Suche löschen...
Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 10.04.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-04-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192104105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19210410
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19210410
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNachrichten für Naunhof und Umgegend
- Jahr1921
- Monat1921-04
- Tag1921-04-10
- Monat1921-04
- Jahr1921
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ktretH:n, daß unsere KonluiicrUcn uns zuvorkommsn. Äkalanö, das soeben den Handelsvertag mit Rußland ab geschlossen hat, denkt gar nicht daran, die Sowjets anzu- erkennen. Trotzdem ist man an der Themse viel zu klug, als daß man sich deswegen gute Verdienstmöglichkeiten entgehen ließe. Trotz des englischen Wettbewerbs wird aber der deutsche Handel, wenn er erst kräftig wieder ein- setzt, nicht zu schlagen sein. In Rußland weiß man viel zu gut, den Wert der deutschen Waren zu schätzen, als daß man auf sie verzichtete. Regieruugsformcn kommen und vergehen, und wie lange die Sowjelregierung besteht, weiß man nicht. Wir müssen den« lussis ch e n Volke zeigen, daß wir mit ihm in Ruhe und womöglich in Freundschaft leben wollen. Wie sich Rußland seine Staats- sorm einmal einrichtet, das kann nicht unsere Sorge sein. Ein deutsch-russischer Handelsverkehr größten Maßstabes wird aus die politischen Beziehungen nicht ohne Einfluß bleiben. Er ist um so eher möglich, als die beiden Staaten sich nicht als Konkurrenten gegenüberstehen, sondern sich ergänzen. Rußland braucht die deutschen Indnstrie- erzeugnisse; es wird auf der andern Seite über kurz und lang auch wieder in der Lage sein, Deutschland bedeutende Mengen wichtiger Rohprodukte zu bieten. Gewiß werden bet der Zerrüttung der russischen Bahnen Jahre darüber vergehen. Wenn wir aber die Gelegenheit finden, an dem Wiederaufbau der Verkehrsmittel mitzu rrbeiten, werden wir für unsere Industrie nicht nur lohnende Arbeit schaf fen, sondern auch die beste Grundlage für unseren späteren Warenaustausch legen. Was für Rußland gilt, das gilt nicht minder für die Ukraine. Ein hochstehender ukrai nischer Politiker erklärte kürzlich, daß in der Ukraine ein wahrer Hunger nach deutschen Waren herrscht Tie deut schen Erzeugnisse stehen dort im besten Ansehen. Wenn ein Ukrainer eine Ware loben will, dann sagt er: sie ist deutsch. Er sagt nicht, er hat eilten „guten" Wagen, sondern einen „deutschen". Auch hier gilt es, die Augen offen halten, alle Vorbereitungen treffen, damit wir mit der Kornkammer Europas so bald als möglich in Ver bindung treten können. Es erübrigt sich, über den deutsch-finnischen Handel weitere Ausführungen zu machen. Schon jetzt bestehen rege kaufmännische Be ziehungen, die zweifellos noch weiter ausgebaut und ver tieft werden können. Als Bindeglied zwischen dem Osten und Deunchland werden die sogenannten Randstaaten, das heißt Litauen, Lettland, Estland eine besondere Auf gabe zu erfüllen haben. Die Abneigung gegen das Deutsch tum, die in Lettland und Estland von Sendboten der Entente eine ganze Zeit mit Erfolg geschürt wurde, hat sich zweifelsohne in der letzten Zeit gemindert. Man hat er kannt, daß mau ohue eilt vernünftiges Zusammenarbeiten mit Deutschland nicht auskommen kann. Tic Vorberei tungen für einen deutsch-lettischen Handelsvertrag sind seit geraumer Zeit im Gange, und mau darf wohl hoffen, daß sie zu einem beide Staaten befriedigenden Ergebnis füh ren werden. In Litauen liegen für uns zweifellos die Verhältnisse am günstigsten. Gewiß gab es auch in Li tauen eine Zeit, in der man auf die Deutschen nicht allzu gut zu sprechen war. Die unausbleiblichen Härten, die mit der Besetzung verbunden waren, hat man indessen ver gessen. Unbekümmert um alle Beeinflussungen und Ver suche hat die Kownoer Regierung stets nur eine nationale litauische Politik getrieben, und die wies ihr den Weg zu einem verständnisvollen wirtschaftlichen Zusammenarbei ten mit Deutschland. Gar zu gerne hätte man es zweifel los in Ententekreisen gesehen, wenn Litauen mit Polen ein Bündnis abgeschlossen hätte, weil dann die Einkreisung Deutschlands vollständig gewesen wäre. Die Litauer Habelt es abgelehnt, da sie den polnischen Jtffperialismus zu gut kannten und wußten, daß ein Bündnis mit Warschau das Ende eines selbständigen Litauens bedeuten würde. Als reiner Agrarstaat — Industrie spielt zurzeit so gut wie gar keine Rolle - hat Litauen sich am schnellsten unter den Randstaaten von den Folgen des Krieges erholt. Die vorliegenden Ein- und Aussuhrzifsern aus dem vorigen Jahre lassen einen deutlichen Aufschwung des li tauischen Wirtschaftslebens erkennen. In der Zeit vom 1. 1. bis 30. 11. v. I. wurden aus Litauen für 443 992 802 Mark 62 Pf. ausgesührt und für 317 203 306 Mark 2 Pf. eingeführt. Die Ausfuhr stellt somit einen Überschuß von 126 719 496 Mark 60 Pf. dar. Die Haupt artikel, die ausgeführt wurden, sind Holz und Fische, aber auch Lebensmittel, tierische Produkte und sonstige land wirtschaftliche Erzeugnisse spielen eine erhebliche Rolle. Ein großer Teil der ausgeführten Waren ist nach Deutsch land, besonders nach Ostpreußen, gekommen. Wie ja über- banpt Ostpreußen der Hauptabnehmer sür litauische Waren ist. Zweifellos wird die Einfuhr sich in dem Maße steigern, als die wirtschaftliche Entwicklung Litauens zu- nimmr. Litauen braucht in erster Linie Maschinen und Tcrtilfabrikate, die Deutschland am besten wird liefern können. Dem deutschen Handel und ganz besonders dem ostpreußischen bietet sich schon jetzt ein reiches Feld der Be- täiigung. Leichter denn anderswo werden sich die deutsch- litauischen Handelsbeziehungen immer enger knüpfen lassen. Ostpreußen und Litauen sind geradezu auseinander angewiesen. Jedenfalls muß es das Ziel einer weitausschauenden Wirtschaftspolitik sowohl hüben wie drüben sein, die hoff nungsvollen Keime gegenseitigen Verständnisses, die sich jetzt schon zeigen, weiter zu pflegen und zur Entwicklung zu bringen. W. Wg. politische Rundschau. Deutsches Reich. Zur Entwaffnung der Einwohnerwehren. Tie deutschen Vertreter in Paris, London und Rom sind, wie verlautet, angewiesen worden, die Aufmerksam keit der dortige» Negierungen darauf zu lenken, daß der noch kaum überwundene Aufruhr in Mitteldeutschland die Durchführung der Entwaffnung der Einwohnerwehren außerordentlich erschwere, da er, Ivie mau auch sachlich über die Notwendigkeit der Einwohnerwehren denken möge, jedenfalls bei den Wehrlcuten die Überzeugung von der Notwendigkeit des Selbstschutzes gefestigt habe; die Ab gabe der Waffen begegne daher gegenwärtig ganz be- fonderen und begreiflichen inneren Widerständen. Wieder ein Ententeprotest Der Botschafterrat genehmigte den Entwurf zu einer Rote an Deutschland betreffend eine ausgesprochene Ver letzung des tz 380 des Versailler Vertrages, der die freie Schiffahrt im Nordostsee-Kanal vorsieht. Am 21. März wurde dem von einer französischen Gesellschaft befrachte ten englischen Dampfer „Wimblodon" die Einsahrk in den Kieler Kanal unter dem Vorwand (!) verweigert, daß er nach Polen bestimmtes Kriegsmaterial mit sich führe. Nach zehntägigem Warten mußte das Schiff durch den Sund fahren, um Danzig zu erreichest. ES wurde beschlossen, formell gegen solche Verletzungen dell Versailler Vertrages zu protestieren, deren Wiederholung nicht geduldet werden würde. Da» gefährdete Ruhrrevier. über die Frage der Besetzung des Ruhrgebiets al- Erweiterung der Sanktionen im Falle, daß Deutschland bis zum 1. Mai seinen Verpflichtungen nicht nachgekom- men ist, erwartet man in einflußreichen Pariser Kreisen, daß ein derartiger Schritt nicht vor Beendigung der Kon ferenz des Obersten Rates, der am 1. Mai zusammentritt, unternommen werden wird. Die Anwesenheit eines ame rikanischen Vertreters auf dieser Konferenz würde man mit Freuden begrüßen. Hamburger Kommunisten Die Hamburger Bürgerschaft beschloß gegen die Stimmen der Unabhängigen und Kommunisten die Aufhebung der Immunität für drei kommunistische Abgeordnete der Bür gerschaft, die vom Staatsanwalt wegen Beteiligung an dem Aufruhr am 23. März verfolgt werden. Die Kom munistin Ketty Guttmann versuchte, die Abstimmung durch eine fünfstündige Obstruktionsrede hinanszuschieben; ihr wurde jedoch das Wort entzogen, so daß sic ihr Ziel nicht erreichte. Ein Abenteuer des Reichsministers Simons. Wie aus der Schweiz gemeldet wird, gerieten Minister Dr. Simons und Familie bei einer Bootsfahrt auf dem Luganer See auf das italienische Ufer, wo der See sehr stürmisch war. Als sie auf dem Landwege nach Lugano zurückkchren wollten, wurde Simons, der sein Inkognito bewahrte, bis 10 Uhr nachts auf der italienischen Wache festgehalten und dann nach Pontestresa geleitet, wo cs ihm endlich mühsam gelang, sich auszuweisen und die Er laubnis zur Rückkehr nach der Schweiz zu erwirken. Unsinnige Zerstörungswut. Das Auswärtige Amt hat an die Interalliierte Mili tär Kontroll Kommission folgende Note gerichtet: „Die deutsche Regierung hat Kenntnis davon genommen, daß die Botschafterkonferenz ihren Vorschlag, die deu augen blicklichen Bedarf übersteigenden Bestände au Ersatzteilen und Halbfabrikaten für Heeresgut bis zum Eintreten des Bedarfsfalles im besetzten Gebiet lagern zu lassen, ab lehnt und auf der sofortigen Zerstörung dieser Vorräte be steht. Damit werden Werte von mehr als einer Milliarde Mark ohne militärische Notwendigkeit vernichtet; die deut sche Regierung wird genötigt, ihr Budget in den kommen den Jahren mit hohen Aufwendungen für den Bedarf der Wehrmacht zu belasten, die bei Annahme der Vorschlags erspart worden wären. Die zur Durchführung dieses Be schlusses erforderlichen Anordnungen werden erteilt." Türket. X Die schwere Niederlage der Griechen wird von der englischen Presse bestätigt. Die türkischen Berichte be haupten, daß der Feind endgültig geschlagen sei. Die griechischen Verluste, Gefangene nicht einbegriffen, würden auf 4000 Mann geschätzt. 150 griechische Offiziere sollen gefallen sein. In maßgebenden Kreisen in Konstantinopel herrsche die Ansicht, daß eine vollständige Vernichtung des griechischen Heeres nur durch ein Eingreifen der Alliierten und die Auferlegung eines Waffenstillstandes verhindert werden könne. Die letzten türkischen Berichte melden, daß die Griechen Brussa räumen, weil die Kcmalisten sich dieser Stadt in Eilmärschen nähern. Amerika. X Harding gegen den Völkerbund. In Washingtoner Negierungskreisen wird zu verstehen gegeben, daß Präsi dent Harding endgültig entschieden habe, daß die Vereinig ten Staaten dem bestehenden Völkerbund nicht bcitretcn würden. Eine Bestätigung darüber, ob die Hardingsche Verwaltung beabsichtigt, eine Revision des Paktes vorzu schlagen, die Amerika ermöglicht, dem Bund beizutreten, konnte nicht erhallen werden. Es scheint, daß sich gegen die Wievereittbringung der Friedensresolution Knox keine Opposition erheben wird. Briand gegen Simons. Das Schicksal Oberschlesiens. Bei der Fortsetzung der Senatsvebatte hielt der Mi nisterpräsident Briand eine neue Rede, in der er aus ver schiedene Fragen antwortete. Er sagte u. a.: Betreffend Oberschlesicn muß die Abstimmungskommission die Ergeb nisse von Gemeinde zu Gemeinde prüfen, eine langwierige und mühselige Arbeit, die aber in zwei bis drei Tagen er ledigt sein wird. Wir bestehen auf die Durchführung des Friedensvertrages, nicht mehr und nicht weniger wollen wir. Wir sind nicht gewillt, das Spiel Deutschlands mit zumachen, das die Entschädiguugssrage mit der oberschle- sischcn verknüpft. Die von Deutschland verbreitete Le gende, daß Frankreich nichts zu der Wiederherstellung tun will, widerlege ich durch folgendes: Der Boden, der voll ständig aufgewühlt war, wurde durch die französischen Bauern zu 35 Prozent wieder hergcswllt. 80 Prozent der Oberfläche wurde für die Wirtschaft wieder zugänglich ge macht. Die zerstörten Fabriken wurden mit 10 Prozent wieder in Betrieb gesetzt. 99 Prozent der Eisenbahnen sind bereits wieder hergestellt, und von zerstörten Kunst bauten 80 Prozent. Die deutsche Negierung weiß dies alles und trotzdem hat sie die Kühnheit, so weit zu gehen und einer befreundeten Macht (gemeint ist das Memoran dum an Amerika) zu erklären, Frankreich fordere alles, nur um seine Wunden bloßzulegen und dadurch den Haß in der Welt fortdauern zu lassen. Diese Behauptung ver dient überhaupt keine Widerlegung. Oer Streit um die Mandate. Amerika protestiert. Wie ans Washington gemeldet wird, haben die Ver einigten Staaten eine gleichlautende Note an England, Frankreich, Italien und Japan gerichtet, die nicht nur die Frage der Mandate behandelt, sondern auch alle amerika nischen Rechte, die sich aus dem Kriege ergeben haben. Die Note könne als eine Erklärung über die Politik der neuen amerikanischen Regierung angesehen werden und wiederhole, daß es das Recht der Vereinigten Staaten sei, an den Fricdcnsregelungen teilzunehmen, trotzdem sie deu Friedensvertrag nicht unterschrieben Hütten. Sie er kläre insbesondere, daß die Regierung der Vereinigten Staaten darauf bestehen müsse, daß sie kein Recht und kein Interesse an der Insel Dap verloren habe, und daß sie die Zuteilung der Insel an Japan oder die Rechtsgiiltig- keii eines Mandats Japans nicht anerkennen könne. SäcklUcks uoä dskais Mteiluogm. Naunhof, Len S. April 1W1, Merkblatt für de« S AprtU Sonnenaufgang 5" I! Mondaufgang 5" V. Sonnenuntergang 6" ü Monduntergang 8" N. 1553 Französischer Satiriker Rabelais gest. — 1886 Dichter Viktor v. Scheffel gest. - 1020 Rechtslehrer Karl Binding gest. Wochenschau. Der willkommene Regen, den uns der April spendete, hat leider eine merkliche Abkühlung gebracht. Das werden die Sportsleute beklagen, die ihre volle Tätigkeit im Freien ausnehmen wollen, i Dom Sportverein kommt Nachricht über fleißiges Heben. Damit ist für unsere Heranwachsende Jugend dte Gelegenheit zur körper lichen Ertüchtigung gegeben. Die Anhänger der Kirche sammelten sich am Montag zu einer Besprechung. Die zahlreich erschienene Zuhörerschaft ließ allerdings viele vermissen, deren kirchlicher Sinn ! offenkundig ist. Man beriet über die bevorstehende Lutherfeier, wo- i bec auch die Tatsache gestreift wurde, daß die Absonderungsbestrebung eines religiösen Kreises in unserer Stadt an Verbreitung gewinnt. Ein Umstand, der entschieden nachteilig auf das kirchliche Leden wirken muß, und der wohl geeignet ist, Verwirrung in schwankende Gemüter zu tragen. Allerdings unterstützt die Zeitlage eine solche Strömung, wie wir ja jetzt überhaupt unter Ausnahmezuständen leben. Wir haben uns daran gewöhnt, daß sich täglich Geschehnisse abspielen, wie sie früher undenkbar gewesen wären und die junge Garde, die seit einigen Tagen ihren Einzug in die Schulstuben gehalten Hot, ! wird vielleicht einmal kopfschüttelnd über unsere Ansichten lächeln, j Leider wohl auch über die in moralischen Dingen. Ein Trost ist nur, , daß, wie die Weltgeschichte lehrt, das Leben stärker ist, als alle - Erziehungsmaximen. Dieselben Lehren» die den heutigen Reformern vorschweben, füllten die Jahre nach der großen französischen Revo- ! lution und wurden doch gar bald von anderen verdrängt. Es bedarf dazu nicht einmal immer einer so gewaltigen politischen Erscheinung, wie des großen Korsen, weit öfter geschieht dte Umgestaltung durch die im Stillen beranreifende bessere Usberzeugunq der völkischen Kreise, die dann freilich eines Führers bedarf, um sich durchsetzen zu können. Das Beispiel großer Männer beweist ja, wie sich mit wachsendem Lebensalter die Einsicht klärt. Mancher Keißsporn ! landet in recht ruhigem Fahrwasser und aus den jungen, ost sogar jungenhaften Brauseköpfen unserer Tage werden allmählich Männer werden, die sich ihres jetzigen Rausches einmal beinahe schämen werden. Koffentltch ist dann die Epoche vorüber, daß sich gereifte Leute unter die Fuchtel halbwüchsiger Burschen beugen. Fassen wir uns also in Geduld. > 6. 6. l). — Naunhof. Unser diesjährig.Frühjahrs-Jahrmarkt ist wider Erwarten von auswärtigen Fieranten sehr gut beschickt. Der Marktplatz ist in eine kleine Budenstadt verwandelt, und wenn das Wetter einschlägt, so dürfen die Unternehmer mit reckt guten Geschäften zu rechnen haben. In den beiden großen Sälen ist für Belustigung gesorgt, außerdem wird in den unteren Räumen des Ratskellers das erste mal nach dem Kriege eine Leipziger Künstlergesellschäft auftreten. X Naunhof. Ein sehr interessantes Programm unterhält wäh- rend des Jahrmarktes bis einschl. Montag abend unser Lichtspiel theater. Man unterlasse nicht, diesem einen Besuch obzustatten und sei hierdurch nochmals empfehlend darauf hingewiesen. Demnächst kommen eine Reihe weiterer sehr zugkräftiger Filmstücke zur Vor führung. X Naunhof. Der wieder sehr umfangreiche nichtamtliche Bericht der letzten Stadtgemeinderatssttzung mußte für nächste Nummer zu- rückgestelll werden. Um den Punkt über die Abortanlagen in der Schule kwo auch ein Duschraum vorgesehen war), durch den i Beschluß der Schulvorslandssitzung am nächsten Montag nicht über- ! holen zu lassen, sei schon heute mitgekeilt, daß die Kosten hierfür i etwa 126000 Mk. betragen würden. So dringend nötig eine Ver- ! besserung der Abortverhältnisse in der Schule auch wäre, aber bet diesen Preisen werden wir uns wohl noch einige Zeit weiterbehelfen ! müssen. — Schulsparkasse Naunhof. Seit Beginn des neuen Schuljahres ist an unserer Schule eine Kassenstelle des Vereins für Konfirmandenaussteuerung errichtet worden. DerDerein besteht seit 1877. Während seines Bestehens wurden annähernd 18000000 Mk. ein gezahlt und 12000000 MK. ausgezahlt. Durch wöchentliche Beisteuer von mindestens 10 Pfg. bis zu jeder Summe soll es den Eltern leicht ermöglicht werden, ihren Kindern beim Verlassen der Schule dte oft so kostspielige Beschaffung von Aussteuer zu gewähren. Die Einlagen werden Mil 3* n verzinst. Anmeldungen auch für vorschul- pflichttge Kinder können jederzeit bewirkt werden. Das Eintrittsgeld 1 beträgt 1 Mk., dafür wird dem Kinde 1 Sparbuch übergeben. Nähere Auskunft erteilt Kerr Lehrer Wetzig. — „Die große Erbschaft" ist der Titel von Erich Ebensteins hochinteressantem Roman, der in der nächsten Woche durch unseren Träger als 52. Band von »Meisters Buch-Roman" zur Ausgabe ge- langt. Unsere heutige Nummer enthält eine Beilage mit dem Beginn des Romans. -j- Werden die Zeitungsanzeigen gelesen? In dem neuesten Kest von »Seidels Reklame" lesen wir: Die Frage, ob Zeitungs- anzstgen gelesen werden, wird oft gestellt und verschieden beantwortet. Nun hat der Leiter eines großen Geschäfts in Berlin, das fortwäh- rend sehr bedeutende Summen für Zeitungsanzeigen ousgibt, einen Versuch gemacht, dessen Ergebnis einen lehrreichen Beitrag zur Be- antwortung dieser Frag« bildet. Er sitzt« nämlich in die Zeitungen eine Anzeige, in die vorsätzlich verschiedene fehlerhafte Angaben über geschichtliche Ereignisse eingeschmuggelt waren, und wartete ab. was ' folgen würde. — Und ob was erfolgte. Im Laufe einer Woche ! waren bei dem Geschäftshaus« aus allen Teilen des Landes etwa ! 300 bis 400 Zuschriften eingelaufen, in denen die Briesschreiber ihr Erstaunen darüber ausdrückten, daß ein solcher Schafskops, der von nichts eine Ahnung zu haben scheine, die Geschästsanzeigen der Firma abfassen dürfe. Und in den folgenden Tagen nahm der Briesstrom noch dauernd zu. Es liefen Briefe von Schuljungen und Schulmädchen, von Professoren und Lehrern, von Geistlichen und Landwirten ein, und selbst ein paar Namen von literarischem Rufe fanden sich unter den Briefschreibern. Damit war die Frage, um die es sich handelte, allerdings beantwortet, und der Leiter des Geschäfts- Houses erklärte, daß seine Ueberzeuaung von der Wirksamkeit der Zeitungsanzeigen durch diesen Versuch außerordentlich bestärkt sei. - j- Eine Demonslralion des sächs. Kandwerks. Unter dem Drucke des Äommunalisterungsgedankens beginnt sich nunmehr ein schärferer Zusammenschluß und eine lebhaftere Mderstandskraft des sächsischen Kandwerks zu entwickeln. In den nächsten Wochen werden voraussichtlich in allen Städten Sachsens Kundgebungen des Kond- Werks stattfinden, die eine einheitliche Demonstration für die volks- wirtschaftliche Bedeutung des Kandwerks bilden und den Behörden vor Augen führen soll, daß sich das Kandwerk nicht länger eine Zu- rückstellung hinter anderen WIrtschastsgruppen gefallen lassen will. - j- Eine ringförmige Sonnenfinsternis trat gestern vormittag in Erscheinung, die auch in unseren Breiten sichtbar gewesen wäre, wenn nicht der Kimmel ein so trübes Gesicht aufgesetzt hätte. Sie begann in unseren Gegenden morgens 8 Uhr 40 Minuten und erreichte bei uns ihre größte Phase 9 Uhr 55 Minuten. Zu dieser Zeit waren etwa drei Viertel des Sonnendurchmessers verfinstert. Die Finsternis endete 12 Uhr 37 Minuten, in unseren Gegenden aber bereits 11 Uhr 17 Minuten. - j- Kerabsetzung der Beamlengehäller in Sachsen? Aufsehen erregende Ankündigungen machte der sächsische Finanzminisler Keldt in der Mittwoch-Sthung des Landtages in einer Auseinandersetzung mit den Bürgerlichen über die Kinderzulagen der Staatsbeamten. Er erklärte, wenn die Bürgerlichen dte Besoldungspoltttk so weiter» trieben wie bisher, könne er in drei Monaten die Gehälter der Beamten nicht mehr bezahlen. Er würde dann den Beamten erklären müssen: »Wenn Sie mit 50 Proz. Ihrer Gehälter nicht zufrieden sind, müssen wir uns trennen." Die Finanzlage sei traurig. Ein einziges Ministerium habe 161 Millionen Mork Mehrforderungen gegenüber dem vorjährigen Etat angemeldet, wenn es so weiter gehe, schließe das Jahr 1921 mit einem Fehlbetrag von 700 Millionen ab. Diese Philippika richtet sich auch gegen die sozialistischen Parteien, Lie das Kedammenwc oerstoaslichen wollen. -j- In ganz Sach zugehenden Gesctzentw für alle Städte zu ' drei Iah^e soll künfk schaffen staktfinden. 5 sämtliche unbesoldeten Bezirksausschußmitgli -ß Dem Ministeri an träge sür etwa o der 420 Millionen zu mittel errichtet werden ungünstig. -j- Das Ministers Zustimmung des Re Mahlitzsch angeori urteilen und von Ver um ermietete Wohnu gungsamtes zulässig i -j- Das „Einnehr sozalislilche .Drcsdm zweimal nacheinander Beidemal schickte sie. erhob sie, die Post. E Das einemal.1 Mk., macht also bei den s womit die Post die dte Briefe nicht sreige fahren, der Post Ein! -j- Die Eierpreisc vergangenen Woche i um 80 Pfg, in der t 20000 - 40000 Eier l gekauft haben, erleide -j- Jugendpflege, und Kriegerhinterbliet für Jugendpflege geb Knien für die Erztehu Kindern Kriegsdeschäk 4- Teuerungszuli In einem unterm 7. ' Minister der Finanzen der Vekeranenbeihilse, Annahme durch d'e g> jahr 1921 auf 150 < die Bezieher der Reic Mark jährlich erhalte! Kriegerverbände wird forderten Betrag von tagsbeschluß durchzusei -j- Eine neue sät Vereins-Bunde ist o getreten, die neben d Ehefrauen und die zuläßt und Begräbn hundert Mark gewädi fahliseinrichiung in allgemeinen Teuerung märlig erschreckend ho auf wirtschaftlichem t insbesonder« minderbc oder der Kausfrau vc Doß der Wert und -i bannt worden sind, b> Londes. — 200000 Kani Sachsen Hot davon 2k vereine beschäftigen sic — Niese,. Vckn Keinrich Max Wittig Aufwäriertn Martha Händlers Koch, wo er Stiche tödlich verletzte tust der bürgerlichen L — Dresden. D 1913 erbaut wurde, Kommission abgedroch — Hlauen i. v ein Schulstreik ausg« Schüler der höheren c heitsjchule richtet. Di lange vom Schulbesuch Beurteilung der Fra Schulkinder beiderlei Arve, Berlin. (Di vberschichten- und Bergarbeiter-Orgc Handlungen begoi In einigen Zeilu der Reichsarbeitsi begeben wolle, un der ttberschichtenft treffend. Eine I Ruhrgebiet ist nick Frankfurt a. portarbetter in Frankfurt a.M., hatte, ist beigelegt Präsidenten Schwc daß das an der ! essierte Meßamt 1 300 000 Mark trä zugesichert hat, rec die Wege zu leiten portarbeiter erklät Vorschläge einvers gesichert, die durch gekommen war. Stettin. (La droht erneut ein bechen. Der Lani 1. April abgelaufe bisher nirgends g sich weigere, die Ä Organisation an; sind die Arbeiter l Kreisen Usedom u Walde. Die Arbe worden. Welt- 4- Billigere Seife schäft für Vie Seifer ausgehoben werden, gegeben werden. L zu kommen. 4- Amerikanische des amerikanischen tretcr der amerikau die Aussichten für leinen Wochen so a
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder