dieses erleuchteten Führers machte der Prinz seine Lehrjahre in der großen Kunst des Herr schens. In weniger als zwölf Jahren war die Gestalt des Landes verwandelt. Durch große Ersparnis) in alten Ausgaben, die zum Prunke gehörten, ward cs möglich, die Land macht zu vermehren, für bessere Bewaffnung und besseren Unterhalt derselben zu sorgen, und oft zu Kriegsübungen die Soldaten zu versammeln, die sonst in den Besatzungsstad- tcn vegetier harten. Gern ertrug der dänische Laudbauer die Last der militärischen Conscri- ption, als ihm die bürgerliche Freiheit wie- dergegeben wurde, die dem norwegischen Bauer nie war geraubt worden, und die Grundherrn verloren so wenig durch die Be freiung der Dauern, daß vielmehr der Werth und Ertrag ihrer Güter sich verdoppelte. Eben dieser menschliche Geist war's, welcher die Sklaverei der Schwarzen in den dänischen Kolonien in milde Hausgenossenschaft ver wandelte. Eine vollkommene ParLeilosigkcit öffnete der dänischen Flagge alle Meere. Man verließ, als unpassend für das Laud, das System der unmittelbaren Ermunterungen, der Anordnungen und Verbietungsmaßregcln, wodurch die vorhergehenden Regierungen Handel und Gewerbe emporzubringen ver sucht hatten; man sah daß ein kleines, zwi schen zwei Meeren liegendes, Laud seinen Han delsgesetzen eine andere Grundlage geben müsse, als große,, gewerbreiche Staaten, man ließ also dem Geiste der Nation freie Bewegung und bald benutzte der Gewcrb- sieiß die natürlichenHülfsmittel; manerleich terte den Durchgang fremd.'r Waaren, man verminderte die Zölle, und bald verdoppelte sich ihr Ertrag. Neue Handelsstädte cutstan- rgZ den, selbst auf Islands öden Küsten. In den Finanzmaßregetn achtete mau vielleicht zu sehr die Freiheit des Handels; wenigstens scheint es sonderbar, daß man bei der Ord nung und dem Neberflusse, welche durch Hülfe eines Tilgungsfonds im öffentlichen Schatze herrschten, nie durch irgendeine kraft volle Maßregel dahin kommen konnte, sich von dem Joche einer kleinen Handclsrepubftk zu befrein und daß die hamburgischen Agio teurs von Zeit zu Zeit ihr altes Vorrecht brauchten, nach Gefallen den Preis dec dä nischen Staatspapiere zu bestimmen. Die Liebe und das Vertraun der Nation waren Belohnung der Arbeiten, welchen der junge Fürst sich widmete. Diehr als einmal schien die Volksstimme ihn aufzufodern, den Königsnahmen mit der Obergewalt zu verei nen, die in seinen Händen lag; aber kindliche Ehrerbietung und vielleicht auch Klugheit, bestimmten ihn, sich alle Maßregeln zu ver bieten, welche ihn, selbst ohne Rocht und Verfassung zu verletzen, vor seines VaterS Tode auf den Thron heben konnten. Manche Beobachter feines Verwaltungs- systems zwar wollten es tadeln, daß der Prinz aus persönlicher Vorliebe die Landmacht zum Nachthcil der Seemacht erhoben habe; aber wenn auch anfangs dieser Theil der Kriegs macht vernachlässigt wurde, so konnte nur die Lästerung die bewundernswürdige Ord nung iaugnen, die in den See-Arsenalen von Kopenhagen herrschte, welche selbst die Engs läuder, gewiß gültige Richter, vor ganz Eu ropa anerkannt haben. Sobald Friedrich die Wünsche verständiger Patrioten erfuhr, wendete er sogleich seine väterliche Sorgfalt