Sächsische Elbzeitung : 21.06.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-189806216
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18980621
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18980621
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1898
- Monat1898-06
- Tag1898-06-21
- Monat1898-06
- Jahr1898
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- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 21.06.1898
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Fcrnsprechstcllc^ 22. Die „Sächsische ElbMim»" erscheint DicnStag, Donners tag und Sonnabend. Die AuSgabe deS Blattes erfolgt TagS vorher Nachm. -t Uhr. AbonnementS-PreiS biertcl- sährtich I Mk. 00 Pf., »wci. inouallich 1 Mk., einmonat lich 60 Pf. Einzelne Nummern IO Pf. PostzeitungSbestellliste 6337. Alle kaiseri. Pvstanstaitcn Postboten, sowie die ZeitungSträger nehmen stets Bestellungen auf die „Sächsische Elbzeitung" an. MO WiM AmtLblirtt für das Miigi. Ämlsgerichl und de» Zladtrall) su Zchandau, somit siir den Aadtgclneindcralh i» Hohnstein. Mit „Zllustrrrl. Konrrtirgodtcrit". Mit Humor. Beilage „Seifenblasen". Mit „LnndlviriHschaftr. Weilage". Ins ernte, bei der weiten Verbreitung d.Bl. von grosser Wirknng, sind MoutagS, Mittwochs und Freitag, bis spätestens vormittags 9 Uhr aufzugeben. Preis für die gespaltene CorpuSzeile oder deren Naum 10 Pf. Inserate unter sünf Zeilen werden mit 60 Pf. berechnet (tabellarische und complicirte nach Ucbcreinlunst). „Eingesandt" unterm Strich 20 Pf. die Zeile. Bei Wiederholungen ent sprechender Rabatt. Jnseraten-Annahmestellen: In Schandau: Expedition Zankcnstrabe 131, in Hohnstein: bei Herrn Stadtkassircr Reinhard, in Dresden und Leipzig: die Annoncen-Bureau« von Haascnstein L Vogler, Jnvalidendank und Rudolf Mosse, in Frankfurt a. M.: G. L. Daube L Co. und in Hamburg: KLroly L Liebmann. Hit». VI. Schandau, Dienstag, den 21. Inni 1898. 42. Illhrgllttg. Amtlicher Theil. Wühle» - Grundstücks - Werpachtung! Dos hiesige Stndtmühlc«gr«ttdstück, iil ivclchem zur Zeit Hvlzschleiferei uild Brettsägerci betrieben wird, wird am 15. September 1899 pachtfrei. Dasselbe eignet sich auch zu anderen indnstriellcn Betrieben, welche jedoch mit starkem Geräusch nicht verbunden sein dürfen. Es enthält ei» großes Mühlcugcbäude und ausgedehnte Lager plätze, die vorhandene Wasserkraft ist auf durchschnittlich 15—20 Pferde'räfte zn veran schlagen. Der Minimalpachtprcis beträgt 2509 Mark. Die näheren Pachlbedingungen können zu den gewöhnlichen Kanzleistnnden auf hiesigem Nalhaust eiugeseheu werden. Etwaige Neflectanten wollen ihre Angebote bis zum 39. Juli dieses Jahres schriftlich und verschlossen mit der Aufschrift „Stadtmühle bctr." anher eiiircichen. Sch anda n, am 2. Inni 1898. Der Stadtrat. Wieck, Bürgerin. MlmMWcklW. Die geehrte» Bewohner in Stadt und Laud, insbesondere unsere bisherigen werthen Leser, ersuchen wir hierdurch gauz ergebeust, ihre Bestellungen auf das mit dem 1. Juli 1898 beginnende dritte Quartal des 42. Jahrganges der in unserm Verlage wöchentlich dreimal erscheinen den „AMD MlkiloU". Amtsblatt für dus Kömgl. Amtsgericht und den Stiütriitl) Zu SchuMu uild den St^igtintiu-truth Zu Hohnstein rechtzeitig belvirken zu wollen, damit in der ferne ren Zusendung keine Unterbrechung eintritt. Eine Fülle höchst spannenden und interessanten Inhaltes bieten das JNnstrirto SonntagS- blatt, die Praktischen Mittheilun^en für Gewerbe und Handel, Land- nnd Hanö- wirthschaft und die Seifenblasen. Abonnementspreis pro Quartal nur A^k. 50 pfg. Alle kaiserlichen Postanstalten (Postzeitungsliste Nr. 6337), die Briefträger und unsere Zcitungs- boten nehmen auf die „Sächsische Elbzeitung" Bestellungen ohne Preisaufschlag an. > n 8 6 »' a t 6 finden in der „Sächsischen Elb- zeitung" durch ihren sich immer mehr und mehr ausdehnenden Leserkreis die zweckentsprechendste Verbreitung. Die KpMtim der Ws. ßlliseitioig. Politisches. Der Kaiser und die Kaiserin wohnten nm Sonnabend der in Altona slattgefnndenen feierlichen Einweihung des Deukmales für Kaiser Wilhelm I. bei. Das Bild der Wahlergebnisse vom 16. Inni vervoll ständigt sich fast von Stunde zu Stunde mehr, nur noch von einer kleinen Anzahl von Wahlkreisen ist das Resultat au der Berliner Ceutralstette entweder noch nicht oder nur unvollständig bekannt. Es waren bis Ansgang der Wahlwoche als gewählt bekannt 75 Ceutrnmsmitglieder, 36Cvnscrvalive, 7Freiconse»vative (Neichspartei), 4 Deutsch- Sociale (Reformer), 8 Nationallibcrale, 2 Mitglieder der freisinnigen Vereinigung, 1 Mitglied des Bundes der Landwirthe, Oertel-Freiberg, welcher Herr aber auch von den Cvnservativeu als einer der ihren reclamirt wird, 35 Socialdemokraten, >3 Polen, 1 Däne, 7 clerical oder protestlerisch-angehauchte Elsässer, sowie zwei sonstige „Wilde", unter ihnen Prinz Hohenlohe, der in Hagenau wiedergewählte Sohn des Reichskanzlers: außerdem waren 183 Stichwahlen vvrzun ehmen. Diese übergroße Zahl von Stichwahlen macht es unmöglich, sich schon jetzt ein bestimmtes Urtheil über die politische Zusammensetzung des neuen Reichstages zu bilden, ebensowenig läßt sich der Ausgang der Stichwahlen selbst beurthcilen, erfahrungs gemäß hängen dieselben vielfach von Zufälligkeiten und von dem hinter den Parteiconlissen betriebenen politischen Schachergeschäft ab. Am meisten betheiligt sind an den Stichwahlen die Socialdemokraten mit etwa 90 und die Nationalliberalen mit rund 70 Candidaten: sehr nöthig hat die nationalliberale Partei größere Erfolge bei den Nichtamtlicher Theil. Stichwahlen, wenn anders sie ihre bisherige Kopfzahl (531 im Reichstage auch nnr annähernd wieder erreichen will. Die Socialdemvkraten dagegen können dem zweiten Wahlgange mit GemülhSruhe entgegensetzen, sie brauchen hierbei nur uvch in 13 Wahlkreisen zn siegen, nm zunächst ihre alte Kopfzahl im Reichstage (48) wieder zn erlangen, daß sie aber bei den Stichwahlen über diese Zahl noch hnmuskommen werden, das mnß leider schon jetzt als gewiß gelten. Lediglich ans die Stichwahlen angewiesen sind die freisinnige Volkspartei, die süddeutsche Völkspartei und die Welfe», welche Parteien im erste» Wahlgang keinen einzigen Abgeordneten dnrchgcbracht zn haben scheinen. Auch die Neichsparteiler oder Frciconscrvaliven nnd die Dent sch-Socialen müssen noch in der Stichwahl um die Mehrzahl ihrer Mandate kämpfen. Die Conservativen haben, soweit bislang bekannt, im ersten Wahl gange 36 Candidate» dürchgesetzt n»d sind mit 46 Candi date» a» de» Stichwahlen belhciligt. Die dänische» Protestler in Nordschleswig habe» Jvha»»se» wiederum gewählt, iii Elsaß-Lothringen behauptete» sich die clerical oder protestlerisch gefärbten Neichslagsabgeordneten. Als von, nationale» Stn»dpn»kte ans erfreuliche vereinzelte Lichtblicke sind die Eroberung Brombergs durch die Deutschen nud den Verlust Straßburgs seitens der Social- demokratie zn verzeichnen. Zn Ruhestörungen bei den Neichtstagswahlen ist es in Stralsund und in Grün berg i. Schl, gekommen. Dort wie hier stellte die Polizei indeß bald die Ruhe wieder her. I» der italienischen Dcpntirtenkammer steht es un günstig mit den Anssichlen des neue» Cabiiicls Nndini. Die Gruppe Zauardelli, welche bislang die Regierung unterstützte, ist zur Opposition abgcsehwenkt und hat eine Tagesoidnuiig eingebracht, welche das Programm des neuen Ministeriums verwirft; infolge dieser Schwenkung der Fraclion Zauardelli, welche etwa 70 Mann stark ist, erscheint der Weiterbestand der neuen Negierung ernstlich in Frage gestellt. Jnsgesammt sind in der Depntirten- kammer in der Debatte über die allgemeine Politik der Negierung nicht weniger als 28 Tagesordnnngen ein gebracht worden. Der jüngste Grenzkampf zwischen Montenegrinern und Albanesen, bei welchem es ans beiden Seilen einige Todte nnd zahlreiche Verwundete gab, hat eine von Ruß land rmterstützte energische Reklamation der montenegrini schen Negierung bei der Pforte znr Folge gehabt. Die Pforte versprach die Absetzung des Kaimakan von Berana nnd entsandte von Ueskneb ans eine UMelsttchungs- cvmmission nach der montenegrinischen Grenze. Außer dem wurde im türkischen Ministerralhe beschlossen, mehrere Bataillone nach der Gegend des statlgchabtcn Kampfes zu schicke». Wie cs heißt, hätte» über 20,000 Albnueseu die Waffe» ergriffe». Das spaiiische Neservegeschwader »»ter Admiral Camara scheint nnu wirklich Cadiz verlassen z» haben, weiiigstens wird ans Gibraltar gemeldet, daß das Geschwader dort mit östlichem Cnrs vorbeigekommen sei. Sollte diese Nachricht sich als zutreffend erweise», so müßte man also an- nehmeii, daß das Geschwader Camaras nach de» Philip pine» bestimmt, welche allerdings schon bislang als mnlh- maßliches Fahrtzicl des Cadizer Geschwaders bezeichnet wnrden. Ans Cnba hat es ein neues Bombardemeiit Santiagos durch die Amerikaner gegeben; nach einer De pesche Maschall Blanco's hätte» die Amerikaner mit dieser Kanonade weiter keinen Erfolg erreicht. Die erwarteten amerikanischen Transportschiffe mit dem Expeditionskorps nnter General Shaster an Bord waren bis zum Mittag des 16. Inni uvch nicht vor Santiago eingetrvsfen. — Nach Meldungen ans Madrid herrscht dort im Kriegs- rmd im Marineministerium lebhafte Thätigkeit, allgemein glaubt man, daß der Krieg noch lange danern werde. Marineminisler Oimvn ist mit Bildung eines dritten Ge schwaders beschäftigt; auf den Balearen und den Canari schen Inseln werden Befestigungsarbeiten vorgenvmmen. Ganz hoffnungslos sieht es mit der spanischen Sache ans den Philippinen aus. Die Aufständischen haben alle Garnisonen ans de» einzelnen Inseln überwältigt nnd be schießen bereits Malate, das südliche Viertel Manilas, ja, sie sollen sogar schon die Vorstädte Malabo» n»d Caloo- ca» genommen habe». Angeblich haben die Insurgenten bei Manila 3000 Spanier zu Gefangenen gemacht, auch die Familie des Generalgouverneurs Augustin soll ihnen in die Hände gefallen sein.' Die spanischen Soldaten schlagen sich tapfer, leiden aber Hunger und werde» schlecht ge führt. Uebrigens hat der bisherige Go»ver»e»r Augustin demissionirt, da sein im Kriegsrnth gemachter Vorschlag, Manila zu übergeben, ans heftigen Widersprach stieß. General Pena ergab sich mit 1000 Mann bei Santa Crnz. Die Aufständischen wollen ans den Philippinen eine Repu blik unter amerikanischem Schutz bilden. Ein Telegramm des New-Norker „Evcniug Jonrnal" vom 17. d. M. meldet, daß die Insurgenten den Eingang nach Manila erzwungen nnd die Wasserwerke der Stadt genommen hätten. Im Hafen von Manila liege» ei» italienisches »nd ein japanisches Kriegsschiff, zwei englische und drei dentsche Kriegsschiffe ein viertes denlschcs Kriegsschiff wurde erwartet. Lokales und Sächsisches. Schandau. Die am Souuabcud, den 18. Jmii znr Ausgabe gelaugte 6. Nummer der Amtlichen Knruste von Bad Schandau weist 370 Parteien mit 704 Personen ans. — Theater. Morgen Mittwoch Abend wird im Saale des hiesigen Schützeiihanses das Chemnitzer Lust spiel-Ensemble, Direktion Moritz Richter, seine diesjährige Svmmersaifon mit dem dreiactigen Moser'schen Lustspiel „Das Stifluugsfest" eröffnen. Bei angenehmer warmer Witterung werden die Vorstellungen auch im Garten des Sctzützeuhnuses stattfiuden. — Die guten Leistungen der Gesellschaft sind uns nicht unbekannt und werden diese sicherlich auch bei den kommenden Anssührnngcn die volle Anerkennung des Iheaterliebenden Publikums aus Stadt nud Laud namentlich auch der hier weilenden Kurgäste finden. — Die Hebung des auf der Moldau in Prag ver unglückten Dampfers „Franz Josef" durch Herrn Schisfs- banmeister Schinke in Schandau ist bereits nahezu vollendet. Die Besichtigung des Mitteltheils des Schiffes ergab, daß der Dampfkessel vollständig fehlt. Derselbe wurde offen bar durch die Explosion ganz nnd gar zertrümmert, die Brnchtheile flogen nach allen Seiten und liegen jedenfalls in weiterer Umgcbnng des Wracks in Flnßbette. Der Hintere Theil des Schiffes dürfte bereits heute in die Werft in Smichow überführt werden. Es wnrde an der gegen die Mitte des Schiffes gelegenen Seite eine Spund wand errichtet, damit kein Wasser in die Cajüte eindringe. Heute wird die Spundwand mit Erde verstopft und dann der rückwärtige Theil von einem Dampfer in die Werft geschleppt werden. Dann wird die Dampfmaschine nnd das Nadwerk dcmontirt werden, worauf auch hier eine Spundwand errichtet und dann der Vordertheil ebenfalls in die Smichower Werft überführt werden wird. In der Vorrathskammer des Nestanratenrs fand man auf dem Wrack noch etwa 40 volle Flaschen Bieres; dasselbe wnrde noch in bester Qualität befuudeu und vo» den Arbeitern an Ort und Stelle ausgelruuken. Bei dieser Gelegenheit wnrde das Wrack sammt den Arbeitern photographisch ausgenommen, auch existiren Postkarten mit Ansicht des gesunkenen Schiffes „Franz Josef" und sandte Herr Gustav Schinke solche vor einige» Tagen an seine hiesigen Freunde. — Am Sonnabend Vormittag langte das gesammte Personal derSpinncrei und Weberei von Gebrüder Wünsche aus Schirgiswalde hier an und fuhr mit Dampfschiff nach Rathen. Die Gesellschaft, über 400 Personen stark, besuchte zu nächst die Bastei und marschirte alsdann nnter Vorantrilt eines vollzähligen Mnsikchores der Waltersdorfer Mühle zu, woselbst längere Nast genommen und dann zur Höhe des Brandes gestiegen wnrde. Abends V-H Uhr fuhren die Ausflügler per Extrazug von Weudischfähre aus der Hcimath wieder zu. — Infolge eines plötzlich entstandenen Defectes am Rade mußte am Sonnabend Mittag das Dampfschiff „Bastei" seine Fahrt nach Böhmen hinein einstelleii und von Schandau aus leer der Schiffswerft zu fahren. Dasselbe ist eiligst in Reparatur gekommen, um schon am Sonntag Nachmittag wieder dienstfähig zu sein. — Nach den jetzt vorliegenden Zusammenstellungen sind bei der Neichstagswahl am 16. Juni in den 23 sächsischen Kreisen 14 endgültige Wahlen nnd 9 Stichwahlen zu verzeichne». Endgiltig gewählt wnrde» 2 Reformer (3. »»d 8. Kreis — Bautze» und Pirna), 3 Conservative (9., 11. und 14. Kreis — Freiberg, Oschatz und Borna),
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