Sächsische Elbzeitung : 08.08.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1901
- Monat1901-08
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- Sächsische Elbzeitung : 08.08.1901
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Den tiefen Schmerz des Kaisers und seiner Geschwister, die, soweit es ihnen möglich, am Sterbelager der hohen Frau ihr den letzten Zoll kindlicher Dankbarkeit und Verehrung entrichten und dem brechenden Blick der Mutter «och einmal das Bild der stolzen Zu kunft vor Augen stellen dursten, die sie im Bunde mit dem Kronprinzen und Kaiser begiündet hat, diesen Schmerz theilt, erschüttert von der Botschaft, das ganze dentsche Volk, das gewohnt ist, sein Schicksal mit dem seiner Herrscher immer auf das innigste verknüpft zu sehen. In der Geschichte des jungen deutschen Reiches ist dem Namen der hohen Gemahlin des Kaisers Friedrich lll. ein Ge- dächtniß sür alle Zeiten bewahrt. Kaiserin Viktoria, oder wie sie sich in rührender Erinnerung an ihren Gemahl nach dessen tragischem Ende (15. Juni 1888) nannte, Kaiserin Friedrich, ist ihrer hohen MMIer, der Königin Viktoria von England, rascher in den Tod gefolgt, als zu erwarten war. Am 21. November 1840 im Buckingham- Palast zu Loudon als ältestes Kind der Königin Viktoria und ihres Gemahls, des Prinzen Albert von Sachsen- Coburg und Gotha, geboren, hat die Kaiserin Friedrich ein Alter von noch nicht 61 Jahren erreicht. Sie genoß unter der besonderen Fürsorge ihres Vaters eine ungemein sorgfältige Erziehnng, deren Früchte nachmals in ihrem lebhaften Interesse sür die bildenden Künste, zumal für das Kunstgewerbe, weithin bemerkt wurden. Im Herbste 1855 erfolgte in Balmvral im schottischen Hochlande ihre Verlobung mit dem Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen, am 25. Jannar 1858 im St. James-Palaste in London die Vermählung. Kaiserin Friedrich nahm als Kronprinzessin wie als Kaiserin den lebhaftesten Antheil an den politischen Ereignissen, besonders aber widmete sie sich mit rastloser Hingebung der Krankenpflege und der Wohlthätigkeit, der sie auch iu der Zurückgezogenheit ihres Wittwensitzes in Schloß Friedrichshof bei Cronberg ein thätiges Interesse bewahrte. Von ihr ging der Anstoß zur Stiftung der nach ihr benannten Vikloria-National- Juvalidenstlsiung im Jahre 1866 aus. Während des Krieges von 1870—71 wirkte sie von Hombnrg aus sür die Verwundeten- und Krankenpflege. Das l869 gestiftete Viktoria-Lyceum, das Heimathhaus für Töchter höherer Stände, der 1866 begründete Lette-Verein in Berlin, seit 1875 das Feieradendhaus sür Lehrerinnen und seit 1873 das Pestalozzi-Fröbel-Hans, sowie ähnliche Stiftungen, deren Protectorat sie nicht nur äußerlich übernahm, sondern durch unausgesetzte Theilnahme mit Rath und That- zur geistigen Leitung steigerte, zeugen davon, in welchem Um fange sie zur Lösung der Frauenfrage, zur Erschließung weiblicher Erwerbszweige und znr geistigen Hebung des weiblichen Geschlechts müwirlte. Der Verein für häus liche Gesundheitspflege wurde 1875 auf ihre Anregung gestiftet; aus ihm ging hervor das 1883 gegründete Viktoriahaus in Berlin, das unabhängig vou kirchlichen Interessen Krankenpflegerinnen ausbitdet. Ihrer Ehe mit Kaiser Friedrich entsprossen vier Söhne und vier Töchter. Von jenen sind zwei gestorben: Prinz Sigismund, geboren am 15. September 1864, gestorben am 18. Juni 1866, und Prinz Waldemar, geboren am 10. Februar 1868, gestorben am 27. Mürz 1879. Die noch lebenden Kinder find: Kaiser Wilhelm 11.; Prinzessin Viktoria Elisabeth Auguste Charlotte, geboren am 24. Juli 1860, seit 18. Febr. 1878 vermählt mit dem Erbprinzen Bernhard von Sachsen- Meiningen; Prinz Albert Wilhelm Heinrich; Prinzessin Friederike Amalie Wilhelmine Viktoria, geboren am 12. April 1866, vermählt seit 19. November 1890 mit dem Prinzen Adolf zu Schaumburg-Lippe; Prinzessin Sophie Dorothea Ulrike Alice, geboren am 14. Juni 1870, ver mählt seit 27. Oktober 1889 mit Konstantin, Kronprinzen von Griechenland; Prinzessin Margareta Beatrice Feodora, geboren am 22. April 1872, vermählt seit 25. Januar 1893 mit dem Prinzen Friedrich Karl vou Hessen. Die Meldung von einer bedrohlichen Verschlimmerung im Befinden der seit längerer Zeit schwer leidenden Kaiserin Friedrich kam nur der größeren Oeffentlichkeit nnerwartet und überraschend. Diejenigen, die zu Hofkreisen Be- Ziehungen habe», wußten seil Monaten, daß eine solche Wendung, die das Schlimmste befürchten ließ, jeden Tag eintreten konnte. Das Leiden der Mutter des deutschen Kaisers war derart, daß eine wirkliche Besserung völlig ausge schlossen war, daß nur vorübergehende Erleichterungen und Erholungspausen eintreten konnten und daß jederzeit mit dem Eintritt einer Katastrophe zu rechnen war. Die Kaiserin Friedrich litt an Nierenkrebs, einer schleichenden Krankheit, die immer erst in vorgerücktem Stadium fest zustellen ist und als unheilbar gilt. Das Leiden war, nachdem cS von den behandelnden Aerzten mit Sicherheit sestgestellt werden konnte, bereits weit vorgeschritten und nnr die ungewöhnlich kräftige Körperbeschasfenheit nnd Widerstandsfähigkeit der Kaiserin erklären cs, daß sie der furchtbar schmerzhaften nnd verzehrenden Krankheit so lange zu widerstehen vermochte. Es hatten im Laufe der letzten nenn Monate besonders zwei überaus heftige Attacken stattgefunden, die bereits zu den schlimmsten Befürchtungen Anlaß gaben und den Kaiser bewogen, sich längere Zeit in der Nähe seiner Mutter aufzuhalleii. Sie überwand indessen damals die Krisen, worüber sich vielleicht am meisten die behandelnden Aerzte gewundert haben, die sich nach dem ganzen Krankheitsbilde auf das Schlimmste ge faßt machen mußten. Kaiser Wilhelm selbst war, wie verlantet, von vornherein darauf vorbereitet, daß seine diesmalige Nordlandsreise durch den Eintritt einer neuen Krisis ein vorzeitiges Ende finden könnte. Er hatte mit Rücksicht ans das Befinden seiner Mntter bereits mit der Möglichkeit gerechnet, daß er in diesem Sommer auf die ihm nachgerade zur unentbehrlichen Gewohnheit gewordene Erholungsreise werde verzichten müssen. Eine Zeit lang hieß es denn auch in Berliner Hofkreisen, daß diesmal die kaiserliche Nordlandsreise nnterbleiben werde. Ledi glich die Anfang Juli von den behandelnden Aerzten ab gegebene bestimmte Erklärung, daß eine unmittelbare Lebens gefahr nicht vorliege nnd daß der Eintritt einer plötzlichen Katastrophe ohne eine vorbereitende Verschlimmerung des Zustandes der Kranken' nicht wahrscheinlich sei, konnte den Kaiser schließlich bewegen, die gewohnte Reise zu unternehmen. Sie wurde indessen derartig znrückgelegt, daß die sonst üblichen Ausflüge ins Innere Norwegens nahezu ganz unterblieben nnd der Kaiser jederzeit von Nachrichten ans Friedrichshof erreicht werden konnte. So war er denn auch unnmchr in der Lage, unmittelbar nach Empfang der traurigen Meldungen vom Krankenlager seiner Mutter auf kürzestem Wege die Rückreise nach Homburg vor der Höhe und Cronberg auzutreten, wo in diesen Tagen alle Kinder der Kaiserin Friedrich mit Aus nahme des auf einer Dienstreise an der spanischen Küste weilende» Prinzen Heinrich versammelt waren. Auch Prinz Heinrich wollte sich alsbald, nachdem das von ihm befehligte Geschwader wieder in Kiel eingetrosfen sein wird, nach Cronberg begeben. Die Kaiserin erfreute sich bis vor wenigen Jahren einer scheinbar blühenden Ge sundheit und man durste aunehmett, daß sie das hohe nud rüstige Alter ihrer Mutter, der im 82. Lebensjahre ver storbenen Königin Viktoria, erreichen würde. Nun hat ein tückisches, jeder ärztlichen Kunst spottendes Leiden dieser Hoffnung ein ergreifendes Ende gemacht. Ueber die letzte» Stunden der Kaiserin Friedrich, deren Hinscheiden am Montag Abend 6 Uhr l5 Minuten erfolgte, liegen aus Schloß Friedrichshof verschiedene nähere Mittheilnngen vor. Das Krankheitsbild — so heißt es dabei — war im Laufe des Tages zunächst dasselbe geblieben. Lichte Augenblicke wechselten mit Be wußtlosigkeit. Eine weitere Herabminderung der Kräfte machte sich vorläufig nicht bemerkbar. Die kaiserliche Familie verblieb nahezu unausgesetzt im Krankenzimmer. I» banger Erwartung verran der Tag. Das Kaiserpaar gedachte, vorausgesetzt, daß eine weitere Verschlimmernng nicht festgestellt werde, am späten Abend nach Homburg zu fahren und dort zu übernachten, auch das Gepäck wurde nach Homburg geschafft; es schien, als ob die starke Natur der Kaiserin noch einige Tage den Kampf gegen den All bezwinger Tod führen würde. Gegen 4 Uhr nachmittags trat jedoch eine so rapide Verschlechterung ein, daß die Augenblicke der kaiserliche» Dulderin gezählt schienen. Der Pfarrer der englischen Gemeinde wurde wiederum aus Homburg berufen. Die Mitglieder der Familie wichen nicht mehr aus dem Sterbezimmer. Kurz vor 6 Uhr nahm die Kaiserin etwas Eis zu sich, eine Viertelstunde später trat völlige Agonie ein, die Athemzüge der Kranken wurden schwächer lind schwächer, und um 6 Uhr 27 Minuten meldete Professor Reimers dem Kaiser, daß das Herz anf- gehört habe zu schlagen. Sanft und schmerzlos war sie hinübergeschlnmmert. Der englische Pfarrer sprach ein Gebet, in tiefer Ergriffenheit nahmen der Kaiser und alle Familienmitglieder Abschied von der thenren Todten, weiße Lilien wurden ihr in die erstarrte» Hände gegeben. Im Innersten erschüttert, verließ die Familie das Sterbezimmer. Dann führte der Kaiser selbst das Hanspersonal an das Lager seiner tobten Mutter, wo die alten Getreuen eine stumme Andacht verrichteten. Sobald die Standarte der Kaiserin halbmast ging, sprengten berittene Gendarmen und Husaren heran und besetzten das Schloß von allen Seiten. Die Jnfanterieposten wurden verstärkt nud empfingen scharfe Patronen; die Ordre lautete, daß auf Jedermann, der widerrechtlich in den Park eindringen würde, scharf geschossen werden solle. Ordonanzen zu Rad und Pferde jagten vom Schloß in die Stadt, im Augenblick waren Trauerfahnen gehißt. Die Bevölkerung nahm die Mel dung vom Hinscheiden der Kaiserin mit inniger Theilnahme auf. „Der Tob war eine Erlösung für die Kaiserin", so sprachen die Einwohner, die das Leiden der schwergeprüften Frau schrittweise hatten wachsen sehen. Ein regelrechter Sturm auf das Telegraphenamt begann, wahre Stöß? von Staatsdepeschen an alle Souveräne und Fürsten wurden eingeliefert. Unter den, Eindruck der allgemeinen seelischen Er schütterung kehrte das Kaiserpaar am Montag Abend 9 Uhr mit den, Kronprinzen »ach den, Schlosse Homburg zurück, während die übrigen Familienmitglieder die Nacht über in Friedrichshof verblieben. Prinz Heinrich ist recht zeitig benachrichtigt worden, wird aber erst zu den Trauer feierlichkeiten i» Potsdam eintresfen können. Die Leichen feier im Friedrichshofer Schlosse wird ohne großen Trauergang vor sich gehen. Von einer öffentlichen Aus stellung der Leiche wird Abstand genommen werden. Glockengeläute der evangelischen und katholischen Cron- berger Stadtkirche verkündete am Montag eine Stunde lang dem Ort Cronberg und der Umgebung das Ableben der Kaiserin. Der Schmerz in allen Schichten der Be völkerung ist ein aufrichtiger; verdankt doch Cronberg der Kaiserin zu einem guten Theil sein Anfblühen. Politisches. Nicht nur Deutschlands Fürsten nnd Volk, sondern auch alle auswärtigen Fürsten, Regierungen und Nationen nehmen an dem Verluste theil, der bei, Kaiser Wilhelm und sein Haus durch das Hinscheiden der Kaiserin-Mutter betroffen hat, und der Schmerz des Kaisers um den Tod der erlauchten Mntter wird nicht nur im In- und Aus lande getheilt, sondern die Tragik des Schicksals der Kaiserin Friedrich, die bereits im Jahre 1888 durch ein tückisches Leiden den edel» Gemahl Kaiser Friedrich verlor, wird noch erhöht und die Theilnahme gesteigert, weil man allen Grnnd zu der Annahme hat, daß die verewigte Dulderin einer ähnlichen schlimmen Krankheit wie Kaiser Friedrich erlegen ist. In der Montagsitzung der Hamburger Bürgerschaft wurde folgende Kundgebung endgiltig nnd einstimmig ge nehmigt: Die Bürgerschaft stimmt ihrerseits mit Freuden der Verleihung des Hamburgischen Ehrenbürgerrechts an den Feldmarschall Grafen Waldersee zu. Sie erblickt in der höchsten Ehrenbezeigung, die unsere freie Hansastadt z» gewähren hat, den Ausdruck dankbarer Anerkennung, die auch Hamburgs Bevölkerung den hervorragenden Ver diensten des Feldmarschalls zollt. Zum Gumbinner Mordprozeß erfährt man, daß die Verhandlung wieder,»,, in Gumbinnen in der Dragoner- Kaserne stattsiudet. Nach Ansicht des Oberkriegsgerichts werden die Verhandlungen fünf Tage dauern und am 15. August beginne,,. Wie bekannt, haben am 18. und 19. Juli in Glimbinnen umfangreiche Zeugenvernehmungen stattgefunden, welche anch über die Frage Aufschluß geben mußten, ob die Haft, in der sich Hickel befindet, materiell gerechtfertigt ist, ob, mit anderen Worten, ein neuer Ver dachtsgrund, der Hickels Untersuchungshaft materiell recht fertigen könnte, thatsächlich vorliegt. Seitens eines hervorragenden Vertreters der französi schen Regierung hat am 5. Anglist in Paris eine bedeut same Kundgebung stattgefunden, von der man hoffentlich gute Früchte für den Frieden und Fortschritte erwarten kann. Bei der Enthüllnng eines Denkmals für Victor Considvrant in Paris hielt der Kriegsminister General Andrä eine Ansprache, in welcher er ausftthrte, daß die Regierung von modernen Ideen erfüllt sei und es als ihre Aufgabe erkläre, die sociale Frage nach wissenschaftlichen Principien zu lösen. Sie sei erfüllt vom Geiste der Toleranz, und in diesem Sinne habe sie ihn, den Minister, beauftragt, bei der Gedenkfeier dieses Apostels der Toleranz anwesend zu sein. Die Ansprache wurde mit großem Bei fall aufgenommen. Der diplomatische Conflict zwischen Frankreich und der Türkei wird auf Folgendes zurückgeführt: Die meisten Konstantinopler Quais und Docks wurden von einer französi schen Gesellschaft construirt und werden von ihr zur Ent schädigung für ihre Kosten ausgebeutet. Die Pforte jedoch legt im Auftrage des Sultans, der selbst das Polizeirecht über die Quais und die dort anlangcnden Schiffe, haupt sächlich der Jungtürken wegen, ausübe» möchte, der Gesell schaft allerhand Schwierigkeiten in den Weg. Die Nachricht von dem Hiiischeidei, der Kaiserin Fried rich wurde sofort nach de», Eintreffen in London am Mansion House angeschlagen nnd alsbald die große Glocke der Saint Pauls-Kathedrale geläutet. Die Londoner Zeit ungen sprechen aus, daß bei dem Hinscheiden der Kaiserin Friedrich das britische Reich mit seinem ganzen Herzen bei dem deutschen Kaiser sei nnd ihm Zuneigung und Mit gefühl in einem Grade entgegenbringe, wie dies vielleicht »och niemals vorher von einer großen Nation einem freiem Herrscher gegenüber geschehen sei. Ueber die Lage auf dem südafrikanischen Kriegs schauplätze ist eine Nachricht von dem englischen Ober- commandirenden Lord Kitchner eingegangen, die, wenn sie sich in vollem Umfange bewahrheitet, allerdings bald zum Frieden führen würde, da ja die Mehrzahl der Buren bereits zu Gefangenen gemacht worden ist. Lord Kitchner berichtet vom 5. August nach London an das Kriegsamt, daß während seiner Inspektionsreise nach den Zuflucht--
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