatte. Der Reid auf die Stövenschen Millionen, die sich zu den Lindlieb ergießen sollten. Der Neid wächst rasch im Schat ten der Nachbarhäuser! Ein bißchen ducken hatte er den Lindlieb wollen, ihm den Kampf schwer machen, ihn vielleicht sogar unterliegen sehen vor der Urgewalt des großen unpersönlichen Ka pitals. gegen die selbst Stövenscher Reichtum nicht aus kommen konnte Er hatte nicht mit dem Unglück gerechnet. Und hals starriger noch, eigenwilliger und selbstherrlicher als in guten Tagen war Lindlieb jetzt in der Not. .Ja, meine gute Fran Lindlieb..." Der Grog wurde kalt in den Gläsern, und die Tränen tropften schwer und beiß aus Frau Ulrikens Augen. „Rein, Herr Rothe... verkaufen — das tut er nicht. Nie Da darf ich ihm nicht dreinreden. Da könnte ich gleich lieber auf und davon — und er würde mich nicht mal halten DaS Schild ist ihm mehr als Frau und ... Veraangenbeit, Herr Rothe ... Ebre... Stolz ... Wie ein Edelmann seinen Titel nicht verkauft, sein Wappen nicht verschleudert... Da darf man nichts sagen. Muß warten Ausharren. Bis es so oder so ausgeht." ..Tja .. ' Der Avotbeker rückte an der Brille. Er war älter als Lindlieb Hatte den Pater gekannt und den Großvater. Das gestickte Wirtskävpchen trug der noch und eine lange Kette mit Schieber über der braunen Samtweste Wenn er ausaing aber — dann mit hohen Vatermördern und der breiten, seidenen Krawatte und einem Zylinder — wie ein Herr von der Regierung sah er aus Nnd wenn die hohen Herrschaften aus M .. kamen, dann gab's ein Auf- die-Schulter-Klopfen und Handschütteln. Und am nächsten Moraen saß er mit im Korbwagen, die Flinte über der Schulter.. Und in Steingau raunte man sich zu: „Der Lindlieb ist mit dem ganzen Hof auf Jaad..." Hieß auch Gustav Und nun der Enkel! Fortsetzung folgt. Sslvt » Dslsfunkvn » itzivnaa ^umopkon » Slvmvn» / / / P»»notiüu8 pontmsnn, Lu« Schneeberger Strsüe t3 Fernruf 35. Vorlabruns lm eigenen Heim unverblngllch. Netenreklong «»lettst. Leköne weike Okloroclonl L
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