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Sächsische Elbzeitung : 25.11.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-189111255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18911125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18911125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1891
- Monat1891-11
- Tag1891-11-25
- Monat1891-11
- Jahr1891
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 25.11.1891
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verein'' auch der hiesige» Schule schon mehrere Mole Ga ben zuflicßcu lassen, Im vergangene» Jahre wurden 50 M. gespendet zur Anschaffung von Lehrbüchern für arnic Kinder. Und diese Summe kam gerade zurecht, weil während der Hochflnth mehreren Kindern die Schulbücher verdorben waren. Anch in diesem Jahre ist der Schule wieder ein schönes Geschenk zugcgangcn; cs ist ein sehr lhcurcs Karten werk über die Verbreitung der Deutschen in Emopa, wofür auch an dieser Stelle der Ortsgruppe des SchulverciuS, vorzüglich ihrem Boi stände, der herzlichste Dank gesagt wird. — Zur Geschäftslage auf der Elbe schreibt das „Schiff" unlcrm 19. d.: Der Frachtenmarkt in Hamburg war auch in der vergangenen Woche ein ziemlich lebhafter, doch sind die Flnßfrachlcn infolge des sich mehrenden Angebots von leerem Schiffsraum etwa« gewichen. Mau zahlt heute ab Ham burg nach Magdeburg für Roheisen und Düngstoffc 98 Pf., Getreide 86 Pf., nach Dresden für Roheisen und Getreide 60 Pf., Petroleum 65 Pf., Stückgüter 75--80 Pf. für 100 Kilogramm. Ju Magdeburg blieb der Bei kehr ein anhaltend reger; cd werden zur Zeit von Magdeburg nach Hamburg für Zucker 50 Pf., für Salz ab Schönebeck <12 Pf. für 100 Kilogr. gefordert. An den österreichische» Umschlagsplätzen erschwert der anhaltend ungünstige Wasser, stand das sehr lebhafte Ausfuhrgeschäft uugcmciu; der vor gerückte» Jahreszeit wegen wird ei» großer Theil der öster reichische» Znckcrscndnngcn i» Dresden »mgcschlagcn. Die Nachfrage »ach leerem Schiffsraum ist bei »ur geringem Angebote in demselben eine lebhafte. Verschiffungen in Kohlen finden mir wenige stall; die Fracht hierfür beträgt gegenwärtig ab Aussig »ach Hamburg 96 Pf. für das Doppclhcktoiitcr. — Vo» de» RcgicnmgSvorlageu, welche diesmal dem Landtage zngcgangcn sind, ist für unsere Gegend die Er bauung einer Naugirslation zwischen dem Bahnhöfe Schandan nnd dem Haltepnnklc Krippen von Wichtigkeit. Die Kosten einer solchen sind ans 296 000 Mark veranschlagt. Mau gedenkt dadurch deu unliebsamen Verzögerungen, welche sich jetzt Zu Zeiten starken Güterverkehrs ans der Linie Boden bach-Dresden eingestellt haben, ans eine ansehnliche Reihe von Jahren abzuhclfcn. — Ein anderer Antrag dcr Staalsrcgicrnug wünscht das ans dem linken Elbnfer dem Zollamisgnai gegenüber gelegene, einen Flächeninhalt von .4,85 Im einnehmende Höhne'schc Grundstück, welches für deu Flößerei- uud Schifssnhrtsbctricb unentbehrlich ist, zum Preise vou 135 000 Mark nuzukaufcu. Auch Krippen belhätiglc seine Anhänglichkeit nnd Liebe zn seinem KönigShansc dadurch, daß eö sich nicht cnt- cntgchcn ließ, dem Prinzen Friedrich August und seiner cr- lnnchtcu Gemahlin, Prinzessin Lonisc, König!. Hoheiten, ihre Huldigung darzubringcn. Unter Vorautrilt eines Mnsikchorcs zogen die GcmcindcralhSmitglicdcr, sowie sämml- liche Vcrciiic des Ortes mit ihren acht Fahnen nnd alle Schulkinder, welche sämmtlich weiß rolh und grün-weiße Fähnchen trugen, nach der Haltestelle Krippen, nm hicrjclbst Aufstellung zn nehmen. Groß war der Jubel, als dcr Köuigl. Hofzug i» Sicht kam und die zahlreichen Frcndcn- schüsse ins Thal erdröhnten. Die höchste Begeisterung aber erfüllte alle Anwesenden, als die hohen Neuvermählte» bei der ganz langsame» Vorübcrfahrt am offene» Co»pccfc»stcr c> schiene» »»d vo» enthusiastische» Hochrufen begrüßt wurde». Die Köuigl. Hoheiten wäre» durch diese stürmische Ovation sichtlich erfreut und brachten ihre Anerkennung durch huld volles Winken und vielfaches Tüchcrschwcukcn zum Ausdruck. Die der Bewohnerschaft vou Krippen uud Umgegend ganz besonders wcrihc Haltestelle Krippen war zn diesem Zwecke festlich geschmückt. — Am vergangene» Bnßtag würde oberhalb der Mcyer- schc» Villa hiciselbst ein Erhängter anfgcfnndcn nnd ai» Sonnabend ans hiesigem Friedhof beerdigt. Der Entseelte, welcher gegen zwanzig Jahre alt nnd dein Arbeiterstunde nicht angchören dürfte, war mit vollständig neuen Kleidern versehen, in deren Taschen ein Siegelring nnd einige Mark stücken vorgefnndcn wurden. Näheres hat sich bis jetzt über die Persönlichkeit nicht feststellen lassen. Ans dem oberen Elbthale. Am Montag in der Zeit von vormittags '/^H bis '/.,12 Uhr herrschte in un serem Elbthale anhaltender Jnbcl und reges Treiben. Der Hofzng, welcher das hohe Neuvermählte Paar liebst zahl reichem Gefolge nach Dresden führte, durchfuhr um diese Zeil die Strecke Nicdcrgrund—Schandau. Der erste Gruß auf sächsischem Boden ward den Köuigl. Hoheiten an der „Gelobtbach-Mühlc" zu Theil. Die Eiscnbahnbrückc, welche die Grenze bildet, war unter Leitung Dresdner Dekorateure siuuig geschmückt nnd unweit derselben standen Mitglieder dcö SchönacrMilstärvcreins, welche den prinztichcnNcnvcrmähllcn die erste Huldigung unter Böllerschüssen darbrachtcn. Der Donner derselben galt für die an der Station Schöna anf- gkstclltcn Vcreinömitglicdcr, Geistlichen, Schulkinder nebst Lehrerschaft und für die Ortövcrtrctnugcn von Schöna- Reinhardödorf, für die Beamten u. s. w., desgleichen für die Bewohner des gegenüberliegenden, festlich geschmückten Hcrrnskictschcn als Zeichen, daß der Zug in wenig Miuntcu durchfahren werde. Unter lauten Hochrufen, mit Musik, Salve» uud Kanvuciischlägcu fand die Begrüßung dcö hohe» Panrcö statt, welches fast unausgesetzt beim Vorübcrfahreu huldvollst mit deu Tüchern schwenkte. Man hatte cs dircct an der Bahn verstanden, wohlgeordnete Anfstcllnngcn zn nehmen nnd die Gebäude, Stalioucu entsprechend zu schmücken nnd zn beflaggen, so auch auf dem rechten Elbnfer zn Schmilka nnd Poslclwitz. Von beiden Ortschaften bildeten die Schulkinder nebst Lchrcrn, Orlsvcrtrclungcu, Jngcud- vcrcinc, Beamte ein Spalier an der Elbe entlang. Die Fähnlein und Kränze der Kinder nahmen sich recht gut ans nnd verkündeten zunächst den Zweck der Aufstellung. Unter dem Donner zahlreicher Böller- nnd Flintenschüsse, sowie crolgtcr Sprcngschüssc in den Sandstcinbrüchcn unter dem Hurinh der Arbeilcrschaar fuhr der Zug vorüber. Daö Fest der goldenen Hochzeit feierte am 21. Novbr. Herr Bürgermeister a. D. Hesse in Hohnstein mit seiner Gattin. Dem Jnbclpaar, welches sich der besten Gcsnndhcit ei freut, wurden a»S diesem Anlässe vielfache Huldigungen zu Theil. Der Geschäftsgang in der Fabrikation künstlicher Blume» uud Blnmcnbcstandthcile i» Sebnitz ist zur Zeit recht zufriedenstellend. Im Laufe des Sommers hegte mau die Befürchtung, cS könnte ein Rückschritt cintrctcn; derselbe ist jedoch nicht erfolgt, sondern die Aufträge sind derartig, daß sehr viele Bewohner aus den umliegenden Dörfern wicdernm Bcschäflignng erhielten. Der Empfang, der den hohen Neuvermählten in Pirna bereitet wurde, war ein überaus glänzender. Schon lange vor Ankunft dcö Zuges waren Tausende nach dem festlich geschmückten Bahnhof geeilt, woselbst sich Nath nnd Stadt verordnete, sowie das Officicröcorps und die Königl. Be hörden versammelt halten. Der Bürgermeister Schneider begrüßte in warmcn Worten daö ncnvcrmähltc Paar, während Fräulein Frieda Eberlein mit Ucbcrrcichuug eines großen BongucIS unter entsprechenden Worten die durchlauchtige Gemahlin begrüßte. Hocherfreut dankten die hohen Neu vermählten, worauf die Vorstellung der anwesenden städtische» »nd Königl. Behörden erfolgte. Nach sicbcii Mümtcm Anfcnlhall verließ unter nicht cndcuwollcndcn Hnrrahg und Geschützdonner, sowie dcn Klängen der sächsischen National hymne der Zng wiederum Pirna. Dresden. Am 23. Novbr. wurden Prinz Friedrich Angnst und seine Gemahlin auf der Fahrt vou Prag ans von der LnndcSgrenzc ab auf allen Stationen begeistert be grüßt. Auf dem Böhmischen Bahnhof von der Generalität, dcn höheren Staatsbeamten nnd einer Abordnung der Mädchenschulen cmpfangcu, dnrchfuhr das Pi inzcnpaar unter dem Jubel der Volksmenge die festlich geschmückten Straßen. Vor dem Ralhhausc hielt dcr Oberbürgermeister I)r. Stübcl eine herzliche Ansprache. Alsdann erfolgte die Wciterfahrt nach dem Schloß, wo dcr Empfang durch deu König nnd dic Königin, die Prinzlich Gcorg'schc Familie, die Minister nnd dic Hof-Chargen stallfand. Dcr Einzng dcr hohen Neuvermählten verlief bei freundlicher Witterung programm- gcmäß. Zahlreiches Publikum vou nah und fern war dabei anwesend. Als Ihre Kaiser!. König!. Hoheit dic Prinzessin Louise den sechsspännigen Galawagen bestieg, ertönten be geisterte Hochiufe. Sc. Königl. Hoheit ließen an Herrn Obcr-Bürgcrmcistcr Stübcl die Stimme von Fünf Tnnscnd Mark zur Vertheilung an dic dasigcu Armen durch das Armcnnmt zugchcu. — Dic Aufstellung zu dem große« Fackclzugc am 26. d. M. erfolgt in dcr Scdau- und Neichcnbachstraßc; nm 6 Uhr setzt sich dcr Zug in Bcwcgimg uud zwar durch dic Scdanslraßc, Lindcuanstraßc, Rcichsstrnßc, Pragcrslraßc, Sccstraßc, Breitestraßc, Maricnslraße, Postplatz bis zum Palais am Taschcnbcrg. Hicr wird das ncnvcrmähltc Paar eine Deputation dcr Slndcuicnschaft der technischen Hoch- schnlc, dcr Freiberger Bergakademie, dcr Tharandter Forst- akadcmic nnd der Tlüciärztlichen Hochschule cmpfangcu. Darauf bcwcgt sich der Zug au dcr Hauplwache vorbci über deu Thcatcrplatz nach dcr Stallstraße, Ostra-Allce, Poslplatz, Maricuslraße, Dippoldiöwnldacr Platz, Reitbahn- straßc bis nach dem an der Wicncrslraßc gelegenen freien Platz, wo dic Fackeln gelöscht werden. Der Bochumer StcuerhiulcrzichungS-Proccß kommt heute Mittwoch, 25. dö., vor dem Reichsgericht zu Leipzig zur Verhandlung. Wie jetzt bekannt wird, hat dcr schon mehrfach er wähnte jetzt flüchtige Kasscuvcrwaller dcr Sparkassen zu Lindenau nnd Plagwitz, Neidhardt, nnßcr 10354 Mark Spargeldern noch 7163 Mark ans dcr Schulkassc vcrnn- trcnl. In Grimma wurde jetzt vom Schöffengericht dort- sclbst ein Forlbildnngsschülcr wegen Beleidigung seines Lehrers znr einer Woche Gcfängniß vcrnrtheilt. Der Schüler Halle sich während dcö Unterrichts ans dem Klassenzimmer entfernt nnd bei seiner Rückkehr sich in einer allen Geboten dcr Sille nnd Zucht hohnsprcchcndcii Weise dem Lehrer gegenüber geänßcrl. Vom eigenen Kinde wurde vor einigen Tagen einem Chemnitzer Bewohner aus verschlossenem Klcidcrschrank ein Sparkassenbuch mit 250 Mark Einlage gestohlen. Daö Kind, dcr 14jährige Sohn, Halle 100 Maik erhoben, mit welchen er nach Dresden fuhr uud dort einen Theil ver- jnbcltc. Dcr Burschc wurde bald daiauf fcstgcnommcu. Die große Zahl der i» diesem Jahre in Franken berg stallgcfnndcucu Bräudc, welche in der Mehrzahl dcr Fälle auf Brandstiftung zurückznfnhrcn sind, haben dcn dortigen Stadtrath veranlaßt, eine Belohnung von 100 M. dem zuzusicheru, welcher den betreffenden Brandstifter derart ermittel!, daß seine Vcrurthcilung erfolgen kann. Am 17. d. fand im Kloster Marienthal bei Ostritz öffentlich dic feierliche Einklcidnng von 5 Jungfrauen in daö Noviziat des Cislercicnscr.Ordens statt, wozn sich eine große Anzahl Zuschauer ciugcfundeu Halle. Dic Mädchen, in wcißcu Araulklcidcru mit Schleier und Myrtenkranz, wur den in feierlichem Zuge unter Vorantrilt mehrerer Geist lichen znm .Hochaltar geleitet. Während dcö feierlichen, vom Herrn Sliflöpropsl U. Vinzeuö cclcbrirleu Hochamtes empfingen dic fünf „Bräute" dic heilige Communion, dcr dic feierliche Einkleidung folgte. Bald standen dic ncncn Novizcu im kleidsamen Gewände dcr Cislcrcicnscrinncn da. Als „Bräute Christi" wurden sie mit Myrlcnkroucn ge schmückt, empfingen dcn Segen dcr auwcscndcn Priester uud wurden von den im Presbyterium versammelten Ordens schwestern, au deren Spitze AcbUssin Anna Noal, mit Knß und Umarmung in dic neue Gemcinschafl anfgcnommcn. Ein fcicrlichcö Pa clouin schloß dic erhebende seltene Feier. Pvcusjen. Berlin. Ein schönes Wort, welches Kaiser Wilhelm beim Empfange dcö Vorstandes dcr Gcncral- synodc gesprochen haben soll, wird nachträglich bekannt. Die Acnßcrnug dcö Monarchen Hal dem Vernehmen nach clwa folgendermaßen gelanlcl: „Im nächsten Jahre wird dic Schlosskirche in Willenberg cingcweiht werden, da wollen wir ein schönes Fest feiern. Meine Herren, die NcformativuS- kirche ist an der Brnst dcr Fürsten groß gcworden — wcnn dic Kirche wieder dcr Fürsten bedürfen wird, werden dic Fürsten nicht fehlen." — Im Reichstage haben dic Conservativcn, die Ncichö- partei nnd daö Ccntrum rincn Antrag cingcbracht, die Negierung aufzufordcrn, dem Hause noch in dcr lanfcndcn Session einen Gcsctzcnlwnrf vorzulcgcn, wodnrch der Miß brauch des Zeitgeschäftes als Spiclgeschäft namentlich in Volksnahrungsmitteln für strafbar erklärt und wodurch ferner dcr Geschäftsverkehr an der Börse unter staatliche Aufsicht gestellt wird. Dic schmachvolle GetrUdcspcculatiou an der Berliner Börse läßt ein derartiges gesetzgeberisches Vorgehen als sehr wüuschenswcrth erscheinen. — Dic zweite Bcrathnng dcr Novcllc zum Kraukcn- kasscngcsetz entwickelt sich im NcichStage ziemlich langsam, was theils am Stoff, Ihcils an den vielen ans dem Hanse gestellten Abäudcrnngöanträgcn liegt. Am ersten Tage dcr Spccialbcbntic, am Donnerstag, wurde lediglich der grund legende 1 der Novcllc, welcher von denjenigen Pcrsomn- katcgoricn handelt, anf welche der staatliche Zwang zur Krnukcnvcrsichcrnng ansgcdchnt werde» soll, erörtert. Daö Haus nah»! deu Paragraphen »»geändert an, so daß künftig n. A. auch die Handlungsgehilfen nnd Handlnngslchrlingc dem Krankcnknsscngcsetze untciworfcn sei» werde». Am Freitag wurden dic 83 2 bis 4 der Novelle diirchbcrnlhen, wobei ei» socialdcmokrntischcr Antrag, Dienstboten, »nd zwar einschließlich des in dcr Land- nnd Forstwirthschaft beschäftigten Gesindes dcn, VersichernngSzwang durch OrtS- statnt zn mitcrwcrfcu, zu einer längeren Debatte führte. Dieselbe endete mit Ablehnung des erwähnten Antrages, dagegen fand ein vom Centrnm gestellter Antrag, die Vcr- sichcrnngspflicht anf Commnnalbcamtc, deren täglicher Ar- bcitsvcrdienst 6^ Mark nicht übersteigt, nnszudchncn, zn- sammcn mit 8 2 die Zustimmung des Hauses. 8 3, welcher bestimmt, daß gewisse vcrsichcruugspflichlige Personen nnlcr bestimmten Verhältnisse» zeitweise vo» dcr BcrsichcruugS- Pflicht anSgeschlossc» werde» könne», wurde nuvcräudcrt gc- uehmigt, ebenso 8 3u und 8 3b. Den 8 4, welcher in seinem Hauptthcilc vou dem freiwilligen Beitritte nicht ver- sichernugspflichligcr Personen znr staatlichen Krankcnvcrsichcr« nug handelt, genehmigte das Hans mit einem vom Cen- trnmSnbgeordnctcn Strombcck beantragten Zusätze. Zu 8 5 (Kranken Unterstützung) lagen von verschiedenen Seiten Äb- änderungöanträgc vor, deren Bcralhungcn schließtich abge brochen wnrdc. — Dcr Kiicg dcr Polizei in Berlin gegen dic Zu hälter nimmt immer weitere Ausdehnung an. Daö Moa biter UntcrsnchnngSgcfängniß beherbergt gegenwärtig schon über 250 Zuhälter, welchen wegen Verdachtes dcr Knppclci dcr Pioceß gemacht werden soll. — Daö Gesuch um Schadloshaltung mehrerer geschädig ter Klcinknpitalistcn, dic bei Fricdländcr u. Sommcrfeld ihrc Habc cingcbüßt hnbcn, ist von Fran Fricdländcr nnd dcrcn Valcr, dcm Commcrzicnralh Pinkus, abgclchul wordcu. — Ucbcr die Verhaftung dcr Kauflcnlc Charlcö nud Isidor Kohnrcich in Bcrli» schreibt das „B. T": Die Kohnrcichs hatte» zwei Sparkassenbücher, anf welche nur je 1 Mark Ungezählt war, dadurch gefälscht, daß sic dic Summen dcr Bücher auf 1000 Mk., bczw. 900 Mk. cr- höhtcu nnd sich darauf vou einem Ncnticr M. 1600 Mk. Vorschuß geben ließen. Mil diese»! Gelbe reisten die beiden Fälscher nach Brandenburg a. H. und zwar in Begleitung zweier Mädchen, der Geschwister Ballert, dcrcn Bruder bci dcm douigcu Kürassierregimcnt als Nccrm cingcslcllt ist. Die Gesellschaft amüsirtc sich in Brandenburg nach Herzenslust uud gab sehr viel Geld aus. Die Pärchen saßen gerade lustig nnd guter Dinge in einem Nebenzimmer des CouccrlhauscS, als zwei Polizcibcamtc erschienen nnd sic verhafteten. Vou dcm erschwindelte» Geld wmden bci den Gebrüdern Kohnrcich »och etwa 900 Mk. gcstmdcn. — Die Jnflncnza hat in Berlin eine» bcdenk'icheii Umfang angenommen nnd tritt namentlich im Osten, Nord- oslcn nnd Südoslcn Berlins stark anf. Meistens sind cö Erwachsene im Alter von 20 bis zu 40 Jahren, welche vou dem Uebel hcimgcsucht werden nnd es tritt in vielen Füllen Lungenentzündung hinzu. Ein Urthcil über dic Zunahme der iu dieser Weise Erkrankten läßt die Thalsachc zu, daß ein Berliner Krankcnlransporlgcschäfl seit etwa acht Tagen durchschnittlich drei Juflneuzakraukc aus den Privatwahuuu- gcn in Krankenhäuser überführt hat. — Ju viclcu Slädlcu dcr Provinz Posen und Wcst- prcnßcn herrscht dic Influenza außerordentlich stark. Die Zahl der Todesfälle mehrt sich. Mehrere Schulen wurden geschlossen, weil dcr größte Theil dcr Lchrcr uud Schüler crkrauki ist. Bei dcr allgemeinen Ortskrankenkasse in Thoru betrügt dic Zahl dcr Anmcldnngcn Jnflncnza-Krankcr dmch- schniltlich täglich zwanzig. In cincm großen Hotel in Magdeburg ist vor ciuigcn Tagen ein falscher 50 Markschciu anögegcben woidcn, dcr dic Bezeichnung 0 Nr. 018935 trügt und von auffallend blasser Farbe ist. Dcr Text im unteren Druck ist unleserlich. — Dcr verhaftete Bankier Hcrbrecht ist in Unna in Wcstsalcn bei seinen Wechsclfälschungcn in raffimrtcstcr Weise vorgcgangcn. Bci Wechseln, die auf kleinere Snm- meu lauteten, winde dic geschriebene Summe einfach mit einer Sünrc ansgctilgt und eine andere Zahl hincingcsctzt. So kam cö, daß acceptirte Wechsel, dic anf 500 Mark, 1000 Mark u. s. w. lauteten, in solche vou 5000 und 10000 Mark nmgcwandclt sind. Auch ciiic Fülschuug von Acccptcu fand im großen Maßstabe statt. Dic Namcn wnrdcn gegen das Fenster gehalten nnd dnrchgcpanst, so daß selbst dic Acccplantcn Mühe haben, ihrc echten Uutcr- schriftcn von dcn gcsülschlen zn nnlcrschcidcn. Eine Unnncr Firma hat allein 250 000 Mk. solcher Acccptc bci dcr Bank in Münster lagern. Eine andere Firma hat Hcrbrecht ver mocht, einen große» Theil falscher Wechsel zu girircn, cö soll sich um Huudcrttauscnde handeln. Landwirthe und Handwerker haben bci Hcrbrecht über 100000 Mk. einge legt, dic als verloren zu bezeichne» sind. Dcr Verhaftete ist durchweg geständig. In der Familie des Herrn Hauptmann a. D. v. S. in Bunzl au wäre am 19. d. M. durch ein Versehen bei nahe eine Massenvcrgifttmg vorgekommcm Zum Mittags, tische wurde gebratenes Pöckelflcisch anfgctragcu. Unmittel bar nach dessen Genüsse erkrankten dcr Hausherr, die Haus frau, zwei Kinder, eine Näherin nnd Bedienstete des Hauö- standcö. Von dcm fchlcnnigst hcrbcigcrufcuen Arzte wurden sofort Brechmittel verordnet, dic dcn erwünschten Erfolg hatten, so daß sich augenblicklich dic Betroffenen anßcr jeder Gefahr befanden. Die nähere Untersuchung hat fcstgcstcllt,
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