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Sächsische Elbzeitung : 11.07.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-07-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-189107112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18910711
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18910711
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1891
- Monat1891-07
- Tag1891-07-11
- Monat1891-07
- Jahr1891
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 11.07.1891
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Allerlei. (Nachdruck verboten.! Einen hübschen Vergleich zwischen indischen Gelechten, den sogenannten Pandits, und deutschen Professoren zielst Richard Garde in seinen indischen Reiseskizzen. Er sagt dort: „wenn man so ganz unter den eingedorcnen Gelelstten Icdt, drängen sich unwillkürlich vergleiche mit den Kollegen daheim auf, und mau wundert sich, trotz aller Verschieden heit doch so manche Ucdereiustimmnngcu hüben und drüben zu finden, namentlich in den Schwächen, vor allen Dingen wäre hier der Gelchrtenhochmnth zu nennen, der überall nur gar zu leicht durch die Luge des Gesichtskreises und die Beschäftigung mit einer Spezialität gezeitigt wird; mir das; er in Indien mit ungeschminkter und znm Theil wahr hast erfrischender Natürlichkeit anftritt. Ich pflegte die mich besuchenden Pandits mit verbindlichen Wendungen zu empfangen, wie: „Euer Besuch, trefflichster der Pandits, ist eine graste Gefällig, keit". „Vas ist er", wurde mir einmal geant wortet. wie viel einfacher und bequemer wird der Verkehr durch diese rührende Mffcnhcit, als wenn sich bei nns ein noch viel gröstcrcr Hoch- nmth hinter affcktirter Bescheidenheit verlirgtl" Auch ist der Pandit, wie der deutsche Geleinte etwas ängstlicher Natnr; er weicht in der Nähe eines Pferdes oder einer Waffe scheu zurück; er neigt zu Erkältungen, hat oftmals den Schnupfen und läßt sich nur Sonntags rasircn. lieber ihre Titelsncht und die Aeusserlichkciten in ihren Büchern sagt Garbe noch folgendes: „Auf deu Titelblättern ihrer Publikationen lieben es die Pandits, sich eine lNenge selbst- geschaffener Ehren nnd würden zu verleihen. Vas (Originellste, ivas mir in dieser Hinsicht vorgekommen ist, hat ein unbedeutender Mann geleistet, P. Ambikadatta viasa Sahityacharz-a, der niif einem Traktätchen seinem voltzöncneudcn Namen nicht weniger als zwanzig Zeilen ehren der Epitheta hinzufügtc ' darunter das eines Linker ok ono Immlrcnl Mako» >vit.Il- iu tneutzkonr Minute« „eines (oxtempnro) Verfassers von hundert Voppelvcrseu innerhalb vicrnndzwanzig Minnien." Lin Seitcnstück zu dieser Ausgeburt kindischer Eitelkeit ist die all gemein verbreitete Sitte gelehrte Publikationen mit Abbildungen zn illnstriren, wie sic gerade erreichbar sind, d. h. mit solchen, die völlig außer Zusammenhang mit dem behandelten Gegenstand stehe»' z. L. eine philosophische Schrift mit einem Dampfer, einer pferdcaukstou, einer Knh, zwei boxenden Knaben n. s. m. Fragt man den Verfasser, warum diese Illustrationen beigegebcn sind, so erhält man ausnahmslos die Antwort: „Zum Ansehen". Neben ihrem Gclehrteuhochmuth zeigen die Pandits eine ausserordentliche Höflichkeit, die manch mal zur Komik wird. „Mein guter Mohaulal", erzählt Garbe, „der mich ciu Meer von Nachsicht und ähnlich nannte, wurde eines Tages von seinen Freunden czedrängt, sich an der alljährlich üblichen achttägigen Wallfahrt um Benares herum zu bethciligen, er kommt und bittet mich, ibm - nicht Urlaub, nein — den Befehl znr Wallfahrt zu geben, Ich hatte keine Zeit zn ver lieren nnd konnte die Hülfe des Pandits nicht ent behren; ich entgegnete ihm also lachend: „Nein, lieber Pandit, den'Befehl zn wallen bekommt Ihr nicht", lind er bekam ihn wirklich nicht, soviel er mir auch vorstclltc, dass cs eigentlich unumgänglich nothwcndig für ihn sei, diesen Befehl zn erhalten. Anstatt „bitte, thut das" sagt man: „thnt das aus Mitleid." wenn man einen Pandct nach seinem Befinden fragt, kann man die Antwort bekommen: weil der erhabene Herr mich bemitleidet, geht es mir gut." So schickte auch einst ein Pandit als Visitenkarte einen Sanskritvers hinein, der in ge treuer Uebcrschnng lautet: „Herrlicher Gebieter, mit dem wuusche, Eure beide» Lotnsfüsse zu schaue», steht am Thore ei» Ma»n Namens Gopalapathaka". Von den fünfzig in Konstantinopel ver legt.n Jeitnngen erscheinen (y täglich, .^wöchent lich drei Mal, 2 wöchentlich zwei Mal, si wöchcnt- ZweifetOafter Wortyeic. armenischer hebräischer russischer arabischer persischer 8 n fiz. n- eugl. italienischer hebräischer bulgarischer arabischer pcrstsä er griechischer armenischer griechischer lateinischer stich ein Mal. z monatlich zwei Mal nnd 6 monat. lich ein Mal. Davon beschäftigen sich zo Zeitungen, d. i. unter andern die meisten der täglich erscheinen, den, mit beinahe farbloser Politik und mit Staals» wirthschaft, 5 ausschliesslich mit Industrie, Handel und Gewerbe, Grganc der Handelskammern, g mit Religion, Kunst und Wissenschaft, 2 mit Witz, ,e sind Fachblättcr für Militär, Insttz, Medici» u. s. w. Fünfzehn Zeitungen werden in türkischer Sprache mit türkischer Scbrift herausgegebcn; ferner; Ztg. in türkischer Sprache m. armenischer Schrift türkischer vom 2N. September (8yo bis Ende November gleichen Ia'Ms ist auch eine deutsche Zeituug »uter dem Titel „Gsmanische Post" herausae- gcbcn worden; sie zeichnete sich durch eine seltene Harmlosigkeit und durch um so oehänftere Fülle von Druckfehlern ans. Hier eine kleine Auswahl von Beispielen, wie die griechischen Selzer der (Osmanischen Post den dcntschen Text zngerichtet: „Heute Nacht entschlief die allgemein bekannte und beleibte (beliebte) Fran K — Die junge Dame erregte wegen ihres seltenen Schinutzes (Schmuckes) allgemeine Aufmerk- samkeit. — Bei einem zn Ehren Sciucr Majestät veranstalteten Gartenfeste verliehen Tausende von Lumpen (Lampen) dem Garten ein fcen> baftes Aussehen. — Die Actiengesellschaft X. . theilte mit, daß, nachdem die Actionäre die erste Nate eingczahlt haben, der Nest des Betruges (Betrages) demnächst erhoben werden wird. Dcr Männerchorgcsangverein hat den verstand (Vorstand) verloren. — Gleich nach Beginn der Sitzung wurden sämmtliche Mitglieder beerdigt (beeidigt). — Vie Mehrheit der Mitglieder war für unbedingte Frcssfreiheit (Preßfreiheit)." Reinigung von Kaoarmen nnd Kron- lenchtrvn. Vie meiste» Gasarme sind ent. weder gebeizt oder lackirt. ilm nun derartige Lcuchtcr, gleichgiltig, ob diese echt oder unecht vergoldet sind, zu reinigen, werden dieselben, nach dem B. I»d- und Gwbbl., ganz ausein ander genommen, die ciuzelnen Theile in einer scharfen Lauge einige Minnie» gekocht und mit eiucr weichen Bürste gereinigt. Ma» ziehe da»» diese Theile durch ciue Lösung von L?a»kalinm; sodann wäscht man sie mit kochendem Wasser, nnd wenn dieselben mit reinem Sagemehl ge trocknet wurden, putze inan sie mit einem Wasch leder. Bei dem Husammenschranbcn müsse» die Theile, wenn es nothwcndig sein sollte, wieder frisch lackirt werden. Herr: Erlauben Sic, dass ich Ih.»e» meinen Schirm bei diesem Hundewetter anbieten darf! Uebii s. Iilbcä dlicMr siiMs Nichts bllclitö büciii5 sitzcht§ Mcbt! Kyarade. Mft treibt man boshaft hier nnd dort Mit meinem Ersten manches Spiel, Indem mein Zweites sich zum Ziel Des Witzes nimmt ein kleines Wort. Das Ganze neckt so eben dich. Du sinnst doch nicht darüber nach? Greif' noch so falsch, so greifst du doch Lin Erstes sicherlich. s2(K Schachspiel-Anfgaöe. weiß zieht und setzt mit dem zweiten Zuge Matt. Kogayriph. Lin Thier, gemmm so, wie es schreit; Ei» Zeichen vor, bringt's schöne Zeit; Lin Zeichen noch, so trägt e- Lasten Und darf in seinem Lauf nicht rasle». Lin Zeichen noch, ist's eine Stadt, Die jenen Träger bei sich hat. szss Scherzfragen. wir heißt der grösste Fant? s22> welcher Satz bezeichnet de» Namen und das Schicksal Napolcon's. wie heißt auf deutsch: (tzu'vntum »ornm? Ivie heisst auf deutsch: Ktnlülumomluni? Auflösungen folgen in zweitnä.hstcr Nummer. Auflösungen aus vorvoriger Nummer. Des Nebus: Llfcutanz im Moudcuglauz. — Der Lharade: Buttermilch. — Der Schachspiel- Aufgabe: >. S b5—äh (. K 05 n. äö oder -kq 2. Säq—V6 oder —fz matt. ; (. S bq oderS ä2 zieht 2. S ä q—v6 oder — ks matt. — Der Scherzfragen: Das wcchsclficber, wenn cs ciucn T:g ansblcibt, so sagt man: der Kranke hat einen guten Tag. Sechs. Der Buchstabe s. I», jeder Hahn rührt sich, wenn er kräht. Lazarus. Redaktion: vr. Friedrich Ramhorst in Berlin. Gedruckt und hecausgegeben vou Joh» Schwerins Verlag, A.-G., Berlin 8Vk., Krausenstr. 2g.
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