Sächsische Elbzeitung : 08.03.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-191003089
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19100308
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1910
- Monat1910-03
- Tag1910-03-08
- Monat1910-03
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- Sächsische Elbzeitung : 08.03.1910
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.Eben wegen Almas Zukunft!' hatte sie sehr diktatorisch gesagt. .Alles hängt jetzt davon ab, daß unser Kind eine gute Partie macht, und das kann sie nur in der Groß stadt, wo ihre Schönheit und ihre Talente zu voller Geltung kommen. Ich kann nicht mehr tun, als meine Willensmeinung kund geben, und muß dich dringend bitten, meine Gründe zu ehren, selbst wenn du nicht imstande bist deren ganze Bedeutsamkeit zu begreifen!' Wenn Frau von Ernsleben in diesem Tone sprach, war der Oberst still, denn er wußte, daß ein einziges weiteres Wort einen ganzen Wolkenbruch von Klagen und Vorwürfen entfesseln würde. Man siedelte also nach Berlin über, mietete in der Nähe des Tiergartens ein Hoch parterre, in dem die drei Salons, welche nach der Straße hin lagen, ganz prachtvoll, die übrigen Räume eng und Halbsinster waren, und das etwa den dritten Teil des ge samten Jahreseinkommens kostete. Der Oberst schrieb in seinem Zimmer, das über alle Begriffe ungemütlich war und die Aussicht auf einen engen, von Stallgebäuden umschlossenen Hof hatte, seine persönlichen Erinnerungen aus dm Kriegen von 1866 und 1870 nieder und hoffte, durch dieses im Entstehen begriffene Werk die Welt zu der Überzeugung zu bringen, daß er dennoch ein militärisches Genie sei, aber da er bisher noch immer nicht über die Schlacht von Sadowa hinaus gekommen war, so ließ sich eine Fertigstellung des kost baren Manuskriptes bei seinen Lebzeiten kaum erwarten. Das standesgemäße Auftreten der Familie kostete ganz be deutende Summen, und Frau von Emsleben suchte als gute Hausfrau das auf andere Weise wieder einzubringen. Der Oberst mußte bei Tisch auf seinen altgewohnten Rotwein verzichten und sich mit Lagerbier begnügen; das Menu selbst wurde auf das Notwendigste beschränkt, und die Kost, mit welcher die beiden Mädchen und der Diener abgefunden wurden, hatten schon zuweilen ganz gewaltige Küchenreoolutionen veranlaßt, bei denen die Gnädige von ihren mit unverfälschtem Spreewasser getauften Donnas allerlei unangenehme Dinge zu hören bekam, ehe diese empörten Damm in gerechtem Zorn das ungastliche Haus verließen. Seit länger als einem Jahre führten die Emsleben diese Zwitterexistenz, die nach außen hin ganz Luxus und Behagen, nach innen höchstens schäbige Gentilität war, aber noch immer war das ersehnte Ziel nicht erreicht. Umsonst hatte Fräulein Alma so und so vielen jungen Leutnants und allen Majors, hageren Attaches und rund lichen Lanüjunkern madonnenhaft zugelächell und tauben- hast schüchtern zu ihnen aufgesehen, mit einem Blick, der zu sagen schien: .Ich liebe dich, aber uh wage es kaum, es mir selbst zu gestehen!' Sie hatten samt und sonders das stumme Geständnis der Vergißmeinnicht-Augen unbeantwortet gelassen, und beim Jahresabschluß hatten die Emslebens ein ziemlich starkes Desizit in der Kasse als einziges Resultat zu ver zeichnen. Der Oberst tobte und wetterte, zog sich aber zuletzt, der größeren Zungenfertigkeit seiner Frau Gemahlin weichend, hinter seinen Schreibtisch zurück, um in der Be schäftigung mit seinem künftigen Ruhme die Alltagssorgen zu vergessen. In diesem Jahre hatten die beiden Damen einen Hauptcoup ausgeführt; sie waren im Hochsommer zu einer vierwöchigen Badekur nach Ostende gegangen und sehr entzückt heimgekehrt. Alma Emsleben war — wenn man ihr selbst und ihrer Frau Mutter glaubte — die gefeierte Königin aller Feste gewesen; sie war am Marientage überhäuft worden mit den kostbarsten Blumengaben; sie hatte durch ihre Sprödigkeit zahllose Männerherzen in tiefsten Jammer versenkt, aber leider war sie sich nicht darüber klar ge worden, welchen aus dem Heere ihrer Bewerber sie mit ihrer Hand beglücken solle, und so war sie schließlich zurückgekehrt, ohne einen endgültigen Entschluß gefaßt zu haben. Eine Zelllang hatte sie auf Max Hohenwart gehofft, bis dieser ihr einmal zwischen zwei Kotillontouren von seinem Abscheu gegen Ehen unter nahen Verwandten ge sprochen hatte und daß er eine solche Ehe nie schließen würde, selbst wenn sein ganzes Lebensglück darüber in Trümmer ginge. Seitdem hielt Fräulein von Emsleben ibren Vetter für ein Opfer feiner total falschen Grundsätze und sich selbst für den Gegenstand seiner heimlichen Neigung. Da es ihr nicht gelang, ihn zu vernünftigeren Ansichten zu bekehren, so bedauerte sie ihn tief und behandelte ihn mit einer zarten Schonung, die den Schlaukopf höchlich amüsierte. Nach ihrer eigenen Meinung und der ihrer Frau Mama war Fräulein Alma von Ernsleben ganz unwider stehlich, und wenn sie trotz dessen noch ihren Mädchen namen führte, so lag das lediglich an ihrer beinahe ängstlichen Decenz, die ihr nicht gestattete, mit den Herren so ungeniert zu verkehren, wie gewisse andere junge Damen es taten. Heute gaben die Emslebens ein kleines, trauliches Souper nur für den engsten Freundeskreis. Das war nach Max Hohenwarts Ansicht so ziemlich das Schlimmste, was einem Menschen in diesem irdischen Jammertal passieren konnte. .Sage mir gar nichts, Franzi', stöhnte er, als diese ihn zu trösten versuchte mit der vagen Hoff nung, daß es vielleicht diesmal nicht gar so schlimm sein werde, „ich weiß, was wir zu ermatten haben — Rinder filet, das wie gekochtes Schuhleder schmeckt, und dazu diesen Höllentrankl' — „Trink ihn nicht!' rief Käthe. Max seufzte zum Herzbrechen. „Du hast gut reden', sagte er. „Ich kann doch nicht gleich dir die Handschuhe wohlzusammengefaltet in das Weinglas stecken und be haupten, daß ich um meinen zarten Teint besorgt bin? Da heißt es also die Augen fest zudrücken und schlucken, schlucken, bis einem der Angstschweiß auf die Stirn tritt und man leise betet: Erlösung, ich kann nicht mehr!' ,O, Max, welch ein abscheulicher Verleumder du bist!' lachte Franziska. „Recht hat er', erklärte Käthe energisch, „es ist eine Schande, die Leute erst einzuladen und ihnen dann solches Zeug oorzusetzen. Und wenn noch das Souper das größte der Leiden wäre! Aber da kommen dann erst noch die musikalischen Genüsse; mir ahnt Schreck liches. Natürlich wird der dicke Major Blechow wieder mit Gewalt eines Nebelhorns losschmettern: Vater, ich rufe dich!" „Ganz zweifellos', bestätigte Max, „und der lange Assessor mit der Hakennase und dem nervenangreifenden Tenor wird Franzi anschmachten und ihr in allen Ton lagen versichern: Dein ist mein Herz!' — „Ach, und Alma!' — „Ja, Alma! Wenn sie das Vortragsfieber hat, gibt sie vor zwei Uhr nachts nicht Frieden.' „Kinder, ich schäme mich euer', schalt Franziska. „Du bist ein Verräter, Max. Hast du nicht erst neulich in meiner Gegenwatt der armen Alma die schönsten Komplimente über den wunderbaren schmelz ihres Organs gesagt?' — „Zugegeben, Schwesterchen, aber ich habe beigefügt, daß gerade so satte Stimmen äußerster Schonung bedürfen. Begreifst du jetzt? Leider hat meine diplomatische Wendung nichts genützt. Sie flötet nach wie vor unermüdlich. Höre, Käthe!' — „Nun?' „Du könntest uns eigentlich retten. Das Schreckens kind der Familie Hohenwart bist du nun doch einmal; an deinem Mfe ist in dieser Beziehung kaum noch etwas zu verderben. Wie wär's, wenn du dir bei diesem Schreckens souper mit Musikbegleitung irgend eine ganz unerhörte Offenherzigkeit zuschulden kommen ließest, die unsere teuren Verwandten veranlaßte, uns ein für allemal aus ihren geheiligten Räumen zu verbannen?' „Mach' dir keine Illusionen, teuerster Bruder', lachte Käthe, „ich kenne den ganzen Umfang meiner eigenen Bosheit, aber wenn ich das gesamte Heer meiner großen und kleinen Unatten aufböte, würden sie das von dir gewünschte Resultat doch nicht erzielen. Bedenke doch, mü wie unlöslichen Banden Franziskas Opernloge, ihre Equipage und die glänzenden Feste hier im Hause diese teure Alma an uns fesseln. Sie würde noch ein wenig mehr die Augen verdrehen und die Hände ringen über meine bodenlose, moralische Verderbnis, aber das wäre auch alles. Zudem sitzt dort unsere sehr tugendhafte Frau Schwester, die für Familien rücksichten schwärmt und die . . .' „Der Ansicht ist daß Ihr gut tun werdet, das Un vermeidliche mit Würde zu ertragen und es als eine kleine Buße für eure zahlreichen Sünden ruhig hinzu nehmen. Und jetzt sei so gut, zu klingeln, Käthe. Lisette mag unsere Sachen hierher bringen. Ich glaube, der Waaen ist schon voraekabren!' Alma eilte den Geschwistern mit leuchtenden Augen und flatternden Bändern entgegen. Sie umarmte stürmisch erst Franziska und dann Käthe und reichte ihrem Vetter die Hand mit jenem langsamen, schüchternen Augen aufschlag, den sie für total unwiderstehlich hielt. „Wie himmlisch, daß ihr kommt! Und wie reizend ihr ausseht! Mama ist da drüben, Max. Geh' nur. Sie behauptet sonst wieder, Laß du sie vergißt, wenn du bei mir List Das darf ich als gute Tochter nicht dulden. — Wo bleibt denn dein Gatte, Franzi? — Eine Verhandlung mit seinem Güterdirektor? Wie schade! Ließ sich denn das nicht verschieben? Aber er kommt doch hoffentlich noch? Das ist schön, das freut mich! — Wieder in Weiß, Kinder! Wißt ihr, daß man euch schon die Schwestern in Weiß nennt und euch das als eine allerliebste kleine Koketterie anrechnet? Ein wenig zu blaß macht es dich, Franzi! Du stehst leider ohnedies bei weitem nicht mehr so wohl aus wie vor drei Jahren in B. Käthe ist aller liebst ganz Pensionärin im Examenstaat! — Aber ihr werdet die Eltern begrüßen wollen. — Mich entschuldigt ihr wohl! Ich bin heute so in Anspruch genommen! Seht nur, wie der Assessor Rhedern uns mit den Blicken verschlingt! Ein närrischer Mensch! Wenn es nach ihm ginge, dürste ich mich um keinen anderen kümmern. Als ich vorhin mit Clonn plauderte, hättet ihr ihn sehen müssen! Puh! Ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter!' „Gut gezischt, Schlange!' lachte Käthe, während sie mit Franziska nach dem anstoßenden Salon ging, in dem Lie älteren Herrschaften sich zusammengefunden hatten. „Dieser arme Rhedern! Er war auf dem Wege zu dir; nun hat sie ihn abgefangen!' Während Franziska sich mit liebenswürdiger Geduld von ihrem Oheim eine Kriegsanekdote erzählen ließ, die sie zum mindesten schon ein dutzendmal von ihm gehört Hatte, und Max seine Courmachereien mit löblicher Gleich mäßigkeit unter die anwesenden jungen Damen verteilte, begrüßte Käthe ihren treuesten Anbeter mit einem ver wunderten: „Ah, Herr Graf, Sie hier?' — was etwa so klang, als hindere nur die Höflichkeit sie, hinzuzufügen: „Wie lässig! Hätte ich gewußt, daß ich das Unglück haben würde. Sie hier zu treffen, so wäre ich gewiß nicht ge kommen!' Er nahm's denn auch so. „Meine Gegenwatt scheint Ihnen nicht eben angenehm zu sein", sagte er nieder geschlagen. Käthe zuckte lächelnd die Achselm „Welche Idee! Ihre Gegenwart ist mir ganz ebenso angenehm wie Lie jedes anderen!" „Ganz ebenso gleichgültig, wollen Sie sagen!" (Fortsetzung folgt.) Vie Armen. Von Frederic Spengler. (Nachdruck verboten.) Es war an einem kalten Winternachmittage — da traf ich sie, das arme Zigeunermädchen. Sie mochte dreizehn bis vierzehn Jahre zählen. Ihre großen schwarzen Augen hatten etwas tief Melancholisches; ihr ovales Gesicht mit den scharf gezeichneten Zügen er regte Mitleid; ihr schwacher, schlanker Körper, ein richtiger Kinderkörper, bildete einen schrecklichen Gegensatz zu ihrem bitteren, resignierten Lächeln, das einer Frau, und zwar schon einer älteren Frau angehörte. Ihre Kleider waren zerrissen; ein Stück roter Unterrock, der ihre dünnen nackten Beine zur Hälfte bedeckte, unL ein durchlöchertes Hemd aus grauer Leinwand, das ihre spitzen, fleischlosen Schultern sehen ließ, bedeckte die Brust, die sie ohne die Hilfe eines zerrissenen und schmutzigen blauen Tuches, das sie um die Taille und um den Hals gebunden, vor den Blicken kaum hätte schützen können. Das arme Kind hinkte. Sie stützte sich mit einer Hand auf die Wand und ging von Zeit zu Zeit mit Mühe vorwärts, von einem kleinen Bruder gehalten, einem fünf jährigen Jungen mit pfiffigem, schmutzigem Gesicht, oder von ihrem Vater, der durch Flötenspiel ein paar Sous einzuheimsen hoffte. Als sie an einem Hause angelangt war, vor dem ihr Vater stehen geblieben, setzte sie sich zur Erde nieder, zog ihren Schuh aus, und man konnte nun einen arnien, kleinen, verstümmelten und blusigen Fuß sehen. Er war vollständig blau und angeschwollen, als hätte ihn ein Wagenrad überfahren. Das Kind erhob sich mühsam und wollte seinen kleinen Fuß in einem Brunnen baden, der sich ganz in der Nähe befand; doch eine Frau, die gerade Wäsche wusch, stieß sie so brutal, daß sie hinfiel und Labei einen lauten Schmerzens schrei ausssieß. Empört über eine solche Behandlung trat ich auf das Mädchen zu, half ihr beim Aufstehen und steckte ihr eine kleine Silbermünze in die HanL. In demselben Augenblick drehte sich der Junge, ihr Bruder, um, sah die Bewegung, die ich machte, unL rief seinem Vater zu: „Zidora hat Geld!" Der Vater schritt auf seine Tochter zu, und diese über gab ihm ängstlich den Obolus, der sie einen Augenblick erstellt; er ging seines Weges weiter, ohne auch nur einen Blick auf seine Tochter zu wetten. Als sie ihren Vater und ihren Bruder in ziemlich weiter Entfernung erblickte, wollte sie ihnen folgen, ohne ihren Schuh wieder anzuziehen, doch schon beim ersten Schritt schrie sie vor Schmerz auf und war gezwungen, sich wieder zu setzen. Eine Ansammlung von einigen Personen hatte sich um sie gebildet, und bald begannen Lie Hänseleien. Ein Bursche, der vorbeiging, machte die Bemerkung: Ein rot- blauer Fuß! Ach, du lieber Gott! Jetzt bemalen sie auch schon die Beine!" „Neue Mode! haha!" rief ein anderer. Ein Hellgehilfe sagte so laut, wie er nur konnte: „Der ' Fuß wäre nur noch wett, abgeschnitten zu werden", k worüber die Kleine im höchsten Grade erschrak, umsomehr, d da ein Schlächtergeselle sein Messer heroorholte und er- , klärte, er wäre bereit, die Amputation vorzunehmen. Und das Lachen begann von neuem, während die Kleine weinte, sowohl aus Furcht, weil sie die Ihrigen nicht wiederfinden konnte, wie auch wegen des Spottes, mit dem man sie überschüttete. Ich stand unentschlossen da, wußte nicht recht, was ich anfangen sollte, und fürchtete, der armen Zidora einen schlechten Dienst zu erweisen, wenn ich mich an die Polizei wandte, denn wahrscheinlich hätte man sie wegen Landstreicherei arretiert. Plötzlich sah ich einen armen allen Mann mit einem Stelzfuß austauchen, der sich mühsam an zwei Krücken weiterschleppte. Er näherte sich der Gruppe und bestachtete den Gegenstand der allgemeinen Neugier. Als er erkannt hatte, um was es sich handelte, sah ich ihn ein sehr mett würdiges Manöver ausführen, das ich mir zuerst nicht zu erklären vermochte. Er zog Len Pantoffel aus, der an seinem gesunden Beine saß, hielt eine seiner Krücken in Lie Höhe und begann, so zu gehen. Als er einige Schritte, wenn auch mühsam, zurückgelegt hatte, schüttelte er mit zufriedener Miene den Kopf und näherte sich dem kleinen Mädchen. Braver Mann! Ich begriff den Gedanken, den ihm sein goldenes Herz eingegeben hatte. Er sprach einige Worte mit Zidora, zog ihr den Pantoffel an, übergab ihr die Krücke und half ihr beim Aufstehen. Zidora sprach kein Wort des Dankes, sondern erhob Z nur ihre großen schwarzen Augen, in denen eine Träne schimmerte, zu ihm und machte sich auf den Weg. Der Alle wollte sich ebenfalls entfernen; er hinkte, taumelte und litt offenbar heftige Schmerzen, doch sein Gesicht ver- klärte ein Lächeln der Befriedigung. Die Arbeiter und alle Personen, die die Gruppe f bildeten, in deren Mitte sich die kleine Zidora befand, be- ? trachteten erstaunt den armen Greis. Als er sein wunder bares Opfer vollbracht, konnten diese Menschen, dieselben Menschen, die sich vor wenigen Augenblicken grausam und unerbittlich gezeigt, einen Ausruf der Bewunderung nicht ' unterdrücken. So ist Lie Menge. Das Volk ist nicht schlecht, doch man muß es zu nehmen wissen. Daher die plötzlichen, unvorhergesehenen Schwankungen, f . die man so häufig in Ler Bevölkerung beobachtet. Mehrere Hände streckten sich dem braven Manne ent gegen, und der Schlächtergeselle, der das kleine Mädchen eben mit seinem Messer so furchtbar erschreckt, war Ler erste, der seine Mütze nahm und mit den Worten Lei den Umstehenden herumging: „Geben wir jeder ein paar Sous, damit sich dieser brave Mann eine andere Krücke kaufen kann." Andere folgten dem Beispiel, und diese kleine Samm lung ergab die hübsche Summe von 15 bis 16 Francs, die dem alten Manne sosort eingehändigt wurde.
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