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Sächsische Elbzeitung : 02.08.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-191308024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19130802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19130802
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1913
- Monat1913-08
- Tag1913-08-02
- Monat1913-08
- Jahr1913
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 02.08.1913
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gerichtet, alle die Fremdenlegion betreffenden Ange legenheiten strengstens geheim zu halten. Er weist daraus hin, daß in letzter Zeit die Fremdenlegion Gegen stand mehrfacher öffentlicher Betrachtungen und Erörterungen war, die angeblich die Verhältnisse der Fremdenlegion salsch darstellten (!) und geeignet waren, in der großen Oeffentlichkeit ein falsches Bild (!) von den Einrichtungen in der Fremdenlegion auskommen zu lassen. Diese Tat sache könne nicht ohne Rückwirkung auf den Stand der Fremdenlegion bleiben. Es sei darum dafür zu sorgen, daß möglichst wenig der Oeffentlichkeit Uber Leben und Art der Legion mitgeteilt werde; auch die Werbebüros sollen neu organisiert werden. Die Werber, die von den Büros angestellt werden, sollen Leute von guten Um- gangssormen und großer Sprachkenntnis sein. Dann wird weiter bemerkt, daß es von großem Vorteil wäre, wenn man mehr Deutsche oder Engländer als Werber verpflichten könnte, weil für diese die Opfer der Fremden legion mehr Zutrauen haben würden, als zu den französischen Werbern (!). Außerdem ist eine größere Verwendung von Geldmitteln für die Werbebüros vorgesehen. Die Werbetätigkeit soll künftig von drei Hauptzentren, Verdun, Paris und Lyon, ans geleitet werden. Spanien. 's In Barcelona, dem alten Sitze der spanischen Anarchisten und revolutionären Sozialisten, ist ein großer Streik ausgebrochen. Unter den Ausständigen machen sich Bestrebungen geltend, dem Streik einen revolutionären Charakter zu verleihen. Der Gouverneur von Barcelona erklärte, cs stünden ihm 17 000 Mann Truppen zur Verfügung, mit denen er den Ausbruch einer revolutionären Bewegung zu verhindern wissen würde. Amerika. 's Die inneren Wirren in der Nepublik Mcxiko scheinen nachgerade den Gipfelpunkt erreicht zu haben. Dem Staatsdepartement zu Washington sind Nachrichten zugegangen, denen zusolge Präsident Huerta beabsichtigen soll, schon in den nächsten Tagen abzudanken, was also einen vollen Erfolg der neuen Revolution in Mexiko bedeuten würde. Ob nachher indessen Ruhe in das viel- geprüste Land cinziehen würde, das wäre noch immer fraglich, denn dann dürften vermutlich die Streitigkeiten um die Nachfolgerschaft Huertas losgehen. — Die süd amerikanische Republik Venezuela soll wieder einmal am Vorabend einer Revolution stehen, bei welcher der Expräsident Castro zweifellos die Hand im Spiele hat, melden doch die New Yorker Blätter, daß die Stadt Coro in Venezuela von Anhängern Castros eingenommen worden sei, die den Gouverneur, General Jurado, zu ihrem Gefangenen machten. Es heißt sogar, Castro selber sei wieder in Venezuela gelandet. Die politische Lage in Carracas ist kritisch, zahlreiche hervorragende Persön lichkeiten, welche im Verdacht stehen, mit der neuen revvlutionärcnBewegung zu sympathisieren,wurden verhaftet. Der neue Balkankrieg. In Bukarest ist am Mittwoch die Friedenskonferenz der Delegierten Rumäniens, Serbiens, Griechenlands, Montenegros und Bulgariens unter dem Vorsitz des rumänischen Ministerpräsidenten Majorescu zusammen- getrcten. Die Konferenzverhandlungen begannen ver heißungsvoll, denn an diesem ersten Konferenztage wurde eine fünftägige Waffenruhe zwischen den kriegführenden Parteien vereinbart, sodaß mit einem endlichen Aufhören der Feindseligkeiten zwischen den Serben und Griechen einerseits, den Bulgaren andererseits gerechnet werden darf, welche Feindseligkeiten noch bis in die letzten Page hinein fortgedauert haben. König Carol empfing im ' Laufe des Mittwoch den griechischen Ministerpräsidenten Venizelos sowie den türkischen Gesandten in Bukarest. Letzterer überreichte in der Audienz die Antwort des Sultans auf das ihm zugegangene Telegramm König Carols. Der Sultan weist in seiner Antwort daraus hin, daß der Besitz Adrianopels für die Türkei zum Schutze Konstantinopels und der Dardanellen unerläßlich sei. Im übrigen harrt die Adrianopelsrage noch immer ihrer Lösung. Aus der Bukarester Friedenskonseren z gaben alle Teile die Versicherung ab, daß sie möglichste Ver- sönlichkeit walten lassen wollen. — Rußlands Haltung in der Adrianopelsrage. Aus Petersburg wird nach Paris gemeldet: „In einer Audienz beim Zaren unterbreitete Minister Ssasonow einige Vorschläge, die dazu führen könnten, daß die Türkei auf Adrianopel verzichtet, sei es infolge Zusicherung einer Grenzbcrichtigung, sei es infolge Begünstigung der kleinasiatischen Reformen. Die russische Diplomatie zeigt sich geneigt, nach dieser Richtung Konzessionen zu machen. Die Stimme des Zaren bleibt jedoch ausschlaggebend. Man ivürdc besonders ein rumänisches Vorgehen wünschen. Für diese militärische Aktion würde Rumänien die Dob- rutscha als Entschädigung erhalten. Von einem direkten russischen Eingreifen scheint man abgekommen zu sein. Als besten Ausweg bezeichnet man die Nenbildung des Balkanbundes mit Rumänien an der Spitze, um die Türkei zur Respektierung des Londoner Vertrages zu zwingen." — Aus Odessa liegen der Londoner „Daily Mail" demgegenüber Telegramme vor, die besagen, daß Rußland alle Vorbereitungen sür eine sofortige Entsendung von Truppen nach Armenien und ferner für eine Blockade der türkischen Häsen an der Küste Klein asiens trifft. Ferner ist die Schwarze Meer-Flotte bereit, sofort eine Blockade vorzunehmen. Rußland wartet nur noch auf das Mandat einiger Mächte. — Die Belgrader Zeitung „Balkan" meldet, daß der heldenmütige Verteidiger von Adrianopel Schükri Pascha dieser Tage an Cholera erkrankte und daran gestorben ist. Aus Stadt und Land. Schandau, den 1. August 1918. —* Wetterregeln im August. Ist's in den ersten Wochen heiß, so bleibt der Winter lange weiß. — Hunds tage hell und klar, zeigen an ein gutes Jahr. — Im August Wind aus Nord jagt unbeständiges Wetter sort. — Mehltau im August sehr ungesund; ungereinigtes Obst bring daher nicht in den Mund. — Wenn der August ohne Regen abgeht, das Vieh mager vor dem Tröge steht. — Wenn großblumig wir die Distel erblicken, will Gott gar guten Herbst uns schicken. — Wer im Heuert (Juli) nicht gabelt, im Ernting (August) nicht zappelt, im Herbst, zur Weinlese, nicht früh aussteht, seh' zu, wie s ihm im Winter geht. — Was die Hundstage gießen, muß die Traube büßen. — Je dicker der Regen im August, desto geringer und dünner wird Honig und Most. — Der Tau im August so not, als jedermann sein täglich Brot; entzieht er sich gen Himmel, so kommt herab ein Getümmel. — Je mehr Regen ini August, desto weniger Wein. — Starke Taue oder Nordwinde im August verkünden gutes, beständiges Wetter. — Ist der schöne August gewichen, kommen die Herren mit dem „r" geschlichen, d. h. des Sommers Herrlichkeit naht ihrem Ende. — Hitze an St. Dominikus (4.), ein strenger Winter folgen muh. — Wie das Wetter an Cajctan (7.), hält es mehrere Tage an. Sind Laurentius (10.) und Bartholomäus (24.) schön, ist guter Herbst voraus- zusehn. — Schlechten Wein gibts Heuer, wenn St. Laurenz ohne Feuer. — Wie das Wetter an Hyppolyt (18.), so es mehrere Tage geschieht. — Schön Wetter an Maria Himmelfahrt (15.), verkündet Wein von bester Art; oder Maria Himmelfahrt Sonnenschein bringt viel und guten Wein. — Gewitter an Bartholomäus (24.) bringen Hagel und Schnee. — Müh' und Arbeit, köstliches Dcxgnügcn; wohl dem Menschen, der dein Glück empfand! Nie wird er den Lastern unterliegen, wie der Träge an des Elends Rand. Immer wird er freudig auswärts schauen und mit Fleiß das Feld der Zeit bebauen. —* Wetterprognose der K. S. Landeswetterwarte sür den 2. August: Nördliche Winde, wechselnde Bewölkung, Temperatur wenig geändert, vorwiegend trocken. —* Kurthcatcr. Heute abend geht das Lustspiel von Roderich Benedix „ Der Störenfried", die so prächtig verlaufene Eröffnungsvorstellung, mit Frl. Anna Schendler in der Hauptrolle nochmals in Szene. — Auf vielfaches Verlangen wird am Sonntag abend „Die Schmetter lingsschlacht" von Hermann Sudermann nochmals zur Aufführung gelangen. In dieser köstlichen Komödie hatten die Hofschauspielerin Frl. Anna Schendler, Herr Hosschauspieler Rudolf Opel, Frl. Martha Kleinhammer und Herr Willi Wanner bei der ersten Aufführung wahre Kabinettstücke ihrer schauspielerischen Kunst geboren, so daß auch die Sonntagsvorstellung ihre Anziehungskraft nicht verfehlen wird. —* Illi Kurhaus finden am Sonntag wiederum zwei Konzerte des Dresdner Tonkünstler-Ensembles unter der Leitung des Herrn Musikdirektor Theodor Gärtner statt. Das erste Konzert, das sogenannte Kaffeekonzert, beginnt am Nachmittag um Uhr, das Abendkonzert um 1/28 Uhr. — Eine weitere musikalische Veranstaltung wird der Kurhauswirt, Herr L. Zimmer, am Montag abend bieten, sür welche das Trompeterkorps des Feld artillerie-Regiments Nr. 04 aus Pirna gewonnen worden ist. Nach langer Pause wird also wieder einmal ein M i l i t ä r k 0 n z e r t hierselbst abgehalten. Hoffentlich finden aber auch die eifrigen Bemühungen des Herrn Zimmer, den Kurgästen wie der hiesigen Bürgerschaft eine abwechslungsreiche Unterhaltung auf musikalischem Ge biete zu verschaffen, gerechte Würdigung und gute Unter stützung durch recht zahlreichen Besuch. —* AllS drill Kirnihschtal. Das idyllisch im Kirnitzsch- tal gelegene Gasthaus zum Forsthaus, das vor kurzem in den Besitz des Herrn Hugo Gräfe übergegangen ist, wird jetzt von Herrn Gatzsche und Frau, einer Tochter des früheren Besitzers und Erbauers des Forsthauses, be wirtschaftet. Die jungen Eheleute sind bestrebt, dem Etablissement den alten guten Nus, der wegen mangel hafter Bewirtung unter den letzten Inhabern gelitten hatte, wieder herzustellen und bitten um recht regen Be such. Wir wünschen dem Besitzer, der von gleicher Ab sicht beseelt ist, und dem Pächter des Forsthauses besten Erfolg. WS! « —* Vorsicht mit Schclisormularcu! Wie vorsichtig man bei Ausbewahrung von Schecksormularen sein muß, lehrt ein Prozeß, der in allen Instanzen, zuletzt vom Reichsgerichts, zu Uugunsten des Klägers entschieden wurde. Eine Banksirma hatte alle ihre Kunden auf- gesordert, die Scheckformulare sorgsältigst aufzubewahren und einen etwaigen Verlust solcher Formulare ihr sofort mitzuteilen, da sie in keiner Weise für mißbräuchliche Benutzung aufkomme. Nun hat ein Verein bei der be treffenden Bank ein Guthaben von 15 000 Mark, die Formulare wurden in einem einfachen Schreibtisch auf bewahrt. Ein Angestellter des Vereins machte sich das zunutze. Er füllte eins der ihm zugänglichen Formulare mit 10 000 Mark aus, versah es mit dem Faksimile- Stempel des Direktors und erhob den Betrag, der ihm anstandslos ausgezahlt und von ihm dann veruntreut wurde. Der Verein verklagte die Bank aus Schaden ersatz, weil der Scheck mangels Unterschrift ungültig sei, ein Faksimile-Stempel sei keine Unterschrift. Das Reichs gericht hielt diese Tatsache sür den vorliegenden Fall belanglos, da eine Täuschung der wirklichen Handschrift mit einem Faksimile-Stempel sehr leicht möglich sei, daß die Formulare trotz der bekannten Gefahren im Scheck verkehr und trotz ausdrücklicher Ermahnung der Bank in einner denkbar leichtfertigen Weise ausbewahrt worden und jedermann zugänglich gewesen seien. Somit treffe den klagenden Verein die alleinige Schuld. Gohrisch. Am kommenden Sonnabend findet in Heinzes Sennerhütte wieder große Reunion statt. Ein vollständig neues Programm ist oorgcsehrn und bietet neue Ueberraschungen. Drcsdkk. Am Mittwoch nachmittag in der 5. Stunde brach der 31 Jahre alte, in der Glasewaldstraße wohn hafte Fensterputzer Max Rackisch durch ein Glasdach der Kunstgewerbeschule und stürzte 12 Meter ties in den Hof raum hinab. Der Unglückliche war sofort tot. — Vom Zuge überfahren ließ sich bei Niederwiesa der Gastwirt Klemens Vetter aus Dresden, der in der Friedrichstadt und in Blasewitz Gastwirtschaften innehatte, dann aber vermißt wurde. Der Tod Ist aus der Stelle oingctreten. — Seit etwa zwei Monaten wurden in der Elbe nahe der Gohliser Windmühle ausgedehnte Baggerungen vor- gcnommen, der dadurch gewonnene Baggersand auf große Elbkähne verladen und nach Helgoland versandt. Dori wurde der Sand zu den großen Betonbauten verwendet, die seit Jahren zur Befestigung des Ufers gegen das andringende Meer ausgesührt werden. Der Elbsand aus der Nähe von Dresden erhielt deshalb den Vorzug, weil er infolge der starken Flußströmung fast völlig schlamm- srci ist und sich dadurch für Betonarbeiten vorzüglich eignet. Da jetzt die nötigen Sandmassen herausgebaggert sind, so werden die Transporte nach Helgoland in den nächsten Tagen eingestellt werden. Dresden. In der hiesigen Feucrbestattungsanstalt sind im Monat Juli d. I. 42 Einäscherungen erfolgt, und zwar 28 männlichen und 14 weiblichen Geschlechts. Don den Verstorbenen waren 38 evangelisch und vier katholisch. In 37 Fällen fand religiöse Feier statt. Vom Tage der Inbetriebnahme (22. Mai 1911) sind dies 1271 Einäscherungen. Nicsa. lieber die Verhaftung eines angeblichen Mädchenhändlers wurde von hier berichtet. Wie jetzt feststeht, ist der Verhaftete ein Kapellmeister, der mit Mädchenhandel nichts zu tun hat, sondern die Mädchen anwarb, um sie in Damenkapellcn cinzuweisen. Mcderbohrih. Der hiesige Gemcindcrat beschloß in seiner letzten Sitzung, den Automobilverkehr im ganzen Orte nur im Schrittempo zuzulassen. Veranlaßt wurde der Gcmeinderat zu dieser Maßnahme durch die Art, in der fremde Automobile die gefährlichen Kurven, die mehr fach in dem Orte vorhanden sind, durchfahren haben. Leipzig. Dieser Tage ist das letzte Stück Gerüst gefallen, das noch die Ansicht des Reliefs behinderte, zwölf Jahre lang hat es treu gedient im Sturm und Wetter. Das gewaltige bildnerische Kunstwerk ist nun frei, und der Beschauer steht vor dem schwertzückenden Engel St. Michael, sackeltragende Furien begleiten ihn. „Es steigt das Niesenmaß der Leiber hoch über Mensch liches hinaus!" Die Reliefwand ist 00 Meter lang und 25 Meter hoch und stellt das Schlachtfeld von Leipzig dar. Auf dem Siegeswagen fährt der Kriegsgott der Deutschen daher; hinter ihm befindet sich ein Kreuz, und die Sonne der Freiheit geht auf. Auf dem weiten Felde liegen die Opfer, die für das Vaterland ihr Leben ließen, lieber dem Ganzen schweben zwei Adler, die symbolisch das Erstehen des neuen Deutschen Reiches verkünden. Plauen. Zur Millionenerbschast aus dem Dermächt nis des Gutsbesitzers Hermann Knorr in Kauschwitz wird noch bekannt, daß nach dem Wortlaut des Testaments „der jeweilige Deutsche Kaiser" als alleiniger Erbe er nannt morden ist und daß derselbe das Vermächtnis zur Stärkung von Heer und Marine verwenden soll. In diesem Schriftstück gibt Herr Knorr selbst sein Ver mögen aus 800 000 Mark an. Doch kommen hinzu noch zahlreiche wertvolle Besitzungen an Grund und Boden, so daß recht gut das Doppelte als Gesamtbetrag angenommen werden kann. Geschwister hatte der kinder los verstorbene Sonderling nicht, doch sind väterlicher seits acht und mütterlicherseits zwei Verwandte mit Familie vorhanden. Wie es heißt, sind bereits Schritte zur Anfechtung des Testaments eingeleitet worden. Die Ehefrau will versuchen, mindestens den Pflichtteil- zu erhalten. Chcnmih. Der Chemnitzer Flugzeugführer Schüler, der nachmittags 5 Uhr 10 Minuten in Johannisthal bei Berlin aufstieg, landete um 7 Uhr glatt auf den, hiesigen Exerzierplätze. Schüler vollführte dann einige Rundflüge in die Umgebung von Chemnitz und wollte nach Buda pest weiterfliegen. Schüler bewirbt sich um die Prämie der Nationalflugspende. Groban i. V. Tödlich verunglückt ist hier der 30jährige Streckenarbeiter Kratzsch. Man sand ihn am Montag früh aus den Eisenbahnschienen mit schweren Verletzungen im Rücken tot aus. Es wird angenommen, daß er während der Nacht die Eisenbahnschienen entlang gegangen ist, wobei er von einem Zuge überfahren wurde. Ncumark. Vou einem Eisenbahnzuge überfahren wurde hier bei der Vornahme von Bahnvermessungs arbeiten der Geometer Engel aus Dresden. Er wurde sofort getötet. Thalheim. Ein hübscher Zwischenfall ereignete sich bei dem am vorigen Sonntag abgehaltenen Schwlmm- sest. Aris dem Stege vor der Badeanstalt hielten sich eine Anzahl von Schwimmern und Angehörigen von Schwimmvereinen, zum Teil vollständig in Zioilkleidern, mehrere in Bademantel und Badekostüm, aus. Bei einem Endkamps, als sich alle in gespannter Aufmerk samkeit über die Barriere lehnten, gab diese plötzlich nach und zum großen Erstaunen und Schrecken der Anwesenden stürzten alle in das Kühle Naß. Glücklicher weise waren die Abgestürzten Schwimmer und konnten sich, wenn auch nicht ohne heitere Momente, schließlich ans Trockene bringen. Den Zuschauern aber hatte der Menschenknäuel, der sich im Wasser zusammenballte und nach allen Seiten Auflösung suchte, eine riesige Freude gemacht. Eine schönere komische Nummer als dies un freiwillige Massenbad wird auch der erfinderischste Schwimm verein nicht zustande bringen. Ein heiteres Nachspiel gab es abends bei der Preisverteilung, da einige Leid tragende, deren Kleider vorläufig unbrauchbar geworden
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