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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 15.08.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189008154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18900815
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18900815
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1890
- Monat1890-08
- Tag1890-08-15
- Monat1890-08
- Jahr1890
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 15.08.1890
- Autor
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der Nacht zum 12. August den Verschanzungen von Kotonu. Die Schiffe „Najade" und „Roland" be leuchteten die Küsten-Ebene mit elektrischem kicht. Die Eclaireurs der Garnison gaben mehrere Schüsse ab, und die Besatzung marschierte gegen den Feind, der sich zurückzog. Des Morgens wurden Blutspuren entdeckt und ein Verwundeter gefangen genommen. Vermischtes. * Unser liebes Sachsenland Hal nicht nur herr liche Kirchen in Städten aufzuweisen, sondern besitzt auch gar wertvolle Dorflirchen. Eine der kostbarsten ist wohl die in W o lk cn b u r g bei Penig, deren Aeußeres einem griechischen Tempel gleicht und veren Erbauung 210000 Mk. gekostet hat. Weniger be kannt, wenigstens im innern Lande, dürfte die Kirche zu Niebra (in der sächsischen Enklave) sein. Dieselbe ist nicht nur wegen ihres Alters (1400 erbaut), sondern auch wegen des herrlichen Altarschrankes sehenswert. Dieser Altaraufsatz ist von dem die Kirche im Jahre 1864 besuchenden seligen König Johann von Sachsen als altertümliches Kunstwerk anerkannt und auf seine Kosten, insbesondere von dem berühmten Historien maler Karl Andreä in Dresden renoviert worden. Es stammt derselbe aus der Zeit des Hussitenkrieges. * Vor Kurzem ist in Berlin ein hoffnungs voller junger Mann beerdigt worden, dessen Tod durch die Unachtsamkeit eines Haarkünstlers herbeigeführt worden ist. Aus ärztlichen Kreisen wird über diesen Fall folgendes berichtet: Der 21jährige Mann, der von Kraft und Gesundheit förmlich strotzte, ließ sich vor ungefähr zwei Wochen in einem „Frisier-Salon" das Haupthaar scheeren. Während dieser Manipulation ließ sich der sonst tüchtige Haarkünstler durch irgend einen Passanten, in welchem er einen Bekannten zu erkennen glaubte, plötzlich von seiner Arbeit ablenken, und brachte hierauf mit der scharfen Spitze seiner Scheere dem jungen Mann eine kleine Wunde am Hinterkopf bei. Die Verletzung war zwar nur unbe deutend, aber hier bewahrheitete sich das Wort „kleine Ursachen, große Wirkungen". Zwei Tage darauf er krankte der Verletzte unter heftigem Schüttelfrost, hohem Fieber, Verdauungsstörungen und Erbrechen — es war die Kopfrose aufgetreten, und zwar konnte der hinzugezogene Arzt ganz genau die vom Friseur beigebrachte Wunde als Ausgangspunkt der Rose fest stellen, da sich von hier aus die Röte „wie Flüssigkeit in Löschpapier" über den ganzen Kopf verbreitete. Unglücklicherweise kam noch, wie dieses oft gerade bei der Kopfrose geschieht, eine Entzündung der Gehirn häute hinzu, und nach einigen Tagen war der blühende junge Mann, auf den die Eltern große Hoffnung ge setzt hatten, trotz der größten ärztlichen Bemühungen seinem Leiden erlegen. * Ein Muster-Ehepaar. Eine mittel alterliche Sitte, welche sich in der englischen Stadt Duamow bis zum heutigen Tag erhalten hat, näm lich dem Ehepaare, welches „während eines Jahres und eines TageS" seit seiner Verheiratung keinen ehelichen Zwist gehabt hat, noch während dieses Zeitraumes den Wunsch gehegt hat, wieder unver heiratet zu sein, einen riesigen Schinken zu schenken, wurde am 4. August mit großem Erfolge wieder belebt. Die erfolgreichen Bewerber um den Schinken waren ein Kärrner, Namens John Hoy, und dessen Ehehälfte, die mit großer Bestimmtheit die Behaupt ung aufstellten, daß ihre Ehe allen obenerwähnten Beoingunben entspräche. Die Prüfung der Bewerber fand in einem großen Zelte vor einer aus Jung frauen und Junggesellen zusammengesetzten „Jury" und einem „Richter" statt. Hoy und seine Frau mußten, als ihnen der Preis zuerkannt wurde, auf spitzen Steinen knieend, den vorgeschriebenen Eid leisten, und wurden sodann, auf einer Bank sitzend, im Triumph herumgetragen. (Neues Leben blüht!) —aber nicht nur auf den Ruinen, sondern auch bei einem uns längst lieb und vertraut gewordenen Unternehmen, das als „Illustrierte Welt" (herausgegeben von Prof. Joseph Kürschner, redigiert von Wilhelm Wetter, Stuttgart, Deutsche Verlagsanstalt) in nunmehr 38 Jahren einen Leserkreis erworben hat, der die ganze Erde umspannt und das im letzten Jahre geradezu ver blüffende Anstrengungen nach jeder Richtung hin gemacht hat, so daß es heute all und jede in Be tracht kommende Konkurrenz weit hinter sich zurück läßt. Den besten Teil seines Erfolges verdankt das Blatt der sittlichen Idee, die es vertritt, der Gewissenhaftigkeit, mit der es geleitet wird, und dem musterhaft durchgeführten Prinzip, überall vom Guten das Beste zu geben. Wie kein anderes trägt dieses Journal das Gepräge des echten Familienbuches und kaum glaublich ist der Reichtum, den gleich Heft 1 des eben beginnenden Jahrgangs enthält. An Erzählungen bringt Heft 1 den An fang von „Unter dem Bundschuh", historischer Roman von A. Oskar Klaußmann, eine packend geschriebene Geschichte, welche den Leser in die unruhvollen Zeiten des Bauernkrieges zurückversetzt, dann: „Wer war es?" Kriminalroman von Friedrich Jacobsen, dem trefflichen Erzähler spannender Polizeigeschichten. Höchst originell dürfte sich die Weltumseglung der „Illustrierten Welt" gestalten, ebenfalls dem belehrenden Genre angehörig ist „Ein Ausflug auf Vie Sonne". Kildenbauers „Witwe" ist eine humoristische Erzählung, wie wir selten eine bessere gelesen, „Auf dem Kasernenhof" eine prächtige Arbeit mit prächtigen Illustrationen. Die „Anleit ung zur Weißstickerei" wird mit den erläuternden Bilderzugaben manch fleißigem Töchterlein gar wohl gefallen und der Artikel „Ein Triumph deutscher Technik" das größte Aufsehen erregen, überall wo in der Eisenindustrie die hohen Schornsteine rauchen. Von dem reichen Bilderschmuck des Heftes ermähnen wir vor allem das heitere, echt dem Leben abgelauschte „Jagdfrühstück", die belebte Rauchszene aus dem „Trompeter von Säkkingen", das liebliche: „Rehe im Walde", das überaus humoristische: „Der sprechende Kopf". Alles anzuführen, was uns an Bild und Text angesprochen, mangelt der Raum; wir können schließlich, indem wir den Ein druck, den das schöne Heft auf uns gemacht, in ein paar Worte zusammendrängen, nur sagen: Behag lich, herzerfrischend, gediegen — und billig, denn für 30 Pfennig solchen Reichtum zu erhalten, ist ei» wahres Wunder. Darum raten wir unsern Lesern aus bester Ueberzeuguna: abonniert! Besseres könnt ihr bei billigerem Preise überhaupt nicht er halten. Das erste Heft ist in jeder Buchhandlung zu erhalten. Kirchlicke dkackrickten von Lichte nftei«. vom. XI. p. rrl»., Sonntag, den 17. August, vor mittags 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt: Herr Ober pfarrer Seidel. — Abends 6 Uhr Gottesdienst mit Predigt: Herr Pastor Keil aus Röblitz. Röm. 10, 10: So man von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und so man mit dem Munde bekennet, so wird man selig. Familiennachrichten. Geboren: Hrn. Bering-Lungkwitz auf Rittergut Lungk witz ein K. Verlobt: Frl. Elise Wappler in Weckersdorf b. Zeulen roda mit Hrn. Hermann Görler in Zeulenroda. Gestorben: Hr. Otto Dresel in Beverly bei Boston. — Frau Pauline Louise verw. Ruth geb. Schlick in Löbau. — Hr. Rittmeister a. D. Kurt Alfred Emil Schweinitz in Dresden. Weihe Seidenstoffe von SS Pfge. bis 18.20 p. Met.— glatt, gestreift u. gemustert (ca. 150 versch. Qual.) — Vers, roben- u. stückweise porto- u. zollfrei das Fabrik-Dspüt 0. üenuoborA (K. u. K. Hoflief.) Lürielr. Muster umgehend. Briefe kosten 20 Pf. Porto. Kohlen-Versand in der Zeit vom 3. bis mit 9. August 1890. In Ladungen L 5000 Kilogramm. Ab Oelsnitz i. E.: vm Lugau: 1177 Ladungen, via St. Egidien: 1202 „ — „ Bahnhof Oelsnitz in Summa: 2379 Ladungen. Berlin, 43. August: Schlußkurse. Wechsel und dorten. G. G. Amsterdam kurz . . 168." Petersburg kurz. . 243?° Brüssel kurz . . . 80." Wien kurz . . . 177." London kurz . . . 20.44? Oestcrr. Noten . . 177." do. 3 Monat. . 20.24? Russische Noten . . 242?" Paris kurz . . . 80." Napoleons . . . 16?" do. 2 Monat . . 80." Mutmaßliche Witterung für de« IS. Aug.r Wolkig und windig, mit Neigung zu zeitweiligen Niederschlägen. UsWWki in Wlmlm. Die unterzeichnete Schützengesellschaft ladet zu ihrem diesjährigen vom 19. bis mit 25. August stattfindenden Vogelschießen Freunde dieses Volksfestes ergebenst ein. Lose k 1,50 Mark sind bei dem Schützenvorsteher Anton Gersdorf zu haben. Die Schützengesellschaft zu Lichtenstein. liotel golünek Kelm. Heute Freitag 10 Uhr Wellfleisch, abends Schweinsknöchel und Klöse, wozu ergebenst einladet Programm: Dienstag, den IS. August: Abends 6 Uhr Aufziehen des Vogels. Abends 9 Uhr Zapfenstreich. Mittwoch, den 20. August: Früh 5 Uhr Reveille, 10 Uhr Apell. 11 Uhr solenner Auszug, Einholung des Königs. Mittags 1 Uhr ludls ä'llüto, nachmittags 4 Uhr Beginn des Schießens nach dem Vogel, Concert und abends Ballmusik. Donnerstag, den 21. August: Nachmittags 3 Uhr Fortsetzung des Schießens nach dem Vogel, abends Ball für Schützen und Losinhaber. Freitag, den 22. August: Vormittags 9 Uhr Feldmarsch, nachmittags 3 Uhr Fortsetzung des Schießens nach dem Vogel. Sonntag, den 24. August: Früh 5 Uhr Reveille. Nachmittags 3 Uhr solenner Auszug. Fortsetzung des Schießens, nachmittags Ballmusik. Montag, den 2S. August: Nachmittags 2 Uhr solenner Auszug. Königs schuß. Abends 7 Uhr Einführung des Königs. Abends 8 Uhr Con cert und Ball. in fsrtiZt billigt äis LucMruekertzL von MMos. Reine Ungarweine. 4 Liter feinsten abgelagerten Weiß- vder Rotwein (Auslese) Mk. S.40, franko samt Fäßchen gegen Postnachnahme. Anton Tohr, Weinbergbesitzer. Werschetz (Ungarn). 4 Liter prima Tokayer Ausbruch Mk. 8.—, Meuescher Fettaus- bruch Mk. 6 —, Rüster Muskat- ansbruch Mk. O—, franko samt Fäßchen gegen Nachnahme. Auto« Tohr, Werschetz, Ungarn. Em im Innern der Sladt gel. UKU8UiinMiivk mit Stallung und gr. Kellerei bei 400 Thlr. Anzahl, zu verkaufen durch Herm. Bergner in Lichtenstein. Eine Giebelstube mit Zubehör, nach der Stadtseite ge legen, ist per 4. Sept, zu vermieten LHvI«lk»n«r8tr»88» 4S 8. Leih-, Lehr- und Miet-Kontrakte, Pacht-Verträge sind stets auf Lager in der Tageblatt-Druckerei. Neues MgdcbWtr Zmrkmt empfiehlt bestens Ed. Metzner. anerkannt beste Marke, empfiehlt billigst Louis Arends. unter 6em I»rotoe1vrst 8r. 6. Löu!x Ulbert ONLSNLX, ULooIaistr. 1. Leestr. 20. 59. ^Mlicen-l^pechlwn voransoblLS gratis. Otkerteu-^uunkme erkolxt gratis. kisecteii-Lvntk«I-8«reity, ^Vertreter in Uloktenotein: 6url empfiehlt die Exped. des Tageblattes. Miiiirmm WcOili. Nächsten Sonnabend UW- VersammlnilK. 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