Sächsische Elbzeitung : 17.07.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-190007173
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19000717
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19000717
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1900
- Monat1900-07
- Tag1900-07-17
- Monat1900-07
- Jahr1900
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- Sächsische Elbzeitung : 17.07.1900
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! m! men! >Lbei ldlill, 00. Fernsprechzellen. 22. Die „Sächsilchc Elbzeitung" erscheint DienSiag, Donners tag und Sonnabend. Die AnSgabe deS Blatte« erfolgt TagS vorher Nachm. 4 Uhr. AbonnementS-PreiS viertel« sährlich 1 Mk. 00 Pf., zwei monatlich 1 Mk., cinmonat« lich KO Pf. Einzelne Nummern 10 Pf. PoftzeitungSbesiellliste 6660. Alle kaiserl. Postanstalten, Postboten, sowie die Zeitungsträger nehmen stets Bestellungen auf die „Sächsische Elbzeitung" an. MW MMng. AmtMntt für das MG. ÄmlsgllW und den Aadtrath ;n Schandau, sowie für deu Zladtzeineiuderalh !ii Hohnsleiu. Mit „Illustrirt. Sonntagsvratl". Mit Humor. Beilage „Seifenblasen". Mit „Landwirtyschafll. Woilage". Änserate, bei der weitest Berbreitung d. Bl. von großer Wirkung, sind Montags, Mit twochS und Fr eitagS biSipätestenS vormittags 9 Uhr aufzugeben. Preis für die gespaltene CorpuSzeile oder deren Raum 10 Pf. Inserate unter fünf Zeilen werden mit 50 Pf. berechnet (tabellarische und complicirtc nach Uebereinkunft). „Eingesandt" unterm Strich 20 Pf. di« Zeile. Bei Wiederholungen ent sprechender Rabatt. Inseraten-An nah m «stellen: Xr. «I. In Schandau: Expedition Zaukenstraße 134, in Hohnstein: bei Herrn Stadtkasstrer Reinhard, in Dresden und Leipzig: die Annoncen-BureauS Jnvalidendank und Rudolf Mosse, in Frankfurt a. M.: G. L. Daube L Co. und in Hamburg: KLroly L Liebmann. von Haasenstein L Bögler Schandau, Dienstag, den 17. Juli 1900. 44. IlchlMg. meistbietend gegen Baarzahlung versteigert werden. Schänd nu, am 12. Jnli 1900. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. Schellig, Wachtin. Beka » n t mach« n g. Der II. Termin der Koinmniialanlagen ist fällig und bis spätestens zum 28. Juli a. c. aii unsere Stadtkasse zu bezahlen. Nach Ablauf dieser Frist wird sofort das BeitreibungSverfahreu eiugeleitet werden.! Schandau, am 16. Juli 1900. Der Stadtrat. rvieck, Bürgerin. Fähren Verpachtung ! Die deu Gemeinden Schandau und Krippen gemeinschaftlich znstehende, sogenannte Bindungsfähre soll, nachdem der jetzige Pachter um Enthebung von dem Pachtkontrakte gebeten hat, anderweit verpachtet werden nnd ist als Termin hierzu Donnerstag, der 2. August dieses Jahres, vormittags 10 Uhr anberaumt worden. Pachllustige wollen sich zu vorgenannter Zeit im hiesigen Ratssitzungszimmer einfinden. Die Bedingungen können vorher in der hiesigen Ratsexpedition Zimmer Nr. 2 während der geordneten Expedilionszeit eingesehen werden. Die Auswahl unter den Licitanten bleibt Vorbehalten. Schandau, am 11. Juli 1900. Der Stadtrat. Wieck, Bürgermeister. Wichtfeuerwehr! Die Mannschaften der Zubringers-Abteilung, Arbeiter-Abteilung und Wacht-Abteilung werden hierdurch geladen, sich Donnerstag den 19. dieses Monats abends 8 Uhr in dem hinter dem Bade gelegenen früher Bahr'schen Grnttdstücke behufs Abhaltung einer Uebung pünktlich einzufinden. Die Binden sind anzulegen. Schandau, am 13. Juli 1900. Der S t a d t r a t. Wieck, Bürgerin. Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Dienstag, den 17. Jnli 1000, Vorm. 10 Uhr soll im hiesigen Versteiger ungslokale — Amtsgerichtsgebäude Part. 1 goldne Uhrkette (79 Mk. Goldwerth) Politisches. Der Kaiser hat am Freitag früh 8 Uhr die Stadt Berge», die erste Station seiner Nordlandsfahrt, wieder verlassen und mit der „Hohenzollern" die Reise nach Aale- sund fortgesetzt. Ueber die Dauer der diesjährigen Nord landsreise Kaiser Wilhelms waren einigermaßen wider sprechende Nachrichten verbreitet; jetzt wird indessen von unterrichteter Berliner Seite mitgelheilt, der Kaiser gedenke bis znm 6. Angust in den norwegischen Gewässern zu verweilen, doch sei eine Abkürzung der Reise nicht ans- geschlossen, falls die politischen Ereignisse dies erfordern sollten. Das Rundschreiben des Staatssecretärs Grafen Bülow an die Bundesregierungen skizzirt klar und bestimmt die Stellungnahme Dentschlands zu de» chiiiesischeu Wirre». Dentschiand verfolgt keine Abenteuerpolitik im fernen Osten und ist demgemäß auch jeder „Auftheilung" Chinas durch aus abgeneigt, es ist vielmehr lediglich bestrebt, in Ucber- einstimnumg mit de» anderen Mächten, Ruhe und Ord nung in China wiedelherznstellen, die deutschen Unterthanen und die berechtigten deutschen Jiiteresseii daselbst zu schütze», sowie Geuugthuiiiig für die chinesischcrseits verübte» Un- thate» zu verlangen — dies sind »ach de» Versicherungen des Bülow'schen Schreibens die für die deutsche China- politik maßgebende» Gesichtspunkte. Diese hiermit gekeiin- zeichnete Haltung des deuischen Reiches in der chinesischen Frage ist eine so correcte, daß sie nur zur stricte» Nach ahmung für die übrigen Mächte empfohlen werde» kann, namentlich was das in der Knndgebnng des Grafen Bülow besonders hcrvorgehobene Bestreben Dentschlaiids aiibelangt, vor allem die Einigkeit unter den Mächten aufrecht erhalten zu scheu. Nur erscheint es »öthig, daß sich diese Ein- müthigkeit nicht blos auf politisch-diplomatischem Gebiete, sondern auch auf militärischem Felde documentire, denn zweifellos läßt die Einheitlichkeit in den kriegerischen Operationen der verbündeten Trnppen in China manches zu wülischeil übrig, wie dies zumal die bisherigen Kämpfe in und um Tientsin gezeitigt habe». Vor Allem erscheint es dringend wünschenswerth, einen Generalissimus für die sämmtlicheu internationalen Landstreitkräfte in China zu ernennen; der Umstand, daß dieselben bislang eines solchen einzige» Höchstcomniaiidirenden entbehren, hat in den militärischen Operationen der Verbündeten in China ja schon wiederholt eine nicht unbedenkliche Confusivu an- gerichtet. Die höheren Commandostellen in dem nach China be stimmten, ca. 12000 Mann starken, deutschen Expeditioiis- corps sind nunmehr sämmtlich besetzt; zum Oberbefehls haber desselben ist bekanntlich Geiierallcutnant v. Lessel, bislang Commandeur der 28. Division in Karlsruhe, er- naimt worden. Das Expeditionscorps besteht ans zwei Infanterie-Brigaden zn je zwei Regimentern, einem Reiter regiment, einem Feldartillerie-Regiment und einem Pionier- Bataillon, wozu dann noch eine Train- nnd eine Tel» graphen-Abtheilung, Eisenbahn- und Saiiitätstrnppen, Proviant- nnd Mnnitions-Colonnen, Feldlazarethe und Etappenformationen kommen. Das gesammte Expeditivns- corps soll auf zehn großen Dampfern, welche der „Nordd. Lloyd" und die Hambnrg-Amerika-Linie zusammenstellen, nach China transportirt werden; über den Tag des Ab ganges des Transportes scheint noch immer nichts Be stimmtes sestzilstehen, Nichtamtlicher Theil. Das nach China bestimmte deutsche Panzergeschwader lief am 12. Juli Dover an. Ferner sind der Kreuzer „Fürst Bismarck" am 12. Juli in Port Said, das Kanonen boot „Luchs" am selben Tage in Lissabon und das Kanonen boot „Tiger" ebenfalls an diesem Tage in Port Said ein- getroffen.' Von den Dampfern „Frankfurt" und „Witte kind" mit den beiden Seebataillonen an Bord ist feit der schon anderthalbe Woche alten Meldung, daß dieselben die französische Insel Quessant passirt hatten, noch keine weitere Nachricht eingegangen. In Frankreich ist das Nationalfest der Republik am Sonnabend in der hergebrachten Weise gefeiert worden. Wie es hieß, wollten hierbei die Nationalisten in Paris feindseligeDemonstratione!! gegen die Regierung veranstalten, fodaß es bei der Nationalfeier in der französischen Haupt stadt möglicherweise blutige Köpfe gesetzt hat. Die Mission des preußischen Obersten Jork v. Warten- bnrg, Abtheilungschefs im Großen Generalstabe, in Peters burg, scheint einen besonderen politischen Hintergrund zu besitzen; zunächst war Graf Jork von Wartenburg bekannt- lich als Vertreter Kaiser Wilhelms bei der Jubelfeier des Vyborg'schcn Jnfaiiteri»Negümmts in der russischen Haupt stadt erschienen. Jetzt aber wird von dort gemeldet, Graf Bork habe nebst dem deutschen Militärattache, Major Lattenstein, mit dem Kriegsminister eine längere Unter redung gepflogen, an welcher auch der aus Paris soeben zurückgekehrte Chef des russischen Generalstabes, General- lentnant Ssacharav, theilgenommen habe. Sollte es sich bei dieser Conferenz nm ein festumgrenztes milnärisches Zusammengehen Deutschlands und Rußlands, vielleicht unter Anschluß Frankreichs in China gehandelt haben? Die großen Londoner Blätter besprechen das Rund schreiben des Staatssecretärs Grafen Bülow wegen der chinesischen Angelegenheiten fast durchgehends in sehr schmeichelhafter Weise. Z. B. rühmt die „Westminster Gazette", die bekanntlich in Beziehungen zum Londoner Auswärtigen Amte steht, die ausgezeichnete Darstellung der Entwickelung der chinesischen Frage in der Bülow'schen Kundgebung und sagt weiter von den Erklärungen über die Ziele der deutschen Chinapolitik, ihre Correctheit nnd ihr gesunder Sinn stünden über allem Zweifel. Lord Roberts telegraphirt aus Pretoria vom 12. ds.: Die Bureu machte» einen entschlossenen Angriff auf unsere rechte Flanke nnd ich bedauere, melden zn müssen, daß es ihnen gelang, sich des Nitralsneck zu bemächtigen, der von einer Schwadron der grauen Schotten mit zwei Geschützen und fünf Compagnien des Lincoln-Regiments besetzt war. Die Buren griffen bei Tagesanbruch mit überlegenen Streit kräften an, nahmen die Hügel, welche den Paß beherrschen und eröffneten ein mörderisches Gewehrfeuer auf die kleine Besatzung. Der Nitralsneck liegt etwa 18 Meilen von Pretoria ans der Verbindungslinie bis Nuftenburg. Der Kampf dauerte den ganzen Tag über an. Ich sandte Ver stärkungen, aber bevor diese eintrafen, war die Besatzung geschlagen. Die beiden Geschütze und ein großer Theil der schottischen Schwadron fielen in die Hände der Buren, weil die Pferde der Unsrigen erschöpft waren. Außerdem machten die Buren 90 Gefangene vom Lincoln-Regiment. Die Verlustliste liegt mir noch nicht vor, doch fürchte ich, daß sie bedeutend ist. Zu derselbe» Zeit wurden unsere Vorposten bei Derdepoort angegriffen. Das 7. Dragoner- Regiment hielt mit großer Geschicklichkeit den Feind in Schach. Ich zog darauf die Reserve» zurück und würde wahrscheinlich keine großen Verluste gehabt haben, wenn eine britische Abtheiluiig nicht Burentruppen, die in einem Gehölz versteckt waren, für britische Mannschaften gehalten hätte. — General Smith-Dorrien hat den Buren bei Krügersdorp starke Verluste beigebracht. General Buller Hal nach kurzem Gefecht die Buren, welche die Bahnlinie bei Paardekral zerstörte», zurückgeschlagen. — Die neue imd offenbar nicht unbedenkliche Niederlage rückt das Ende des Bnrenkrieges vorerst immer weiter hinaus. Leider verhindert die numerische Schwäche der burischeu Streit kräfte dieselben, diesen Sieg kräftig auszunutzen. Der Krieg in China. Der Nachfolger des Freiherrn von Ketteler, der bis herige deutsche Gesandte in Luxemburg Mnmm v. Schwarzen- stem, ist ei» Diplomat von erprobter Ruhe und Begabung. Herr von Mnmm bekleidete den Luxemburger Posten seit dem 3. Januar I899. Vorher war er vortragender Rath im Auswärtigen Amt, nachdem er früher bei den Botschaften in Rom lind Washington thätig gewesen war. Im ver flossenen Jahre wurde Herr von Mumm während des Urlaubs des Botschafters von Holleben mit der Leitung der Washingtoner Botschaft betrant, bei welcher Gelegen heit der Präsident Mac Kinley seiner besonderen Befriedig- nug über die Entsendung des Herrn von Mnmm Ausdruck gab, welcher durch seine frühere Thätigkeit als Mitglied der Deutschen Botschaft in Washington die besten Ein drücke hinterlassen habe. Zur Ermordung des Freiherrn von Ketteler werden jetzt Mittheilungen verbreitet, aus denen man schließen müßte, daß der deutsche Gesandte einem persönlichen Rache act der Kaiserin - Wittwe zum Opfer gefallen ist. Herr von Ketteler soll die Erzählung von der niedrigen Ab stammung in sein angebliches Geschichtswerk über das Leben der Kaiserin ausgenommen haben. Somit sollte er es gewesen sein, welcher das persönliche Ansehen der Kaiserin vor dem Auslande zerstört habe. Das Merk würdigste ist dabei, daß es der alte» Dame völlig gleich- giltig ist, ob man sie der schwersten Verbrechen, wie der Vergiftung des Gatten und des eigenen Sohnes, beschuldigt, oder ob man über ihr Privatleben in sittlicher Hinsicht die haarsträubendsten Dinge erzählt. Sobald aber ein Chinese überführt wird, vor Zeugen die Abstammung der Kaiserin ans der Klasse der Mandarinen angezweifelt zu haben, so wird er zn dem schwersten Martertode verurtheilt. Und dieses selben „Verbrechens" sollte sich auch Herr von Ketteler schuldig gemacht haben, weshalb es bei den nächsten Getreuen der Kaiserin schon seit Langen, beschlossene Sache gewesen sei, bei dem ersten allgemeinen Angriff auf die Fremden zu allererst Herrn v. Ketteler niederzumachen. Den etwas hoffnungsvoller klingenden Gerüchte der letzten Zeit über die Lage der Fremden in Peking sind abermals pessimistische Nachrichten nachgefolgt. Denselben zufolge solle» alle Fremde» in Peking an, 6. Juli nieder gemetzelt worden sein; im Anschlusse hieran werden schon allerhand Einzelheiten über diese angebliche Katastrophe veröffentlicht. Im englischen Unterhaus« erklärte allerdings UnterstaatSsecretär Brodrick auf eine Anfrage über diese behauptete Metzelei, die bezüglichen Nachrichten seien bis her noch nicht bestätigt. Im Uebrigen leiden die Meldungen aus China an Widersprüchen. Hierzu gehört auch dj?
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