ärgerlichen Verbindung lebte. Besser einen Zoll breit Ansehn mit Ehre, antwortete der wackere CoUgny, als eine Elle breit ohne Ehre. Unter der Negierung Ludwigs XVI. kam einst das Parlament nach Versailles, um dem Könige Vorstellungen zu machen. Der König las seine Antwort ab. Da der Prä sident diese mitnehmen mußte, um sie in die Parlements-Registraturen einzeichnen zu las sen , gab ihm Ludwig aus Versehn dasjenige Exemplar, worin sich bei solchen Stellen, wo der König seine Stimme erheben oder senken sollte, Fingerzeige befanden. Einer dersel ben lautete also: Hier wird der König in heftigen Zorn gerathen. Als Nelson nach dem Waffenstillstände am 2. April I8OI eine Unterredung mit dem Kronprinzen von Dänemark hatte, fragte er nach dem Nahmen eines jungen dänischen Offiziers, der während des Gefechtes mit der Kanonierbarke das englische Admiral schiff angegriffen halte. Man stellte dem Admiral den Lieutenant Willemocs vor. Nel son umarmte ihn, und fragte den Kronprinzen, warum er den tapfern jungen Mann nicht zum Admiral mache. — Wollt' ich alle Ta pfern in meinen Diensten zu Admiralen ma chen, antwortete sogleich der Kronprinz, so würde ich keine Kapitäne und Lieutenants mehr haben. — Willemocs war mit unter den Offizieren ans dem Schiffe des rapfem 2OZ Kapitäns Jessen, das sich neulich so hel- denmüthig gegen die Engländer vertheidigte. Es hatte in den Zeiten des Faustrechts, wo der Handelsmann auf der Landstraße ein Gegenstand gewaltsamer Finanzoperationen des hohen und niedern Adels war, ein Erz bischof von Cöln ein Schloß am Rheine er baut, dessen Bewachung er einem seiner De-' amten übertrug. Wovon das Schloß in baulichem Stande erhalten, da es keine jähr lichen Einkünfte hat? fragte der Burgvogt. Wie? antwortete der Erzbischof, laufen denn nicht vier Landstraßen auf dieses Schloß zu? L. Ein Beitrag zur Mimik. Unter den Gcbehrden eines amerikani schen *) Schauspielers gibt es eine, die me eine große Wirkung verfehlt, wenn sie plötz lich und unerwartet ist. Der Schauspieler wirft sich mit dem Angesichte platt aus die Erde, um die leidenschaftlichsten Stellen sei ner Rolle auözudrücken. Benimmt er sich gnt dabei, so ist des Bravornfens kein Ende; aber unbarmherzig wird er ausgcpsiffen, wenn er zögert, oder die Furcht verraty, sich im Fallen zu verwunden. Die Kenner wissen den Augenblick, wo diese gewaltige Gebehr- de an ihrer Stelle ist, auf's Haar zu be stimmen, und würden es nicht ungestraft hingehn lassen, wenn ein Schauspieler auf andre Weise Ueberraschung oder Verzweiflung ausdrücken wollte. L. *) Lange wurde ein altes Gesetz aufrecht erhalten, welches die Theater als ein profanes Vergnü gen verdammte. Erst in neuern Zeiten hat das reiche Boston eine stehende Buhne erhalten»