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Sächsische Elbzeitung : 06.09.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-190009066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19000906
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19000906
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1900
- Monat1900-09
- Tag1900-09-06
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- Jahr1900
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- Sächsische Elbzeitung : 06.09.1900
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Lage zu wcroe». Der Herbst hat seine Herrschaft osstciell aiigetreten. Schon genügt ein schwacher Windstoß, nm so manches Blatt vom Baume zu lösen und es in »»- freiwilligem Wirbeltanze znr Erde niedersinken zu lassen. Wie lange noch, dann heißt es mit dem Dichter: „Bunt sind schon die Wälder, gelb die Stoppelfelder und der Herbst beginnt!" Der September bringt bedeutsame Wende punkte tm Leben der Natur. Sie trifft Vorbereitungen auf den Winterschlaf, um im zeitigen Frühjahre in neuem Glanz und Schmuck erstehen zu können. Mühsam ringt sich jetzt morgens die Sonne durch den Nebelschleier »nd unser Herz wird nicht mehr froh und warm, wenn der Blick in der Runde umher schweift. Wohl erfreut sich unser Auge an den mannigfachen Schattirungen, die der große Maler Herbst heraufzaubert, aber nur kurze Zeit währt diese Augenweide, dann fällt Blatt um Blatt zur Erde und kahl wird Baum »nd Strauch. — Neschwitz bei Bodenbach. Eine Anzahl in der hiesigen Emaillewaaren-Fabrik beschäftigter Arbeiter gerieth am vergangenen Sonntag während des Kirchweihtanzes in Tichlowitz mit einigen dortigen Einwohnern in Streit, der bald in eine veritable Schlacht ausartete, in der mit Messern gestochen und mit Allem, wessen man habhaft werden konnte, auf einander losgeschlagen wnrde. Nicht weniger als acht Personen mußten sich infolge der er- Haltenen Verletzungen in ärztliche Behandlung begeben. Die Excedcnten wnrden — soweit sie vernehmungsfähig waren — am folgenden Morgen verhaftet. Sebnitz. Am Sonnabend Abend gegen '^7 Uhr wurde unsere Stadt durch Feuersignale alarmirt, und zwar war in dem Herrn Oekonom Hertwig auf der Bergstraße hier gehörenden Seitengebäude ein Schadenfeuer auSge- brochen, welches jedoch dank der herrschenden Windstille nnd dem raschen Eingreifen der hiesigen Feuerwehr auf seine» Herd beschränkt blieb. Die Ursache des Brandes ist bis jetzt »och nicht ermittelt, man nimmt jedoch an, daß Selbstentzündnng von He» denselben herbeigeführt hat. Mügeln. Einen recht gemeinen „Witz" hat sich ein Unbekannter erlaubt, indem er eine mit der Todes nachricht der Mutter versehene Karte dem in Dresden wohnenden Sohne zuschickte. Am Mittwoch sollte die Beerdigung stattfindeu. Pietätvoll waren der Sohu und dessen Gattin herzugeeilt, um der Todteu die letzte Ehrung zu erweisen. Beide fanden jedoch die Wohnnng verschlossen. Auf Befragen wurde ihnen erklärt, daß der Vater in Döbeln beschäftigt sei und die Mutter fidel nnd munter im Wermsdorfer Wald arbeite. Hoffentlich gelingt es, den gemeinen Urheber dieses arrangirten „Witzes" der ver dienten Strafe zuzuführen. Den am Sonnabend Abend 9 Uhr 33 Min. von Rabenau nach Heinsberg verkehrenden Personenzug benutzte auch ein junger in Deuben wohnhafter Mann. Während sich der Zug iu voller Fahrt befand, fühlte er sich bemüßigt, von der Plattform auf das Dach eines Personenwagens zu klettern und auf diesem herum zu trampeln. Durch das Gepolter wurde» die übrigen Mit reisenden aufmerksam und mit Hilfe des Fahrpersonals wurde der Wagehals von seinem luftigen Sitz herunter geholt. Um das bewerkstelligen zu können, mußte der Zug zum Stehen gebracht werden. Zum Glück konnte dies noch vor der Brücke zur Einfahrt in den Tnnnel geschehen, da sonst vielleicht der junge Man» sein Wagestück mit dem Leben hätte bezahlen müssen. Auf dem Bahnhof in Heinsberg wurde er dem dienstthuenden Stationsbeamleu zur Feststellung der Personalien übergeben. Flüchtig geworden ist am Donnerstag Abend von Leipzig der am 1. Febrnar 1855 daselbst geborene Buch halter Max Marschner, nachdem er sich znm Nachlheile seiner Prinzipale durch betrügerische Manipulationen in den Besitz eines Geldbetrages von 8500 Mk. gesetzt hat. — Im Warlesaal des Berliner Bahnhofs in Leipzig wurde am Montag Abend ein jnnger Bursche beobachtet, der in auffälliger Weise eine Anzahl sich dort aufhalten der Personen mit Bier traktirte. Der dort postirte Schutz, mann nahm den Burschen in's Gebet. Da stellte es sich denn auch bald Herans, daß der junge Taugenichts seinem Arbeitgeber, einem Möbelfabrikanteu in Frankfurt a. O. am 1. September d. I. mit 600 Mk. durchgebrannt war. Bis Montag Abend hatte der Barsche bereits 200 Mk. von dem Gelbe verausgabt. Iu Hilbersdorf ist auf einem Neubau ein 28 Jahre alter verheiratheter Ziegelträgcr dadurch tödtlich verunglückt, daß er auf einer Treppenstufe, die noch nicht betreten werden sollte, sammt den auf den Rücken befindlichen Ziegeln durchbrach und zwei Meter tief in den Keller- raum stürzte. Iu Nodewitz bei Pommritz erfreut sich der Kutscher Johann Rilke einer Kinderschaar von sieben Knaben. Beim jüngsten Kinde hatte Se. Majestät König Albert Pathen stelle übernommen. Dieser Tage wurde die Familie Rilke durch ein königliches Gnadengeschenk erfreut. In Werdau gerieth am Sonntag Vormittag der Ziegeleiarbciter Unger hart mit seiner Ehefrau zusammen. Der Streit endete gräßlich. Der Mann stach seiner Ehe frau ein Messer in den Unterleib nnd brachte ihr eine lebensgefährliche Verletzung bei. Darauf schnitt sich der Unmensch mit der Mordwaffe die Pulsadern am Hand gelenke durch und stieß sich ebenfalls das Messer in den Leib. Schwerverletzt wurden die Eheleute nach dem Kreis krankenstift Zwickau überführt. Ei» Mord ist in dem nahe bei Reichenbach, jedoch in Nenß ä. L. gelegenen Dörfchen Gottes grün vor gekommen. Dortselbst trat zwischen 12 und 1 Uhr der 19 jährige Oekonom Seifert aus Reuth (Nenß) mit einigen Kameraden den Heimweg an, wobei die jungen Leute mit einigen Burschen aus Schönbach in Händel geriethen. Dabei hat ein Schönbacher Bursche — er soll Singer heißen — den genannten Seifert ohne jeden ersichtlichen Anlaß mit einem Messer in die linke Brustfelle gestochen. Das Messer durchbohrte Lunge und Herz. Seifert, welcher der einzige Soh» des Gutsbesitzers und Schnhmachers Seifert in Reuth ist, war sofort todt. Man vermuthet, daß Eifersucht die Ursache der beklagenswerthen That gewesen ist. Auf Adorfer Jagdrevier wurde am Sonnabend Nachmittag die achtjährige Tochter des Oekonomen Wunder lich, als sie mit einer Allersgenossin in der Nähe des Dörselholzes spielte, durch einen von einem Jäger auf ein Volk Rebhühner abgegebenen Schrotschuß am Kopfe schwer verletzt; dem anderen Mädchen waren mehrere Schrote in die Hand gedrungen. Die kleine Wunderlich liegt zur Zeit noch ohne Besinnung und dürfte den Schußverletz- «Ngen erliege». Geschäftsgang: Bei sämmtlichcn Thiergattungcn mittel. W'vnvr-ALvIiIvlStvII»» befinden sich: Tischlermeister L. Adler, Poststraße. Milhlenarbeiter O. Grübner, Sebnitzerstraße. Spediteur Mertig, Fernsprecher No. 12, Zaukenstraße 68 b. Bäckermeister VSwald Heine, Badstrabe. Dresvner Schlack,tvteymarkt Montag, den 3. September 1900. Tage sges chichte. Deutsches Reich. Berlin. Die Sicherheitsmaß- regeln für den Kaiser werden jetzt weiter ansfallend ver stärkt. Dieser Tage erschienen Criminalbeamte in Berlin in den Hotels Unter den Linden, ließen sich die Fremden- listen vorlegeu nnd notirtcn sich die Name» der ange- kommcnen Ausländer. Auch die Pässe wurden nachgesehen und besonders die nach den Linden zu gelegenen Zimmer besichtigt. — Viccadmiral Prinz Heinrich von Prenßen wird in kurzer Zeit, wahrscheinlich nach Beendigung der großen Flottenmanöver, wieder activen Dienst in der Flotte thnn, denn der dem Prinzen im Februar erthcilte sechsmonatige Erholungsurlaub ist jetzt abgelaufcn. Welches Commaudo der Prinz übernehmen wird, ist noch nicht bekannt. Für einen Viceadmiral nnd einen Prinzen sind indessen nicht viele Cvmmandostellen vorhanden. Am 19. Sept. 1895 wurde Prinz Heinrich Contre-Admiral. Zunächst erhielt er einen einjährigen Urlaub. Nach Ablauf desselben wurde er Chef der zweiten Panzer-Division, im August 1897 Inspekteur der ersten Marine-Jnspeclivn nnd im November, nach Besitzergreifung Kiautschou's, Divisionschef der nach China entsandten Schiffe „Kaiserin Augusta", „Deutschland" und „Gefion". Am 14. April 1899 übernahm der Prinz das Cvmmando des Krenzergeschwadcrs vom Vice-Admiral von Diederichs nnd wnrde im Dccember 1899, kurz nach dem er Befehl zur Heimkehr erhalten, Vice-Admiral, nnd zwar gleichzeitig mit dem jetzigen Geschwader-Chef Beiide- man» und dem Staatssecretär Tirpitz. Am 4. Jan. 1900 trat Prinz Heinrich das Commando an Contre-Admiral Fritze ab nnd am 15. Februar traf er wieder in Kiel ei». Seitdem ist der Prinz beurlaubt, wie jeder höhere See offizier, der nach mehrjährigem Dienste im Anslande in die Heimalh zurückkehrt. — lieber die Bezüge des Grafen Waldersee als Höchst- commandirenden in Petschili theilt das „B. T." mit, daß dem Grafen Waldersee während der Dauer seines Amtes eine monatliche Gage von 2000 Mark nnd an Repräse»- tationskosten monatlich eine Summe von 10,000 Mk. zu gestanden worden ist. — Am Sonntag Vormittag wurden die Beamten im Packetpostamte Oranienburger Straße zu Berlin durch eineu furchtbare» Knall erschreckt. Bald daranf schlug eine Fcncrsäule aus einem unter mehreren anderen Postsend ungen liegenden Packete heraus und setzte sofort das Packet in Flammen. 20 Pallete erlitten mehr oder weniger Schaden. Man konnte dem Fener schnell Einhalt thnn. Die Ermittelnngen ergaben, daß es sich um eine von Stralsnnd an eine Berliner Firma adressirte, mit Fe»er- werkskörpern gefüllte Kiste handelte. Da der Anfgabeort der Kiste feststand, konnte der Absender ermittelt nnd fest genommen werden. Bemerkt sei hierbei, daß schon seit Jahren der Versandt von Fenerwerkskörpern durch die Post verboten nnd unter Strafe gestellt ist. Um 26,800 Mark bestohlen wnrden am Sonnabend zwei Damen ans Schöneberg bei Berlin, Mutter und Tochter, als sie in einem Augenblick großen Verkehrs andranges Unter den Linden zu Berlin vom Caf6 Bauer her die Friedrichstraße nach der Kranzler'schen Conditorei zu kreuzten. Aus einer halb offenen Tasche hatte sich ein Dieb unbemerkt den Umschlag mit dem reichen Inhalt an geeignet. Für die Wiedererlangung des Geldes, das aus 26 Tausendmarkscheiuen und 800 Mark in Gold bestand, haben die Verliererinnen eine Belohnung von 1000 Mark ausgesetzt. Ei« Zahnarzt in Bamberg chloroformirte einen Fabrikanten vor einer mibedentenden Zahnoperation. Der sonst gesunde Mann ist der Narkose erlegen. Die Staats anwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet und die Section der Leiche angeordnet. Viel Aufsehen erregt die Verhaftung des Stellbesitzers Brockmann inDrentwede bei Barnstorf. Er steht unter dem Verdachte, seine zweite Frau vergiftet zu haben, und ebenso feine erste Frau ums Lebe» gebracht zu haben. Die Ausgrabung der Leichen ist bereits angeordnet. Vermischtes. — Excellenz, grüßen Sie Meyer 1. Als General feldmarschall Graf v. Waldersee bei seiner Abreise nach China Hannover verließ und Tausende dem Ehrenbürger der Stadt „Lebewohl" sagten, drängte sich an das Co»p6 des Salonwagens, in dessen Thür der Feldmarschall vor der Abfahrt des Zuges stand, ein älterer biederer Uuter- beamter einer königlichen Behörde. Da der Manu Uniform trug, wurde er von den Polizeibeamten nicht zurückgchalten, sodaß er dtrcct an dem Wagen stand. Waldersee Halle gerade dem Oberpräsidenle» und dem Stadtdirector die Hand zum Abschied gereicht und wollte die Coupchhür schließen, da trat der alte Beamte an den Grafen heran und sagte: „Excellenz grüßen Sie Meyer l, der ist auch in China, wo Sie jetzt himvolle»!" „Ja, wer ist denn Meyer 1," meinte Waldersee lächelnd, worauf der biedere Hannoveraner antwortete: „Das ist mein Sohn, der ist auch von hier mit die Infanterie »ach China! Grüßen Sie man, hören Sie woll!" „G»t, wenn ich ihn sehe, werde ich cs bestellen," antwortete Graf Waldersee, dann fahr der Zug davon. — Chinesische Kneipen sind in Berlin jetzt wie Pilze ans dem Boden geschossen. Das bisherige Firmen schild wird grellfarbig überstrichen, mit chinesischen Schrift- zcichc» nnd phantastischen Drachenköpfen bemalt, die Firma in „Tsingtan," „Cafü Tientsin," „Zn den Takn.FortS," „Zum Hotel Peking" oder eine ähnliche Bezeichnung umgcwandelt. In das Schaufenster kommt ein Automat in Gestalt eines mit dem Kopfe wackelnden Chinesen; sonstiger Chiuakram ver vollständigt die Einrichtung. Hat das Restaurant Damen- bcdicnung, so fehlt in der Ankündigung nicht die „bllb- schöne Chinesin", deren Wiege natürlich in Spree-Athen stand. In einem solche» Lokale trägt der bedienende Geist die chinesische Tracht und gleich so vielen seiner weiblichen Mitmenschen einen — falschen Zopf. — Für de» Aberglattbr», der auch in höheren chinesischen Kreisen grassirt, erhält der „Oslasiat. Lloyd" von einem Herrn, der enge Beziehungen zu amtlichen chinesischen Kreisen unterhalten hat, folgende überaus bezeichnende Mil- lhciluugcu: General Nich, der Höchslcoinmandirende in Tschili, und General Loh, habe» seinerzeit dem General- gonvcrncnr der Provinz Tschili, Mil», auf das nachdrück lichste gcrathen, die Waffe» zu ergreife». Ei» anderer Ge neral, der hinzukam, habe iudeß berichtet, er habe mit eigenen Angcn gesehen, wie mit Maximgeschützen auf die Boxer gefeuert worden sei, wie diese aber einfach die Kugeln abgcslrcift hätten. Die Kaiserin-Willwe sei trotz aller Nathschläge Kang yis, des Prinzen Tua» und anderer, weil Auuglu abgcralhc» habe, lange unschlüssig gewesen, ob sic die Boxer unterstützen solle oder nicht. Man habe deshalb de» KricgSgolt Kwanti augcr»fen und ih» »m Nath gefragt. Z» diesem Zwecke wnrde ein Thec- brctt mit Sand gefüllt nnd ein chinesischer Schrcibpinscl darüber gehängt. Die Antwort Kwantiö, die am nächsten Tage auf deu Saud geschrieben war, habe gelautet: „Der Krieg ist gut für China." Beim Abträge» eines baufälligen HauseS tu Äart- nenkirchcn wurden am Freitag zahlreiche Silbermünzen (gegen 70 Stück) gefunden. Sie tragen, soweit erkennbar, die Jahreszahlen 1620 bis 1638, sind somit wahrscheinlich zn Beginn des 30jährige» Krieges vergraben worden >md dürften thcilweise ansehnlichen Sammelwerth besitzen. Ein eigenthümlicher Fall von Tödtung durch Blitz schlag hat sich iu Niederlungwitz ereignet. Als der Gutsbesitzer Schmidt seinen Stall betrat, fand er ein Pferd todt am Boden liegen, obgleich an ihm keine Ver- letznng zu bemerke» war. Nach lättgerem Untersuche» fand sich au der Stirn eine kleine, schnittartige Wnnde, Bl»t war aber trotz eifrigen Spähens nirgends zu be merken. Da der Caviller sich diesen Fall nicht erklären konnte, wurde ein Thierarzt zu Rathe gezogen, der nach genauer Untersuchung Tödtung durch Blitzschlag constatirte. I» Bischofswerda ereignete sich am Sonuabeud ein Jagdunfall, durch den der Elfenbeinbildhauer Heymann von dort sein Leben verlor. Während er sich nach seinem Jagdrevier Weickersdorf begab, entlud sich durch Hängen» bleiben an einem Aste das geladene Gewehr und der Schuß traf die linke Seite des Kopfes, was den sofortigen Tod Heymann's zur Folge hatte. Heymann hinterläßt Fran nnd mehrere Kinder. Bei der Einfahrt eines Güterznges stürzte auf Bahn hof Löban am Sonnabend der 55 Jahre alte Ober- schosfner Wilh. Höhne II, stationirt in Görlitz, so un glücklich von dem Packmeistcrwagen auf die Bordkante des Bahnsteigs, daß er stark blutend und bewußtlos liegen blieb und seine sofortige Unterbringung in das städtische Krankenhaus sich nöthig machte. Dort starb er nachmittags. Ein Bauerngut für 300 Mk. hat am Montag die Stadt Zittau gelegentlich einer Zwangsversteigerung erstanden. Es handelte sich nm das Schäfer'sche Gut iu Lückendorf, das ca. 13,3 Hektar oder nahezu 50 Scheffel umfaßt. So vortheilhaft sich dieser Kauf aber ausnünmt, die Sache hat doch ihren Haken! Die Stadt Zitlau ist nämlich Hypothekenglänbigerin, und zwar hat sie auf diesem Gute, dessen Werth laut gerichtlicher Taxe ans 10000 Mk. angegeben wird, 9000 Ml. Hypotheken (!) stehen, wozu noch ca. 500 Mark rückständige Zinsen usw. hiuznkommen. Obwohl nun hinter de» Hypotheken der Stadt Zittan noch einige andere kleinere Hypotheken ein getragen sind, wnrde für das im letzten Jahre nicht mehr bestellte Gut ein höheres Gebot als daS oben angegebene nicht gemacht. Aarel Oldenburg), Einen tosten Ältt nnternähck ein Chinafreiwilliger in der Nacht vor der Abreise der Soldaten nach Hannover. Er halte sich in der Nähe von Varel von den Seine» verabschiedet und dabei den letzten Zug verpaßt. Schnell entschlossen holte er ein Pferd seines früheren Dienstherrn von der Weide und einen Halfter aus dem Stall und langte nach einem Gewaltritt glücklich hier an. Das Pferd ließ er laufen; es wurde später er griffen. Seine militärischen Vorgesetzten sollen ihn wegen seiner Entschlossenheit gelobt haben, und auch der Eigen thümer des Pferdes sah von allen Weiterungen ab, als er am anderen Morgen sein abgetriebenes Pferd in Em pfang nahm und dabei die Geschichte deS vermißten ThiereS hörte. Auf- trieb MarUprci« sür Thier- Bezeichnung s>0 II» Lebend-jSchlacht- gattung Stück. Gewicht ^l I Ochsen . . 276 tu. Vollfleischige, auSgemästete höch sten SchlachtwcrtheS bis zu sechs Jahren b.Oesterreichcr desgleichen . . . 2) Junge fleischige, nichtauSgemäst., — ältere auSgemästete . . . 34—37 62—66 36-38 68—66 31-83 68-60 3) Mäßig genährte junge, gut ge- nährte altere 28-30 61—66 4) Gering genährte jeden Alters . 26-28 62 Kalben n. Kühe. . 162 I) Vollfleischige auSgemästete Kal ben höchsten SchlachtwcrtheS . 2) Vollfleischige, auSgemästete Kiihe 32-36 60-62 höchsten SchlachtwcrtheS bis zu 7 Jahren 3) Aeltere auSgemästete Kiihe und 29 -31 57-69 wenig gut entwickelte jüngere Kiihe und Kalben 27-28 54-66 4) Mäßig genährte Kühe und Kalben 26 51-52 Bullen. . 230 6) Gering genährte Kühe und Kalben 1) Vollfleischige höchsten Schlacht- 24 49 9*) wertheö 33—36 68-61 2) Mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 30-32 55-57 3) Gering genährte 27 58 Kälber. . 467 1) Feinste Mast- (Vollmilchmast) und beste Saugkälber .... 2) Mittlere Mast- und gute Saug- 42—45 63-65 kälber 39-41 59-61 3) Geringe Saugkälber .... 36-88 56-58 4) Aeltere gering genährte Fresser. 35 64 Schafe. . 1079 1) Mastlämmer 33-37 67-70 2) Jüngere Masthammel.... 30-83 62-65 3) Aeltere Masthammel .... 4) Mäßig genährte Hammel und 28-30 68-60 Schweine. Schafe (Merzschafe) ..... la. Vollfleischige der feineren Nassen und deren Kreuzungen im Alter 26-28 66 1741 45-46 68-69 15-46 58-69 bis zu 1'/« Jahren b. Fettschweine 2) Fleischige 3) Gering entwickelte, sowie Sauen *) Neber- 42—44 53-56 ständcr. 40-41 51-52 Zusammen 3946
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