Suche löschen...
Sächsische Elbzeitung : 28.07.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-190407282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19040728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19040728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1904
- Monat1904-07
- Tag1904-07-28
- Monat1904-07
- Jahr1904
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 28.07.1904
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Kolbsröttchcn. Vom Kolbsjchlegel werden fingerdicke, lüm^ liche Stückchen obgcschnilten, ein ivenig gellopsc nnd mit Solz ciugerieben. ?iim mocht mon eine stille, indeln mon Kolb- stoisch, Petersilie, Schololton fein berhockk, mit Pfesser und Solz ivürzt, I Ei, ein wenig geriebenes Schlvorzbrot und ein holbeS Glos Wein doruntennischt. Mit dieser Fülle belegt mon nnß- groß die Schnitten, rollt jede znsommen und bindet sie mit Foden gnt zn. Sie werden in einer Pfonne mit Heister Butter schön lichtbronn gebroten, der Rückstond mit Fleischbrühe onf- gelösl und eine kurze Souee gekocht, die über die Kolb.-röllchen oeswütlei lvird. Hierzu poßt Kortoffelmns. Künlinelfleisch. Kolbsleisch lvird in kleine Stücke geschnitten und in frischer Buller weich gedünstet, indem mon Solz, reichlich Künnnel und ein bißchen Wosser dozngibt. Wöhrend deS Dün- stenS Nilis', dos Fleisch öfter- sorgsom umgerührt und Fleisch brühe nochgegossen lnerdeu, so dos; es recht ini Soft bleibt und gleichmösüg weich ist. Beim Anrichten gorniert mon dnSselbe mit gul znbereitelen gerösteten Kortoffeln, mit Spützlen oder mit w,',nkoroninndeln. Ät'sttiidlMcpffeac. Olesiliidheitsschoolich ist doS Fleisch bon Tieren, welche on BOIzbrond, Bob, Moul und Klonensenche, Perlsucht und Tuber kulose, on Typhus u. s. >v. gelillen hoben. Älteres, in FüulniS übergegongeneS, stinkendes nnd schmieriges Fleisch ist sehr gc- föhrlich und sollte nie zubereitet und genossen werden. Er scheint doS Fleisch irgendnne berdochtig, so zerschneide nwn eS, ivelui mon es gebrouchen will, vor dem Zusehen in möglichst dünne Stücke, donüt die etivo borhondenen Kronkheitsstofse durch doS Sieden bernichlet werden. und Kurterrliau, ÄUutttcupffege. Tic Bnmnschribcn must mon ouch sommers ossen und locker holten. Bei Trockenheit den Boden unter den Böume» tüchtig durchseuchten, nomeutlich »nenn cS reichtrogende Böume sind. Tein (iließwosser ouch Nöhrstosfe, Oiülle, Holzoscl>e, Kiinstdünger beifügen, uni die Ztnospenbildung fürs Höchste Johr zu sördern. Olnlicren der Obslbönine. Im Juli beginnt doS Okulieren der Obstbömne. j'.uuüchst okiiliere inoii Kirschen, donn Apri kosen, Zivetscheli, Pslounien, Pfirsiche, Birnen und zuletzt Äpfel. Hol mon kröstige Reiser, die gut zur Hölfte oiiSgereift sind, und ferner kröstige Nnterlogen, deren Rinde sich leicht löst, so ist der gute Erfolg des Okulierens bei richtiger Ausführung gesichert. Spöter ist nomeutlich bei den schnellwochsenden Stein obstunlerlogen ein rechtzeitiges Lösen der Okulierbönder not wendig, welche bei kröstigen Unterlogen meist zu erneuern sind. Ein AuSlösen bon Holz onS dem Oknlierschildchen ist bei Obst- bönmen nicht notwendig, wohl ober bei Rosen empfehlenswert zur Erleichterung des AnwochsenS. Mon schneide doS Oknlier- schildchen nicht zn stork. Soninierdniigniig der Reben init Ehilisolpctcr. Noch gnt berlousener Blüte zeigen sehr biete Weinberge einen so reichen Behong on Trouben, dos;, günstiges Wetter boronsgesetzt, in den meisten Rebgegenden mit der Möglichkeit eines sehr hohen Ertroges gerechnet werden mus;. Sollen die borhondenen Trönbchen zu einer uorniolen Entwicklung konunen, so empfiehlt es sich jetzt, und zwor ungesönmt, den Reben noch eine sofort wirkende Stickstossdüngnng zu geben. Es empfiehlt sich zu diesem Zwecke, ouf den Hektor 200—!k00 Äito Chilisolpeter breibnürsig in den Reben onSzustreuen. Ein Uuterhocken ist nicht nötig. Die Wirkung einer solchen Düngnng öußert sich noinentlich ouch dorin, dos; doS Hotz klüftiger entwickelt und der Stock nicht in dem Mos;e gescbwöcht tvird, wie es sonst seicht durch hohe Ertrüge der Foll ist. Jin Genui segneten dürfen Hockgerüte und Gießkoline nicht ruhen. Leergewordene Beete werden sonber gereinigt, nüt flüssigem Dünger oder Kompost bersehen, gegroben niid mit Bohnen zum Grünberbrouch, Herbslrüben, Frühsolot, Reltichen, Rodieschen u. s. w. bestellt. An Tomoteupflonzen werden die Triebspitzeu obgekneipt und die üppigen Geiztricbe oder Nonken enlseriit, uni eine frühere Reife zn erzielen. Bei regnerischer Witterung wende mon bei den Gortengewüchsen Dunggüsse on. Storke Verdünnung mit Wosser ist notwendig bei trockenem Wetter. DoS Abbtotten bon GomüseblüUern zu FütterungS- zivecken für HonStiere Hot zu unterbleiben, indem cs eine gros;e Schüdigung der Pflonze dorstettt. Nur gelblich ouSsehende oder kronke Blütter lverdeu entfernt und ouf den Komposthoufen geworfen. Auf öftere Bvdcnlockernng ist besonders zn sehen. Ein olteS Sprichwort sogt: „Die Hocke zieht die Pflonzen groß." Rvscn- oder Sprosscnlvhl. Ter Rosenkohl iiiocht nicht so Hobe Ansprüche on Bodenberhültnisse wie der Kopf- nnd Wirsing- tobt, nur berlongl er eine worme, recht geschützte Loge. Juul Anbon mch zu empfehlen: Brüsseler Sprossenkohl, verknleS-, Erkürter R'iesenrosenkohl, Hotbhoher bcrbesserler Erfurter Rohm- tobt. Atle diese Sollen sind bon F. E„Heinemonn, Hof- lieseronl in Ersiirl zn beziehen. Ter Some wird Mitte April oick ein Sootbeel ins freie Lond onsgesöl. Wenn die Pslonzen soweit onsgebitdet sind, dos; in den Blottochsen die kleinen .cchchchen, plosen oder Sprossen erscheinen, lvoS etivo Ende September der Foll sein lvird, so lvird der Kopf der Pflonzen ousgeßbnitten, worons eine stürtere AnSbildnng der Sprossen e>'olgt: on Pflonzen, bei denen die Röschen bereils gut onS- gebildet, konii mon es füglich nnlerlossen. DoS Abichneiden ! der Blütter, nm den ! jich onsbildenden Rös chen mehr Licht znzn- führen, ist nicht rot- soln. Die Pslonzweile ist llO bis 100 ZentZ liieter, bei der Herku- leSsortc l>0—70 Zenti meter. Je mehr Plotz liion dem Rosenkohl geben konn, desto besser lvird er. Mon Pslonzt ihn doher ziveckmüßig in einzelne Reihen, entweder zwischen spöte Kohlrobi oder on die Nünder der Kronlbeete, oder lvie es sonst der freie Nonin im Gorten erlonbt. Zinn Z>vi- schenonbou ouf Beeten eignen sichKohlrobi niid Kopfsolot, Für den Winterbedorf werden die mit Sprossen be setzten Strünke mit den Wurzeln onS dem Boden genommen, der meisten Blütter entledigt, in tiefen Gruben so eingeschlogen, dos; sie sich nicht berühren, und bei einlretendcr Külte mit Stongeu bedeckt, über welche Strohdecken oder Rohrmotten onS- gebreitet werden. Mon Pflückt die größeren Rosen ob nnd lüßt die kleineren flehen, welche sich weiter entwickeln. In gelinden Wintern können die Strünke ouch ouf den Beeten bleiben nnd im erforderlichen Foll mit Stroh bedeckt werden, jedoch ist dos Einschlogen borzuziehen. Hcilbhvhce vcebcsscclce Erfurter tltvsenwhl. Roch Beendigung dcö ersten NvscnslvrcS müssen wir ouch mit dem Messer etwos mehr eingreisen. Zweige, welche in der Krone recht schwoch geblieben sind und infolgedessen keine Blüten mehr erzeugen können, nehmen wir om besten gonz berouS; die krüftigen Triebe stützen wir etwoS ein nnd enl- sernen bor ollem die wilden Wosserschosse, welche sich recht oft unterholb der Veredlnngsstelle bilden, kirn die Pflonzen zn besonders krüstigem Wochstmn onzuregen, ist eine durch dringende Bewüssernng nötig. „Aber wirklich durchdringend gießen" Nius; dobei Grnndsotz sein, nicht mir die Oberflöche benetzen! Wenn 2k> Nosenbönnichen im Gorlen stehen, donn ist cs biel zweckdienlicher, wenn jeden Tog nur fünf, diese ober reichlich, begossen tverden, ols wenn mon sümtliche 26 Stück jeden Tog nur oberflöchlich gießt. Ist krüftige, gut bergorene Jouche zur Stelle, so ist eine flüssige Düngung onzuroten. Reinlicher ist die Anwendung oufgelöstcr Nührsolzc, doch ist hierbei gonz besonders bor einem Zuviel zu wornen; meistens genügt ein Teelöffel boll dieser Dünger onf eine Gicßkoune Wosser, welche etivo 10 Liter hült. Sehr borteilhoft ist es onch, den Boden uni den Stenum herum mit kurzem Mist zn bedecken; dieser hült doS Erdreich feucht und gibt den Pflonzen noch Nohrnng. Er sicht zwor nicht bcsaudcrS schön onS, doch konn mon dcn Mist mit Komposterde leicht bedecken nnd hier durch dem Auge deS BcschonerS möglichst verbergen. WraüLlscher Acktgeöer. Aus Petrolemnfloschcn lüßt sich der Geruch vollstündig bc- seitigen, ivenn mon sie mit heißer Sodolonge nnd noch dem AnSsPulen mit Solpetersünre (Vorsicht, Gift!) reinigt. Zuletzt sind die Floschcn mit etivos Spiritus zu spülen. Drm! von W. Kohlhammer. Bcranlm. NedaMoii: vi. E. Gürlach i» SiuNgart.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite