vimte geschäht. Man kewahrt ihn, gebrannt und gestoßen, in Deuteln oder verschlossenen Büchsen von Leder. Ze frischer er ist, desto schmackhafter findet man ihn, und in großen Häusern brennt man ihn täglich. In den ansehnlichen Städten gibt es außer den Lä den, wo man frischen Kaffee verkauft, ein großes Magazin, wo man Kaffee brennt und stößt, und den Moka-Kaffee von dem west indischen absondert. Dahin bringen Viele ihre frischen Bohnen. Man wägt fick ab, und bemerkt sorgfältig sowohl Gewicht als Beschaffenheit, und gegen eine sehr geringe Vergütung erhält Zeder seinen Kaffee ge brannt und gepulvert zurück. Die Morgen länder mischen zu dem Kaffee weder Nahm noch Milch, noch auch Zucker, weil sie den natürlichen Geschmack desselben zu verderben fürchten. — Der Rauchtabak ward erst um das Jahr 1605 in der Türkei bekannt, und gab, wie der Kaffee, Anlaß zu vielen Streitigkeiten unter den Gesetzkundigen. Die Unruhen, welche aus dieser Meinungsverschiedenheit entstehen konnten, und die häufigen Feuers brünste, die man den unvorsichtigen Rau chern in den Kaffeehäusern und Magazinen Schuld gab, führten zu einem Verbot des Tabaks unter Murad. Aber als der Kaffee über seine Gegner siegte, erschienen auch die Pfeifen wieder, und das Rauchen ward all gemein unter allen Votksklaffcn, eine kleine Zahl strenger Andächtler ausgenommen. Fast jeder Tluke raucht täglich sechs, zehn, ja wohl zwanzig Pfeifen. Wohlhabende sehen sorgfältig «utf Schönheit und Eleganz ihrer Pfiffen und vorzügliche»; Tabak Es gehört zum guten Tone, jedem hereintrltenden Be sucher eine Pfeife anzuöieten. In den Zim mern der Reichen sieht man ganze Reihen. Das Durchkreuzen der Pfeifen in kleinen Gemächern macht den Rauchern viele Vor sicht nothwendig, und der Pfeifendampf um hüllt sie mit dicken Wolken. Auch beim Schreiben legen die Türken die Pfeife nicht aus dem Munde; aber der Untergebene ent hält sich des Rauchens vor seinem Obern. Tabakkauen ist nicht üblich bei einem Volke, das nicht gewohnt ist viel auszuspeten, und wenn dieß Dedürsniß dringend ist, sich des Schnupftuches oder kleiner Porzelanaesäße bedient. Man verschluckt den Tabaksrauch, oder läßt ihn durch die Nase gehen. Der Gebrauch des Schnupftabaks, der früher nur unter den Großen sich fand, hat in neu ern Zeiten angefangen, sich unter allen Volts klassen auszubreiten. 6. Es gibt einen Fall, wo der englische Kunstfleiß ans einem rohen Stoffe, der ei- Halfpennp (ungefähr 4 Pfennige) kostet, ein Prodlckt bereitet, das 35,ocro Äuineen (210,000 Thaler) werth ist; nämlich in der Fabrikation der Spiralfedern der Taschenuh ren. Die Berechnung ist merkwürdig. Ein Pfund rohes Eisen kostet 6 Pfennige; daraus wird Stahl gemacht und dieser gibt jene Spi ralfedern. Zede dieser Federn ist nur das Zehntheil eines Grans schwer, und wirb für eine halbe Guinee (3 Thaler) verkauft, wenn sie von der ersten Güte ist. Das Pfund ent hält 7000 Gran, es kann daher 70,000 Spiralfedern liefern, welche also, jede zu einer halben Guinee gerechnet, 35,000 Gui neen eindringen.